SR.de: Was Ihr über Bond vielleicht noch nicht wusstet

Die Figur des Agenten 007

Er ist der berühmteste Geheimagent der Welt und die langlebigste Kinofigur aller Zeiten: James Bond, Doppelnull-Agent 007 mit der Lizenz zum Töten! Seit fast sechs Jahrzehnten im Dienst ihrer Majestät der Queen, hat er immer wieder die Welt vor den Bösewichten, die sie beherrschen oder zerstören wolleten, gerettet.

Sein Steckbrief

Die Darsteller

SEAN CONNERY

GEORGE LAZENBY

ROGER MOORE

TIMOTHY DALTON

PIERCE BROSNAN

DANIEL CRAIG

Besonderheiten der Bond-Filme

Als Ian Fleming 1951 seinen ersten Bond-Roman veröffentlichte, "Casino Royale", war er von dessen Erfolg überrascht - und schrieb noch elf weitere Romane sowie neun Kurzgeschichten über die Abenteuer des Mannes, dem er den Namen eines Ornithologen gegeben hatte: James Bond.

Als sich sein Agent 007 dann 1962 zum ersten Mal im Kino auf die Jagd nach Dr. No machte, ahnte wiederum niemand, welche Erfolgsgeschichte damit ihren Anfang nahm. Fast sechs Jahrzehnte dauert si nun schon an, und alle Filme haben mit ihren Stunts und Effekten immer wieder neue Maßstäbe gesetzt.

Doch es gab noch mehr, wodurch die Bond-Abenteuer unvergesslich geworden sind:

Die Bond-Musik

Sie sorgen in allen Filmen für Spannung: das legendäre 'Bond'-Thema von Monty Norman und das '007'-Action-Thema von John Barry. Letzterer hat auch zahlreiche Titelsongs komponiert. Und viele Titelsongs sind inzwischen auch zu Klassikern geworden.

Das legendärste Auto: der Aston Martin DB5

In seinem ersten Bond-Film 'Casino Royale' fährt Daniel Craig wieder in einem Aston Martin vor - so wie Sean Connery schon in 'Goldfinger'. Damals war der silberne Sportwagen etwas ganz Besonderes, hatte er schließlich solche Extras wie Maschinengewehre, Ölspray, ausfahrbare Klingen in den Radmuttern und einen Schleudersitz. Außerdem besaß der Wagen noch etwas Unvorstellbares für seine Zeit: ein Navigationssystem!

Der geheimnisvollste Bösewicht: Ernst Stavro Blofeld

Schon in den 'Liebesgrüßen aus Moskau' taucht Bond-Gegenspieler Blofeld mit seiner Organisation 'Spectre' auf, aber nur als der Mann mit der Katze. Mehr als seine streichelnde Hand ist nicht von ihm zu sehen. Erst in Film Nummer fünf 'Man lebt nur zweimal' bekommt der Unbekannte endlich ein Gesicht: das von Donald Pleasance. Später schlüpfte unter anderem auch Telly Savalas in diese Rolle, und im neuesten Film hat Christoph Waltz diesen Part übernommen.

Der größte Gegenspieler: der Beißer

Er war 2,17 Meter groß, drei Zentner schwer und trug ein Stahlgebiss: der Beißer , gespielt von Richard Kiel. Da er in 'Der Spion, der mich liebte' so gut ankam, durfte er 007 auch im nächsten Bond-Abenteuer 'Moonraker' das Leben noch einmal schwer machen.

Das aufregendste Bond-Girl seiner Zeit: Ursula Andress

Die Schweizerin Ursula Andress wurde das erste Bond-Girl. Sie spielte die Honey Rider in 'James Bond jagt Dr. No'. Als Ursula Andress im Film am Strand in ihrem bikini singend den Wellen entstieg, zog sie alle Blicke auf sich - und löste einen Bikini-Boom aus. Den trugen zuvor nur sehr wenige, mutige Frauen.

Die berühmteste Szene: die vergoldete Leiche

In 'Goldfinger' starb Bond-Girl Shirley Eaton als Jill Masterson einen ganz außergewöhnlichen Tod: Sie wurde erstickt, indem man ihren Körper ganz mit gold überzog. Beim Dreh war Shirley Eaton aber nicht völlig vergoldet; da sie auf dem Bauch lag, ließ man dort zur Sicherheit eine große Fläche frei. Heute wissen die Experten, dass man auf diese Weise nicht sterben kann.

Der heimliche Star: Q

Seine Tüfteleien und Gadgets retten James Bond in jedem Abenteuer das Leben. Und werden dennoch nie mit der gebotenen Vorsicht und dem verdienten Respekt behandelt. Ihren Erfinder "Q" verkörperte bis 1999 der Waliser Desmond Llewelyn 36 Jahre lang in 17 Filmen. Dabei war er insgesamt gerade mal etwas mehr als 30 Minuten auf der Leinwand zu sehen.

Die sprunghafteste Szene: der Kampf um einen Fallschirm

Das 'Moonraker'-Abenteuer beginnt damit, dass Bond mit einem Gegenspieler in der Luft um einen Fallschirm kämpfen muss. Bis die Zwei-Minuten-Film-Sequenz im Kasten war, brauchte es fünf Wochen Drehzeit und 88 Sprünge.

Die spektakulärste Verfolgungsjagd: per Panzer durch St. Petersburg

Keine Action, keine Spannung und auch kein Bond ohne zünftige Verfolgungsjagd: mal mit dem Auto, dem Motorrad, mal unter Wasser, mal in der Luft. Doch in 'Goldeneye' setzt Bond allem die Krone auf: Er folgt seinem Gegenspieler mit einem Panzer durch die Straßen - und sogar durch Mauern - von St. Petersburg. Doch die Stadt hat dabei keinen Schaden genommen; der Straßenzug wurde eigens dafür 1:1 nachgebaut.

Die längste Eröffnungssequenz: Mit dem Boot über die Themse

Zu den Traditionen der Bond-Filme gehören auch die spannenden Eröffnungssequenzen zu Beginn. Mit über 16 Minuten ist die von "Die Welt ist nicht genug" von 1999 die längste aller bis dahin gedrehten Bond-Filme. Bei deren Verfolgungsjagd schoss Pierce Brosnan u.a. auch per Boot mit Vollgas über die Themse. Brosnan saß dabei sogar selbst am Steuer. Auch die Dreharbeiten zogen sich hin: Erst nach vier Monaten war die Sequenz im Kasten.

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Der berühmte Martini - geschüttelt, nicht gerührt

Bond trink keinen klassischen Martini (4 Teile Gin, 1 Teil Vermouth), sondern einen Wodka Martini: 3 Teile Gin, 1 Teil Wodka, 1/2 Teil Vermouth. Das Ganze eben geschüttelt, nicht gerührt und statt mit einer Olive mit einer Limonenscheibe serviert.

"Inoffizielle" Bond-Filme

Neben den bisher offiziellen 25 Bond-Filmen taucht James Bond noch in zahlreichen weiteren Produktionen auf. Einige Beispiele:

- 1954 wurde Ian Flemings Roman 'Casino Royale'erstmals fürs Fernsehen bearbeitet. James Bond hieß nur Jimmy, Gangster Le Chiffre wurde von Peter Lorre gespielt.

- 1967 kam "Casino Royale" schon einmal auf die Kinoleinwand, allerdings als Persiflage, in der u.a. David Niven, Peter Sellers und Woody Allen als James Bond agieren

- 1983 wurde Sean Connery, der doch nie mehr den Bond spielen wollte, wortbrüchig. Daher bekam der Film auch den Titel 'Sag niemals nie'. Inhaltlich ist er ein Remake von 'Feuerball' aus dem Jahr 1965

Die deutschen Stars der Bond-Filme

Vorallem die Rollen der Bösewichte durften deutschsprachige Schauspieler übernehmen: Gerd Fröbe brillierte in "Goldfinger" als genialer Bond-Gegenspieler, Curd Jürgens in 'Der Spion, der mich liebte', Klaus-Maria Brandauer in 'Sag niemals nie', Gottfried John in 'Goldeneye', Claude-Oliver Rudolph in 'Die Welt ist nicht genug', Christoph Waltz in 'Spectre'und auch wieder in 'Keine Zeit zu sterben'

Ein Lichtblick in dieser Reihe: Bond-Girl Karin Dor in 'Man lebt nur zweimal'. Auch in 'Casino Royale' von 2006 war ein Deutscher dabei: Ludger Pistor spielte einen Schweizer Bankier. In 'Ein Quantum Trost' ist der Schweizer und Wahl-Berliner Anatole Taubmann zu sehen: Er spielt Elvis, die rechte Hand von Bösewicht und Bond-Gegenspieler Dominic Green in der Person von Mathieu Almaric.

Meilensteine der Bond-Geschichte

James Bond jagt Dr. No

Eigentlich sollte Roger Moore schon im ersten Bond-Abenteuer den Geheimagenten spielen, doch er war noch an die Serie 'Simon Templar' gebunden. So bekam Sean Connery eine Chance und den nötigen weltmännischen Schliff.

Gedreht wurde in London, auf Jamaica und auf der Insel Crab Key. Bond-Girl Ursula Andress zog im weißen Bikini alle Blicke auf sich - dass sie dabei gut aussah, dafür sorgte schon ein Ganzkörper-Make-up.

Goldfinger

Spektakulär: Bond entkommt gleich zu Beginn mit einem Raketen-Rucksack. Der war wirklich echt. Und nicht der einzige Spezialeffekt. Für all die optischen Tricks und technischen Finessen bekam der Film deshalb sogar einen Oscar!

Die Story wurde später noch einmal verfilmt: 1983 in "Sag niemals nie", wieder mit Sean Connery, und wieder einmal mit einem deutschen Gegenspieler: Klaus Maria Brandauer. Das Remake zählt aber nicht zu den offiziellen Bond-Abenteuern, denn offizieller Bond-Darsteller war zu diesem Zeitpunkt Roger Moore.

Im Geheimdienst Ihrer Majestät

George Lazenby war der einzige Bond, der jemals heiraten durfte. Doch es gab für das Paar kein Happy End: Bond-Girl-Ehefrau Tracy alias Diana Rigg wurde am Ende erschossen. Was wäre denn sonst aus dem Frauenliebling Bond geworden ...

Aus George Lazenby wurde jedenfalls kein Bond mehr. Zwar hatte er eigentlich einen Vertrag über drei Filme, doch er stieg schon nach dem ersten aus. Das hat er inzwischen schon sehr bereut.

Der Spion, der mich liebte

Roger Moore's zweiter Bond-Film beginnt mit einem spektakulären Stunt: Bond entkommt seinen Verfolgern auf Skiern über die Klippe eines Berges - und landet dann per Fallschirm sicherim Tal!

Der Böse ist diesmal wieder ein Deutscher: Curd Jürgens spielt den Reeder Karl Stromberg, der die Menschen vernichten und auf dem Meeresgrund eine neue Zivilisation aufbauen will.

Bond muss sich aber u.a. auch vor dessen Helfershelfer vorsehen: Denn der Riese "Beißer" hat ein Gebiss aus Stahl. Und damit kam er so gut an, dass er auch im nächsten Film wieder zubeißen durfte.

In tödlicher Mission

Bond-Abenteuer Nummer zwölf bot weniger Spielereien aus der Werkstatt von "Q", dafür aber jede Menge Action für Bond: Eine Autoverfolgungsjagd war natürlich nicht genug, er wurde zudem von Motorradfahrern gejagt, von einem Boot fast überfahren, musste sich gegen ein U-Boot wehren, stürzte an einer Felswand ab ... - kam aber immer heil davon! Einfach ein toller Kerl, dieser James Bond!

Sheena Easton schaffte es dafür ganz nach oben: Ihr Titelsong "For Your Eyes Only" wurde in Deutschland zum Nummer 1-Hit!

Der Hauch des Todes

Roger Moore war in die Jahre gekommen und passte nicht mehr so recht in die Zeit. Deshalb sollte Pierce Brosnan schon in diesem Film den Bond-Part übernehmen, doch er musste statt dessen noch ein paar Folgen 'Remington Steele' drehen. So gab Timothy Dalton seinen Einstand als neuer Bond-Darsteller. Und machte sogar viele Stunts selbst.

Die Story des Films lehnt sich an eine wahre Geschichte an: Ein KGB-Offizier lief zu den Amerikanern über, führte mehrere Monate lang Gespräche mit der CIA und lief dann wieder zu den Sowjets über. Der Rest des Films ist allerdings frei erfunden.

Stirb an einem anderen Tag

Die Erfolgsgeschichte 'James Bond - 007' feiert Jubiläum. Das 20. Abenteuer - das letzte mit Pierce Brosnan - gönnt den Fans viele, viele Anspielungen an die früheren Filme:

Diamanten spielen eine Rolle ('Diamantenfieber'), ein Fallschirm mit dem Union Jack ('Der Spion, der mich liebte'), ein Jetpack ('Feuerball'), Gift-Schuhe ('Liebesgrüße aus Moskau'), Bond-Girl Halle Berry macht wie Ursula Andress im Bikini eine gute Figur - und wird sogar mit einem Oscar belohnt. Bond gibt sich zudem als Vogelkundler aus - schließlich wurde er ja nach einem Ornithologen benannt- und läuft da am Ende doch etwas zwischen Bond und der treuen Miss Moneypenny ...?

Casino Royale (2006)

Am 23. November 2006 begann eine neue Ära in unseren Kinos: Film ab! hieß es für "Casino Royale", das 21. Bond-Abenteuer, mit einem neuen Darsteller: Daniel Craig.

Damit war Bond nicht nur zum ersten Mal blond, und ein Agent, der Fehler machen und auch Gefühle zeigen darf wie Schwäche, Schmerz, Angst, Rachsucht, er kehrte auch zu seinen Wurzeln zurück, in die Zeit als sich der junge MI6-Agent seine Lizenz zum Töten erst noch verdienen musste. Ja, auch bei James Bond war aller Anfang schwer ...

Ein Quantum Trost

Das 22. Bond-Abenteuer ist erstmals eine direkte Fortsetzung des vorherigen Films. Und doch nicht wie alle anderen: "Mein Name ist Bond, James Bond." - auf diesen Satz wartet man vergeblich. Die Sequenz wurde für "Ein Quantum Trost" zwar gedreht, fiel dann aber beim Schnitt der Schere zum Opfer. Außerdem gibt es keine Miss Moneypenny, keinen geschüttelten Martini ...

Keine Zeit zu sterben

Daniel Craigs Bond-Einsätze Nummer drei und vier, 'Skyfall' und 'Spectre', waren die bisher umsatzstärksten Filme der gesamten Reihe. Kann Bond-Spektakel Nummer 25 das toppen? Zumindest kann Craigs letzter Einsatz als Geheimagent 007 schon jetzt mit einem Rekord aufwarten: 'Keine Zeit zu sterben' ist der bisher längste Bond-Film von allen: 163 Minuten lang darf der Zuschauer mitverfolgen und bangen, ob es Bond auch diesmal gelingt, die Welt zu retten ...

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