Mehr Erfolg mit Englisch: Was wir vom 70. Thronjubiläum der Queen lernen können

Bild: imago imagesPeter LittgerZur Kolumnen-Übersicht: Mehr Erfolg mit Englisch

Fehlt in „God save the Queen“ ein „s“? Wie übersetzt man „Commonwealth“ ins Deutsche? Wann darf man die Jubilarin wie einen Schinken ansprechen? Höchste Zeit für einen Englischkurs mit der Königin!

Als Kolumnist für englischsprachige Missverständnisse – und ihre Vermeidung–, kann ich mir kaum etwas Schöneres vorstellen als eine Englischstunde aus aktuellem Anlass. Das umso mehr, wenn es sich um ein stattliches Jubiläum im Commonwealth of Nations handelt – jener Staatenclub, der als Erbengemeinschaft des British Empire gilt. Am Rande sei bemerkt, dass Commonwealth ein dermaßen großes Wort ist – auf Englisch: a mouthful –, dass man es nicht ins Deutsche übersetzen kann.

Die Rede ist selbstverständlich von Königin Elizabeth II, die seit ungefähr 70 Jahren das gekrönte Oberhaupt des Commonwealth ist. Warum ich „ungefähr“ schreibe? Weil es schon alleine beim Jubiläum leicht zu Missverständnissen kommen kann. Schließlich lagen zwischen der „Thronbesteigung“ – Englisch: accession – und der „Krönung“ – coronation – 14 Monate! Der erste Termin fiel mehr oder weniger automatisch auf den 6. Februar 1952: der Todestag von Vater George VI – Sie wissen ja: The King is dead, long live the Queen! Mit dem zweiten Termin ließ man sich Zeit und legte ihn auf den 2. Juni 1953, mitten in die Erdbeerbowlensaison – Achtung! „Bowle“ ist ein Pseudoanglizismus. Man sagt strawberry punch.

Mehr Erfolg mit Englisch: Was wir vom 70. Thronjubiläum der Queen lernen können

Schon der Name Elizabeth ist Anlass für eine kleine Lektion, da wir ihn hierzulande mit „s“ schreiben. Während sich die Untertanen fragen mögen, wen die Deutschen mit „Elisabeth“ meinen, muss ich an eine Mitschülerin denken, die so hieß. Sie erzählte mir, dass es ihren Eltern in den Siebzigerjahren nicht gelungen war, das Standesamt von der englischen Schreibweise mit „z“ zu überzeugen – deutsche Mädchen durften damals einfach nicht „Elizabeth“ heißen!

Die zweite Besonderheit im Namen von Elizabeth II ist so winzig, dass man sie sehr leicht übersieht. Die englische Schreibweise kennt den kleinen Punkt nicht, den wir gewöhnlich hinter die römischen Zahlen Gekrönter setzen, etwa „Elisabeth II.“, „George VI.“.Top-Jobs des Tages

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Ganz generell sprechen die Untertanen sowieso lieber von „Her Majesty The Queen“ – so steht es auch im Protokoll. Sollte es gar zum direkten Gespräch mit ihrer Majestät kommen, sagt man zunächst Your Majesty und danach Ma'am. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Anrede Ma'am dann perfekt ist, wenn sie sich auf ham reimt – Sie lesen richtig: ham wie „Schinken“.

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