Der gelbe Sack droht in Deutschland knapp zu werden!

Der Anblick von Gelben Säcken am Straßenrand, in denen Menschen unter anderem leere Joghurtbecher und andere Plastikverpackungen entsorgen, könnte in Zukunft ziemlich selten werden. Denn seit einigen Wochen leeren sich die Lagerdepots in vielen deutschen Städten – und ein Nachschub ist noch lange nicht in Sicht. Die Konsequenz: Ab sofort werden die Gelben Säcke noch strenger rationiert. Wird es etwa bald keine gelben Säcke mehr geben? Wir erklären Ihnen, was hinter dem Versorgungsengpass der Gelben Säcke steckt!

Aus diesen Gründen werden gelbe Säcke gerade knapp

Hätten Sie das gedacht: Jede:r Bürger:in, egal ob Baby oder Senior, verursacht jährlich in Deutschland unglaubliche 35 Kilogramm Verpackungsmüll. Das entspricht einem jährlichen Bedarf von ungefähr 13 Gelben Säcken – also ungefähr einem Sack pro Monat. Ein immenser Bedarf, der erst einmal gedeckt werden muss. Es scheint daher nicht allzu wunderlich zu sein, dass die Gelben Säcke irgendwann nicht mehr reichen könnten. Doch das erschreckend hohe Abfallaufkommen der Deutschen ist nicht der eigentliche Grund, warum vielerorts die Gelben Säcke allmählich ausgehen.

Materialmangel und Logistikprobleme bei den benötigten Kunststoffsorten LDPE und HDPE sorgen derzeit für Engpässe und eine schnelle Entspannung ist zudem Bedauern viele noch lange nicht in Sicht, wie das Nachrichtenportal "Die Welt" zuletzt berichtete. Auf Nachfrage der "Welt" äußerte sich nun auch Andreas Bruckschen, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft. So sagt er: "Es kommt zu Produktionsausfällen, und bestellte Ware wird zurzeit nicht fristgerecht geliefert."

Gelbe Säcke werden weltweit knapp

Doch nicht nur auf dem deutschen Markt werden die Gelben Säcke im Moment knapp. Denn laut mehreren Berichten besteht das Problem wohl weltweit. Indes klagen viele europäische Sackhersteller über Versorgungsprobleme und können aufgrund dessen kaum noch Bestellungen bedienen oder annehmen. Somit stehen vielerorts die Produktionsbänder still. Wer nun denkt, produzierte Säcke oder die entsprechenden Materialien könnten doch einfach aus anderen Teilen der Welt (z.B.: China) importiert werden, irrt sich gewaltig. Denn entweder fehlen die entsprechenden Transport-Kapazitäten oder die Produktionsstätten sind ebenfalls von Versorgungsproblemen betroffen. So standen viele Fabriken in China still, da in vielen Teilen des Landes einfach der Strom abgestellt worden war.

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Doch bis sich die Lage weltweit beruhigt, sollte noch einige Zeit verstreichen. So sagt Bruckschen gegenüber der "Welt": "Wir gehen davon aus, dass es zu einem Rückstau kommt, der sich vermutlich erst im Frühjahr 2022 auflöst." Dementsprechend müssen die Kommunen und Verbraucher:innen mit ihrem restlichen Vorrat sparsam umgehen.

Kommunen bestätigten Versorgungsengpass

Das Gelbe Säcke, zurzeit eine sehr begehrte Mangelware sind, bestätigen auch viele Kommunen. So erhalten sie wegen der fehlenden Rohstoffe auch keine Lieferungen mehr. Sie Knappheit der Gelben Säcke begründet die Stadt Neumünster ihren Bürger:innen wie folgt: "Wie in vielen anderen Bereichen ist derzeit auf dem Markt die Beschaffung von Rohstoffen schwierig. Dies gilt für Lieferungen aus Europa, und Lieferungen aus China zeichnen sich derzeit auch nicht ab." Da mit einem ersten Nachschub an Gelben Säcken wohl erst im März 2022 zu rechnen ist, fordern viele Kommunen, die Stadt Sundern, der Landkreis Freising und die Stadt Neumünster ihre Bürger:innen zur Sparsamkeit auf. Die Abgabe neuer Säcke wird daher streng reduziert. So würde noch eine Rolle pro Haushalt ausgehändigt werden.

Eine ganz schön knappe Kiste, wenn Sie sich nochmal vor Augen führen, dass eine Person unglaubliche 13 Gelbe Säcke pro Jahr verbraucht. Familien müssen bis März ihre Müllproduktion gewaltig im Blick haben. Doch was passiert, wenn die Gelben Säcke dennoch ausgehen? Müssen die Menschen dann im Müll versinken? Nein, denn viele Kommunen weisen bereits jetzt schon darauf hin, dass ersatzweise auch andere transparente Müllbeutel verwendet werden dürfen, bis die Lage sich entspannt. Dabei müssen die Ersatzbeutel aus dem Grund unbedingt durchsichtig sein, damit keine Fremdstoffe in der Müllentsorgung landen.

Doch wer weiß, vielleicht hat die Knappheit der Gelben Säcke auch etwas Gutes. Denn die fehlenden Müllsäcke werden der einen oder anderen Person mit Sicherheit ihr hohes Abfallaufkommen vor Augen führen und vielleicht zu einem Umdenken bewegen.

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Quellen: welt.de und shz.de