Prinzessin Diana + Dodi Al-Fayed: Von wegen Liebe: Wie ihre Beziehung wirklich war

Es ist Juli 1997. Prinzessin Diana, 36, und ihre Söhne Prinz William, 15, und Prinz Harry, 12, urlauben in einer Villa an der Côte d’Azur. Möglich gemacht hat das der Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses "Harrods", Mohammed Al-Fayed, 68. Seit Jahren umwirbt er Diana mit Geschenken und Aufmerksamkeit, hat sie mehrmals eingeladen – ohne Erfolg. Doch in diesem Sommer ist es anders. Durch Annehmlichkeiten wie strenge Sicherheitsvorkehrungen, eigenem Personal und einer Jacht namens Jonikal sei die Urlaubs-Option unwiderstehlich für die Prinzessin gewesen, schreibt Ex-Butler Paul Burrell (heute 62), in seinem Buch "Im Dienste meiner Königin". Und noch etwas hatte Al-Fayed Senior für Diana in petto: Er beordert, ohne ihr Wissen, seinen Sohn nach Südfrankreich. Und so kreuzen sich am 15. Juli 1997 erstmals die Wege von Dodi Al-Fayed, 42, und der Prinzessin von Wales.

Ist Prinzessin Diana nur Mittel zum Zweck?

Royal-Expert:innen sind sich einig, dass sich Mohammed Al-Fayed über Diana ein Entree in die britische High Society und die Königsfamilie verschaffen will. Dass Dodi beabsichtigt, am 9. August US-Model Kelly Fisher, 30, in Los Angeles zu heiraten, kümmert den Senior bei seinem Plan nicht. Im Gegenteil: Er wird im Zuge einer Gerichtsverhandlung 2007/2008 zu Dianas und Dodis Tod aussagen, Fisher sei ein "gold digger", eine Goldgräberin, gewesen

Burrell notiert in seinem Buch, dass ihn Diana bis zu achtmal am Tag aus dem Urlaub angerufen habe. Details zu Dodi, sollten sie zur Sprache gekommen sein, behält er für sich. Allerdings verrät er, dass sich die Prinzessin bei ihrer Rückkehr nach London gefreut habe, wieder zu Hause zu sein. Auf die Nachfrage, wie es an der Côte d’Azur gewesen sei, habe sie dennoch geantwortet: "Wunderbar. Ein war ein toller, ganz normaler Urlaub."

Doch für die Öffentlichkeit war es mehr als das. Weit mehr.

Liebesgerüchte um Prinzessin Diana und Dodi Al-Fayed

"In jenem Sommer beschlich mich bei der Lektüre der Boulevardpresse eine gewisse Ungläubigkeit, denn zwei Namen beherrschten sämtliche Schlagzeilen –Diana und Dodi. Ebenso skeptisch begegnete ich den Behauptungen der Journalisten, das sei 'die erste ernsthafte Beziehung der Prinzessin seit ihrer Scheidung'. Solch ein Gedanke war einfach absurd", stellt Paul Burrell in seinem Buch klar. Diana habe Dodi gerade erst kennengelernt und es nie eilig gehabt, sich auf einen Mann festzulegen. Vertraute der Prinzessin, so wie er selbst, hätten zudem gewusst, dass nicht Dodi, sondern ein anderer Mann die erste Liebe der Prinzessin nach Prinz Charles gewesen sei. Den Namen nennt Burrell nicht, bekannt ist er dennoch: Dr. Hasnat Khan. Mit dem Herzchirurgen war Diana von 1995 bis 1997 liiert.

Die Fronten werden geklärt

In der letzten Juliwoche 1997 soll Diana laut Burrell aus Vernunft beschlossen haben, "einen Schlussstrich unter ihre bisherige Verbindung [zu Hasnat Khan] zu ziehen". Wie die Presse später berichtet, will sich der Arzt dem Medienrummel als Mann an der Seite von Diana nicht aussetzen. Auch Dodi sorgt mit seiner Freundin Kelly Fisher für klare Verhältnisse.

Ein zweites Mal, vom 31. Juli bis zum 4. August, machen die Prinzessin und der Geschäftsmann Urlaub. Diesmal alleine. Wieder auf der Jacht Jonikal, diesmal fährt sie von Korsika nach Sardinien. Wieder telefoniert Diana regelmäßig mit Burrell. In einem der Telefonate erzählt sie ihm, dass Dodi ihr eine Liebeserklärung gemacht habe. Was Diana erwidert habe, will der Butler wissen: "Ich habe gesagt: 'Danke für das Kompliment'". Für tiefgründige Gefühlsbekundungen sei es für sie damals noch zu früh gewesen, behauptet Burrell in seinem Buch. Zu einer möglichen Hochzeit soll sie gesagt haben: "Ich wünsche mir eine neue Ehe ungefähr so wie einen Hautausschlag."

Was Diana nicht weiß: Kelly Fisher, Dodis Noch-Verlobte, ist nicht weit entfernt. Sie ist auf einer zweiten Jacht der Familie A-Fayed untergebracht. Nachts kommt Dodi heimlich zum Sex vorbei, wird Fisher später behaupten. In einem Mitschnitt des letzten Telefonates mit Dodi, das 2008 in schriftlicher Form in den Prozess anlässlich des tödlichen Unfalls in Paris einging, behauptet Fisher sogar, Dodi habe Diana nicht gemocht.

Mehr Schein als Sein? "Dodi war nicht 'der Eine' für Diana"

Am 7. August 1997 erscheint auf der Titelseite der britischen Zeitungen "Sunday Mirror" das erste Kussfoto von Diana und Dodi. Das Medienspektakel kennt keine Grenzen mehr. Die beiden sind verliebt, ist man sich einig. Zwar erkennt Burrell an, dass Diana das Wesen Dodis "einnehmend fand und sich durch seinen Charme bezaubern und durch seine romantische Schwärmerei anstecken ließ." So soll Dodi keine Kosten und Mühen gescheut haben, um die 36-Jährige zu beeindrucken: Er besorgt einen Hubschrauber, um sie herumzufliegen, lädt sie spontan zum Abendessen nach Paris ein und schenkt ihre eine goldene, von Diamanten eingefasste Uhr. Dennoch betont Paul Burrell: "Es ist falsch und wird daher dem Andenken der Prinzessin nicht gerecht, wenn man die Welt glauben lässt, die Prinzessin habe entschieden, Dodi sei 'der Eine'.

Gleicher Meinung ist Michael Gibbins, der Ex-Privatsekretär von Diana. In einem Interview mit "The Sun" sagt er 2017: "Ich denke, dass sie nur einen schönen Sommer auf Kosten eines anderen hatte, um ganz ehrlich zu sein. Wenn der Sommer vorbei gewesen wäre, hätte sich alles aufgelöst." Zu der Behauptung von Mohammed Al-Fayed, es seine eine Hochzeit geplant gewesen, meint er: "Absolut nicht. Ich glaube das auch nicht nur für eine Sekunde."

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Weil eine Freundin wegen eines Todesfalls einen gemeinsamen Italien-Urlaub absagt, plant Prinzessin Diana um und fliegt am 21. August nach Nizza. Dort wird sie von Dodi abgeholt. Das Ziel, mal wieder: die Liebesjacht Jonikal, die vor Sardinien liegt. Am 30. August will die Prinzessin wieder zu Hause in London sein. Am Tag danach erwartet sie die Rückkehr von Prinz William und Prinz Harry aus dem Urlaub mit Prinz Charles. Sie freut sich, ihre Söhne endlich wiederzusehen. Doch es kommt anders. Dodi muss geschäftlich nach Paris und will, das Diana ihn begleitet. "Sie wollte offenbar nicht mit, doch Dodi hatte sie auch diesmal überreden können", schreibt Paul Burrell in seinem Buch "Im Dienste meiner Königin". Am 31. August 1997 verunglückt der Wagen des Paares bei der Flucht vor Paparazzi.

Verwendete Quelle: Im Dienste meiner Königin" von Paul Burrell,Vollständige Taschenbuchausgabe erschienen 2004 im Knaur Taschenbuch Verlagjre Gala

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