"Wer wird Millionär?": Zuschauer irritiert durch ungewöhnliche 8000-Euro-Frage

Der Lateinlehrer Thomas Müller kämpft mit der 8000-Euro-Frage.bild: screenshot rtl

"Wer wird Millionär?": Zuschauer kritisieren ungewöhnliche 8000-Euro-Frage

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Es sollte eine Weihnachtsausgabe von "Wer wird Millionär?" werden. Die Redaktion hatte extra einen Haufen von Geschenke-Paketen aufgebaut, aus denen die Kandidaten sich ihre Überraschung aussuchen konnten. Und für einen Kandidaten ging nach 21 Jahren voller Bewerbungsversuche auch der Wunsch in Erfüllung, erstmals auf dem Ratestuhl zu sitzen. Zum Happy End reichte es aber nicht.

Die Food-Journalistin Rebecca Hoffmann.bild: Screenshot RTL

Rebecca Hoffmann aus Berlin schafft es als erstes auf den Stuhl bei Jauch. Sie ist freie Journalistin für Food und Reisen. Und sie wählt den Modus mit vier Jokern. Als Weihnachtsüberraschung zieht sie noch eine zusätzliche Sicherheitsstufe und platziert sie bei 32.000 Euro. Und bis dorthin schlägt sie sich auch ganz gut durch. Die Frage lautet: "Der Schwertwal ist eine der nur ganz wenigen Tierarten, bei der, wie auch beim Menschen, welches Phänomen auftritt? Midlife Crisis, Altersstarrsinn, Wechseljahre oder senile Bettflucht?"

Zuerst tippt sie auf Altersstarrsinn. "Das ist doch, wenn die Augen ein bisschen so …" Jauch verdreht die Augen. Und sie versteht den Wink: "Ach ne … nicht Grauer Star und Grüner Star." Triumphierend fragt sie dann den Moderator: "Kennen Sie sich mit meinen Jokern aus?" Er verneint und sie erklärt, dass sie einen Meeresbiologen am Telefon sitzen hat – und nimmt dann allerdings den 50:50 Joker. Warum, sie das tut? Das versteht niemand.

Der 50:50-Joker lässt Altersstarrsinn und Wechseljahre übrig. "Midlife ist das, was Männer so bekommen. Wenn sie sich Jüngere suchen und teure Autos und so", überlegt die Kandidatin laut. Doch Jauch scherzt nur:

"Sollte ich noch nochmal in die Wechseljahre kommen, gehe ich maximal zu Sat.1."Günther Jauch

Endlich ruft die Kandidatin den befreundeten Meeresbiologen an. Der tippt ohne Zögern auf Wechseljahre. "Zahnwale kommen in die Wechseljahre und Schwertwale sind Zahnwale." Und er hat Recht.

"Hätte ich einfach mal mir auch ein bisschen mehr vertrauen sollen – tja, Jugendstarrsinn", fasst die Kandidatin ihre eigene Situation zusammen. Danach ist ihr Glück überstrapaziert: "Was macht der Konzertmeister eines Orchesters während eines Konzerts? Taktstock schwingen, am Regiepult sitzen, Instrument spielen, den Vorhang bedienen?" Sie entscheidet sich für "am Regiepult sitzen". Allerdings spielt der Konzertmeister die erste Geige und so fällt sie auf 32.000 Euro zurück. Mit diesem Gewinn will die Journalistin "eine kleine mentale Auszeit nehmen" und ihr Wohnzimmer fertig renovieren, dabei ist sie mittendrin hängen geblieben. "Jetzt hole ich mir mal Hilfe."

Der Latein- und Sportlehrer Thomas Müller (li.) hat an diesem Abend kein Glück bei Günther Jauch.bild: Screenshot rtl

Der Latein- und Sportlehrer Thomas Müller kann die Zutaten für einen Dresdner Christstollen der Menge nach am schnellsten ordnen. Er kommt aus Mellingen. Er fährt einen DDR-Trabant "als Sonntagswagen", unterrichtet u.a. seinen eigenen Sohn in der Klasse und trägt eine Stoppuhr um den Hals.Seit 21 Jahren versucht er, bei Jauch auf den Ratestuhl zu gelangen. "Weil sie das Geld brauchen", stichelt Jauch. "Auch – aber ich mag sie auch als Persönlichkeit sehr gern."

Er entscheidet sich für die 4-Joker-Variante und zieht als Geschenk auch noch den Doppeljoker für Telefon oder Publikum. Bis zur 8000-Euro-Frage hat er einen ziemlich lockeren Durchmarsch. Doch dann wird es schwierig.

Dann kommt die 8000-Euro-Frage. Und sie ist ein ganz schöner Brocken:"In 'Glitterschnitter' begegnet dem Leser wieder… ? Sams, Franz Eberhofer, Herr Lehmann, Lisbeth Salander?“

Der Kandidat hat keine Ahnung. Er fragt das Publikum und das hat leider auch nur eine indifferente Einschätzung: 33 Prozent sind fürs Sams, 42 für Franz Eberhofer, 25 für Herr Lehmann und 0 Prozent für Lisbeth Salander.

Kandidat Müller fragt nochmal nach der Meinung eines Einzelzuschauers. Doch niemand steht auf. "Großartiges Ergebnis" scherzt Jauch und fragt, ob nicht jemand irgendwas ausschließen kann. Schließlich steht doch noch ein junger Mann auf. Er schließt Eberhofer aus und legt sich probeweise aufs Sams fest. Doch dem Kandidaten ist dabei unwohl. Als einen seiner Telefon-Joker hat der den WWM-Gewinner und Geschichtsprofessor Eckhard Freise. Sie hätten "gefühlt drei Tage miteinander telefoniert" zur Vorbereitung, sagt er. "Freise weiß das sicherlich, aber wenn ich den bei 8000 Euro Anrufe schlägt der mich tot", überlegt er. Er ruft ihn trotzdem an.

Der ehemalige Millionengewinner ist gerade in seinem Keller und das Telefon hat ein unerträgliches Echo. "Sie müssen die Freisprechtaste wegdrücken", sagt Jauch. "Wenn ich wüsste, wo die ist …", antwortet der Geschichts-Professor.Jauch nimmt das zum Anlass, um sich über Akademiker allgemein lustig zu machen. "Wissen alles, aber lebensuntüchtig." Er ruft nochmal an und dann klappt es. Freise tippt auf Herr Lehmann, kennt auch den Autor Sven Regener, ist aber nicht sicher. Der Kandidat zieht auch noch seinen zweiten Telefonjoker, den er dank Weihnachtsgeschenk in dieser Ausgabe hat. Die Dame hat aber gar keine Ahnung. Schließlich legt er sich auf Herr Lehmann fest. "Ich kann mich hinter einem Millionengewinner verstecken." Und er liegt richtig. Bei den Zuschauern stößt der Schwierigkeitsgrad der 8000-Euro-Frage auf Unverständnis.

Jauch fragt ihn noch, was er mit dem Geld machen würde. "Ich bräuchte eigentlich fast alles, wir müssten die Million fast doppelt spielen, um alles abzuzahlen, was ich bräuchte", als Jauch ungläubig guckt, erklärt die Ehefrau im Publikum: "Wir haben fünf Kinder."

Die 16.000-Euro-Frage zu Welterbestätten kann der Lehrer noch beantworten, doch dann wird es schwer für ihn: "Wer wurde im September zu einem Jahr Haft ohne Bewährung verurteilt? Tony Blair, George W. Bush, Nicolas Sarkozy, Silvio Berlusconi?" "Meine Frau weiß das. Ich weiß genau was sie macht, sie schüttelt den Kopf und sagt: Ja nicht zocken!" Jauch schaut für ihn nach: "Im Moment schaut sie wie eine Sphinx." Der Lehrer mutmaßt: "Das täuscht – es sei, sie will mit ihren Augen töten." Er tippt abschließend auf Silvio Berlusconi, aber es war Sarkozy. Somit fällt der Lehrer auf 500 Euro zurück.

"Sie nehmen ihn wieder auf?", fragt Jauch die Ehefrau und scherzt dann ungewohnt gemein weiter: "Die Kinder kriegen die Spekulatius vom letzten Jahr. Traurige Weihnachten bei Thomas Müller. Jetzt müssen Sie einfach weiter arbeiten."

Die Bremerin Vanessa-Melanie Decker ist die Gewinnerin des Abends. bild: Screenshot RTL

Den Durchmarsch des Abends macht Vanessa-Melanie Decker, Tech-Sales Managerin bei einer Brauerei in Bremen. Sie ordnet als Schnellste in gut zehn Sekunden den Beginn des Lukasevangeliums Kapitel 2. Sie wählt vier Joker, bekommt den Sicherheitsstufenjoker und setzt ihn auf 32.000. Bei der 500.000 Euro-Frage gibt sie auf: "Die sogenannte Adamsbrücke ist eine … Knochenanomalie, Inselkette vor Indien, eine Tiefsee-Koralle oder Schiffsstrickleiter?". Und so gewinnt sie ohne große Schnörkel 125.000 Euro. Sie will einen Teil des Geldes in ein Luxus-Upgrade ihres Mexiko-Urlaubs investieren.