Plus-Size-Fakes - norwegisches Model zeigt den Schwindel mit den Fettpolstern

Mit 15 Jahren wurde Karoline Bjornelykke als Model entdeckt. Sie arbeitete für Chanel, Armani und Louis Vuitton, und wurde in der Vogue als aufgehender Stern gefeiert. Doch nun hat sie auf TikTok ein gut gehütetes Branchengeheimnis gelüftet. Nämlich wie die Modeindustrie der Forderungen nach Models mit "normalen" Figuren nachkommt. Häufig werden nicht einfach molligere Frauen gebucht, um Übergrößen vorzuführen, sondern schlanke Mädchen wie Bjornelykke, verriet sie auf TikTok. Sie selbst soll fünf Jahre lang als XXL-Model gearbeitet haben.

Fett-Anzug

Damit zierliche Körper Größen von XL bis 5XL ausfüllen können, müssen die Models "Fett Anzüge" aus Polstern tragen, verrät Bjornelykke. "Wer Augen hat, kann sehen, dass ich nicht diese Größe habe. Wie können wir dieses Problem also lösen? Nun, im Grunde muss ich etwas anziehen, das man Polsterung nennt, das ist im Grunde ein dicker Anzug in Einzelteilen."

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Warum wird das gemacht? Auch wenn Po und Schenkel prall sein sollen, möchte man kein Doppelkinn sehen. Sie nehmen lieber dünne Frauen, "weil sie wollen, dass der Hals und das Gesicht wirklich schlank und scharf aussehen ... was unmögliche Schönheitsstandards schafft," so Bjornelykke.

Schlankes Gesicht, fülliger Körper

"Die Modeindustrie liebt scharf konturierte Gesichter als Schönheitsstandard, also denke ich, dass sie eher schlanke, scharfe Gesichter bevorzugen, selbst wenn es sich um Plus-Size-Models handelt." Mit Polsterungen habe sie in den USA, GB und Deutschland gearbeitet. In dem Videoclip zeigt Bjornelykke, wie das funktioniert und stopft sich mit Polstern aus. "Wenn das noch nicht reicht, steckst du einfach alles hinten rein."

Übergrößen sind das am stärksten wachsende Modesegment, also ist der Bedarf an Models groß. Die Models hätten keine Schuld an dieser Täuschung, findet Bjornelykke. "Ich denke nicht, dass es richtig ist, die Models zu beschuldigen. Wenn ein Model den Job ablehnt, wird ein anderes, das genauso ist wie sie, den Job annehmen. Das Model weiß überhaupt nicht, ob es gepolstert wird oder nicht, wenn es den Job annimmt."

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Irreales Schönheitsideal

Die Enthüllung wird Bjornelykke nicht nur Freunde machen. Aber inzwischen studiert sie und modelt nur noch nebenbei.

"Ich mache diese Werbespots nicht mehr, weil ich es nicht für richtig halte und das Geld nicht unbedingt brauche. Die wahre Macht liegt bei den Verbrauchern. Ich will, dass sich Frauen mit Übergrößen beim Einkaufen dessen bewusst sind, damit sie bessere Entscheidungen treffen können und sich nicht schlecht fühlen, wenn sie diese unmöglichen Schönheitsstandards sehen."

Quelle: Karoline Bjornelykke