Joe Biden und Angela Merkel: Emotionaler Abschied | STERN.de

US-Präsident Joe Biden (78) empfing Angela Merkel (66) zu ihrem wahrscheinlich letzten Besuch als Bundeskanzlerin im Weißen Haus. Bei einem mehrstündigen Treffen diskutierten sie eine Reihe von Themen, unter anderem sprachen die Spitzenpolitiker über die Corona-Pandemie sowie China und Russland. Biden hatte Merkel außerdem sein Beileid angesichts der Todesopfer bei der Hochwasserkatastrophe ausgesprochen: "Es ist eine Tragödie und unsere Herzen sind bei den Familien, die geliebte Menschen verloren haben", sagte Biden einer Mitteilung des Weißen Hauses zufolge.

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Aber auch persönliche Worte gab es in Washington: "Ich werde es vermissen, Sie auf unseren Gipfeln zu sehen. Das werde ich wirklich", sagte Biden auf der gemeinsamen Pressekonferenz zu Merkel. Diese betonte trotz Meinungsverschiedenheiten ihre Freundschaft zu Biden, den sie unter anderem mit "lieber Joe" ansprach. Auf die Bitte, ihre Beziehung zu Biden mit der zu Vorgänger Donald Trump (75) zu vergleichen, blieb Merkel laut US-Medienberichten diplomatisch und erklärte nur, dass es im Interesse jedes deutschen Kanzlers sei, "mit jedem amerikanischen Präsidenten zusammenzuarbeiten". Sie fügte lächelnd hinzu: "Heute war es ein sehr freundschaftlicher Austausch."

Ehrendoktorwürde für Merkel

Während ihres Aufenthalts in den USA wurde Merkel am Donnerstag zudem mit der Ehrendoktorwürde der Johns-Hopkins-Universität ausgezeichnet. "Keine zwei Regionen auf der Welt sind durch eine solche Tiefe und Breite gemeinsamer Interessen und Werte verbunden wie Europa und Nordamerika", erklärte die Kanzlerin in einer Rede anlässlich der Auszeichnung. Daher verstehe sie auch "die große Ehre, die Sie mir heute haben zuteilwerden lassen, nicht zuletzt auch als besonderen Ausdruck der Verbundenheit unserer beiden Länder".