Dechanten verlangen "persönliche Konsequenzen" von Woelki

Die Unruhe in der katholischen Kirche hält an: Hochrangige Vertreter aus dem Erzbistum Köln verlangen von Kardinal Rainer Maria Woelki "persönliche Konsequenzen" wegen der sich zuspitzenden Krise.

14 der 15 Stadt- und Kreisdechanten aus dem Erzbistum Köln haben am Pfingstmontag eine E-Mail an Kardinal Rainer Maria Woelki und dessen Generalvikar Markus Hofmann verschickt. Darin verlangen sie von Woelkiwegen der sich zuspitzenden Krise. Das berichtete am Mittwoch die "Bild"-Zeitung.

Kirchenkreise im Erzbistum Köln bestätigten den Bericht am Mittwoch auf Anfrage. Demnach habe Woelki den Dechanten daraufhin ein Gespräch angeboten, für das es auch schon einen Termin geben soll.

Stadtdechant Heidkamp: Keine Rücktrittsforderung, aber ernste Sorgen

Der Düsseldorfer Stadtdechant Heidkamp sagte dem WDR, dass es einen Brief an Woelki gegeben hat, in dem von den Sorgen der Gemeinden die Rede sei, aber "". Dass die Stadtdechanten mit dem Erzbischof reden, sei"", betonte Heidkamp. Er machte aber auch klar, dass der zusätzliche Termin, der nun anberaumt worden sei, zeige, .

Stadtdechanten werden vom Erzbischof eingesetzt. Sie sind quasi ein Bindeglied zwischen dem Erzbischof und den Gemeinden vor Ort.

Dechanten verlangen

Streit um Firmung in Düsseldorf

Bereits am Wochenende hatten mehr als 140 Mitglieder einer Düsseldorfer Kirchengemeinde dagegen protestiert, dass Woelki bei ihnen Jugendliche firmen will. In einem Offenen Brief schrieben sie ihm:

Deshalb solle Woelki einen anderen Priester damit beauftragen, am 9. Juni 17 Jugendliche in der Gemeinde St. Margareta zu firmen. Woelki hatte daraufhin am Dienstag der Gemeinde einen gemeinsamen Dialog vorgeschlagen.

Auch Stimmen für Woelki

Es gibt in Düsseldorf aber auch Gemeindemitglieder, die sich durch den Brief nicht repräsentiert fühlen. , sagte Ulrich Richter am Dienstag dem WDR.Er sei dafür, dass Woelki die Firmung vornehme.

Auseinandersetzung um Gutachten

Das größte deutsche Bistum befindet sich seit vielen Monaten in einer Glaubwürdigkeitskrise, die sich in einer beispiellosen Welle von Kirchenaustritten niederschlägt. Die Krise war ausgelöst worden, weil Woelki ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistums-Verantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester lange Zeit zurückgehalten hatte.

Dafür führte er rechtliche Bedenken an. Ein zweites Gutachten, das im März veröffentlicht wurde, sprach den 64-Jährigen von Pflichtverletzungen frei.

Laien fühlen sich nicht ernst genommen

Die Krise ist damit aber nicht beendet. Es werden weiter Vorwürfe gegen Woelki erhoben. So kam heraus, dass er einen Pfarrer zum stellvertretenden Stadtdechanten von Düsseldorf befördert hatte, obwohl dieser zugegeben hatte, Sex mit einem 17 Jahre alten Prostituierten gehabt zu haben. Gleichzeitig lehnt Woelki Segnungen homosexueller Paare ab.

Der Diözesanrat des Erzbistums Köln - die Vertretung der Nicht-Kleriker - warf in einer Stellungnahme die Frage auf:So sehr man sich auch um einen Dialog bemühe: