Nach #allesdichtmachen: Immer mehr Schauspieler löschen Video und bereuen Teilnahme

Auch Kostja Ullmann bereut seine Teilnahme mittlerweile.Bild: Internetaktion #allesdichtmachen / -

Nach #allesdichtmachen: Mehrere beteiligte Schauspieler distanzieren sich von Querdenkern oder löschen sogar Video

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Mit ihrer Kritik an der Corona-Politik unter dem Hashtag #allesdichtmachen haben Dutzende prominente Schauspieler Zustimmung, aber auch viel Kritik erfahren.

Immer mehr Beteiligte rudern jedoch mittlerweile zurück. Manche distanzieren sich lediglich von Querdenkern, andere hingegen äußern sogar, dass die Aktion ein Fehler gewesen sei und lassen ihre Videos löschen.

Jan-Josef Liefers

"Keine Partei, der ich ferne stehe, als der AfD"

Liefers sorgte mit #allesdichtmachen für Aufsehen bild: YouTube

Als einer der Beteiligten distanzierte sich "Tatort"-Star Jan-Josef Liefers von Verschwörungstheorien und der Querdenker-Bewegung. "Eine da hinein orakelte, aufkeimende Nähe zu Querdenkern u.ä. weise ich glasklar zurück", schrieb der 56-Jährige auf Twitter. "Es gibt im aktuellen Spektrum des Bundestages auch keine Partei, der ich ferner stehe, als der AfD. Weil wir gerade dabei sind, das gilt auch für Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Corona-Ignoranten und Aluhüte. Punkt."

Heike Makatsch

"Wenn ich rechten Demagogen in die Hände gespielt habe, bereue ich das"

Auch Heike Makatsch entschuldigte sichBild: dpa / Jörg Carstensen

Auch Heike Makatsch distanzierte sich bei Instagram unter dem Hashtag #womöglichgescheitert von dem Gesagten. "Ich distanziere mich klar und eindeutig von rechtem Gedankengut und rechten Ideologien. Schon immer. Ohne Frage."

Nach #allesdichtmachen: Immer mehr Schauspieler löschen Video und bereuen Teilnahme

Die 49-Jährige erkenne die Gefahr, die von der Corona Pandemie ausgeht und sie wollte niemals das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen schmälern und sie womöglich dadurch verletzen. "Sollte das geschehen sein, bitte ich um Verzeihung."

"Ich habe durch Kunst und Satire den Weg gewählt, die Veränderung in unserer Gesellschaft aufzuzeigen und Raum zu schaffen, für einen kritischen Diskurs. Ich finde es wichtig, unsere nicht mehr wieder zu erkennende Welt auch irgendeine Art zu spiegeln oder zu kommentieren. Wenn ich damit rechten Demagogen in die Hände gespielt habe, so bereue ich das zutiefst," schrieb die Schauspielerin.

Kostja Ullmann

"Ich habe veranlasst, meinen Beitrag zurückzuziehen"

Auch Kostja Ullmann tut es leidBild: www.imago-images.de / POP-EYE/Rene du Vinage

Vor Kurzem kam nun auch ein Statement von Schauspieler Kostja Ullmann. Dieser gestand auf Instagram ein, dass es manchmal besser wäre, einen Moment länger zu überlegen.

"Auch ich habe Fragen, auch ich verstehe manche Maßnahmen nicht. Aber ich war und bin keiner, der den Grundkonsens von Verantwortung und Rücksichtnahme missbilligt. Im Gegenteil," so der 36-Jährige.

"Mein Statement war humorvoll gemeint, aber ich teile in keinem Fall den Zynismus und will nicht den Beifall von Querdenkern, Anhängern der AfD, Reichsbürgern und anderen Corona-Leugnern. Ich habe veranlasst, meinen Beitrag zurückzuziehen, als klar war, welche Richtung das in seiner Gesamtheit nimmt und bitte alle, die sich verletzt fühlen, um Entschuldigung."

Ken Duken

"Diese Aktion ist gründlich in die Hose gegangen"

Ken Duken mit eindeutiger Distanzierung von QuerdenkernBild: imago stock&people / Lumma Foto

Außerdem sah sich Ken Duken wohl gezwungen, von seinen Aussagen Abstand zu nehmen. Dieser postete folgendes Statement auf Instagram:

Pasquale Aleardi

"Möchte mich entschuldigen"

Pasquale Aleardi verteidigte sich auf Instagram.Bild: imago stock&people / APress

Ungefähr gleichzeitig meldete sich dann auch Schauspieler Pasquale Aleardi mit folgendem Post zu Wort:

Meret Becker

"Ich entschuldige mich dafür, dass das falschverstanden werden konnte"

Meret Becker sendet VideobotschaftBild: www.imago-images.de / Stephan Wallocha

Meret Becker veröffentlichte mehrere Videostatement, in denen sie zu den Vorwürfen Stellung nimmt. Sie distanzierte sich von rechtem Gedankengut, bekräftigte aber ihre Meinung dazu, dass es bei den Maßnahmen lediglich um die Wirtschaft ginge.

Außerdem drückte die Schauspielerin ihr tiefstes Beileid für alle Menschen aus, die durch die Pandemie Menschen verloren haben.

Manuel Rubey

"Möchte nicht von den Rechten vereinnahmt werden"

Auch Manuel Ruby entschuldigte sichBild: www.imago-images.de / SKATA

Manuel Rubey, Sänger und Schauspieler aus Österreich stellte in einem Video klar, dass er nicht von Rechten einvernommen werden möchte. Er entschuldigte sich bei allen die er mit seinem Video verletzt haben könnte.

Ben Münchow

"Niemals war es mein Ziel jemanden zu verletzen oder zu verspotten"

Schauspieler Ben Münchow wollte die Pandemie nicht verharmlosenBild: www.imago-images.de / Christoph Hardt

In seiner Instagram-Story nahm als nächstes Ben Münchow Abstand von seinem Video. "Mein Beitrag zu dieser Aktion sollte niemals die Pandemie verharmlosen, die von der Krankheit direkt betroffenen Familien belächeln, oder rechten Strömungen, Reichsbürgern und Querdenkern in die Karten spielen," schrieb der Schauspieler.

"Der Versuch, eine kritische Auseinandersetzung mit den künstlerischen Mitteln der Satire in Gang zu setzen war scheinbar unpassend - das habe ich nicht richtig eingeschätzt. Niemals war es mein Ziel jemanden zu verletzen oder zu verspotten. Liebe, Ben"

José Barros

"Möchte mich im Nachhinein in aller Form entschuldigen"

Ein weiteres Statement kam von Schauspieler José Barros. Auch dieser entschuldigte sich in folgendem Instagram-Post für sein Video.

Rund 50 prominente Film- und Fernsehschauspieler hatten mit der großangelegten Internetaktion unter dem Motto #allesdichtmachen für Aufsehen gesorgt. Künstler wie Ulrich Tukur, Volker Bruch, Meret Becker, Ulrike Folkerts, Richy Müller und viele weitere verbreiteten am Donnerstag bei Instagram und auf der Videoplattform Youtube gleichzeitig ironisch-satirische Clips mit persönlichen Statements zur Coronapolitik der Bundesregierung. Andere prominente Schauspielkollegen reagierten entsetzt.

(nb/dpa)