Schule will 14-Jähriger die falschen Wimpern verbieten – deren Mutter findet das "erbärmlich"

An vielen britischen Schulen gelten Kleiderordnungen für die Schüler:innen. Etwa ein bestimmtes Karomuster für Röcke und Krawatten, oft weiße Hemden oder Blusen und meist ist es nicht erlaubt, ein Kleidungsstück mit dem Logo eines Herstellers zu tragen. An der Schule, auf die Angela Jackson ihre Tochter schickt, gibt es noch weiterreichende Bestimmungen, doch die sind nicht schriftlich festgehalten. Nichtsdestotrotz kommen sie jetzt bei ihrer Tochter zu Anwendung. Und das macht die Mutter der 14-Jährigen richtig sauer.

Chelsea Silk trägt gern falsche Wimpern – und zwar von der richtig langen Sorte. Für die Mutter kein Problem: Sie schicke ihre Tochter täglich damit los, erklärte diese dem "Daily Record". Doch dann kam das Mädchen weinend nach Hause, weil eine Lehrerin sie gezwungen hatte, die künstlichen Haare an ihren Augen zu entfernen. In der Schultoilette habe sie hinter ihr gestanden, bis Chelsea Silk die falschen Wimpern entfernt hatte – sie würden gegen die Kleiderordnung verstoßen.

Die Schule sei "erbärmlich", findet Angela Jackson

Angela Jackson hat kein Verständnis für das Vorgehen der Schule, im Gegenteil, sie nennt es "erbärmlich". Trotzig lässt sie sich nicht belehren und zieht mit ihrer Tochter das Wimpern-Ding durch. Die Schule allerdings lässt sich davon nicht umstimmen. Im Gegenteil, in Zukunft sollen noch härtere Saiten aufgezogen werde. Dem Mädchen drohe "Isolation", wenn es weiterhin in dieser Aufmachung erscheine, hieß es. Jeden Tag, an dem sie künftig mit diesen falschen Wimpern zur Schule erscheine, soll Chelsea Silk vom Unterricht ausgeschlossen werden.

Doch Mutter Jackson ist unerbittlich. Sie nennt das Ganze ein "Lashgate", einen Wimpern-GAU. "Ich werde nicht nachgeben und sie wird die Wimpern weiterhin zur Schule tragen", zitiert der "Daily Record" die Mutter. "Das bedeutet, dass sie isoliert werden wird." Doch die Mutter sehe nicht ein, wie die falschen Wimpern die Mitarbeit des Mädchens in der Schule beeinflussen könnten. Das hatte die Schule als Argument vorgebracht. Meinung

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Die Schule nennt die langen Wimpern gesundheitsschädlich für die Augen

Natürlich schwappte ein Thema wie dieses auch in die sozialen Medien – und spaltet dort die User. Manche werfen Angela Jackson vor, ihre Tochter zu verwöhnen und für die künftige Arbeitswelt unbrauchbar zu machen, es gäbe schließlich auch Firmen, in denen eine Kleiderordnung gelte oder zum Beispiel künstliche Fingernägel verboten seien. Andere verstehen den Wunsch des Teenagers, Kosmetik auszuprobieren und finden es trotzdem absurd, dass Chelsea Silk dabei so viel Unterstützung von ihrer Mutter erhält. Die dritte Fraktion schließlich gibt der Schule Recht, Kleiderordnung sei schließlich Kleiderordnung.

Doch Angela Jackson bleibt stur. Solange die Schulregeln nicht überarbeitet und künstliche Wimpern explizit verboten seien, werde Chelsea Silk ihre tragen. Bislang gibt es kein schriftliches Verbot, sondern nur Gepflogenheiten, die gelten, "dezentes Make-up" ist offenbar erlaubt. Die anderen Mädchen würden auch künstliche Wimpern tragen, sagt die Mutter, und sie sehe nicht ein, warum bei ihrer Tochter das Argument "Das ist gesundheitsschädlich" käme. Sie selbst macht sich da jedenfalls keine Sorgen.