Android Auto im Test: Funktionen, Apps, Auto-Hersteller, Varianten

Hans-Christian Dirscherl

So integriert Android Auto Android-Smartphones in das Auto und diese Apps können Sie nutzen! Test von Android Auto in zahlreichen Fahrzeugen (mit Videos). Unterschied zu Android Auto auf dem Smartphone und zu dessen Nachfolger Google Assistant Driving Mode. Plus: Das ist Android Automotive.

VergrößernSo sieht Android Auto im Frühjahr 2021 in einem BMW 340i mit BMW OS 7 aus. Hier die Navigation mit Google Maps.

Android Autoist Googles Lösung zur Integration von Android-Smartphones in das Infotainmentsystem eines modernen PKW. Es hat das ältereMirrorlinklängst verdrängt und ist ein Konkurrent zuCarplay,mit dem Apple seine iPhones in das Auto einbindet.

Wir stellen in diesem Artikel alle Aspekte und Varianten von Android Auto ausführlich vor. Wir sagen, in welchen Fahrzeugen welcher Automobil-Hersteller Sie Android Auto nutzen können, erklären das Funktionsprinzip sowie die Vorteile und Nachteile von Android Auto und testen vor allem Android Auto fortlaufend in immer neuen Fahrzeug-Modellen unterschiedlicher Hersteller. So finden Sie in diesem Artikel detaillierte Testberichte zu Android Auto unter anderem im VW Bus, Audi A4, Seat Ibiza Connect, Skoda Rapid Spaceback, in der E-Klasse von Mercedes und im Honda Civic... Wir stellen außerdem Nachrüstlösungen für vorhandene PKWs vor.

Inhaltsverzeichnis

1. Diese Verbesserungen kommen 2022

Auf der CES 2022 in Las Vegas nahm Google zwar nicht vor Ort teil,nutzte aber den Zeitpunkt trotzdem, um die 2022 kommenden Neuerungen für Android Autovorzustellen.

Android-Smartphone als Auto-Schlüssel

So lassen sich bestimmte Modelle von BMW bereits jetzt mit bestimmten Smartphones vom Typ Samsung Galaxy (derzeit wohl nur das S21) oder Google Pixel (Pixel 6, Pixel 6 Pro) aufsperren, absperren und sogar starten. Das erinnert an BMWs Umsetzung von Apple Carkey - BMW mit iPhone öffnen und losfahren alias BMW Digital Key- und in der Tat muss man das Android-Smartphone dafür umständlich an eine bestimmte Stelle der Fahrertür halten wie es bisher auch bei BMW Digital Key der Fall ist. Technische Basis dafür ist die Technik Ultra Wideband (UWB).

Im Laufe des Jahres 2022 soll als wichtige Verbesserung hinzukommen, dass man das Android-Smartphone dafür nicht mehr aus der Tasche nehmen muss (bei BMW Digital Key ist das derzeit nur im hochpreisigen iNext möglich - zum Vergleich: Jeder Tesla lässt sich mit einem Smartphone entsperren, ohne dass man dieses dafür aus der Tasche nehmen muss). Außerdem soll sich dann auch der „digitale Autoschlüssel“ an andere Smartphones weitergeben lassen. Die Zahl der Smartphones und Autos, die das unterstützen, soll im Laufe des Jahres 2022 wachsen.

Fast Pair: Android-Smartphone und Auto schnell koppeln

Ausgewählte Autos von BMW und Ford sollen bereits Fast-Pairing unterstützen: Damit soll sich das Smartphone mit einem Fingertipp mit dem Auto koppeln lassen.

Nachrüsten: Android Auto kabellos nutzen

Falls Ihr Infotainmentsystem die kabellose Verbindung zwischen Smartphone und Auto für Android Auto nicht unterstützt, sollen Sie diese Funktion mit demMotorola MA1 Wireless Adapter für 89,95 Euronachrüsten können. Sie stecken den Adapter hierzu einfach in einen USB-Port am Infotainmentsystem.

Mehr Apps für Android Auto und Android Automotive

Android Auto soll außerdem neue Apps bekommen, unter anderem Lyft. Für Autos, in denen sogar Android Automotive verbaut ist (zum Beispiel im Polestar), gibt es zusätzlich weitere Apps wie Sygic zur Navigation oder Chargepoint zum Laden von E-Autos. Später soll es auch eine Option geben, mit der sich im geparkten Auto Videos von Youtube anschauen lassen. Das soll zunächst in bestimmten Volvos der Fall sein.Speziell für einige Fahrzeuge von Volvo soll es einen erweiterten Google Assistant geben, mit dem sich Einstellungen am Auto vornehmen lassen. Zum Beispiel soll man dann per Sprachbefehl den Spurhalte-Assistenten einschalten oder Google fragen können, wann die nächste Wartung ansteht. Ebenfalls zunächst nur für einige bestimmte Volvo-Modelle stehen die neuen "Remote Actions" zur Verfügung. Sie machen es möglich, dass Sie über einen Sprachbefehl an Google Assistant die Heizung regeln, das Auto aufsperren oder den Batteriestand abfragen.

Neue Oberfläche für Android Auto: Coolwalk

Im Internet kursieren mittlerweile einige geleakte Fotos, die Screenshots der nächsten Version (Codename: „Coolwalk“) von Android Auto zeigen sollen. Zum Beispielhier bei XDA Developersund beiAndroidworld.itsowie beiReddit.Der Bildschirm ist zweigeteilt, rechts sieht man immer die Google-Maps-Karte, links andere Anwendungen wie Nachrichten oder den Musikplayer.

Google dürfte das Update für Android Auto bald ausrollen, ein Zeitpunkt ist aber noch nicht bekannt.

2. Diese Android-Auto-Varianten gibt es

Aktuell gibt es:

Wichtig: Der Download für Android Auto (für die Verbindung zum Infotainmentsystem des Autos) und für Android Auto für Smartphones (die Stand-Alone-Nutzung auf dem Handy) ist identisch:Android Auto für Android 6-11 herunterladen.Android Automotive können Sie dagegen nicht herunterladen, weil dieses ja vom Automobilhersteller in seinem Infotainmentsystem verbaut wird.

3. Die Macher: Google, Open Automotive Alliance und die Automobil-Hersteller

Android Autostammt von Google und bietet eine für den Einsatz im Auto optimierte App-Darstellung. Eigens für Android Auto wurde auf der Consumer Electronics Show (CES) Anfang 2014 die Open Automotive Alliancegegründet. Das Ziel der beteiligten Autofirmen sowie von Chip-Hersteller Nvidia und Google ist klar: Android soll ins Auto. Im Idealfall als komplettes Betriebssystem des Infotainmentsystems.

4. Voraussetzungen für die Nutzung von Android Auto

4.1 Android Auto auf dem Auto-Display

Sie benötigen ein Android-Smartphone und ein kompatibles Fahrzeug. Hier wird der Smartphone-Bildschirm samt der kompatiblen Apps auf dem Bildschirm des Fahrzeugsgespiegelt.

Smartphone-seitig: Sie müssen auf dem Android Smartphone dieAndroid-Auto-Appinstallieren. Die App ist kostenlos, sie kann auf dem Smartphone ab Android 6.0 installiert werden. Für kabellose Verbindungen ist Android 11 Voraussetzung.

Auto-seitig:Das Infotainmentsystem des PKWmuss ebenfalls Android Auto unterstützen. Der Support für Android Auto ist in einem aufpreispflichtigen Ausstattungspaket des jeweiligen Automobil-Herstellers enthalten. Bei Audi zum Beispiel heißt dieses Paket Audi Smartphone Interface, bei Volkswagen App-Connect,bei Seat Full Linkund bei Skoda Smartlink.

Alternativ zu einem ab Werk verbauten Infotainmentsystem mit Android Auto können Sie auch nachträglich ein kompatibles Infoinmentsystem kaufen und nachrüsten.Angebote finden Sie hier im Preisvergleich der PC-WELToder auf Amazon.

Galerie: Alle Auto-Tests der PC-WELT

Android Automotive vs. Android Auto

Android Auto bildet die Basis vonAndroid Automotive. Google entwickelt Android Automotive zusammenmit Intelseit März 2017. Dabei handelt es sich um eine Android-Variante, die als Betriebssystem-Basis für das Infotainmentsystem, die Klimaanlagensteuerung und die Instrumententafel in PKWs vorgesehen ist. Ein Automobilhersteller, der sich für Android Automotive entscheidet, kann das Betriebssystem noch im Detail an seine Bedürfnisse anpassen.

Android Automotive läuft als eigenständiges Betriebssystem im Auto. Es benötigt anders als Android Auto kein Android-Smartphone für den Betrieb. Das Elektro-Auto Polestar 2 nutzt zum Beispiel Android Automotive: Polestar 2 angetestet - flüsterleise 408-PS-E-Limousine fordert Tesla Model 3 zum Duell. Fiat Chrysler entwickelt seineUconnet-5-Infotainmentsystemauf der Basis von Android Automotive. Auch General Motors ist am Einsatz von Android Automotiveinteressiert.

Bei Android Automotive nimmt Google Maps während der Fahrt einen Großteil des Bildschirms ein - das erinnert an den Tesla-Bildschirm.

4.2 Android Auto für Smartphones

Sie benötigen ein Android-Smartphone und idealerweise eine dafür passende Handy-Halterung.

Google lieferte mit Android Auto eine App, die unabhängigvon dem im Wagen verbauten Infotainmentsystem des Automobil-Herstellers und ohnedas Display im Auto genutzt werden kann. Sie setzten also den Androiden in die Smartphone-Halterung Ihres Fahrzeugs und starten danach Android-Auto. Falls eine Bluetooth-Freisprechanlage im Fahrzeuge verbaut ist, startet Android Auto auf dem Smartphone automatisch nach dem Pairing.

VergrößernAndroid Auto stand-alone nur auf dem Smartphone: links der Home Screen, rechts Google Maps.

Danach können Sie die gewohnten Funktionen von Android Auto nutzen (siehe unten), das dafür auf dem Smartphone-Bildschirm große Schaltflächen und ein übersichtliches Layout besitzt. Dieser Stand-Alone-Betrieb von Android Auto ist für Fahrzeuge gedacht, die nicht über ein modernes Infotainmentsystem verfügen oder aber für Fahrzeuge von Automobil-Herstellern, die Android Auto nicht unterstützen, beispielsweise Tesla, sowie für ältere Fahrzeuge und Oldtimer.

Allerdings erfolgt die Soundausgabe dann natürlich nur über den Lautsprecher des Smartphones und nicht über die des Autos, wenn Android Auto ohne Koppelung zum eingebauten Infotainmentsystem verwendet wird.

VergrößernAndroid Auto stand-alone nur auf dem Smartphone: links Google Play Music, rechts Telefonie.

Voraussetzung für Android Auto für Smartphones ist Android mindestens in der Version 6.0 und höchstens in der Version 11 auf dem Smartphone. Der Funktionsumfang von Android Auto für Smartphones ist identisch mit Android Auto im Zusammenspiel mit dem Infotainmentsystem des PKWs: alsoGoogle Maps, Google Play Music, Telefonie, Spotify, Pandora etc. Die Bedienung erfolgt via Sprachbefehl von Google Now.

Google Maps im Test: Gratis-Navigation mit exakten Verkehrslage-Informationen

VergrößernAndroid Auto stand-alone nur auf dem Smartphone: links die Einstellungen, rechts die Sprachsteuerung.

4.3 Google Assistant Driving Mode ersetzt Android Auto für Smartphones

Sie benötigen ein Android-Smartphone und idealerweise eine dafür passende Handy-Halterung.

Der Google Assistant Driving Mode erfordert mindestens Android 9. Der Google Assistant Driving Mode ersetzt Android Auto für Smartphones, ab Android 12 sogar verbindlich.

5. Verbindung von Android Auto zwischen Smartphone und PKW

Lange Zeit war die Verbindung zwischen Fahrzeug und Smartphones nur via USB-Kabel möglich (Android Auto nutzt Bluetooth für die Telefonie, genauer gesagt: das Hands-Free-Profil HFP. Alle anderen Funktionen wie die Übertragung von Bildern und Videos, Bedienevents oder auch alle Audiodaten (außer eben Telefonie) wie der Mikrofon-Input für Google Now fließen dagegen über das USB-Kabel. Die USB-Verbindung verschlüsselt).

Doch mittlerweile ist bei immer mehr Fahrzeugen eine kabellose Verbindung möglich; BMW war hier ähnlich wie auch bei Apple Carplay Vorreiter.Auf dem Smartphone ist Android 11 für eine kabellose Verbindung Voraussetzung. Wireless Android Auto alias Android Auto over Wifi nutzt für die Datenübertragung zwischen PKW und Smartphone eine WLAN-Verbindung. Das entspricht der Vorgehensweise von Wireless Carplay. Die Telefonie erfolgt dagegen über Bluetooth. Damit Android Auto kabellos funktioniert, muss es aber WLAN über die 5-GHz-Verbindungnutzen! Dieses 5-GHz-WLAN muss zudem die regulatorischen Voraussetzungen der EU erfüllen.

Einen Unterschied gibt es aber zu Wireless Carplay: Damit sich das Android-Smartphone und das Infotainmentsystem im Auto erkennen, müssen Sie das Smartphone einmal per USB-Kabel mit dem Auto verbinden. Das ist bei Wireless Carplay nicht erforderlich.

6. Bedienkonzept, Funktionsweise, Optik und Vorteile

Sobald die Verbindung zwischen Android-Smartphone und Auto steht, werden die für Android Auto verfügbaren - also von Google zertifizierten - Apps auf den Bildschirm des Fahrzeugs gespiegelt. Die Apps von Android Auto auf dem Fahrzeug-Display haben größere Schaltflächen als auf dem Smartphone-Bildschirm, zudem wurden unwichtige und störende Elemente entfernt. Den Ton, der zum Beispiel von Musik-Apps oder Webradio kommt, gibt Android Auto über die PKW-Lautsprecher aus.

Android Autobildet also die Schnittstelle zwischen dem Android-Smartphone und dem Infotainmentsystem des PKW. Das Android-Smartphone lässt sich dann nicht mehr direkt bedienen,der Smartphone-Bildschirm wird abgeschaltet.

Startbildschirm:Der Startbildschirm präsentiert sich seit August 2019 mit einem standardmäßigen Dunkelmodus. Er zeigt die Android-Auto-kompatiblen Apps mit großen, farbigen Icons an. Am unteren Bildschirmrand befindet sich die Navigationsleiste ("navigation bar") mit App-Launcher (für den leichteren Zugriff auf Apps) und Notification Center für Nachrichten und Anrufe. Nach einem Druck auf ein Icon startet aber nicht immer sofort die entsprechende Anwendung. Bei Spotify ist das zwar so, doch wenn Sie auf das Icon für Google Kalender drücken, dann startet stattdessen der Google Assistant, damit Sie den restlichen Weg durch Ihren Kalender per Sprachsteuerung zurücklegen. Der Google Assistant ist zudem durchwegs über das entsprechende Mikrofon-Icon ganz rechts in der Navigationsleiste erreichbar.

In der Navigationsleiste können einige Apps wie Google Musik oder auch Spotify ihre eigenen Bedienelemente für Play, Pause, Skip ablegen. Damit kann der Fahrer dann Eingaben in den jeweiligen Apps vornehmen, ohne zuvor immer die ganze App öffnen zu müssen, falls die Musik-App im Hintergrund läuft und der Bildschirm zum Beispiel von der Navigation eingenommen wird.

Über die Navigationsleiste haben Sie außerdem immer Direktzugriff auf den Google Assistant und den Home Button. Das Notification Center (erreichbar über das Klingel-Icon) zeigt die jüngsten Nachrichten und Anrufe an und ermöglicht sofort eine Reaktion darauf – also zum Beispiel einen Rückruf oder das Abspielen einer Sprachnachricht. Wir stellen Android Auto in der Version ab August 2019hier ausführlich vor.

Hinweis: Android Auto bekommt Splitscreen, Shortcuts, Bildschirmhintergründe und Spiele.

Überall gleiche Optik und Bedienung:Egal in welchem Auto Sie sitzen - Android Auto sieht überall gleich aus und funktioniert überall gleich. Sie müssen sich also nicht umstellen, wenn Sie das Auto wechseln, sondern finden immer die gewohnte Bedienoberfläche vor. Android-Anwender finden sich schnell mit Android Auto zurecht, weil sie die von ihrem Android-Smartphone gewohnten Funktionen zur Verfügung haben. Nur wird eben alles etwas größer und vereinfacht dargestellt, um den Fahrer nicht abzulenken. Das ist der wesentliche Vorteil von Android Auto.

Tipp: Nachtansicht mit Entwicklermodus abschalten

Problem:Standardmäßig schaltet Android Auto den Bildschirm Ihres Fahrzeugs in den Nachtmodus, wenn das Fahrzeug seine Scheinwerfer einschaltet. Mitunter können Sie auf dem dann abgedunkelten Display nur noch schlecht Details beispielsweise auf der Google-Maps-Karte erkennen.

Lösung:Sie können das fahrzeuggesteuerte Umschalten zwischen Tag- und Nachtmodus abschalten. Und beispielsweise Android Auto immer im Tagmodus laufen lassen.

Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:Starten Sie die Android-Auto-App (das geht auch ohne gekoppeltes Fahrzeug). Klicken Sie auf das Drei-Striche-Menü links oben und öffnen Sie dann „Info“. Tippen Sie jetzt schnell mehrmals hintereinander auf „Über Android Auto“. Dadurch starten Sie den Entwicklermodus. Gehen Sie nun auf die drei Punkte rechts oben und öffnen Sie „Entwicklereinstellungen“. Klicken Sie dort auf den zweiten Eintrag von oben: Tag/Nacht. Nehmen Sie in dem sich dann öffnenden Fenster die gewünschte Einstellung vor. Beenden Sie dann den Entwicklermodus wieder in dem Drei Punkte-Menü rechts oben.

Touchscreen oder Sprachsteuerung:Der Fahrer bedient Android Auto über den Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts oder per Sprachsteuerung mit Google Assistant.

Lenkradtasten und Bedienknöpfe:Teilweise können Sie auch die Bedienknöpfe und die Lenkradtasten des Wagens verwenden, um Funktionen von Android Auto wie die Google-Sprachsteuerung zu bedienen. Die Google-Sprachsteuerung starten Sie mit einem längerenDruck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad, während ein kurzer Druck die proprietäre Sprachsteuerung des Automobil-Herstellers startet. Die Lauter-/Leiser-Tasten im Lenkrad stehen für die Lautstärkeregelung von Android Auto meist auch zur Verfügung.

Die gesamte Rechenleistung kommt aber vom Android-Smartphone, das per USB-Kabel mit dem Infotainmentsystem verbunden ist. Der Akku des Androiden dürfte während der Fahrt also kaum weiter aufgeladen werden, weil er ja das Smartphone antreiben muss. Zudem ist auch noch die Bluetooth-Koppelung zwischen Smartphone und Infotainmentsystem für die Telefonie im Einsatz. Neben der Rechenleistung und der Akku-Kapazität des Androiden ist aber auch noch dessen Mobilfunkvertrag gefordert, denn der gesamte Traffic läuft natürlich über das angeschlossene Smartphone.

7. Funktionsumfang: Navi, Telefonie, Whatsapp, Musik

Navigation:DieNavigation mit Google Mapsist sicherlich ein Highlight von Android Auto. Diese Online-Navigationslösunglotst dank derexakten Verkehrslage-Informationenzwar sehr genau, doch bezieht sie ihr Kartenmaterial in der Regel fortlaufend von den Servern von Google, was bei häufigem Einsatz von Google Maps das monatliche Datenvolumen Ihres Mobilfunkvertrags belasten kann. Im Nicht-EU-Ausland drohen auch noch Roamingkosten.

In abgelegenen Regionen mit schlechter oder überhaupt keiner Mobilfunkverbindung funktioniert Google Maps nicht. Das war in unseremTestaber nur selten und nur für ganz kurze Zeit der Fall und hat die Navigation nicht entscheidend behindert. Alle diese Probleme vermeiden Sie, indem Sie mit Google Maps offline navigieren und das für Ihre Route benötigte Kartenmaterial vorab im WLAN auf das Smartphone herunterladen.

Sie können mit der Sprachsteuerung von Android Auto direkt Ihr Navigationsziel eingeben: „Wie ist der Weg nach München?“. Sofort startet Android Auto Google Maps Navigation, nennt Ihnen die ungefähre Ankunftszeit unter Berücksichtigung der Verkehrslage, sagt, ob es unterwegs Staus gibt und blendet die Route auf der Karte ein. Sie können dann sofort losfahren. Während der Navigation gibt es solide Sprachansagen und natürlich stehen die gutenVerkehrslage-Informationen von Google Maps zur Verfügung.

Google-Suche:Sehr nützlich ist die hervorragende Google Suche, die viel mehr Treffer liefert als die POIs aus dem Navi. Damit finden Sie ruckzuck die nächstgelegene Tankstelle oder den Supermarkt. Auf die Frage „Wo kann ich jetzt in der Parkstadt Schwabing einen Kaffee trinken?" zeigt Android Auto eine Liste von Cafés und Hotels an, in denen man ein Heißgetränk zu sich nehmen kann. Zu jedem dieser Treffer können Sie sich sofort von Google Maps navigieren lassen. Per Sprachbefehl finden Sie aber auch die nächstgelegene Werkstatt.

Freisprecheinrichtung:Die Telefonie über das Android-Smartphone dürfte ebenfalls eine der wichtigsten Funktionen von Android Auto sein. Auch das klappt am einfachsten per Spracheingabe: Sie sprechen einfach die gewünschte Telefonnummer in einem Rutsch ohne Unterbrechung auf. Google Assistant versteht die Nummer in der Regel fehlerfrei und startet sofort den Anruf. Oder Sie nennen den Kontakt, den Sie anrufen wollen, aus dem Telefonbuch des Smartphones. Empfangen und Versenden von Whatsapp-Nachrichten oder SMS unterstützt Android Auto ebenfalls. Auch das Diktieren und der Versand von SMS klappt mit Hilfe der Sprachsteuerung.

Musik:Außerdem kann man sich aus verschiedenen Quellen wie Google Play Music (mit einem 90 Tage gültigen Testzugang für Google Play Musik), Amazon Music oder Spotify mit Musik und von Stitcher mit Hörbüchern versorgen lassen. Die Lieder streamen Sie von den Google-Servern über Ihr Android-Smartphone auf Android Auto und geben die Musik dann über die im Auto eingebauten Lautsprecher aus. Die Musiksammlung auf dem Androiden kann man auch durchstöbern, während das Auto steht.

Bereits mit Android 3.8 brachte Google Verbesserungen für Musiksuche und Messaging. Mehr dazu lesen Sie in dieser Nachricht.

Weitere Funktionen:Per Sprachbefehl fragen Sie Android Auto nach dem Wetterbericht - eine Frauenstimme liest den Wetterbericht vor - oder nach den nächsten Terminen aus dem Kalender. Sie können per Sprachbefehl auch einen neuen Termin eintragen lassen. Mails können Sie vom Auto aus per Sprachbefehl aber nicht versenden und genauso wenig einen Browser öffnen. Nachrichten können Sie über Whatsapp verschicken.

Google hatte im August 2020 seine Kalender-App wieder zu Android Auto hinzugefügt wie The Vergeberichtet. Sie können sich jetzt also wieder direkt aus der Kalender-App von Android Auto zum Treffpunkt Ihres nächsten Termins navigieren lassen. Die Kalender-App und die damit verbundene Navigationsmöglichkeit war bis 2019 bereits Bestandteil von Android Auto. Doch bei dem damals ausgespielten großen Update für Android Auto entfernte Google die Kalender-App beziehungsweise ersetzte die Bildschirmanzeige durch eine ausschließlich gesprochene Ausgabe über den Google Assistant.

Apps nachinstallieren:Sie können noch viele andere Apps für Android Auto nachinstallieren, zum Beispiel Pandora, Tune-In Radio, Skype oder ICQ. Doch aufgepasst:

8. Google lässt nur ausgewählte Apps für Android Auto zu

Nicht alle Android-Apps unterstützen auch Android Auto.Google hat hier die Android-Apps für Android Auto zusammengestellt.

Wenn eine Android-App auf dem Android-Auto-Bildschirm genutzt werden soll, muss Google sie dafür zertifizieren. Sie muss so programmiert sein, dass sie den Autofahrer während der Fahrt nicht ablenkt. Mitunter lässt sich eine für Android Auto freigegebene App nur bei stehendem Fahrzeug bedienen.

Offline-Navigations-Apps wieHere We Go - ehemals Here Maps- (gratis, mit Echtzeit-Verkehrsinformationen) oderSygic Car Navigation(diverse In-App-Käufe für die Karten und Zusatzinformationen wie Verkehrslagedaten) oder Tomtom konnten Sie lange Zeit mit Android Auto nicht nutzen. Diese Apps speichern ihr gesamtes Kartenmaterial auf dem Androiden, so dass während der Fahrt allenfalls noch Verkehrslage-Informationen durch die Mobilfunkverbindung rauschen.

Im April 2021 änderte sich das aber: Google lässt seitdem Drittanbieter-Apps für die Bereiche Navigation (beispielsweise von Sygic und Tomtom), Parken und Strom aufladen für Android Auto zu. App-Entwickler sollenhieralle nötigen Informationen finden, um ihre Apps entsprechend anpassen zu können.

Ein konkretes Beispiel für eine seit April 2021 zu Android Auto kompatible Navigations-App ist die kostenlose Navigations-AppTomtom Ami Go. Mehr dazu lesen Sie hier.Doch auch die kostenpflichtige Variante der Tomtom-Navigations-App steht seit Mai 2021 für Android Auto bereit, mehr dazu lesen Sie hier: Ab sofort steht die App Tomtom Go Navigation auch für Android Auto zur Verfügung.

Test:Gratis-Offline-Navigation Here We Go

Unter anderem gibt es neben Google Maps noch Google Play Music, Pandora, Spotify, Stitcher, Tune-In Radio, kik, Skype, Whatsapp und ICQ für Android Auto.Der Facebook Messenger ist ebenfalls kompatibel zu Android Auto:Sie können sich eingehende Nachrichten vorlesen lassen und per Sprachbefehl direkt auf diese antworten. Außerdem können Sie mit einem Fingerdruck eine Standard-Antwort an den Absender einer Facebook-Messenger-Nachricht verschicken, die diesem mitteilt, dass Sie gerade mit dem Auto unterwegs sind und deshalb nicht chatten können.

VergrößernDer Facebook Messenger lässt sich nun auch unter Android Auto nutzen und per Sprachbefehl bedienen.© Facebook

Video-Apps wie Youtube unterstützt Android Auto aus Sicherheitsgründen überhaupt nicht.

9. Android Auto in 47 Staaten verfügbar

Android Auto lässt sich in 47 Staaten dieser Erde nutzen. Wenn Android Auto in einem Land verfügbar ist, bedeutet das konkret, dass dieAndroid-Auto-App in Google Playfür Nutzer aus dem jeweiligen Land zum Installieren bereit steht. Der Google Assistant lässt sich aber nicht zwangsläufig auch für Android Auto verwenden;tatsächlich ist die Liste der Länder,in denen der Google Assistant für Android Auto zur Verfügung steht, deutlich kürzer.

VergrößernAndroid Auto im Auswahlmenü des Skoda

10. Diese Automobil-Hersteller unterstützen Android Auto

VieleAutomobil-Hersteller bieten Android Auto zumindest in einem Teil ihrer Fahrzeuge als Ausstattungsoption an, zum Beispiel Abarth, Alpine, Alfa Romeo, Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Citroen, Fiat-Chrysler, Ford, Honda, Hyundai, Jaguar, Jeep, Kia, Maserati, Mazda, Mercedes-Benz, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Opel, Renault, Seat, Skoda, Smart, Subaru, Suzuki, Toyota, Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) und Volvo.

Ob die Verbindung zwischen Smartphone und Auto kabellos oder noch per Kabel erfolgt, müssen Sie für Ihr konkretes Modell beim Hersteller erfragen.

11. Nachrüstlösungen für Android Auto

11.1 Zulieferer-Lösungen

Zahlreiche Audio- und Entertainment-Zubehör-Hersteller wie JVC, Kenwood und Pioneer bietenNachrüstlösungenfür Android Auto an. Damit kann man das ab Werk im Fahrzeug verbaute Auto-Radio ersetzen und danach Android Auto nutzen.Eine Liste der kompatiblen Musikanlagen finden Sie hier.

Android Auto im Test: Funktionen, Apps, Auto-Hersteller, Varianten

Nachrüstlösungen für Android Auto im Preisvergleich der PC-WELT

11.2 Lösungen der Auto-Hersteller

11.2.1 Mazda bietet Android Auto zur Nachrüstung an

Mazda bietet seit Juli 2019 Android Auto für Neuwagen ab Werk und für Gebrauchtwagen zur Nachrüstung an. Voraussetzung ist, dass in dem Neu- oder Gebrauchtwagen das Infotainmentsystem Mazda MZD Connect verbaut ist.Mazda führte MZD Connect erstmals mit dem Mazda 3 im Jahr 2013 an – bis dahin soll sich Android Auto also nachrüsten lassen.

Die Umrüstung zur Nutzung von Android Auto und Apple Carplay beinhaltet ein Softwareupdate sowie die Installation eines neuen USB-Hubs. Das Smartphone wird dann über Kabel mit dem neuen USB-Hub verbunden.

Sie können Android Auto wie auch das gesamte sonstige MZD Connect während der Fahrt über den Multi-Commander auf der Mittelkonsole oder per Sprachsteuerung bedienen. Die Bedienung per Touchscreen ist dagegen nur im Stand beziehungsweise bis zu 8 km/h Geschwindigkeit möglich. Diese Besonderheit hat Mazda schon immer bei seinem Infotainmentsystem MZD Connect gepflegt.

Kosten:Die Kosten der Integration von Android Auto und Carplay (den Support für beide Systeme gibt es nur im Paket) belaufen sich als Option für Neufahrzeuge auf 300 Euro und als Nachrüst-Kit auf 220 Euro zuzüglich Einbaukosten. Ein konkretes Beispiel:Für einen Mazda 3, Baujahr 2014, kommt der Einbau des Nachrüstkits insgesamt auf 350 Euro. Wobei nach den uns vorliegenden Informationen Mazda-Händler aktuell mit etwas günstigeren Einbau-Angeboten locken. Der Einbau dauert 1,5 bis 2 Stunden für einen Mazda 3, Bj. 2014.

MZD Connect im Mazda 3 im Test

11.2.2 VW

Falls Sie einen relativ neuen Volkswagen fahren, lassen sich Android Auto und Carplay vielleicht nachträglich freischalten. Laut ADAC ist das bei den meisten Serien-Infotainments von Fahrzeugen des Modularen Quer-Baukastens (MQB) ab Golf 7 möglich. Also Polo 6C, Passat B8, Skoda Octavia 5E und Superb etc. Die Freischaltung erfolgt in der Vertragswerkstatt. Voraussetzung ist ein Radio mit Touchscreen.

Nur per VCDS ist die Freischaltung bei Golf 7 und Konsorten dagegen nicht möglich, Sie müssen also definitiv in die Werkstatt. Das ändert sich erst mit dem Golf 8: Hier können Kunden die kostenpflichtige Freischaltung auch direkt aus dem Auto heraus veranlassen, sofern eine Kreditkarte hinterlegt ist.Mehr dazu lesen Sie hier ziemlich weit unten beim Stichwort"WE Upgrade". Ähnliche nachträgliche Freischaltungen bieten auch Audi, BMW und Mercedes an.

12. Android Auto: Tests in den Fahrzeugen

So weit zur Theorie, kommen wir nun zum Praxis-Test: So gut funktioniert Android Auto in unseren Testfahrzeugen von Audi, BMW, Honda, Volkswagen, Seat, Skoda und vielen anderen Herstellern.

12.1 Kabelloses Android Auto im BMW M340i

In BMW-Fahrzeugen mit dem aktuellen BMW OS 7 verbinden Sie ein Android-Smartphone kabellos mit dem Infotainmentsystem des BMWs.Ähnlich wie 2016 bei Apple Carplay ist BMW also auch bei Android Auto Vorreiter bei der kabellosen Verknüpfung.

Sie legen Ihren Androiden einfach in die Smartphone-Ablage, wo er auch gleich induktiv aufgeladen wird – und fertig. Android Auto können Sie dann sofort benutzen, ohne mühsames Kabeleinstecken.

Voraussetzung ist natürlich, dass Sie Ihr Android-Smartphone bei Connected Drive anmelden und Android Auto einmal aktivieren. Das klappt mit einem Samsung Galaxy S21 Ultra durchgehend kabellos, nicht einmal für die erstmalige Koppelung (Einrichtung) zwischen Galaxy S21 und BMW M340i ist ein USB-Kabel erforderlich. Wichtig: Sie benötigen zur Einrichtung eine Internetverbindung für den Google Assistant.

Danach können wir Android Auto auf dem 10,25 Zoll großen Control-Touch-Display bequem benutzen. Wobei neben dem Touchscreen natürlich vor allem die Sprachsteuerung via Google Assistant zur Bedienung verwendet wird. Typische Verwendungszwecke von Android Auto sind:

12.2. Android Auto im VW Bus

12.2.1 Android Auto im VW Bus T6.1

Android Auto können Sie im aktuellen VW Bus T6.1 nur per Kabel anschließen. Kabelloses Android Auto unterstützt der VW Bus nicht. Ansonsten funktioniert Android Auto wie gehabt.

12.2.2 Android Auto im VW Bus T6

Wir haben getestet, wie gut Android Auto imVW Bus T6funktioniert (Hinweis: Das aktuelle Bus-Modell ist der VW T6.1,der ein verbessertes Infotainmentsystem besitzt.

VergrößernStartbildschirm von App Connect

Verbindung über USB-Kabel (und Bluetooth)

Als Android-Smartphone verbinden wir das HTC One M9 über das USB-Kabel mit der USB-Buchse des Infotainmentsystems des T6. Im Discover Media Plus wählt man zudem in den Einstellungen aus, ob Mirrorlink oder Android Auto gestartet werden soll, sobald das Infotainmentsystem des PKW ein angeschlossenes Android-Smartphone erkennt. Das Infotainmentsystem sollte dann nach dem Einstecken des USB-Kabels von selbst Android Auto unter dem Menü App-Connect starten.

VergrößernNavigation mit Google Maps

Falls ein anderes Smartphone bereits via Bluetooth mit dem Discover Media Plus gekoppelt ist, wird diese Bluetooth-Verbindung unterbrochen. Danach sind auch keine Bluetooth-basierten Telefonate mit der Freisprechanlage des T6 über ein anderes als über das via USB gekoppelte Smartphone mehr möglich. Alle Telefonate laufen nun über die Telefonie-App in Android Auto. Für die Datenübertragung nutzt Android Auto aber nicht nur das USB-Kabel, sondern wie oben erwähnt auch Bluetooth.

Ausführlicher Test: Unterhaltung, Navigation und Internet im VW Bus T6

Das bedeutet: Trotz USB-Kabel dürfen Sie Bluetooth auf dem Android-Smartphone nicht abschalten, wenn Sie darüber telefonieren wollen. Beim Start von Android Auto wird zwischen Fahrzeug-Infotainmentsystem und dem Android-Smartphone eine Bluetooth-Verbindung aufgebaut, falls diese noch nicht besteht.

Falls Bluetooth auf dem Smartphone ausgeschaltet ist und Sie das Smartphone dann via Android Auto und USB-Kabel mit dem Infotainmentsystem verbinden, schaltet Android Auto Bluetooth auf dem Smartphone ein.

Die Lenkradtasten des T6 lassen sich teilweise für die Bedienung von Android Auto verwenden. So kann man den Ton damit leiser und lauter stellen. Um die Sprachsteuerung von Android Auto zu starten, muss man jedoch auf das Mikrofon-Icon rechts oben auf dem Discover-Media-Bildschirm drücken. Die Sprachsteuerungstaste am Lenkrad und neben dem Discover Media startet stattdessen die von VW eingebaute Sprachsteuerung.

VergrößernPOI-Suche in Google Maps

Parallelbetrieb kein Problem

Während Android Auto läuft, kann man durchaus noch andere Funktionen des Discover Media Plus nutzen, beispielsweise dessen Radio mit DAB+, das im Hintergrund Musik abspielt, während Sie auf dem Bildschirm zum Beispiel Google Maps als Navigation lotst.

VergrößernTankstellen im Umkreis um unseren VW Bus

Zu den Highlights gehört sicherlich die Google-Maps-Navigation. Wie schon auf dem Smartphone lotst Sie diese Online-Navigation auch im VW Bus zuverlässig ans Ziel. Anders als auf dem Smartphone weiß Google Maps bei Android Auto dank der Daten vom Radsensor auch im Tunnel bei gestörtem GPS-Empfang, wo Sie sich gerade befinden. Undaufgrund der Verkehrslagedaten der zahlreichenAndroid-Smartphones auf den Straßensagt Ihnen Google Maps auch ziemlich exakt die Ankunftszeit voraus und warnt während der Fahrt vor Staus und anderen Verkehrsbehinderungen.

VergrößernGoogle Maps lotst direkt zur Tankstelle

Ebenso ist eine gute POI-Suche integriert. Suchen Sie beispielsweise nach Tankstellen in Ihrer Umgebung und lassen Sie sich dann direkt dorthin lotsen. Navigationsziele geben Sie am besten per Sprachsteuerung ein. Das klappte im Test gut. Google berechnet schnell die möglichen Routen und die Verkehrslage und sagt Ihnen sogar die voraussichtliche Ankunftszeit inklusive Hinweis, ob eine Behinderung auf Ihrer Route vorliegt.

VergrößernTelefonieren mit Android Auto

Telefonate können Sie ebenso einfach per Sprachsteuerung führen. Einfach auf das Icon rechts oben auf dem Bildschirm zum Start der Sprachsteuerung drücken und die Telefonnummer nennen. Die Nummer kann in einem Rutsch aufgesprochen werden. Das klappte gut im Test.

VergrößernTelefonieren mit Android Auto

In der Kommunikations-App liegen zudem Anruflisten und Ihre Kontakte vor. Und natürlich können Sie auch SMS checken und diktieren. Bei letzterem klappte aber der Versand im Test nicht.

Ärgerlich:Wenn das Radio läuft, dann wird die Navigationsansage parallel dazu gesprochen, das Radio wird also nicht leise geschaltet. Man muss schon genau hinhören, um die Navigationsanweisungen zu verstehen. Anders sieht es aus, wenn man ein Telefonat unter Android Auto beginnen will, dann wird das Radio automatisch stumm geschaltet.

Probleme mit Android Auto im VW Bus

Obwohl wir Android Auto als bevorzugtes System im Discover Media ausgewählt hatten, startete das Discover Media einige Tage lang für uns nicht nachvollziehbar immer Mirrorlink. Plötzlich machte das Discover Media während der Fahrt einen Neustart und erkannte danach unser Smartphone und koppelte es via Android Auto. Das Problem, dass Android Auto nicht startete, trat danach nicht wieder auf.

VergrößernUnterhaltung mit Android Auto

Zudem unterbrach Android Auto zwei bis drei Mal ohne erkennbaren Grund die laufende Verbindung zu unserem Smartphone. Das Discover Media Plus erkannte danach unser HTC One M9 nicht mehr, obwohl es unverändert per Kabel verbunden war. Als wir am nächsten Tag wieder losfuhren, erkannte Android Auto unser Smartphone wieder und funktionierte ohne Probleme. Laut Volkswagen sollen unter anderem die Original-USB-Kabel von HTC solche Probleme verursachen. Gegebenenfalls sollten Sie also einmal ein anderes USB-Kabel ausprobieren, falls bei Ihnen ebenfalls dieses Problem auftritt.

Fazit zu Android Auto im T6: Nützlich, aber etwas unzuverlässig

Android Auto ist grundsätzlich eine sinnvolle Erweiterung des Infotainmentsystems Discover Media Plus im T6. Insbesondere die Navigationslösung Google Maps ist ein Leckerbissen. Allerdings sollte die Verbindungsaufnahme mit Android Auto immer zuverlässig und auf Anhieb funktionieren, und es sollte auch keine plötzlichen Unterbrechungen einer bestehenden Verbindung geben. Hier sollte Volkswagen Nutzfahrzeuge noch nachbessern. Dass das auch besser geht, beweist Carplay für das iPhone. Damit hatten wir im Test keine Probleme, nie Verbindungsabbrüche und auch keine Koppelungsprobleme.

VergrößernDas riesige Display: Der rechte Teil davon zeigt Android Auto an.

12.3 Android Auto in der Mercedes-Benz-E-Klasse ohne Touch

Daimler verbaut in der E-Klasse von 2016 ebenfalls Android Auto. Sie schließen in der E-Klasse ein Android-Smartphone an den USB-Port 0 vorne in der Mittelkonsole an.

Lese-Tipp: Mercedes-E-Klasse-Test - Riesen-Display und clevere Touchcontrols

Android Auto profitiert in der E-Klasse vom beeindruckenden 12,3 Zoll/31,2 cm großen Bildschirm ganz besonders. Denn aufgrund der enormen Bildschirmgröße findet man leichter den gerade aktiven Menü-Punkt. In der E-Klasse fehlt nämlich genauso wie imAudi A4der große Touchscreen. Man muss also bei Android Auto in der E-Klasse den gewünschten Menü-Punkt mit dem Comand Controller auf der Mittelkonsole auswählen: durch Drehen und Drücken. Ein einfaches Tippen auf das Bildschirm-Icon geht in der E-Klasse mangels Touchscreen nicht.

VergrößernAndroid Auto

Damit steigt etwas die Ablenkungsgefahr, weil der Fahrer auf dem Bildschirm erst schauen muss, wo der Cursor aktuell steht, um dann mit dem Comand Controller das gewünschte Icon auswählen zu können. Allerdings steht immerhin auch die Google-Sprachsteuerung zur Verfügung, was die Bedienung von Android Auto deutlich erleichtert.

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Mercedes verbaut in seiner neuen E-Klasse auf Wunsch ein Highend-Infotainmentsystem der Extraklasse. Highlight sind die zwei riesigen 12,3-Zoll-Displays auf denen Bordinstrumente wie der Tacho und das Infotainmentsystem angezeigt werden. Außerdem unterstützt das System sowohl Apple Carplay, als auch Android Auto, um das Smartphone mit dem Auto zu verbinden. Trotzdem gibt's auch einige Kritikpunkte. Wir haben das System genauer unter die Lupe genommen.

Vom Problem des fehlenden Touchscreens einmal abgesehen ist Daimler die Integration von Android Auto aber gut gelungen. Besonders hervorzuheben ist die weitgehende Integration der Bedienelemente am Lenkrad, die einigermaßen schlüssig ist und sich damit wohltuend von dem Chaos einiger anderer Automobilhersteller unterscheidet.

VergrößernAndroid Auto: Navigation mit Google Maps

Bei Android Auto kann man mit den Lenkrad-Tasten rechts zum Beispiel ein Telefonat mit dem Smartphone starten. Ebenso funktioniert die Sprachsteuerungstaste rechts vom Lenkrad, um Google Now zu starten.Die pfiffigen Touchcontrols sind dagegen ohne Funktion bei Android Auto.Die Home-Taste rechts vom Lenkrad bringt einen eine Ebene zurück. Bei den Lenkradtasten links vom Airbag lassen sich „lauter/leiser“ ebenso wie die Lautstärkeregelung auf der Mittelkonsole nutzen.Fazit: Alles in allem konnten wir Android Auto in der E-Klasse solide bedienen.

12.4 Android Auto im Audi A4 ohne Touch

ImAudi A4von 2016 steht Android Auto unter dem Menüpunkt Audi Smartphone Interface (Aufpreis: 400 Euro) zur Verfügung. Das Audi Smartphone Interface gibt es zum Beispiel auch im Q7, TT, A5 und Q2. Es entspricht funktionalApp-Connectvon Volkswagen,Smartlinkbei Skoda undFull Linkbei Seat.Auf Mirrorlink verzichtet Audi dagegen wegen dessen fehlendem Bedienkomfort und der schlechten Funktionalität.

Android Auto präsentiert sich im Audi A4 ohne Touch-Fähigkeit. Stattdessen bedienen Sie Android Auto über den MMI-Controller auf der Mittelkonsole und über die Google-Sprachsteuerung.

Ausführlicher Test: Audi A4 mit Connect, MMI, CarPlay, Android Auto und App

VergrößernSonderzielsuche

Wegen des fehlenden Touchscreens lässt sich Android Auto nicht ganz so zuverlässig bedienen wie in einem Fahrzeug mit Touchscreen. Sie müssen immer ganz genau auf den 8,3 Zoll großen Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts schauen um zu sehen, welche Schaltfläche gerade aktiv ist.

VergrößernTelefonie mit Freisprecheinrichtung über das gekoppelte Smartphone

Danach können Sie mit dem MMI-Controller die Auswahl treffen. Dazu drehen Sie am MMI-Controller, bis Sie die gewünschte Schaltfläche markiert haben und drücken dann auf das Touchpad auf dem MMI-Controller. Die Lenkradtasten des Audi stehen für Android Auto teilweise zur Verfügung: Mit einem langen Druck auf die Lenkradtaste zum Einschalten der Sprachsteuerung starten Sie Google-Sprachsteuerung (ein kurzer Druck startet die Audi-eigene Sprachsteuerung) und die Lautstärkereglertasten im Lenkrad funktionieren ebenfalls für Android Auto. Ebenso funktioniert der Lautstärkeregler auf der Mittelkonsole.

Touchscreen im Auto - Pro und Contra Fazit:Vom fehlenden Touchscreen abgesehen funktioniert Android Auto genauso wie in anderen Fahrzeugen mit Touchscreen. Google Maps steht wie gewohnt als solide Navigationslösung bereit und auch die Telefonie funktioniert gut. Man merkt Android Auto aber an, dass Google dieses System für Touchscreen-Systeme entwickelt hat. Mit Touch-Funktion auf dem Display kann man Android Auto intuitiver bedienen. Den Touchscreen vermissen wir definitiv.

12.5 Test: Android Auto im Skoda Rapid Spaceback und im Superb

Android Auto findet man im Skoda Rapid Spaceback mit Amundsen-Infotainmentsystem und im Skoda Superb mit Columbus-Infotainmentsystem unter dem Menüpunkt Smartlink. Wie gehabt erfordert Android Auto neben der USB-Kabelverbindung auch eine Bluetooth-Verbindung für die Telefonie. Ist diese nicht vorhanden, fordert Android Auto den Nutzer auf, Bluetooth einzuschalten.

VergrößernStartbildschirm von Android Auto

Den kompletten Skoda-Amundsen-Test lesen Sie hier:Test Skoda Smartlink - Carplay, Android Auto und Mirrorlink im flotten Tschechen.

Die Navigation mit Google Maps hat im Rahmen von Android Auto solide funktioniert. So lotste uns Google Maps nicht nur zu den gewählten Adressen, sondern zeigte uns auch eine Tankstelle in der Umgebung an. Die Google-Sprachsteuerung machte ebenfalls, was sie soll. Sie kann aber nur bei einer guten Mobilfunkverbindung zu den Servern von Google sinnvoll genutzt werden.

Die Anzahl der für Android Auto verfügbaren Apps ist wie gehabt überschaubar. In unserem Skoda standen nur die Telefonie, Google Maps, Google Play Music, die Sprachsteuerung sowie der Wetterbericht zur Verfügung. Die auf dem HTC One M9 installierten Apps wie Deezer, Spotify oder Tune-In wurden uns nicht zum Starten angezeigt.

VergrößernTankstellensuche mit Google Maps in Android Auto

Inkonsequent:Bei Android Auto startet die rechte Lenkradtaste des Skoda die Telefonie von Android Auto (und nicht das Telefonie-Menü des eingebauten Amundsen-Infotainmentsystems). Die linke Lenkradtaste für die Sprachsteuerung startet jedoch die eingebaute Sprachsteuerung des Skoda und nicht die Google-Sprachsteuerung.

VergrößernTelefonie in Android Auto

Nachdem wir einmal die Lautstärke in Android Auto deutlich runterreguliert hatten, blieb diese eine Zeitlang auf leise, obwohl wir den Drehregler längst wieder auf lauter gestellt hatten. Erst nach einiger Zeit gab Android Auto den Ton wieder lauter aus.

12.6 Test von Android Auto im Seat Ibiza Connect (mit Video)

Wir haben Android Auto in einemSeat Connectmit einem HTC One M9 getestet. Full Link heißt Seats Schnittstelle für die Integration vonCarplay für iPhonesund Mirrorlink sowie Android Auto für Android-Smartphones. In allen drei Fällen wird das Smartphone mit dem Infotainmentsystem des Seat per USB-Kabel beziehungsweise Lightning verbunden. Die dafür nötige USB-Buchse hat Seat unterhalb des Bildschirms in den Tiefen der Mittelkonsole verbaut.

VergrößernNavigation mit Verkehrslageinfos

Eine etwaige bestehende Bluetooth-Verbindung zwischen einem anderen Smartphone und dem Seat-System wird automatisch beendet, sobald man die USB-Verbindung herstellt. Damit Android Auto vernünftig funktioniert, ist eine gute Mobilfunkverbindung erforderlich, mindestens UMTS, besser noch LTE.

VergrößernGoogle lokale Suche nach POIs

Wenn Sie ein Android-Smartphone via USB-Kabel verbinden, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie eine Mirrorlink- oder eine Android-Auto-Verbindung aufbauen wollen. Wenn Sie sich für Android Auto entscheiden, dann blicken Sie auf einen aufgeräumten und übersichtlichen Home Screen. Er ist zwar optisch nicht so ansprechend wie derStartbildschirm von Carplay,doch deutlich übersichtlicher als der Mirrorlink-Bildschirm. Der Bildschirm auf dem Smartphone wird abgeschaltet.

Ausführliches Video zu Android Auto im Seat Ibiza Connect:

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Mit Android Auto lässt sich ein Android-Smartphones mit dem Infotainment-System eines Fahrzeugs koppeln. Wie das geht und was das bringt, erfahrt Ihr in diesem Video.

Übersichtlicher Bildschirm

In der Menüleiste am unteren Bildschirmrand finden Sie die Icons für Navigation, Telefonie, für den Home Screen, Zugriff auf Google Music und andere Musik-Apps und für spezielle Auto-Apps. Im rechten oberen Eck wiederum finden Sie das Mikrofon-Icon zum Starten der Sprachsteuerung. Alternativ können Sie die Sprachsteuerung auch mit der entsprechenden Lenkradtaste im Seat starten. Diese Vorgehensweise entspricht also der von Carplay.

Lese-Tipp:Den vollständigen Seat-Test finden Sie hier: Seat Full Link Test - Carplay, Android Auto und Mirrorlink

Die Sprachsteuerung sollte das bevorzugte Mittel zur Bedienung von Android Auto sein, damit die Hände immer am Lenkrad bleiben und der Fahrer nach vorne auf das Verkehrsgeschehen blicken kann. Seat hat die Google-Sprachsteuerung sehr harmonisch in das Infotainmentsystem integriert.

Während Android Auto läuft, kann man das fest eingebaute Radio weiter benutzen. Auch die Freisprechanlage des Seat steht zur Verfügung. Das Telefonieren über das via Bluetooth gekoppelte Smartphone klappt ebenfalls weiterhin.

Wenn man die Google-Sprachsteuerung aktiviert, schaltet das Infotainmentsystem automatisch das Seat-Radio auf leise. Sobald die Sprachsteuerung beendet ist, wird das Radio wieder laut.

Navigation

Als Navigationssoftware von Android Auto dient dashervorragende Google Maps Navigation.Sie können mit der Sprachsteuerung direkt Ihr Navigationsziel eingeben: „Wie ist der Weg nach Hamburg?“ als Beispiel. Sofort startet Android Auto Google Maps Navigation, nennt Ihnen die ungefähre Ankunftszeit unter Berücksichtigung der Verkehrslage, sagt, ob es unterwegs Staus gibt und blendet die Route auf der Karte ein. Sie können dann sofort losfahren. Während der Navigation gibt es solide Sprachansagen und natürlich stehen die gutenVerkehrslage-Informationen von Google Maps zur Verfügung.

Cool ist die hervorragende Google Suche, die viel mehr Treffer liefert als die POIs aus dem Navi. Damit finden Sie nicht nur ruckzuck die nächstgelegene Tankstelle oder den Supermarkt, sondern auch so ausgefallene Ziele wie beispielsweise eine bestimmte Auto-Sattlerei – falls Ihr Wagen neue Sitzbezüge benötigt. Jedes dieser Ziele kann sofort für die Navigation übernommen werden.

Man hat faktisch zwei Sprachsteuerungen und zwei Navigationssysteme im Auto,genauso wie bei Apple Carplay.Anders hat das Seat dagegen bei Mirrorlink gelöst, wo es nur ein Navi gibt, nämlich das fest eingebaute.

Telefonie

Ebenso einfach starten Sie einen Anruf. Sie sprechen einfach die Telefonnummer auf oder nennen den Kontakt aus dem Telefonbuch des Smartphones, den Sie anrufen wollen. Auch das Diktat und der Versand von SMS klappt mit Hilfe der Sprachsteuerung.

Sprachbedienung kann noch mehr

Selbstverständlich verrät Ihnen die Sprachausgabe auch den Wetterbericht oder den Geburtstag einer historischen Persönlichkeit und nennt die nächsten Termine aus dem Kalender. Sie können per Sprachbefehl auch einen neuen Termin eintragen lassen. Bei all diesen Funktionen unterscheiden sich Android Auto und Apple Carplay nicht sonderlich.

VergrößernGoogle Play Music

Musik: Google Play Musik Testabo

Unter dem Bereich Musik finden Sie auch einen 90 Tage gültigen Testzugang für Google Play Musik. Die Lieder streamen Sie von den Google-Servern über Ihr Android-Smartphone auf Android Auto und geben die Musik dann über die im Auto eingebauten Lautsprecher aus. Sie können hier aber auch andere Musik-Streamingdienste wie Amazon Music nutzen.

Fazit: Nicht hübsch, aber solide

Android Auto funktionierte im Seat Connect Ibiza solide und ohne Probleme. Man kann sich dank der gewohnt guten Google Maps Navigation sogar den 400-Euro-Aufpreis für das fest eingebaute Navi sparen. Das bietet ja nicht einmal Echtzeit-Verkehrsinformationen aus dem Internet, sondern nur das ungenaue TMC. Da ist Google Maps Navigation deutlich leistungsfähiger.

Android Auto lässt sich zuverlässiger und sicherer als das kleinteilige Mirrorlink bedienen. Die ansprechende Optik von Apple Carplay erreicht Android Auto aber nicht. Android Auto und Apple Carplay haben aber das Zeug dazu, die teurenInfotainmentsysteme der Automobilhersteller ab Werk überflüssig zu machen.

12.7 Android Auto im VW Amarok

Im Pick-up VW Amarok finden Sie Android Auto wie bei der Volkswagen-Gruppe üblich unter dem MenüpunktApp Connect, zusammen mit den konkurrierenden Smartphone-Schnittstellen Carplay und Mirrorlink.Dank Touchscreen können Sie Android Auto grundsätzlich gut bedienen, allerdings erweist sich der kleine 6,3-Zoll-Touchscreen als Nachteil.Auf einem 10-Zöller wie im BMW 7eroder einem 12-Zöller wie imPorsche Panamerakann der Fahrer die Schaltflächen nun einmal leichter treffen, sieht mehr Details – besonders in der Navigation wichtig – und kann zudem Zusatzinformationen wie die Navigationskarte neben dem Carplay-Home-Screen sehen. Damit kann der Amarok nicht mithalten.

Davon einmal abgesehen können Sie Android Auto im VW Amarok aber problemlos bedienen. So funktionieren auch diverse physische Tasten wie die Lauter-/leiser-Tasten im Lenkrad und der Lautstärkeregler unterhalb des Bildschirms. Die Google-Sprachassistentin starten Sie mit einem längeren Druck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad, während ein kurzer Druck die Sprachsteuerung von VW startet.

VergrößernAndroid Auto im VW Amarok

Fazit: Android Auto im Pick-up

VWN (Volkswagen Nutzfahrzeuge) hat Android Auto in seinen Pick-up Amarok solide integriert, ohne dass die Umsetzung Begeisterung auslöst. Dafür ist der Bildschirm einfach zu klein. Wer aber sein Android-Smartphone via Android Auto im Amarok nutzen will, kann das tun.

12.8 Android Auto im Opel

Opel bietet Android Auto im Rahmen des Infotainmentsystems Navi 900 Intellilink im Opel Astraan. Unter dem Menüpunkt Projektion findet der Benutzer auf dem Startbildschirm von Intellilink sowohl Carplay als auch Android Auto. Es funktioniert im Opel genauso wie in den anderen von uns getesteten Fahrzeugen.

12.9 T-Roc mit Android Auto

Volkswagen hatte am 23. August 2017 sein neues SUV auf Basis des Golf vorgestellt. Dieses als T-Roc bezeichnete Kompakt-SUV unterstützt auch Android Auto.

12.10 Android Auto im VW Golf VII

Volkswagen bietet auch im Golf VIIunter dem Menüpunkt App-Connect wie gehabt Apple Carplay, Android Auto und Mirrorlink an. Am Bedienkonzept hat sich nichts geändert: Sie bedienen Android Auto wie gehabt vor allem über den Touchscreen und zusätzlich mit Hilfe der Sprachsteuerung von Google Assistant.

Neben Touchscreen und Sprachsteuerung funktionieren auch einige Lenkradtasten im Golf mit Carplay. So startet ein langer Druck auf die Sprachtaste Google Assistant, ein kurzer dagegen die VW-Sprachsteuerung.

VergrößernAndroid Auto spielt Musik von Google Play Music ab, sofern vorhanden.

Dank des reaktionsschnellen 9,2-Zoll-Touchscreens lässt sich Android Auto im VW Golf zuverlässig bedienen. Wie gehabt dient Google Maps zur Navigation und Google Play Music zum Beispiel zum Abspielen von Musik. Doch gegenüber unserem letzten Test kamen keine wesentlichen Neuerungen hinzu.

Auch wenn Android Auto eine nicht ganz so gefällige Optik wie Apple Carplay bietet, so kann man an den Grundfunktionen von Android Auto wenig kritisieren. Ein langer Druck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad startet Google Assistant und schon können wir per Sprachbefehl loslegen: „Wo kann ich jetzt in der Parkstadt Schwabing einen Kaffee trinken?“, will ich um 8.30 Uhr wissen, während ich mich auf der A9 im zähfließenden Verkehr Richtung München bewege. Binnen Sekunden zeigt mir Android Auto eine Liste von Cafés und Hotels an, in denen ich in der Parkstadt Schwabing ein Heißgetränk zu mir nehmen kann. Zu jedem dieser Treffer kann ich mich sofort von Google Maps navigieren lassen.

VergrößernGoogle Maps zeigt Staus genau an.

„Wie ist das Wetter in München?“, will ich danach wissen. Auch hier antwortet Google Assistant sofort, allerdings zeigt er dieses Mal keine Auswahlliste auf dem Bildschirm an, sondern die Frauenstimme liest mir den Wetterbericht vor.

VergrößernDie Suche nach warmem Kaffee klappt einwandfrei.

Danach frage ich Google, wo VW-Werkstätten in der Nähe sind. Auch hier zeigt mir Google sofort eine Liste von nahe gelegenen VW-Werkstätten auf dem Bildschirm an.

Die ganze Zeit über läuft im Hintergrund ein DAB-Radiosender, den das Discover Pro abspielt. Während der Spracheingabe und Sprachausgabe wird das Radio automatisch leiser geschaltet und danach sofort wieder laut geschaltet. Das Zusammenspiel zwischen dem Radio des Discover Pro und Android Auto von App-Connect funktioniert absolut reibungslos.

Jetzt will ich noch einen Telefonanruf über Android Auto starten. Also sage ich: „Ruf XXXXXXXXXX an“. Die vielen X stehen für eine Handynummer. Ich kann die Nummer in einem Rutsch ohne Unterbrechung aufsprechen. Google Assistant versteht die Nummer fehlerfrei und startet sofort den Anruf. Bei der Telefonfunktion des Discover Pro klappt das nicht ganz so gut: Wir können die Telefonnummer nicht in einem Durchgang aufsprechen, sondern werden mehrmals von der Sprachsteuerung unterbrochen, so dass wir die Nummer verteilt auf mehrere Happen aufsprechen müssen.

Während der oben genannten Tätigkeiten lotst mich Google Mapszu meinem Ziel: Das Redaktionsgebäude von IDG in der Parkstadt Schwabing. Die Navigation klappt mit der gewohnten Präzision von Google Maps:Sprachanweisungen in ausreichender Zahl, rechtzeitige Abbiegehinweise und vor allem die genauen Verkehrslagedaten mit ziemlich genauer Vorhersage der Ankunftszeit. Auf der Karte wird zudem ein kleiner Fahrspurassistent angezeigt, als ich von der Autobahn abfahren muss. Und die Verkehrslage signalisiert mir Google Maps ebenfalls farblich. Die Sprachausgabe von Google Maps kann man jederzeit abschalten.

Hinweis:Sobald die Navigation von Android Auto mit Google Maps läuft, wird die Navigation des Discover Pro abgebrochen.

Was allerdings nicht geht: Wir können Android Auto per Sprachbefehl nicht dazu bringen, vom Auto aus eine Mail zu verschicken. Das kann Android Auto nicht. Genauso wenig können wir einen Browser öffnen. Aber mal ehrlich: Das sollte während der Fahrt aus Gründen der Verkehrssicherheit ohnehin nicht möglich sein.

Fazit:Android Auto ist im VW Golf VII (Update/Facelift) speziell für Grundfunktionen wie Navigation, Telefonie und Musik hören eine leistungsfähige Alternative zum fest verbauten Infotainmentsystem. Funktional kann es Android Auto locker mit Apple Carplay aufnehmen und lässt Mirrorlink weit hinter sich.

VW Golf Update: 9,2-Zoll-Display, Active Info Display, Gesten, Stau-Assistent

12.11 Android Auto mit Sensus Connect im Volvo V90

Der Touchscreen des Infotainmentsystems Sensus Connect im Volvo ist 9 Zoll groß.Allerdings können Sie für Android Auto nur den unteren Teil des Touchscreens nutzen. Im oberen Bereich zeigt Sensus Connect weiterhin Navigation und Telefonie an. Das hat zwar den Vorteil, dass Sie jederzeit aus Android Auto heraus auf andere Bereiche des Infotainmentsystems des Volvo zugreifen können. Allerdings um den Preis eines relativ kleinen Android-Auto-Bildschirms.

VergrößernAndroid Auto im Volvo V90

Die Bedienung von Android Auto im Volvo folgt dem bekannten Schema: Ein langer Druck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad startet die Sprachsteuerung von Google. Außerdem können Sie wie gehabt die Icons anklicken und mit Google Assistant Anrufe starten. Vor allem aber steht Ihnen Google Maps zur Navigation zur Verfügung.

12.12 Android Auto im Subaru

Android Auto im Subaru XV Subaru bietet im Rahmen seines Infotainmentsystems Starlink auch Android Auto an, zum Beispiel im Subaru XV.Dazu schließen Sie das Android-Smartphone über das USB-Kabel an den USB-Port an, der sich vorne in der Mittelkonsole unterhalb des Armaturenbretts befindet. Danach können Sie Android Auto im gewohnten Rahmen auf dem 8 Zoll großen Touchscreen nutzen.

12.13 Android Auto im Ford Fiesta

Android Auto kann in einem Ford im Rahmen von Sync 3 mit App Linkgenutzt werden. Die Bedienung und Funktionsweise entspricht der von anderen Automobil-Herstellern gewohnten Umsetzung von Android Auto.

VergrößernAndroid Auto auf dem 8-Zoll-Touchscreen im Ford Fiesta mit Ford Sync 3 und App Link

12.14 Android Auto im Honda Civic Prestige

Das Infotainmentsystem von Honda hört auf den Namen Honda Connect. Zu dessen Funktionen gehört auch Android Auto. Einziges Manko: Mit 7 Zoll fällt der Touchscreen im Honda Civic etwas arg klein aus. Davon abgesehen funktioniert Android Auto im Civic einwandfrei. Mehr lesen Sie hier: Honda Connect im Test - Spaß, Navi, Telefon, Browser, Carplay & Android Auto.

12.15 Android Auto im VW Touareg

Android Auto funktioniert auch im VW Touareg wie gewohnt.Mit Google Maps lassen Sie sich zu Navigationszielen steuern, die Ziele können Sie aufsprechen. Android Auto nutzt im VW Touareg jedoch den riesigen 15-Zoll-Touchscreen nicht voll aus, sondern beschränkt sich auf den mittleren Bereich. Schade.

VergrößernAndroid Auto auf dem 15 Zoll großen Touchscreen des Discover Premium des Innovision Cockpit im VW Touareg

12.16 Android Auto im Mazda 6

Sie stecken im Mazda 6 das USB-Kabel in die dafür gekennzeichnete USB-Buchse am hinteren Ende der Mittelkonsole. Das Infotainmentsystem MDZ Connect erkennt automatisch das Android-Smartphone und startet die Koppelung. Android Auto funktioniert im Mazda 6 mit MZD Connectwie gewohnt. Damit können Sie Musik beispielsweise von Google Play hören oder Google Maps zur Navigation verwenden.

Sie starten den Google Assistant über einen Druck auf die entsprechende Lenkradtaste. Die bei vielen anderen Automobil-Herstellern übliche Unterscheidung zwischen einem kurzen Druck (startet die Sprachsteuerung des Autos) und einem langen Druck (startet Google Assistant) gibt es im Mazda 6 nicht. Sobald Android Auto aktiv ist, funktioniert nur noch die Sprachsteuerung des Google Assistant.

12.17 Android Auto auf MBUX in der Mercedes A-Klasse

Damit Sie Android Auto mit dem MBUXnutzen können, müssen Sie das Paket „Smartphone Integration“ für Android Auto (und Apple Carplay) für 250 Euro mitkaufen. Danach steht der Android-Auto-Nutzung im kleinen Mercedes nichts mehr im Wege.

Android Auto funktioniert auf dem Infotainmentsystem MBUX in der Mercedes-Benz A-Klasseeinwandfrei. Allerdings nutzt Android Auto den 10,25 Zoll großen Touchscreen im Mercedes nicht ganz aus. Mit „Ok Google“ startet man die Android-Auto-Spracherkennung. Alternativ zu „Ok Google“ kann man die Sprachsteuerung auch mit der Sprachsteuerungstaste rechts im Mercedes-Lenkrad starten.

VergrößernAndroid Auto auf MBUX in der Mercedes A-Klasse

Sie müssen das Android-Smartphone an die USB-C-Buchse vorne in der Mittelkonsole anschließen. Nur darüber funktionieren Android Auto (und Carplay).

13. Exkurs: Unterschied zwischen Mirrorlink und Android Auto

Aufgepasst: Wenn das Infotainmentsystem Ihres Fahrzeugs das veraltete Mirrorlink unterstützt, bedeutet das nicht, dass es auch mit Android Auto zurechtkommt.

Denn Android Auto und Mirrorlink sind zwar beide für die Integration von Android-Smartphones in das Infotainmentsystem von modernen PKW gedacht. Und beide funktionieren ähnlich: Sie spiegeln die Android-Apps auf dem Bildschirm, und das Android-Smartphone übernimmt die Rechenleistung. Doch die Urheber, die technischen Grundlagen, die Schnittstellen und auch die Oberfläche sind völlig verschieden. Hierzu ein kleiner Exkurs.

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Android Auto im Test: Funktionen, Apps, Anbieter (Bild 1 von 29)

Android Auto im Test: Funktionen, Apps, Anbieter Navigation

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Mirrorlink: Völlig veraltet, spielt keine Rolle mehr

Mirrorlinkist kein Produkt von Google, sondern kommt ursprünglich aus den Forschungslabors von Nokia und ist bereits seit einiger Zeit vollig veraltet!Seit längerer Zeit kümmert sich das Car Connectivity Consortium um Mirrorlink. In diesem Konsortium sind viele Unternehmen aus der Automobil- und Telekommunikationsbranche vertreten.

Test: Mirrorlink im VW Bus, Seat, Passt, Polo und Toyota

Mirrorlink krankt unter dem Problem, dass man überhaupt erst einmalMirrorlink-kompatible Geräte finden mussund dann aber Infotainmentsysteme und Smartphones oft nicht zueinander kompatibel sind, obwohl sie formal Mirrorlink unterstützen. Nur gibt es eben verschiedene Versionen von Mirrorlink, die sich untereinander nicht verstehen. Zudem sind viele Apps nicht für Mirrorlink zertifiziert und lassen sich dann damit auch nicht nutzen.

Ausführlicher Test von Mirrorlink

Unsere damaligen Erfahrungen mit Mirrorlink waren enttäuschend,Mirrorlink funktionierte entweder überhaupt nichtoder nur instabil odernur eingeschränkt.Verbindungen reißen plötzlich ab oder kommen manchmal gar nicht zustande. Immerhin: ImVW Passatkonnten wir Mirrorlink einigermaßen sinnvoll nutzen.

Seat mit bester Mirrorlink-Umsetzung

Im Seat Ibiza Connect fanden wir damals beste Mirrorlink-Integration. Doch auch im Seat, der über eine bemerkenswert gute Integration der modernen Mobil-Schnittstellen verfügt, sieht Mirrorlink nicht besonders attraktiv aus, ist überladen und teilweise schlecht zu bedienen. Mirrorlink erreicht also nicht annähernd den Bedienkomfort von Apple Carplay zur Integration von iPhones ins Auto.