Live-Blog Coronavirus vom 5. März bis 8. Mai - DVZ XING LinkedIn Facebook Twitter Email WhatsApp Messenger Pinterest XING LinkedIn Facebook Twitter Email WhatsApp Messenger Pinterest

Freitag, 8. Mai, 17.10 Uhr Am Standort Wismar der MV Werften beginnt am Montag die Fertigung unter neuen Hygienebestimmungen. Nach anderthalb Monaten Corona-Zwangspause prüfen rund 50 Beschäftigte unter strengen Auflagen zum Gesundheitsschutz effiziente Arbeitsabläufe unter Realbedingungen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Wegen der räumlichen Enge werde dies nicht auf dem Schiff Global Dream geschehen, sondern im Sektionsbau auf dem Nebenplatz in der Dockhalle. „Dieser interne Praxistest soll uns Aufschluss darüber geben, wie wir die Produktion wieder schrittweise aufnehmen können“, sagte Geschäftsführer Peter Fetten.

Dieser Schritt sei ein wichtiges Zeichen für die Belegschaft und die Zulieferer. Die kommenden Testwochen sollen Aufschluss für die Zukunft bringen. Angestellte von Lieferanten und Partnerfirmen seien in der Vorbereitungszeit nicht in den Fertigungsprozess integriert. Die größte Herausforderung für die Fertigung unter Volllast liege in der Abstandsregelung und Kontaktvermeidung, sagte Fetten. Deshalb würden Teams erstellt, die sich im Schicht-Rhythmus abwechseln. Die Schichten seien auf sechs Stunden begrenzt, um ohne Pause und möglichst ohne Umkleiden auszukommen.

Freitag, 8. Mai, 14.35 Uhr Die Lufthansa gibt nach dem Corona-Tief langsam wieder mehr Schub. Ab Juni sollen bei den Konzern-Airlines Lufthansa, Swiss und Eurowings rund doppelt so viele Flugzeuge im Einsatz sein wie bislang, teilte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt mit. Die dann 160 Jets sollen die Gäste zu 106 Zielen im In-und Ausland bringen. Darunter sind wichtige Sonnenziele wie Kreta, Mallorca, Sylt oder Rostock. Damit stehen aber immer noch rund 600 Flugzeuge der Gruppe ungenutzt am Boden.

Freitag, 8. Mai, 12.20 Uhr Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat angesichts der Corona-Krise im vergangenen Monat fast 96 Prozent weniger Passagiere befördert als ein Jahr zuvor. Im April reisten nur noch rund 94.000 Menschen im regulären Flugbetrieb mit SAS, wie die Airline am Freitag mitteilte. Das war ein Rückgang um 95,6 Prozent im Vergleich zum April 2019. Die Auslastung der Passagiermaschinen sank um fast 48 Prozentpunkte auf 26,6 Prozent, während SAS nur noch einen stark begrenzten Flugbetrieb in Norwegen und Schweden aufrechterhielt.

„Unsere Einschätzung ist, dass es bis 2022 dauern wird, ehe die Nachfrage das Niveau von vor Covid-19 erreicht“, erklärte SAS-Chef Rickard Gustafson. Im Zuge der Krise hatte die Fluglinie bereits in der vergangenen Woche angekündigt, ihre Personalstärke um bis zu 5.000 Stellen fast halbieren zu wollen. Von dem Schritt betroffen sein sollen rund 1.900 Vollzeitkräfte in Schweden sowie 1.700 in Dänemark und 1.300 in Norwegen.

Freitag, 8. Mai, 12 Uhr „Die Corona-Krise beginnt im Außenhandel beispiellose Spuren zu hinterlassen. Dabei sind wir im ersten Quartal noch mit einem blauen Auge davongekommen. In den kommenden Monaten werden wir uns an zweistellige Rückgänge gewöhnen müssen. Denn die Folgen des Lockdowns von 50 Prozent der Weltwirtschaftsleistung, das Schließen von Grenzen gerade auch im europäischen Binnenmarkt, die weltweite Verhängung von Handels- und Reisebeschränkungen sowie massive Störungen in der See- und Luftfracht beginnen erst, ihre Spuren in der Statistik zu hinterlassen." Dies erklärt Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.

Freitag, 8. Mai, 10 Uhr Der Umweltverband BUND und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordern von den deutschen Autobauern einen Verzicht auf Dividenden-Auszahlungen an Aktionäre, wenn sie Kaufprämien oder andere Hilfen vom Staat verlangen. Die Forderungen der Konzerne nach Staatshilfen seien „absolut unangemessen“, hieß es am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung.

„Gewinne privatisieren und Risiken sozialisieren, das ist der Plan der Autokonzerne“, sagte BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg, der auch Vorstandsmitglied beim Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ist. „Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, diese Unverschämtheit nicht zuzulassen. Es muss gelten: Keine Staatshilfen für Dividenden zahlende Konzerne.“ Volkswagen, Daimler und BMW wollten ihre Aktionäre mit insgesamt 5,8 Mrd. EUR Dividende am finanziell erfolgreichen Jahr 2019 beteiligen.

Freitag, 8. Mai, 9.30 Uhr Der Online-Versandhändler Amazon hat angekündigt, in einem Rechtsstreit um Coronavirus-Schutzmaßnahmen in Logistikzentren vor das höchste Gericht Frankreichs zu ziehen. Amazon habe beschlossen, die Entscheidung eines Berufungsgerichts in Versailles Ende April nun vor dem Kassationsgerichtshof Frankreichs anzufechten, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Die Gründe dafür würden den betroffenen Parteien vor Gericht dargelegt, so der Konzern. Amazon setzte nach eigenen Angaben die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern fort.

Die französischen Logistikzentren werden wahrscheinlich bis einschließlich 13. Mai geschlossen bleiben, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Die endgültige Entscheidung darüber werde am Freitag bei einem Treffen des zentralen Betriebsrates fallen. Sollte dieser den Plan bestätigen, blieben die Angestellten bis zu dem Datum zu Hause und erhielten ihr volles Gehalt, so Amazon.

Freitag, 8. Mai, 9.10 Uhr Wenn wir sicherstellen wollen, dass Lieferketten offen bleiben und lebenswichtige Güter wie Nahrungsmittel, Treibstoff, Rohstoffe und Medizinprodukte weiterhin ins Land kommen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Crewwechsel stattfinden können und Seeleute sich ohne Auflagen zwischen den Ländern bewegen dürfen. Diesen Appell richtet Bob Sanguinetti, Chief Executive der UK Chamber of Shipping, an die britische Regierung und fordert sie dazu auf, die internationale Führungsrolle zu übernehmen.

Sanguinetti verweist auf die humanitäre Notlage der Besatzungen, die bereits viele Monate auf See verbracht haben und die dringend in ihre Heimatländer zurückgeführt werden müssten. Von den mehr als 1,2 Millionen Seeleuten, die sich derzeit auf See befänden, warteten rund 150.000 Seeleute auf Ablösung. „Abgesehen davon, dass die Reedereien internationale Vorschriften und vertragliche Verpflichtungen einhalten müssen, können die Dienstzeiten an Bord von Schiffen nicht unbegrenzt verlängert werden, da dies gefährliche Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schiffsbesatzungen und vor allem auf den sicheren Schiffsbetrieb hat“, erklärt Sanguinetti.

Freitag, 8. Mai, 8.35 Uhr Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilen, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen im April 2020 saisonbereinigt um 10,9 Prozent gegenüber März 2020 gesunken. Das war noch einmal ein stärkerer Rückgang gegenüber dem Vormonat als im März 2020, als mit -5,8 Prozent gegenüber Februar 2020 der bis dahin stärkste Rückgang im Vormonatsvergleich seit Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2005 gemessen wurde. Da die Lkw-Fahrleistung in engem Zusammenhang mit der Industrieproduktion in Deutschland steht, gibt der Index frühe Hinweise zur Konjunkturentwicklung im April 2020.

Freitag, 8. Mai, 8.30 Uhr Trotz zunehmender Spannungen und gegenseitiger Anschuldigungen wegen der Coronavirus-Pandemie wollen China und die USA an ihrem Handelsdeal festhalten. Das vereinbarten der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin mit dem chinesischen Vize-Premier Liu He in einem Telefonat am Freitag (Ortszeit Peking). Es sei über den laufenden Prozess der Umsetzung des Phase-1-Handelsabkommens gesprochen worden, hieß es in einer Mitteilung von US-Seite. Es würden „gute Fortschritte“ erzielt.

Auch rechneten beide Seiten laut US-Angaben fest damit, dass sie trotz des gegenwärtigen globalen Gesundheitsnotstands ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen rechtzeitig erfüllen. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, dass beide Seiten übereingekommen seien, eine „gute Atmosphäre und günstige Bedingungen“ für die Umsetzung des Abkommens schaffen und „positive Ergebnisse“ fördern zu wollen.

Freitag, 8. Mai, 8.15 Uhr Der deutsche Export ist zu Beginn der Corona-Krise eingebrochen. Die Unternehmen führten im März Waren im Wert von 108,9 Mrd. EUR aus. Das waren 7,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 11,8 Prozent weniger als im Februar 2020, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber dem Vormonat war es der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990. Die Importe verringerten sich binnen Jahresfrist um 4,5 Prozent auf 91,6 Mrd. EUR.

Der Einbruch im März hinterließ deutliche Spuren im ersten Quartal. Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 324,9 Mrd. EUR. Die Einfuhren verringerten sich um 2,9 Prozent auf 273,1 Mrd. EUR.

Freitag, 8. Mai, 8.01 Uhr Volkswagen hat die Wiederaufnahme seiner Autoproduktion in Mexiko erneut verschoben. Die zwei VW-Werke dort würden nach derzeitiger Planung am 1. Juni wieder in Betrieb gehen, teilte die mexikanische Tochterfirma des deutschen Unternehmens am Donnerstag (Ortszeit) mit. Sie verwies auf die Unterbrechung nicht unerlässlicher Aktivitäten in Mexiko wegen der Corona-Krise. Die Regierung hatte die Maßnahme Mitte April bis zum 30. Mai verlängert. Durch die Verschiebung solle eine stabile Versorgungskette ermöglicht werden, hieß es.

Freitag, 8. Mai, 7.36 Uhr Der zweitgrößte US-Autohersteller Ford bereitet das Ende seiner pandemiebedingten Produktionspause in Nordamerika vor. Am 18. Mai solle der Betrieb schrittweise wieder aufgenommen werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Zuvor hatte bereits der US-Marktführer General Motors (GM) angekündigt, die Fertigung in den USA und Kanada an diesem Datum wieder hochzufahren.

Die Autobauer betonten, dass dies unter weitreichenden Sicherheitsvorkehrungen und im Einklang mit den Richtlinien der Behörden geschehe. Die Konzerne wären gerne schon früher wieder gestartet, mussten sich aber erst mit der Gewerkschaft einigen.

Freitag, 8. Mai, 7.18 Uhr Thüringens Corona-Hilfspaket für Wirtschaft, Kommunen und Bürger soll ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro haben. Es wird am Freitag (12.00) von den Regierungsfraktionen Linke, SPD und Grüne in einer Sondersitzung des Landtags in Erfurt vorgelegt. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) gibt zur Coronakrise, ihren Folgen und der Situation in Thüringen eine Regierungserklärung ab.

Erstmals seit vielen Jahren tagt das Parlament nicht im Landtagsgebäude in Erfurt. Um die Abstandsregeln für die 90 Abgeordneten einhalten zu können, wurde für die Plenarsitzung ein großer Konferenzsaal in der Steigerwaldarena in Erfurt gemietet.

Freitag, 8. Mai, 7.09 Uhr Airbus hat im April mitten in der tiefsten Krise der Luftfahrtbranche keine einzige Stornierung von Flugzeugbestellungen kassiert. Anfang April habe es sogar noch den Auftrag über neun Maschinen aus der 320neo-Familie vom Flugzeugfinanzierer Avolon gegeben, teilte der Flugzeughersteller am Donnerstag in Toulouse mit. Damit stieg die Zahl der Bruttobestellungen in diesem Jahr auf 365. Da es in den ersten drei Monaten noch 66 Stornierungen gegeben hatte, beläuft sich die Zahl der Nettoaufträge bis Ende April auf 299.

Freitag, 8. Mai, 7.07 Uhr Die Slowakei verlängert die Grenzkontrollen zu Österreich, Tschechien, Polen und Ungarn wegen der Corona-Krise bis zum 27. Mai. Inneminister Roman Mikulec verwies nach dem Beschluss am Donnerstag auf die entsprechenden Regeln des Schengen-Vertrags. Die derzeit geltenden Kontrollen des EU-Partnerlands wären am 8. Mai ausgelaufen. Miculec fügte hinzu, dass auch eine vorzeitige Beendigung möglich sei, sollte die Entwicklung der Pandemie dies erlauben.

Kritik an den srikten Einreisebeschränkungen wies der Minister zurück. Oberstes Gebot sei, die Gesundheit der Bürger zu schützen. Die strengen Maßnahmen hätten sich als wirksam erwiesen. Besonders umstritten sind ein weitgehendes Einreiseverbot für Ausländer auch aus EU-Ländern sowie eine 14-tägige Zwangsquarantäne, die Heimkehrer aus dem Ausland in einer staatlichen Einrichtung absolvieren müssen.

Donnerstag, 7. Mai, 17.55 Uhr Vidya Mani, außerordentliche Professorin an der renommierten Darden School of Business der Universität Virginia, geht davon aus, dass viele Branchen wie die Elektronik-, Textil- oder Chemieindustrie auch nach der Coronakrise mit globalen Lieferketten arbeiten werden. Anders sehe das bei versorgungskritischen Gütern wie Pharmazeutika und Lebensmitteln aus, sagte sie gegenüber der DVZ. In diesen Segmenten erwarte sie eine stärkere Abkehr von einer globalisierten Wertschöpfungskette.

Die Expertin für Supply-Chain-Risikomanagement glaubt aber grundsätzlich, dass sich eher bei den Vorkehrungen als an der Struktur selbst etwas verändern wird. Als Beispiele nennt sie die Versicherung von Geschäftsrisiken sowie Bestandsvereinbarungen. „Nach der Krise werden wir zumindest auf regionaler Ebene – zum Beispiel innerhalb der EU und in Südostasien – feststellen, dass sich in der Lieferkette mehr Kapazitäten und Bestandspuffer aufbauen werden“, ist Mani überzeugt.

Donnerstag, 7. Mai, 17.50 Uhr Im ersten Quartal hat sich das Geschäft des französischen Kontraktlogistikers als robust erwiesen. Trotz Coronakrise konnte der Dienstleister deutlich wachsen. Dabei halfen vor allem die Bereiche Lebensmittel und E-Commerce sowie die Aktivitäten auf den internationalen Märkten. So konnte das Unternehmen außerhalb Frankreichs sogar zweistellig beim Umsatz zulegen. Spurlos geht die Krise allerdings trotzdem nicht an dem Unternehmen vorbei. ID Logistics schenkt insbesondere dem Cash-Management und Kostenanpassungen eine verstärkte Aufmerksamkeit, wie das Unternehmen mitteilt.

In den ersten beiden Aprilwochen habe sich zudem der Ende März beobachtete Umsatzrückgang beschleunigt. Hauptgrund dafür sei, dass fast 20 Standorte weltweit geschlossen werden mussten, die etwa 6 Prozent der Umsätze der Gruppe ausmachen. Seitdem haben einige Länder wie Belgien und Deutschland damit begonnen, die Geschäfte wieder zu öffnen. „Es ist daher in diesem Stadium kaum absehbar, ob sich der Trend der ersten Tage im April fortsetzen wird“, teilt das Unternehmen mit. Mehr zur Entwicklung im ersten Quartal

Donnerstag, 7. Mai, 15.40 Uhr Die Lufthansa hat offiziell bestätigt, dass sie mit dem deutschen Staat über ein Rettungspaket mit einem Volumen von 9 Mrd. EUR verhandelt. Danach strebt der Bund einen Anteil von bis zu 25 Prozent plus einer Stimme an, wie es am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse hieß. Auch werde eine Vertretung im Aufsichtsrat angestrebt. An Auflagen sei zudem der Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen vorgesehen. Die Lufthansa betonte, die Verhandlung und der politische Willensbildungsprozess dauerten an.

Donnerstag, 7. Mai, 14.31 Uhr Die Klimaaktivisten der Bewegung Fridays for Future wollen am Samstag in Erfurt mit Applaus gegen die Forderungen der Autoindustrie nach einer Kaufprämie protestieren. „In der Coronakrise wurde bewiesen, dass kräftiger Applaus finanzielle Unterstützung prima ersetzen kann“, erklärten die Aktivisten der Ortsgruppe Erfurt am Donnerstag. „Wieso sollte nicht auch für die Autoindustrie gelten, was für jeden Krankenpfleger und jede Kassiererin gilt?“

Wie Annika Liebert stellvertretend für die Ortsgruppe weiter ausführte, schicke ein großer Autobauer in der Corona-Krise etwa einerseits Mitarbeiter in Kurzarbeit, halte aber trotzdem an der Ausschüttung von Dividenden fest. Andererseits verlange der Konzern nach Staatshilfen, so Liebert. „Dafür haben wir kein Verständnis.“

Donnerstag, 7. Mai, 14.09 Uhr Nach der coronabedingten Zwangspause laufen bei Porsche Leipzig seit Donnerstag wieder Autos vom Band. Die Produktion in dem Werk war seit Montag sukzessive wieder hochgefahren worden.

Der Wiederanlauf sei ein wichtiges Signal für die Mitarbeiter und die Wirtschaft in der Region, erklärte Werksleiter Gerd Rupp. Porsche hatte die Produktion in Leipzig ebenso wie im Stammwerk in Stuttgart sechs Wochen lang ausgesetzt. Der Autobauer begründete das mit Engpässen in den globalen Lieferketten wegen der Coronakrise.

Donnerstag, 7. Mai, 13.26 Uhr Die Bundesregierung warnt angesichts der sich ausbreitenden Corona-Krise vor Armut in Entwicklungsländern. „Die Gefahr politischer Instabilität, großer Hungersnöte sowie neuer Flucht- und Migrationsbewegungen steigt, ob im Sahel oder in Süd- und Mittelamerika“, zitiert das Handelsblatt aus einem Bericht des Auswärtigen Amts für den Bundestag.

Darin heißt es, die Pandemie könne den weltweiten Kampf gegen Armut um Jahrzehnte zurückwerfen. Ungleichheiten innerhalb einzelner Gesellschaften sowie zwischen den Ländern würden verschärft. Die Bundesregierung fürchtet zudem eine schwere Krise des Welthandels und ist deshalb auch besorgt um die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Das Schreiben warnt vor nationaler Abschottung. Diese würde „gerade in strukturschwachen Staaten - die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie“ verstärken.

Donnerstag, 7. Mai, 12.16 Uhr Die Corona-Krise hinterlässt immer tiefere Spuren in der deutschen Wirtschaft. Die Industrieproduktion brach im März ein, bei Maschinenbauern gingen weniger Bestellungen ein. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sackte zum Februar um 9,2 Prozent ab, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dies sei der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991. Im Vergleich zum März 2019 war der Einbruch mit 11,6 Prozent sogar noch stärker.

Die deutschen Maschinenbauer erreichte die Krise zum Ende des ersten Quartals. Der Auftragseingang sank nach Angaben des Branchenverbandes VDMA im März gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 9 Prozent. Ein deutliches Minus von 12 Prozent gab es bei den Auslandsbestellungen. „Dies lässt vermuten, dass sich hier die Ausbreitung der Pandemie zuerst in China und später dann auch in Europa bemerkbar macht“, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die Aufträge aus dem Inland verringerten sich nur um 2 Prozent.

Donnerstag, 7. Mai, 12.04 Uhr Langfristige Investitionen etwa in Bildung, den Klimaschutz oder die Infrastruktur: Aus Sicht mehrerer Wirtschaftsinstitute ist die Coronakrise ein guter Zeitpunkt dafür, um einen anhaltenden Konjunkturabschwung zu verhindern. „Wir sind an der Kreuzung zwischen Angebots- und Nachfrageschock“, sagte Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln am Donnerstag.

Gemeinsam mit dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, der Universität Mannheim sowie dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) legte Hüther ein Papier mit Vorschlägen vor, wo aktuell welche Ausgaben hilfreich seien. Die Autoren fordern die Bundesregierung darin auf, öffentliche und private Investitionen unter anderem in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Bildung zu stärken. Kurzfristige Maßnahmen, die vor allem den Konsum ankurbeln sollen, kommen in dem Papier nicht vor.

Donnerstag, 7. Mai, 11.34 Uhr Der Einbruch des Luftverkehrs in der Corona-Krise zwingt den britischen Triebwerksbauer Rolls-Royce zu einer harten Kürzung der Produktion. Im laufenden Jahr werde man voraussichtlich nur 250 statt 450 Triebwerke an die Kunden ausliefern und damit 44 Prozent weniger als bisher geplant, teilte Rolls-Royce am Donnerstag vor seiner Hauptversammlung in London mit. Konzernchef Warren East will jetzt noch stärker die Kosten senken und statt 750 Millionen britischen Pfund in diesem Jahr rund eine Mrd. Pfund (1,15 Mrd. EUR) sparen.

Donnerstag, 7. Mai, 11.22 Uhr Die Serie von Absagen international bekannter maritimer Großereignisse als Folge der Covid-19-Pandemie setzt sich fort. Diesmal trifft es mit Rotterdam den größten europäischen Seehafen. Die eigentlich für den 4. bis 6. September vorgesehenen „43. Welthafentage“ werden nicht durchgeführt. Und das, obwohl sie nicht mehr in den allgemeinen Verbotszeitraum für Großveranstaltungen in den Niederlanden fallen (bis 31. August).

Donnerstag, 7. Mai, 11.14 Uhr Die British-Airways-Mutter IAG setzt nach einem Milliardenverlust infolge der Corona-Pandemie auf Staatshilfen. Die spanischen Konzerntöchter Iberia und Vueling hätten in ihrem Land bereits entsprechende Hilfen beantragt, teilte IAG am Donnerstag in London mit. Dies soll verhindern, dass dem Konzern in der Corona-Krise das Geld ausgeht. Durch den weitgehenden Stopp des weltweiten Flugverkehrs infolge der Pandemie kämpfen Fluggesellschaften in aller Welt ums Überleben.

Zu möglichen Hilfen für British Airways wollte eine Regierungssprecherin am Donnerstag auf Anfrage in London nicht Stellung nehmen. Erst kürzlich hatte die britische Airline Virgin Atlantic, die die Streichung von über 3.000 Stellen plant, um staatliche Unterstützung gebeten. Downing Street teilte dazu vor einigen Tagen nur mit, man arbeite eng mit der Branche zusammen und werde die Situation der Unternehmen individuell erörtern.

Donnerstag, 7. Mai, 10.50 Uhr Im Duisburger Hafen hat der schienenseitige Warenverkehr mit China im vergangenen Monat ein Rekordniveau erreicht. Wie die Duisburger Hafen AG (Duisport) mitteilte, wurden im April wöchentlich rund 50 Züge registriert. Normalerweise würden 35 bis 40 Züge pro Woche zwischen Duisburg und China verkehren.

„Die pandemiebedingten Nachholeffekte im China-Geschäft spüren wir deutlich. Gleichzeitig haben wir aber weiter intensiv an unserem Netzwerk gearbeitet und im April unsere Zug-Angebote um weitere chinesische Destinationen erweitert“, erklärte Duisport-Chef Erich Staake. „Gerade jetzt in der Krisenzeit zeigt sich der Schienenverkehr als wichtige Alternative zur Seefracht.“ Auf das erhöhte Warenaufkommen war der Duisburger Hafen eigenen Angaben zufolge gut vorbereitet. „Wir halten zusätzliche Lagerflächen und individuelle Lösungen für den Weitertransport bereit. Unser Netzwerk funktioniert auch in Krisenzeiten, und das ist ein Verdienst unserer engagierten Mitarbeiter“, berichtete Staake.

Donnerstag, 7. Mai, 10.13 UhrDie Corona-Krise hat das Geschäft des Autozulieferers Continental im ersten Quartal schwer getroffen. Wie der Dax-Konzern aus Hannover am Donnerstag berichtete, sank der Gewinn unterm Strich um fast die Hälfte auf noch 292,3 Mio. EUR. Die gesamte Autoindustrie kämpft infolge der Pandemie mit massiven Verkaufsrückgängen und Überkapazitäten, auch Lieferanten und Reifenhersteller bekommen dies zu spüren. In jedem fünften Conti-Werk ist die Produktion derzeit noch ausgesetzt, in Deutschland war für rund 30.000 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet worden. Der Umsatz ging von Januar bis März verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent auf 9,8 Mrd. EUR zurück.

Ende April hatte das nach dem Konkurrenten Bosch zweitgrößte Unternehmen der Zulieferbranche auf Basis vorläufiger Daten noch eine etwas bessere Entwicklung als zunächst befürchtet gemeldet. Für den Umsatz war ursprünglich eine Spanne von 9,4 bis 9,8 Mrd. EUR erwartet worden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nahm im ersten Jahresviertel um 51,1 Prozent auf 431,9 Mio. EUR ab. Auch die kommenden Monate dürften schwierig werden.

Donnerstag, 7. Mai, 10.03 Uhr Die Lufthansa-Tochter Swiss rechnet nach der Parlamentsentscheidung über Staatshilfen mit der Auszahlung der ersten Kredittranche bereits Anfang Juni. Die Kreditvereinbarung über 300 Millionen Franken (285 Mio. EUR) mit den Banken habe eine Laufzeit von fünf Jahren, sagte Finanzchef Markus Binkert am Mittwochabend. Der Geschäftsplan sehe aber eine schnellere Rückzahlung vor. Das Unternehmen habe seine Berechnungen „auf Basis eines konservativen Flugplan-Szenarios“ erstellt, sagte Konzernchef Thomas Klühr.

Insgesamt können sich Swiss und die andere schweizerische Lufthansa-Tochter Edelweiss Kredite im Umfang von 1,5 Milliarden Franken (1,43 Mrd. EUR) von einem Bankenkonsortium besorgen. Damit sollen die Folgen der weitgehenden Einstellung des Flugbetriebs aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgefedert werden. 85 Prozent davon – knapp 1,3 Mrd. Franken – garantiert der Bund. Er hat sich das gesamte Aktienkapital der Swiss als Garantie für den Fall gesichert, dass die gewährten Kredite nicht mehr bedient werden können.

Donnerstag, 7. Mai, 9.56 Uhr Die wegen der Coronakrise angeschlagene Fluggesellschaft Air France-KLM hat keine Hoffnung auf eine schnelle Erholung. Eine schrittweise Lockerung der weltweiten Reisebeschränkungen könnten ein langsames Hochfahren des Geschäfts im Sommer erlauben, teilte die Lufthansa-Konkurrentin am Donnerstag in Paris mit. Allerdings dürfte das Flugangebot im zweiten Quartal rund 95 Prozent und im dritten Quartal rund 80 Prozent niedriger liegen als ein Jahr zuvor. Eine vollständige Erholung der Passagierzahlen von der Virus-Krise dürfte mehrere Jahre dauern, schätzt das Management und blickt nun noch vorsichtiger in die Zukunft.

Die Flotte soll jetzt so weit schrumpfen, dass die Flugkapazität im kommenden Jahr mindestens ein Fünftel unter dem Niveau des Jahres 2019 liegt, als die Corona-Krise noch kein Thema gewesen war. 2020 dürfte zudem vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein sehr hoher Verlust anfallen, hieß es. Im laufenden zweiten Quartal dürfte das operative Minus zudem deutlicher höher ausfallen als im ersten Jahresviertel.

Donnerstag, 7. Mai, 9.53 Uhr Trotz des globalen Coronavirus-Ausbruchs sind Chinas Exporte im April überraschend gestiegen. Wie die Pekinger Zollbehörde am Donnerstag mitteilte, legten die Ausfuhren im Vergleich zum April des Vorjahren um 3,5 Prozent zu. Deutlich bergab ging es dagegen mit den Importen, die um 14,2 Prozent einbrachen.

Analysten hatten sowohl bei Ein- als auch bei Ausfuhren mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden daher besonders im Februar spürbar. Danach setzte eine langsame Erholung ein.

Donnerstag, 7. Mai, 9.49 Uhr Bei der versprochenen Corona-Soforthilfe der Staatsregierung für die mittelständische Wirtschaft und Künstler kommt es zu teilweise wochenlangen Verspätungen. Das Programm stößt auf so großen Widerhall, dass die sieben Bezirksregierungen und die Landeshauptstadt München mit der Bearbeitung der Anträge Mühe haben.

Nach aktuellen Angaben des Wirtschaftsministeriums sind 225.000 Anträge bereits bearbeitet und 1,3 Mrd. EUR ausgezahlt worden. Doch sind insgesamt gut 430.000 Anträge gestellt worden, davon viele mutmaßlich doppelt - das erste Mal in Papierform und ein zweites Mal elektronisch. Das Ministerium schätzt, dass es am Ende nach der Bereinigung netto etwa 300.000 Hilfsanträge sein werden.

Donnerstag, 7. Mai, 9.40 Uhr Düsseldorfs Flughafenchef Thomas Schnalke drängt auf Millionenhilfe vom Staat wegen der Folgen des Corona-Shutdowns. Einem Bericht der Rheinischen Post (Donnerstag) zufolge fordert er, dass das Land oder der Bund die monatlich zehn Millionen Euro Betriebskosten erstatten, weil der Airport aktuell nur auf Bitten des Staates betrieben werde: „Es wäre angemessen, wenn der Staat den Flughäfen als wichtige Infrastruktur die anfallenden Bereitstellungskosten vergütet“, sagte Schnalke.

Die Stadt Düsseldorf und die privaten Investoren verzichten dem Flughafen-Chef zufolge auf ihre Gewinnausschüttung für 2019. „Die Anteilseigner des Airports haben kürzlich entschieden, den Überschuss für 2019 in Höhe von 63 Mio. EUR wegen der Corona-Pandemie erst einmal im Unternehmen zu belassen. Das hilft uns sehr. Schließlich ist auch unsere Liquidität angesichts der hohen Betriebskosten und des gegen null tendierenden Umsatzes endlich.“

Mittwoch, 6. Mai, 21.22 Uhr Mexikos Automarkt ist in der Coronakrise eingebrochen. Im April wurden knapp 65 Prozent weniger Autos in dem Land an Verbraucher verkauft als im selben Monat des vergangenen Jahres, wie aus Zahlen der nationalen Statistikbehörde vom Mittwoch hervorgeht. Noch im Februar hatten die Autoverkäufe bei mehr als 104.000 gelegen, im März waren es rund 87.500 und im April nur noch 34.903.

Mexikos Wirtschaft ist die zweitgrößte Lateinamerikas. In dem Land werden weltweit die sechstmeisten Fahrzeuge produziert. Eines der größten Volkswagen-Werke steht im mexikanischen Puebla. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Produktion dort am 20. März vorübergehend eingestellt und bislang nicht fortgesetzt. Mit gut 20 Prozent der in Mexiko verkauften Autos liegt Nissan der offiziellen Statistik zufolge seit Beginn des Jahres an erster Stelle unter den Herstellern, gefolgt von General Motors und Volkswagen.

Mittwoch, 6. Mai, 19.32 Uhr Der Außenhandelsverband BGA sieht in den beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen Fahrplan für einen Neustart der deutschen Wirtschaft. „Auch wenn er an einigen Stellen vage bleibt, gibt er den Unternehmen und deren Beschäftigten die notwendige Perspektive, dass es nun endlich schrittweise wieder losgehen kann“, sagte Verbandspräsident Holger Bingmann am Mittwoch nach dem Gespräch der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer.

Zugleich merkte er an, dass weltweit 88 Länder in der Coronakrise Handelsbeschränkungen erlassen haben. Das sei „eine Katastrophe für die international verflochtene deutsche Wirtschaft“. Die Bundesregierung solle sich deshalb für den Abbau dieser Beschränkungen einsetzen. Bund und Länder verständigten sich bei Beratungen auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. So sollen etwa alle Geschäfte ungeachtet der Größe ihrer Verkaufsfläche unter Auflagen wieder öffnen dürfen.

Mittwoch, 6. Mai, 15.25 Uhr Der Abwärtstrend der Kraftstoffpreise dauert an. Tanken ist im bundesweiten Durchschnitt bereits die elfte Woche in Folge billiger geworden. Kostete ein Liter Super E10 im Bundesmittel in der Vorwoche noch 1,136 EUR, so sind es laut aktueller Auswertung des ADAC in dieser Woche 1,133 EUR. Diesel verbilligte sich ebenfalls um 0,3 Cent auf durchschnittlich 1,037 EURje Liter. Zu günstigen Tageszeiten konnte man Diesel sogar für weniger als einen Euro tanken. Die Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten beträgt wie schon in der Vorwoche 9,6 Cent.

Trotz der anhaltenden geringen Nachfrage in der Corona-Krise und der hohen Lagerbestände haben die Ölpreise zuletzt deutlich zugelegt. Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell rund 30 Dollar und damit um 10 Dollar mehr als noch vor einer Woche. Anfang des Jahres lag allerdings der Ölpreis noch bei rund 70 Dollar.

Mittwoch, 6. Mai, 14.43 Uhr Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen fehlenden abgestimmten Ausstiegsplan kritisiert. „Bund und Länder sollten Grundsatzfragen einheitlich klären, um Bürger und Wirtschaft nicht zu überfordern“, sagte Verbandspräsident Dieter Kempf am Mittwoch. Damit beispielsweise die industrielle Produktion wieder erfolgreich anlaufen könne, sei das gleichzeitige Funktionieren bundesweiter und internationaler Logistik- und Mobilitätsketten unabdingbar.

Bund und Länder verständigten sich bei Beratungen auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. So sollen etwa alle Geschäfte ungeachtet der Größe ihrer Verkaufsfläche unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Zudem dürfen sich künftig auch Angehörige von zwei Haushalten treffen. Mehr zur Entwicklung der deutschen Industrieproduktion lesen Sie hier.

Mittwoch, 6. Mai, 14.25 Uhr Die neuesten Daten zum Einkaufsmanager-Index (EMI) unterstreichen die sehr schlechte Stimmung in der deutschen Industrie. Der von IHS Markit im Auftrag des Einkäuferverbands BME erhobene Index ist im April auf den niedrigsten Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 abgestürzt. Alle Teilindizes zeigen auf Abschwung. Die Produktion ist im April laut BME in noch nie dagewesenem Ausmaß eingebrochen. Etwa 68 Prozent der Umfrageteilnehmer verzeichneten einen Rückgang und begründeten dies mit Werksschließungen, Kurzarbeit, Zulieferproblemen und der generell schwachen Nachfrage. Der Teilindex notierte mit 19,7 Punkten deutlich unter dem bisherigen Tiefstwert von 27,8, der im Januar 2009 gemessen wurde.

Der EMI ist im April auf 34,5 Punkte gesunken, nach einem Wert von 45,4 im März. Dies der niedrigste Wert seit März 2009. Der Absturz sei noch durch eine Rekordverlängerung der Lieferzeiten und einen Anstieg der Vormateriallager abgemildert worden. Beide Trends stehen dabei im Zusammenhang mit einer coronabedingten Unterbrechung der Lieferketten und zeigen sich normalerweise bei einem Abschwung, teilten die Analysten von IHS Markit in London mit.Mehr zu den Ergebnissen lesen Sie hier.

Mittwoch, 6. Mai, 14.08 Uhr Die deutsche Reederei Klingenberg hat vor einer gefährlichen Eskalation auf dem Containerschiff „MV Marina“ gewarnt, das vor Malta Dutzende Migranten an Bord genommen hat. „Wenn es nicht bald eine Lösung gibt, dann werden Menschen an Bord sterben“, sagte Reederei-Inhaber Thies Klingenberg der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch am Telefon. Die MV Marina habe auf Anforderung Maltas 79 Migranten im Mittelmeer aufgenommen.

Das Handelsschiff warte vor der italienischen Insel Lampedusa auf die Zuweisung eines Hafens oder darauf, dass Behörden die Menschen auf ein anderes Schiff brächten. Doch bisher gebe es keine Signale dazu aus Malta oder Italien. Die Häfen beider Länder wurden in der Covid-19-Krise als „nicht sicher“ deklariert. Menschen, die von Schiffen aus Seenot gerettet werden, könnten dort nicht versorgt werden.

Mittwoch, 6. Mai, 12.22 Uhr Der öffentliche Erörterungstermin für Einwände gegen den Bau der Fabrik des US-amerikanischen Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin wird durch die Coronakrise weiter verzögert. Ursprünglich sollte er im März stattfinden, ein neues Datum könne nicht genannt werden, sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtages. „Fragen Sie das Virus, wo und wann eine Veranstaltung stattfinden kann“, sagte er auf Nachfragen.

Mittwoch, 6. Mai, 12.15 Uhr Die EU-Wirtschaft steht in diesem Jahr vor einer Rezession „historischen Ausmaßes“. Davon geht die EU-Kommission aus. In ihrer Frühjahrs-Konjunkturprognose sagt sie voraus, dass die Wirtschaftsleistung der EU-Staaten 2020 um 7,4 Prozent und die der Euro-Staaten um 7,7 Prozent schrumpfen wird. Gegenüber der Herbstprognose wurden die Wachstumsprojektionen um rund neun Prozentpunkte nach unten korrigiert. Für 2021 sagt die Kommission dann ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 6,1 Prozent für alle Mitgliedstaaten und von 6,3 Prozent für die Euro-Länder voraus. Alle Staaten würden von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie getroffen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Lesen Sie hier mehr.

Mittwoch, 6. Mai, 11.35 Uhr Die IAA Nutzfahrzeuge muss wie viele andere internationale Messen in Hannover wegen der Corona-Einschränkungen in diesem Jahr ausfallen. Das teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter der wichtigsten Fachausstellung der Branche am Mittwoch in Berlin mit. Ursprünglich war die Ausstellung in der niedersächsischen Landeshauptstadt vom 24. bis 30. September geplant. Dort mussten aber auch schon andere Termine wie die weltgrößte Industrieschau Hannover Messe abgesagt werden. Großveranstaltungen sollen außerdem generell bis mindestens Ende August verboten bleiben.

„In vielen Ländern gibt es Reisebeschränkungen, die noch etliche Monate einzuhalten sind“, erklärte VDA ergänzend. „Der direkte Austausch auf einer Messe ist im Rahmen der Corona-Pandemie nicht mehr mit dem Anspruch der IAA vereinbar.“ Die Viruskrise habe zwar die Bedeutung der Nutzfahrzeugbranche mit wichtigen Transporten und der „Aufrechterhaltung der öffentlichen Lebensversorgung“ gezeigt. Aber zugleich seien die wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen und für die IAA enorm. Große Lkw- und Bus-Anbieter wie MAN oder Daimler mussten etwa zeitweilig ihre Werke schließen.

Mittwoch, 6. Mai, 10.55 Uhr Der weltgrößte Autobauer Volkswagen hat nach den weitgehend aufgehobenen Corona-Beschränkungen in China im April wieder mehr Autos verkauft. Die Auslieferungen in China habe der Konzern im vergangenen Monat gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern können, während der Gesamtmarkt um rund 10 Prozent zurückging, schrieb VW-China-Chef Stephan Wöllenstein am Mittwoch auf dem Online-Karrierenetzwerk Linkedin. VW-Konzernchef Herbert Diess hatte ebenfalls bereits von positiven Ergebnissen in dem von der Covid-19-Pandemie zuerst betroffenen Land berichtet. Der Marktanteil sei um 1,7 Prozentpunkte auf rund 21 Prozent gestiegen. Volkswagen ist Marktführer im größten Auto-Einzelmarkt der Welt. China stand im VW-Konzern 2019 für knapp 40 Prozent aller ausgelieferten Fahrzeuge.

Mittwoch, 6. Mai, 10.20 Uhr Die Corona-Pandemie hat auch den Frankfurter Flughafen voll erwischt. Mit dem weitgehenden Stopp der internationalen Passagierflüge ist die Betreibergesellschaft Fraport umgehend in die roten Zahlen gerutscht und erwartet auch für das Gesamtjahr keinen Gewinn mehr. Inzwischen werden auch wichtige Bauprojekte in Mitleidenschaft gezogen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.

Nach den ersten drei Monaten des Jahres stand bei dem MDax-Konzern unter dem Strich ein Minus von 29 Mio.. In den ersten drei Monaten 2019 hatte Fraport noch einen Gewinn von 30,5 Mio. EUR erzielt. Der Umsatz brach im Jahresvergleich um knapp 18 Prozent auf 661 Mio. EURein. Das mehrheitlich vom Land Hessen und der Stadt getragene Unternehmen verfügte nach eigenen Angaben zum Stichtag 31. März über 2,2 Mrd. EURliquide Mittel und zugesicherte Kreditlinien. Seitdem seien noch einmal weitere Finanzmittel von 300 Mio. EURgesichert worden. „Damit kann das Unternehmen die aktuelle Situation auch über viele Monate durchstehen“, teilte Fraport mit.

Mittwoch, 6. Mai, 9.30 Uhr Ein Jahr nach dem Start des ersten deutschen Elektro-Highways in Südhessen kann das Projekt noch immer nicht Vollgas geben. Wegen der Corona-Reisebeschränkungen sind weiter nur zwei Test-Lastwagen auf der Autobahn 5 unterwegs, wie Projektleiter Achim Reußwig von der Verkehrsbehörde Hessen Mobil der Deutschen Presse-Agentur sagte. Eigentlich sollten es doppelt so viele sein. Auf einem fünf Kilometer langen Abschnitt können spezielle Hybrid-Lastwagen an einer Oberleitung Strom tanken. So werden bei voller Fahrt die Batterien aufgeladen. Reußwig erwartet aber keine Verzögerung des bis Ende 2022 angelegten Versuchs.

Er gehe davon aus, dass die erforderlichen Daten gesammelt werden können: „Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen ja auch Entscheidungen fallen, die nicht beliebig in die Zukunft hinausgeschoben werden können, ob das nun ein System ist, auf das man setzen kann.“ Ergebnisse seien im ersten Quartal 2023 zu erwarten.

Mittwoch, 6. Mai, 9.20 Uhr Auch zahlreiche Betriebe der maritimen Wirtschaft erhalten derzeit staatliche Soforthilfen. Doch Kriminelle versuchen nun mit einer neuen Betrugsmasche, einen Teil der Auszahlungen abzugreifen. Davor haben jetzt mehrere Landeskriminalämter (LKA) und Förderbanken die Unternehmen eindringlich gewarnt.

Bei der neuen Masche verschicken die Kriminellen den Angaben zufolge gefälschte E-Mails im Namen der Landesförderinstitute und fordern die Firmen auf, eine Steuerbescheinigung mit ihren Antragsdaten, der Fördersumme und der Kontonummer auszufüllen und außerdem eventuell Teile von bereits erhaltenen Soforthilfen zurückzuerstatten. Inwieweit Firmen bereits ein Schaden entstanden ist, ist nach Behördenangaben derzeit unklar. Weder dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) noch dem Verein Hamburger Spediteure (VHSp) sind auf THB-Anfrage hin derzeit konkrete Fälle bekannt. „Ich hoffe aber, dass alle Unternehmen wachsam sind und die Augen aufhalten“, sagte VHSp-Geschäftsführer Stefan Saß.

Mittwoch, 6. Mai, 9.05 Uhr Finanzminister Olaf Scholz hat in der Frage von Staatshilfen für den Lufthansa-Konzern betont, dass man Wege finden müsse, bei denen die Steuerzahler nicht nur für Verluste zuständig seien. „Wir müssen Regelungen finden, die dazu beitragen, dass das Unternehmen mit genügend Liquidität ausgestattet ist, dass aber gleichzeitig auch gewährleistet ist, dass die Steuerzahler nicht nur für die Verluste zuständig sind, sondern wenn es wieder aufwärts geht auch dabei sein können“, sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in den ARD-Tagesthemen. Daneben müsse sichergestellt werden, dass das Unternehmen nicht leichte Beute für andere werde. Dazu habe man sehr konkrete und sehr klug bedachte Vorschläge.

Mittwoch, 6. Mai, 8.55 Uhr Die Ölpreise haben sich am Mittwoch zunächst wenig verändert. Sie verteidigten so ihre Vortagesgewinne. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent lag am Morgen bei 30,96 US-Dollar. Das war ein Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 8 Cent auf 24,64 Dollar zu.

Die Ölpreise waren am Dienstag deutlich gestiegen und hatten so ihre jüngste Kurserholung fortgesetzt. Ende April hatten die Ölpreise noch rund zehn Dollar niedriger notiert. Händler verwiesen auf die verringerte Ölförderung in den USA. Die Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise haben zudem die Hoffnung gestärkt, dass die Ölnachfrage langsam wieder anziehen könnte.

Mittwoch, 6. Mai, 8.02 Uhr Der weitgehende Stopp der Passagierflüge infolge der Corona-Pandemie hat den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im ersten Quartal in die roten Zahlen gerissen. Auch für das Gesamtjahr rechnet Fraport-Chef Stefan Schulte jetzt mit einem Verlust, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Nach den ersten drei Monaten des Jahres stand unter dem Strich ein Verlust von 29 Mio. EUR. Ein Jahr zuvor hatte Fraport noch einen Gewinn von 30,5 Mio. EUR erzielt. Der Umsatz brach um knapp 18 Prozent auf 661 Mio. EUR ein, nachdem der Flugverkehr im Verlauf des März weitgehend zusammengebrochen war. Der operative Gewinn (Ebitda) sackte um knapp 36 Prozent auf 129 Mio. EUR.

Mittwoch, 6. Mai, 7.41 Uhr Mit diesem Schritt stärkt der Konzern angesichts der Coronakrise die robuste Liquiditätslage zusätzlich um 479 Mio. CHF. Verwaltungsrat behält sich Dividendenzahlung im zweiten Halbjahr vor. Lesen Sie hier mehr.

Mittwoch, 6. Mai, 7.27 Uhr Mitten in der schweren Corona-Wirtschaftskrise legt die EU-Kommission am Mittwoch (11.00 Uhr) ihre Konjunkturprognose vor. Erwartet werden Annahmen zum Bruttoinlandsprodukt, zur Inflation und zur Arbeitslosigkeit in der Eurozone und der gesamten Europäischen Union. EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni wird die Zahlen präsentieren. Lesen Sie das Ergebnis auch zeitnah hier im Corona-Live-Blog.

Die Bundesregierung hat bereits die Frühjahrsprognose für Deutschland. 2020 vorgelegt, und auch sie fällt düster aus. Gerechnet wird in der größten Volkswirtschaft der EU für dieses Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 6,3 Prozent. Nächstes Jahr soll es dafür dann wieder steil aufwärtsgehen.

Mittwoch, 6. Mai, 7.21 Uhr Der Autobauer BMW hat wegen der Coronavirus-Pandemie seinen Ausblick im Kerngeschäft gesenkt und will die Zahl der Mitarbeiter reduzieren. Die Ziele sollten mit einer Mitarbeiterzahl erreicht werden, die leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen werde, teilte der Dax-Konzern am Dienstagabend mit. Das Unternehmen werde durch Fluktuation frei werdende Stellen nutzen, um den Personalumbau voranzutreiben. Zu der Anzahl der Stellen, die dem verschärften Sparkurs zum Opfer fallen könnten, machte BMW zunächst keine Angaben.

Ende 2019 hatte der Konzern nach alter Zählung knapp 134.000 Mitarbeiter, auf Basis einer neuen Definition rund 126 000. Bisher hatte sich Konzernchef Oliver Zipse noch vorgenommen, das laufende Jahr mit einer im wesentlichen gleichbleibenden Mitarbeiterzahl zu bestreiten.

Mittwoch, 6. Mai, 7.18 Uhr In der Debatte um staatliche Hilfen für die Luftfahrt-Branche in der Corona-Krise fordert Bundesumweltministerin Svenja Schulze, diese an Klimaschutz-Vorgaben zu knüpfen. „Staatshilfen müssen so eingesetzt werden, dass sie nicht nur eine kurzfristige Unternehmenssicherung erreichen, sondern auch längerfristig zu einer modernen, ökologisch tragfähigen Unternehmensstrategie führen“, sagte die SPD-Politikerin dem Handelsblatt. Andere Länder würden Vorgaben für effizientere Flotten oder die Reduzierung von Kurzstrecken-Flügen machen, das findet sie richtig.

Dienstag, 5. Mai, 19.01 Uhr Beschaffungsexperte Prof. Michael Eßig von der Universität der Bundeswehr München erklärt im Thesen-Check der DVZ, warum sich an den globalen Wertschöpfungsketten so schnell nichts ändern wird, sich „global“ und „lokal“ aber ergänzen könnten und weshalb die Beschaffung längst nicht mehr nur Quelle von Kostenreduktionen ist. Die weiteren bisher erschienenen Teile unserer Serie zur Zukunft der Lieferketten finden Sie hier.

Dienstag, 5. Mai, 17.43 Uhr Der Supply-Chain-Plattform-Anbieter Shippeo stellt online eine Karte zur Verfügung, die aufzeigt, wie sich die Lieferketten in Europa erholen. Laut Unternehmen ist dort die Aktivität von etwa 3.000 Fabriken und Warenlager in ganz Europa und tausenden damit verbundenen Transportströmen abgebildet. Demnach sind die Lieferketten in Europa aktuell zu 33 Prozent über alle Sektoren ausgelastet.

Shippeo aktualisiert die Karte täglich. Alle Daten stammen aus der unternehmenseigenen Plattform. Shippeo ist nach eigenen Angaben europaweit an 500 Telematiksysteme von Transporteuren und Verladern sowie an circa 140.000 Spediteure angebunden.

Dienstag, 5. Mai, 17.37 Uhr Bis Anfang Juni soll nun über steuerfinanzierte Kaufanreize in der Automobilbranche entschieden werden. Das vereinbarten heute die Teilnehmer eines „Autogipfels“ von Bundesregierung und Branche. Die Länder Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg mit den Hauptsitzen von Volkswagen, BMW und Daimler hatten zuvor rasche Beschlüsse gefordert.

Weil sich Verbraucher mit Ausgaben zurückhalten und Lieferketten gekappt waren, hatte sich der Branchenverband VDA für Staatshilfen ausgesprochen. Umweltschützer und verschiedene Politiker lehnen vor allem eine Förderung von Wagen mit Verbrennungsmotor ab. Extra-Geld speziell für die Autobranche sehen Beobachter ebenfalls skeptisch – stattdessen könnten die Hilfen in ein umfassendes Konjunkturprogramm der Bundesregierung einfließen.

Über die angedachten Konjunkturstützen soll jetzt eine Arbeitsgruppe von Bund und Industrie weiter beraten. Anfang Juni sollen die Ergebnisse besprochen werden. Kanzlerin Angela Merkel verwies auf die besondere Bedeutung der Autoindustrie für Wertschöpfung und Beschäftigung. Die Maßnahmen sollten einen „Modernisierungsbeitrag“ in Richtung innovativer Fahrzeugtechnologien darstellen.

Dienstag, 5. Mai, 16.25 Uhr Mit Unterstützung der Bundesregierung baut Volkswagen in Südafrika eine alte Fabrik in eine Corona-Klinik um. Die medizinische Einrichtung in Port Elizabeth in der Provinz Eastern Cape werde groß genug für bis zu 4.000 Betten sein, sagte Thomas Schäfer, Chef von VW Südafrika, am Dienstag. Der erste Teil der Klinik mit rund 1.400 Betten werde in sechs bis sieben Wochen fertig sein, sagte Schäfer. Danach wird die Klinik laut VW je nach Nachfrage vergrößert. Betreiber werde die Regierung sein.

VW hatte die rund 66.000 Quadratmeter große Fabrik laut Schäfer seit Ende vergangenen Jahres nicht mehr genutzt und war dabei, sie zu verkaufen. Dem südafrikanischen Ministerium für öffentliche Arbeiten und Infrastruktur sind keine weiteren Firmen in Südafrika bekannt, die bislang in der Corona-Krise etwas ähnliches unternommen haben, wie eine Sprecherin sagte.

Dienstag, 5. Mai, 16.11 Uhr Die Lufthansa Technik wird in den kommenden Monaten viele Passagiermaschinen vorübergehend zu Frachtflugzeugen umbauen. Ein entsprechendes Angebot habe auf dem Markt ein positives Echo gefunden, teilte Lufthansa Technik am Dienstag in Hamburg mit. Es seien Anfragen von mehr als 40 Fluggesellschaften eingetroffen; mehr als 15 Projekte würden bereits realisiert. Ein besonderes Highlight sei die Unterstützung bei der entsprechenden Anpassung eines Airbus A380.

Da die Arbeit nicht nur den Ausbau von Sitzen umfasst, sondern einen erheblichen Anteil an Ingenieurwissen erfordert, braucht man Experten, die genau wissen, wo die Herausforderungen liegen, erklärt der zuständige Leiter Henning Jochmann. Normalerweise kann ein Flugzeug, das eine Zulassung für den Passagiertransport erhalten hat, nicht einfach in der Kabine mit Fracht beladen werden. Die Genehmigungskriterien für Passagierkabinen und Frachträume seien völlig unterschiedlich. Fracht hat eine andere Bodenlast. Die strukturelle Belastbarkeit eines Passagierflugzeugs ist geringer als die einer Frachtmaschine.

Dienstag, 5. Mai, 16 Uhr Ungeachtet der angekündigten Lockerung der Corona-Beschränkungen rechnet die Staatsregierung mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage für viele Unternehmen. In Bayern sind nach Angaben von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) derzeit fast zwei Mio. Menschen in mehr als 120.000 Firmen in Kurzarbeit. „Diese Zahlen werden noch weiter steigen“, sagte Aiwanger am Dienstag nach der Kabinettssitzung in München. „Es ist höchste Zeit, dass wir dem Patienten Wirtschaft wieder die Infusion geben, die er braucht, und diese Infusion ist ein zirkulierender Geschäftsbetrieb.“

Dienstag, 5. Mai, 15.24 Uhr Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im März deutlich gestiegen. Wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington bekanntgab, erhöhte sich der Überschuss der Einfuhren gegenüber den Ausfuhren zum Vormonat um 4,6 Mrd. auf 44,4 Mrd. US-Dollar.

Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren gingen zurück, die Exporte jedoch wesentlich stärker. Sie fielen zum Vormonat um 9,6 Prozent, während die Importe um 6,2 Prozent sanken. Beide Entwicklungen seien auch auf den Ausbruch der Corona-Pandemie in den USA zurückzuführen, erklärte das Ministerium. Die Effekte seien jedoch nicht exakt zu benennen.

Dienstag, 5. Mai, 14.50 Uhr Die Metall-Arbeitgeber in Niedersachsen haben die Diskussion über Kaufanreize für Autos in der Coronakrise als zu zaghaft kritisiert und vor Konsequenzen für die Jobs in der Branche gewarnt. „Niemand kauft ein Auto, solange eine Kaufpreisprämie im Raum steht und keine Entscheidung gefallen ist“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Niedersachsen-Metall, Volker Schmidt, am Dienstag. Zuvor hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen mit weiteren Mitgliedern der Bundesregierung sowie Vertretern von Autobranche und IG Metall beschlossen, bis Anfang Juni zu einer Entscheidung zu kommen.

Dienstag, 5. Mai, 13.40 Uhr Die milliardenschwere Staatshilfe der Schweiz für die Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss ist unter Dach und Fach. Am Dienstag bewilligte auch die zweite Schweizer Parlamentskammer, der Ständerat, die von der Regierung geplanten Kreditgarantien. Insgesamt können sich Swiss und Edelweiss Kredite im Umfang von 1,5 Mrd. Franken (1,43 Mrd. EUR) von einem Bankenkonsortium besorgen. 85 Prozent davon – knapp 1,3 Mrd. Franken – garantiert der Bund. Anträge, diese Hilfe mit konkreten Umweltauflagen zu verbinden, wurden nicht angenommen.

Der Bund hat sich das gesamte Aktienkapital der Swiss als Garantie für den Fall gesichert, dass die gewährten Kredite nicht mehr bedient werden können. Bei einer Nichtrückzahlung würde der Schweizer Staat dann Eigentümerin der Swiss. Der Bund hat die Garantien zudem mit Zusagen zur Standortsicherung verbunden. Details hat er dazu aber bislang nicht genannt. Außerdem darf das Geld nicht in Form von Dividenden ins Ausland, also an die Lufthansa, fließen. Der Ständerat pochte zusätzlich unter anderem darauf, dass sozialverträgliche Lösungen gesucht werden müssen, sollte ein Personalabbau unvermeidlich werden.

Dienstag, 5. Mai, 12.59 Uhr Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)fordert,alle die Bereiche des Arbeitslebens, wo es um Millionen von Arbeitsplätzen geht, stufenweise wieder neu zu starten. Denn: „Wird die Wirtschaft – unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln – nicht bald wieder in voller Breite hochgefahren und kann Gewinne und Steuern generieren, wird es eng für die Unternehmen und dann wird auch dem Staat unweigerlich seine Finanzkraft ausgehen", erklärt er. Laut dem BGA-Präsidenten brauchen Unternehmen eine Perspektive und Planbarkeit.

Es sei an der Zeit für allgemeine Regeln, einen strukturierten Plan und ein transparentes Vorgehen für alle Bereiche statt sektoraler Lösungen. Das gelte auch für Konjunkturprogramme.

Dienstag, 5. Mai, 12 Uhr Der Flugverkehr wird aus Sicht der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland erst in zwei bis drei Jahren wieder das hohe Vorkrisen-Niveau erreichen. „Wir rechnen für Ende 2022 oder Anfang 2023 mit einem Niveau des Flugaufkommens wie wir es 2019 hatten“, sagte der Präsident des Branchenverbands BDLI, Dirk Hoke, am Dienstag auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Es sei zu früh, um abzusehen, wann Verbraucher mit dem Flugzeug wieder über Ländergrenzen hinweg reisen könnten.

Die Hersteller- und Zulieferbranche im Luftverkehr forderte daher weitere Unterstützung vom Staat. „Wir gehen davon aus, dass etwa gebrauchte Flugzeuge künftig sehr billig sein werden“, sagte Hoke. Das liege unter anderem am derzeit extrem niedrigen Ölpreis. Der BDLI-Präsident forderte daher staatliche Anreize für Fluggesellschaften, nach der Krise alte Maschinen auszumustern und neue anzuschaffen. „Wir dürfen ökologisch effizientes Fliegen in der Krise nicht aus den Augen verlieren.“

Dienstag, 5. Mai, 11.25 Uhr Die Industrie- und Handelskammer für Bremen und Bremerhaven fordert angesichts drastisch gesunkener Konjunkturdaten ein zügiges und strukturiertes Wiederhochfahren der derzeit noch geschlossenen Wirtschaftsbereiche. Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage bei 413 Betrieben aus dem produzierenden Gewerbe, Handel und Dienstleistungen seien alarmierend. „Bremens exportorientierte Wirtschaft leidet besonders stark unter den gestörten Lieferketten und dem Einbruch des Welthandels“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger . Dies spiegele sich in den Rückmeldungen der Unternehmen wider, deren Exporterwartungen dramatisch eingebrochen seien. Die Hälfte der befragten Unternehmen bewerte die derzeitige Geschäftslage als schlecht, ein Drittel als befriedigend und weniger als ein Fünftel als gut.

Dienstag, 5. Mai, 11.15 Uhr Der insolvente Sporthändler Planet Sports kann auf kleinem Fuß weitermachen. Ein mittelständisches Unternehmerkonsortium übernehme den gesamten Online-Handel und die Filiale in Köln, teilte Insolvenzverwalter Axel Bierbach am Dienstag in München mit. Die übrigen neun Filialen in Deutschland hätten allerdings zu hohe Verluste geschrieben, um sie fortzuführen. Immerhin 62 der 192 Mitarbeiter behielten ihren Arbeitsplatz.

Der Verkauf sei in der Corona-Krise schwierig gewesen, viele Interessenten seien wegen eigener wirtschaftlicher Sorgen und Geschäftsschließungen Mitte März wieder abgesprungen. Das Münchner Unternehmen hatte zuletzt 75 Mio. EUR Jahresumsatz erwirtschaftet, aber am 20. Februar Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit angemeldet.

Dienstag, 5. Mai, 11. 10 Uhr Die Hamburger Schiffbaumesse SMM ist wegen des Coronavirus von September auf Februar 2021 verschoben worden. „Die immer noch sehr dynamische Entwicklung von Covid-19 sowie die damit einhergehenden Verbote von Großveranstaltungen haben uns dazu veranlasst, die SMM schweren Herzens auf das nächste Jahr zu verschieben“, teilte Messechef Bernd Aufderheide am Dienstag in der Hansestadt mit. Nach intensiven Beratungen mit dem Ausstellerbeirat habe sich die Hamburger Messe auf den neuen Termin vom 2. bis 5. Februar 2021 verständigt.

Die SMM findet alle zwei Jahre auf dem Hamburger Messegelände statt und gilt mit mehr als 2200 Ausstellern und rund 50 000 Besuchern aus aller Welt als die Leitmesse des Weltschiffbaus. Dort werden nicht nur technologische Innovationen aus allen Bereichen des Schiffbaus und der Zulieferindustrie vorgestellt, sondern auch wirtschaftliche Zukunftsperspektiven der Branche diskutiert. Ursprünglich war die Messe vom 8. bis 11. September vorgesehen.

Dienstag, 5. Mai, 11 Uhr Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat bei den anstehenden Staatshilfen vor zu hohen Schuldenlasten gewarnt. „Vor allem dürfen wir uns nicht überschulden. Das würde uns über Jahre lähmen“, sagte der Vorstandschef am Dienstag bei der Hauptversammlung des Dax-Konzerns am Dienstag. Das Unternehmen müsse bereits jetzt planen, wie staatliche Kredite und Beteiligungen nach Bewältigung der Corona-Krise so schnell wie möglich wieder zurückgeführt werden können.

Die Politik müsse darauf achten, dass Hilfen nicht zu einer Schieflage im internationalen Wettbewerb führen, erklärte Spohr. Wettbewerber aus den USA oder China könnten sich in der aktuellen Situation mit staatlicher Hilfe gesund sanieren. Der internationale Wettbewerb dürfe nicht durch Art und Umfang unterschiedlicher Staatshilfen verzerrt wird. Lufthansa brauche jetzt staatliche Unterstützung. „Aber wir brauchen keine staatliche Geschäftsführung“, sagte Spohr und fügte hinzu: „Auch in der Bundesregierung in Berlin möchte niemand eine staatlich gelenkte Lufthansa.“

Dienstag, 5. Mai, 10.45 Uhr Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat sich in der Corona-Krise umfangreiche staatliche Kredite gesichert. Man habe sich auf eine Vereinbarung mit einem Kreditrahmen von 3,3 Mrd. schwedischen Kronen (308 Mio. EUR) und einer Laufzeit von drei Jahren geeinigt, teilte die Airline am Dienstag mit. 90 Prozent davon garantierten die Regierungen von Schweden und Dänemark.

Seit der Bekanntgabe staatlicher Kreditgarantien für von der Corona-Krise betroffene Fluglinien habe man mit vier skandinavischen Banken und den Regierungsbehörden darauf hingearbeitet, die Kriterien und Bedingungen zu klären, so SAS. Die Einigung mit Schweden und Dänemark stärke die finanzielle Position des Unternehmens, während die meisten SAS-Flieger am Boden stünden. Auch mit der norwegischen Regierung wolle man im Dialog bleiben, um Zugang zu zusätzlichen staatlichen Garantien in Höhe von 1,7 Mrd. norwegischen Kronen (rund 150 Mio. EUR) zu erhalten.

Dienstag, 5. Mai, 10.25 Uhr Die schrittweise Rücknahme von staatlich verfügten Schutzauflagen im Zuge der Covid-19-Seuche führt jetzt auch dazu, dass die bundeseigene Verwertungsgesellschaft Vebeg in Frankfurt/Main ihren Betrieb wieder aufnehmen und damit Auktionen neu starten kann. Anfang April musste die Organisation ihren Betrieb bis auf weiteres einstellen – ein einmaliger Vorgang in der fast 70-jährigen Geschichte der Verwertungsplattform.

Damit endeten alle Auktionen, so auch die Vermarktung der ehemaligen Fregatte „Bremen“ (F 207) der Deutschen Marine, zugleich Typschiff der erfolgreichen Klasse 122. Ihre Vermarktung wäre normalerweise am 16. April ausgelaufen. Seit Beginn der Woche wird das vollständig demilitarisierte und derzeit im Marinearsenal in Wilhelmshaven vertäut liegende Kriegsschiff wieder zum Kauf angeboten, teilte die Vebeg dem THB mit.

Dienstag, 5. Mai, 10.15 Uhr Angesichts der drängenden und die Seeleute stark belastenden Probleme im Zuge der Covid-19-Pandemie appellieren der Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere (VDKS) und die Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) an die Bundesregierung, sich für eine möglichst zügige Lösung einzusetzen. „VDKS und VDSI stellen fest, dass die aktuellen Probleme und Schwierigkeiten der Seeleute durch Einschränkungen bei der Reisefreiheit und der Versorgung von Schiffen weiter zunehmen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, in ihren Anstrengungen um international einheitliche Regelungen zur Sicherstellung von Transithäfen und Prozeduren für Crewwechsel nach monatelangem Dienst an Bord, zur Sicherstellung der Krankenfürsorge in Häfen sowie zur Verproviantierung der Crew und Versorgung der Schiffe nicht nachzulassen und intensiv mit den Partnern in IMO und EU zusammenzuarbeiten.

Dienstag, 5. Mai, 9.50 Uhr Vor dem Autogipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Vertretern der Autobranche stellt SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil Kaufprämien in Frage. Er glaube nicht, dass die Menschen nach den ersten Corona-Lockerungen „massenhaft losrennen und Autos kaufen werden“, sagte Klingbeil am Dienstag im Deutschlandfunk. Deswegen stelle sich generell die Frage, ob eine Kaufprämie das richtige Instrument sei. Außerdem müssten Nachhaltigkeit und Digitalisierung eine Rolle spielen: „Wenn wir uns entscheiden, der Automobilindustrie unter die Arme zu greifen, (...) dann dürfen keine Technologien der Vergangenheit gefördert werden.“

Auch nach Ansicht des Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, Cem Özdemir (Grüne), müssen die Autohersteller nach vorne schauen. „Ich finde, die Automobilindustrie könnte diese Krise jetzt auch nutzen, um selber Demut zu zeigen“, sagte er am Dienstag im Interview mit dem Morgenmagazin. Das könne zum Beispiel geschehen, indem Fahrzeuge angeboten würden, die technisch auf dem neuesten Stand seien.

Dienstag, 5. Mai, 9.10 Uhr Ford produziert Gesichtsmasken und Schutzvisiere, diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Initiative zur Schaffung eines sicheren Arbeitsumfelds für Beschäftigte, die während der Corona-Krise an den europäischen Ford-Standorten wichtige Aufgaben erfüllen. Die Produktion von persönlichen Schutzausrüstungen läuft bereits bei Ford in Deutschland, Rumänien, Spanien und Großbritannien. Damit soll sichergestellt werden, dass die Produktion in den meisten europäischen Fahrzeug- und Motorenwerken wieder aufgenommen werden kann. Die Eigenproduktion verringert die Notwendigkeit zur externen Beschaffung von Materialien, die aktuell auch von anderen Dienstleistern und Branchen dringend benötigt werden.

Dienstag, 5. Mai, 9 Uhr Die Ölpreise haben am Dienstag zugelegt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent lag zuletzt bei 28,40 US-Dollar. Das waren 1,20 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 1,36 Dollar auf 21,74 Dollar zu. Händler verwiesen auf Berichte, laut denen die Rohölschwemme an den Märkten abebben könnte. Offenbar mache sich die verringerte Ölförderung bemerkbar. So sind laut einem Bericht des Datenunternehmens Genscape die Lagerbestände am Umschlagplatz für WTI in Cushing zuletzt so wenig gestiegen wie seit Mitte März nicht mehr.

Zudem scheine der jüngste Einbruch der Nachfrage nach Rohöl seinen Boden gefunden haben, sagten Händler. Allerdings werde es wohl eine sehr lange Zeit brauchen bis der Ölmarkt angesichts des immer noch sehr hohen Angebots und der schwachen Nachfrage sein Gleichgewicht gefunden habe.

Dienstag, 5. Mai, 6.50 Uhr Die Lage auf dem Transportmarkt ist aufgrund der Coronakrise nach wie vor dramatisch. Nach der jüngsten Befragung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) berichten viele Transportunternehmen von hohen Auftragsrückgängen, die kaum kompensiert werden könnten. Der Wettbewerbsdruck steige unter anderem wegen sehr niedriger Frachtpreise am Spotmarkt. Laut BAG nimmt der Leerfahrtenanteil bei nationalen und internationalen Verkehren vor allem bei den Rückladungsverkehren zu, schreibt das BAG in seiner wöchentlichen Marktbeobachtung Güterverkehr, in dem es die Auswirkungen der Coronakrise auf den deutschen Güterverkehrsmarkt beschreibt.

Der LKW-Maut-Fahrleistungsindex des BAG hat sich in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche verschlechtert. Er zeigt die Entwicklung des mautpflichtigen Straßengüterverkehrs und kann Auswirkungen der Corona-Krise auf den Straßengüterverkehr und im weiteren Sinne der Konjunktur aufzeigen. In der Woche vom 20.04.2020 bis 24.04.2020) liegt der Indexwert laut BAG bei minus 17,3 Prozent bis minus 20,3 Prozent unterhalb des Vorkrisenniveaus. Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Montag, 4. Mai, 22.56 Uhr Tschechien behält seine Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich mindestens bis zum 13. Juni bei. Das beschloss das Kabinett des Regierungschefs Andrej Babis am Montagabend. Begründet wird dies mit dem Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Kontrollen im reisefreien Schengen-Raum sind unter außergewöhnlichen Umständen für bis zu 30 Tage möglich. Sie können aber immer wieder verlängert werden.

Für die Dauer des Ausnahmezustands, den Tschechien zuletzt bis zum 17. Mai verlängert hatte, gilt ein Einreisestopp für Ausländer. Ausnahmen gibt es unter anderem für LKW-Fahrer, Diplomaten und grenzüberschreitende Pendler. Tschechen dürfen grundsätzlich ausreisen, müssen aber nach der Rückkehr für zwei Wochen in Quarantäne oder einen negativen Coronavirus-Test vorlegen.

Montag, 4. Mai, 21.55 Uhr Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die wegen der Corona-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg, und Dänemark bis zum 15. Mai verlängert. Auch für Flüge aus Spanien und Italien gilt die Verlängerung. So sollen die Infektionsgefahren durch das Coronavirus weiter erfolgreich eingedämmt werden, hieß es in einem Schreiben des Ministeriums.

Die Kontrollen waren Mitte März angeordnet worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen seither nur noch aus einem „triftigen Reisegrund“ nach Deutschland kommen. Einreisen dürfen etwa EU-Bürger, die durch Deutschland in ihr Heimatland reisen oder Lastwagenfahrer. Die Einreise ist zudem auf bestimmte Grenzübergänge beschränkt.

Nach derzeitigem Stand könnte es mit dem 15. Mai erste Öffnungen geben. So hat sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf eine schrittweise Öffnung der Grenze zu Dänemark ab Mitte Mai verständigt. „Wir haben heute telefoniert und miteinander verabredet, einen konkreten Fahrplan zu entwickeln, in welchen Schritten ab spätestens 15. Mai eine Öffnung der Grenze zu Dänemark erfolgen kann“, sagte Günther am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Montag, 4. Mai, 18.45 Uhr Die globale Arbeitsteilung in länderübergreifenden Wertschöpfungsketten hat sich nach Einschätzung von Prof. Wolfgang Kersten von der TU Hamburg grundsätzlich bewährt. Sie biete für alle Beteiligten umfangreiche Vorteile. „Insofern ist und bleibt der ökonomische Antrieb der Globalisierung sehr stark“, ist der Leiter des Instituts für Logistik und Unternehmensführung überzeugt.

Unternehmen rät der Wissenschaftler, jetzt dringend ihre Zulieferketten im Hinblick auf mögliche Engpässe in der Erholungsphase zu durchleuchten. Zudem erklärt Kersten im Thesen-Check der DVZ, warum die Just-in-Time-Produktion alternativlos ist und weshalb die Coronakrise für einen Schub Richtung klimaneutraler Lieferketten sorgen könnte. Lesen Sie hier den kompletten Thesen-Check.

Montag, 4. Mai, 16.45 Uhr Der Onlinehändler Amazon bekommt in Frankreich einer Entscheidung der zuständigen Behörden zufolge für mehrere französische Logistikzentren keine Kurzarbeit genehmigt. Ein Antrag sei vom Arbeitsministerium abgelehnt worden, bestätigte Amazon. Der Gerichtsstreit um Coronavirus-Sicherheitsvorkehrungen wirke sich auf die Tätigkeit Amazons aus. In diesem Zusammenhang sei die Kurzarbeit beantragt worden, von der „andere Unternehmen profitiert haben“, erklärte der Konzern in einer Mitteilung.

Der Antrag sei abgelehnt worden, weil die Schließung der Logistikzentren nicht damit verbunden sei, dass weniger bestellt werde, sondern mit einer Gerichtsentscheidung, erklärte das Ministerium die Entscheidung. Für diesen Fall sei Kurzarbeit nicht geplant. Hintergrund ist ein Rechtsstreit des Onlinehändlers über Schutzmaßnahmen für die Angestellten in Logistikzentren. Es werde erwartet, dass die Schließung noch bis zum 8. Mai fortgesetzt werde, teilte das Unternehmen mit. Zudem sei für Dienstag ein Treffen mit Arbeitnehmervertretern geplant. Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden.

Montag, 4. Mai, 16 Uhr Im Rostocker Seehafen ist die erste Großlieferung aus China über Land und See mit 7,4 Mio. Schutzmasken für Deutschland eingetroffen. Gleichzeitig seien sechs weitere Container mit dringend benötigter Schutzausrüstung für Italien angeliefert worden, teilte die Deutsche Bahn am Montag mit. Den Angaben zufolge waren die Container nur zwölf Tagen vom Terminal im chinesischen Xi'an bis nach Rostock unterwegs. Mit dem Zug ging es zunächst über 10.000 Bahnkilometer über Kasachstan und Russland nach Kaliningrad. Dort seien die Container auf ein Schiff verladen und nach Rostock transportiert worden. Nun würden sie per Schiene nach Duisburg beziehungsweise Verona (Italien) weiter verteilt.

Laut Mitteilung hilft die Deutsche Bahn darüber hinaus der Bundesregierung bei der Beschaffung von bis zu 50 Mio. Mundschutz-Masken der Klasse FFP2 aus China. Die Transporte mit den in deutschen Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen dringend benötigten Masken zum Schutz vor Corona-Viren sollen künftig ebenfalls auch per Zug nach Deutschland rollen. Der Transport aus China per Schiene sei gegenüber der Luftfracht wesentlich

Montag, 4. Mai, 15.15 Uhr Die Lufthansa rechnet mit einem baldigen Abschluss der Verhandlungen über Staatshilfen in Milliardenhöhe. Dazu stellt Ulrich Lange, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit den Zuständigkeitsbereichen Verkehr und Wirtschaft, klar, dass bei der Lufthansa-Rettung über eine vorübergehende staatliche Unterstützung zur Stabilisierung der Lufthansa geredet werde und nicht über den Aufbau eines Staatsunternehmens mit Durchgriffsrechten.

„Der Konzern war vor Corona finanziell und im Management gut aufgestellt, eine auch nur zeitweise staatliche Lenkung der Geschäfte braucht er nicht. Deswegen sollte eine Aufsichtsratsvertretung bei einer Staatsbeteiligung schlank und politikfern sein. Eine stille Beteiligung ist das richtige Instrument für die passive Rolle des Staates“, sagt Lange. Die Lufthansa müsse auch in Zukunft ein Global Player sein, der mit den Golf-Airlines genausowie mit den amerikanischen und chinesischen Airlines mithalten können müsse. Lange: „Machen wir uns nichts vor: Der internationale Luftverkehr ist ein hart umkämpfter Wettbewerbsmarkt. Deutschland als führende Exportnation braucht auch starke Luftverkehrsgesellschaften an diesem Standort."

Montag, 4. Mai, 14.20 Uhr Die Aktionäre des vom Konkurs bedrohten Billigfliegers Norwegian Air haben einem Rettungsplan mit Staatsgeldern zugestimmt. Mehr als 95 Prozent der Anteilseigner hätten auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Montag "alle vorgeschlagenen Beschlüsse" akzeptiert, hieß es in einer Mitteilung der Airline an die Börse Oslo.

Damit erfüllt Norwegian Air nun die Vorgaben des norwegischen Staates und kann auf etwa die Hälfte des 6 Mrd. Kronen (etwa 525 Mio. EUR) schweren Kreditpakets hoffen, das die Regierung unter dem Eindruck der Corona-Krise und dem Einbruch der Fluggastzahlen für die Branche aufgelegt hatte. Nach Wiederaufnahme des Handels mit der Aktie am Montagvormittag nahmen Anleger die Nachrichten positiv auf, der Titel legte um 15 Prozent zu.

Montag, 4. Mai, 14.02 Uhr Die VW-Konzerntochter Traton, zu der die Marken MAN und Scania gehören, fordert eine europaweite Abwrackprämie für Lastwagen. „Es duldet keinen Aufschub bis Ende des Jahres“, sagte Traton-Chef und VW-Vorstandsmitglied Andreas Renschler am Montag in München: „So was muss relativ schnell gemacht werden.“

Die Verkaufszahlen fielen im ersten Quartal bereits um 20 Prozent auf 46.000 Lastwagen und Busse, der Gewinn brach um 75 Prozent auf 96 Mio. EUR ein. MAN schreibt sogar rote Zahlen, der operative Verlust lag im ersten Quartal bei 78 Mio. EUR. Nach sechs Wochen Stillstand seien jetzt zwar alle wichtigen Werke wieder schrittweise am Hochfahren, sagte Renschler. Wenn die Lieferketten halten, könnte die Produktion bis Mitte des Jahres vielleicht sogar wieder 80 Prozent der Kapazität erreichen. Aber wenn keine neuen Bestellungen kämen, sei der heutige Auftragsbestand in zwei, drei Monaten aufgezehrt und „abgevespert“. Deshalb fordert er „ein europaweites Flotten-Erneuerungsprogramm“.

Montag, 4. Mai, 13.26 Uhr Die „Gefahr einer gigantischen Geldverbrennung“ sieht der Linken -Politiker Victor Perli bei einem falsch geplanten Einstieg des Bundes bei der Lufthansa. Er tritt für eine Verstaatlichung ein. Eine stille Beteiligung und weitere KfW-Kredite wären schwere Fehler, erklärte der Haushaltsexperte am Montag in Berlin. „So zahlt die Bundesregierung viel Geld für wenig Einfluss und das Risiko einer gigantischen Geldverbrennung.“ Statt neuer Schulden müsse mit der Staatshilfe das Eigenkapital der Lufthansa erhöht werden.

Die Große Koalition wiederhole die Fehler, die bereits bei der Commerzbank-Rettung gemacht worden seien, kritisierte Perli. Der Bund hatte die Commerzbank in der Finanzkrise 2009 mit Steuermilliarden vor dem Kollaps bewahrt und war als Anteilseigner eingestiegen. Die direkten Hilfen hat die Commerzbank zurückgezahlt, größter Einzelaktionär des Geldhauses ist der Bund aber nach wie vor mit einem Anteil von gut 15 Prozent. Eine Trennung von den Anteilen wäre für den Bund angesichts des deutlich gesunkenen Aktienkurses derzeit ein Verlustgeschäft.

Montag, 4. Mai, 11.52 Uhr Eine Flut von verspätet eintreffenden Warenlieferungen aus Asien bringt derzeit die Bekleidungsbranche unter Druck. Weil die Logistikzentren aufgrund des Lockdowns voll sind, suchen die Importeure nach Zwischenlagern und nutzen alle Möglichkeiten, die Lieferungen hinauszuzögern. Das berichtet der Supply-Chain-Softwareanbieter Setlog. Das Bochumer Unternehmen hat festgestellt, dass sich seit dem 9. April der Nachlauf innerhalb Deutschlands im Vergleich zum Vorjahr von im Schnitt sechs auf bis zu zwölf Tage verlängert hat. Das gehe aus einer Analyse (Stand 29. April) unter 100 Marken hervor, die an die Setlog-Software angeschlossen sind.

Demnach rufen die Firmen beispielsweise die Container so spät wie möglich in den Häfen ab, leere Container kommen dementsprechend später zurück in die Depots. Gleichzeitig leide der Bekleidungshandel darunter, dass in vielen Speditionen Lagerarbeiter und LKW-Fahrer in Kurzarbeit sind. „Nicht nur der Abverkauf der Kleidung ist gestört, sondern der gesamte Logistikfluss“, sagt Setlog-Vorstand Ralf Düster.

Montag, 4. Mai, 11.36 Uhr Die Geschäftslage der deutschen Autobranche hat sich laut Umfrage des Ifo-Instituts dramatisch verschlechtert. Demnach stürzte der Index zum aktuellen Geschäft im April auf einen neuen Tiefstwert von minus 85,4 Punkten (März: minus 13,2 Punkte). Das sei der größte Rückgang seitdem diese Zahlen für das wiedervereinigte Deutschland erhoben werden. Zum Vergleich: In der Finanzkrise war der Indexwert im April 2009 auf minus 82,9 Punkte gefallen.

Der Auftragsbestand verschlechterte sich weiter. Parallel füllten sich die Lagebestände deutlich, wie die Wirtschaftsforscher mitteilen. Die Kapazitätsauslastung fiel auf 45 Prozent. Das ist ebenfalls der tiefste Stand seit der Wiedervereinigung. Der Index der Produktionserwartungen fiel auf minus 44,2 Punkte, von minus 36,2 im März. Die Exporterwartungen sowie die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate wurden noch düsterer.

Montag, 4. Mai, 11.24 Uhr Europas größter Seehafen Rotterdam rechnet für den Zeitraum Mai bis Juni mit einem deutlichen Mengenrückgang beim Übersee-Containerverkehr im Vergleich zum Vorjahr als Folge der Corona-Pandemie. Das teilte der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) auf einem speziell dem Thema Coronavirus gewidmeten Informations-Blog im Rahmen der laufenden Internetpräsenz mit.

Danach stellt sich der HbR für den Zeitraum Mai bis Juni konkret auf einen Umschlagmengen-Rückgang im Übersee-Containerverkehr in der Größenordnung von rund 25 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahres-Vergleichszeitraum ein. Geringer dürften indes die Ladungsmengenverluste im Shortsea-Verkehr anfallen, so der HbR weiter.

Montag, 4. Mai, 11.13 Uhr Der Krisenmodus zeigt sich in der Verbraucherstimmung immer deutlicher. Das Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) ist im Mai den zweiten Monat in Folge auf einen Tiefstwert gefallen. „Noch nie musste binnen eines Monats ein so großer Rückgang wie jetzt von April bis Mai konstatiert werden“, teilte der HDE am Montag mit. Alle Teilindikatoren des Barometers wie die Anschaffungsneigung oder die Einkommenserwartungen gehen deutlich zurück. „Da die meisten Konsumenten offensichtlich davon ausgehen, künftig weniger Einkommen zur Verfügung zu haben, sind sie bei Anschaffungen entsprechend zurückhaltender“, heißt es weiter.

Selbst wenn in einigen Wochen die Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus größtenteils aufgehoben sein sollten, werde der private Konsum noch eine sehr lange Zeit durch Zurückhaltung geprägt sein, erwartet der HDE. Das Konsumbarometer basiert auf einer Umfrage unter 2.000 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten ab.

Montag, 4. Mai, 10.20 Uhr Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd reagiert mit einem harten Sparprogramm auf die durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Turbulenzen im Seeverkehr. Ein kürzlich gestartetes Programm solle die Kosten kurzfristig um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag reduzieren. Lesen Sie hier, was Vorstandschef Rolf Habben Jansen vorhat.

Montag, 4. Mai, 10.12 Uhr Was führende deutsche Universalhäfen wie zum Beispiel Hamburg oder auch Bremen bereits von sich aus eingeleitet haben, soll nun in der EU zum Allgemeingut werden: die Möglichkeit, schiffsbezogene Hafenabgaben zu stunden, um auf diese Weise den Liquiditätsspielraum der Reedereien zu erweitern. Diese Möglichkeit ist dabei Teil eines größeren Maßnahmenpaketes, mit dem etwa die beiden eingangs erwähnten deutschen Nordsee-Häfen ihren Beitrag zur Bewältigung der Coronavirus-Krise leisten wollen.

Wie der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) mitteilte, hat sich in diese Diskussion jetzt auch die EU-Kommission eingeschaltet. Die Brüsseler Behörde schlägt demnach „eine Verordnung über Hafenentgelte vor, die Mitgliedstaaten und Hafenbehörden vorübergehend die Flexibilität eröffnen soll, Hafeninfrastrukturentgelte zu stunden, zu ermäßigen oder zu erlassen“. Es gehe darum, die Reedereien „mit dringend benötigter Liquidität zu versorgen“. Geht es nach der Brüsseler Behörde, dann soll die Möglichkeit bestehen, die Hafenentgelte nicht für den Zeitraum 1. März 2020 bis 31. Dezember 2020 nicht zu erheben, beziehungsweise zu stunden oder zu reduzieren.

Montag, 4. Mai, 9.15 Uhr Frankreich darf der Fluggesellschaft Air France in der Corona-Krise mit 7 Mrd. EUR in Form von Kreditgarantien und eines Kredits als Anteilseigner helfen. Die EU-Kommission billigte die Liquiditätshilfen am Montag unter anderem mit dem Hinweis, dass ohne staatliche Unterstützung die Insolvenz der Airline drohen könnte. Frankreich habe nachgewiesen, dass alle anderen Möglichkeiten, Geld an den Finanzmärkten aufzunehmen, geprüft und ausgeschöpft worden seien.

Genehmigt wurd auch eine staatliche Garantie von bis zu 90 Prozent für Darlehen von bis zu 4 Mrd. EUR. Der nachrangige Kredit des französischen Staats als Anteilseigner sei nach den Regeln des EU-Vertrags gebilligt worden. Demnach ist Staatshilfe möglich, wenn sonst eine ernste Störung der gesamten Wirtschaft eines Mitgliedsstaats zu befürchten wäre, erklärte die EU-Kommission.

Montag, 4. Mai, 8.11 Uhr Die Lufthansa rechnet mit „einem baldigen Abschluss“ der Verhandlungen über Staatshilfe in Milliardenhöhe. „Die Unterstützung durch den deutschen Staat wäre für uns ein entscheidender Schritt für unsere Zukunftsfähigkeit“, schrieb der Vorstand um Konzernchef Carsten Spohr in einer internen Mitteilung an die Belegschaft vom Sonntag.

Die Lufthansa verhandelt mit der Bundesregierung über Hilfen in Höhe von rund 10 Mrd. EUR, die zum Teil als stille Beteiligung fließen könnten. Im Gegenzug ist auch eine staatliche Beteiligung im Gespräch. Spohr lehnt zu großen staatlichen Einfluss etwa in Form von Aufsichtsratsmandaten aber ab. An diesem Montag will der Vorstand mit dem Aufsichtsrat die Lage beraten, am Dienstag folgt die Hauptversammlung.

Montag, 4. Mai, 8.07 Uhr Der Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzende der Otto Group, Michael Otto, verlangt von der Bundesregierung umfangreiche Maßnahmen zur Stimulierung der durch die Corona-Pandemie massiv geschwächten Wirtschaft. „Es ist wichtig, dass Deutschland schon bald ein nachhaltiges, innovatives Konjunkturprogramm auflegt“, sagte Otto im Interview des Hamburger Abendblatt.

Es dürften dabei aber auf keinen Fall überkommende Strukturen gefestigt, sondern die Wirtschaft solle modernisiert werden. „So müssen Investitionen in den Ausbau der digitalen Infrastruktur, in Klimaschutzmaßnahmen wie den Einstieg in die Wasserstoffindustrie und moderne Bildungssysteme erfolgen“, sagte Otto, zu dessen Konzern mit mehr als 52.000 Beschäftigten der Versandhändler Otto, der Paketversender Hermes und der Textilanbieter Bonprix gehören. Bei der digitalen Bildung sei Deutschland international weit hinten, sagte der Unternehmer. Staatliche Kaufanreize für reine Benzin- oder Dieselfahrzeuge, wie sie von Teilen der Autoindustrie gefordert werden, lehnte Otto ab. Zudem fordert er, dass die Politik in Europa Mindeststandards für Onlinehändler einführt.

Donnerstag, 30. April, 23.58 Uhr Der boomende Handel im Internet und florierende Cloud-Dienste bescheren Amazon in der Coronakrise starke Geschäftszuwächse. Im ersten Quartal stieg der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 26 Prozent auf 75,5 Mrd. USD (68,9 Mrd. EUR), wie der weltgrößte Onlinehändler am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Allerdings hat Amazon wegen der Pandemie auch hohe Ausgaben – etwa aufgrund einer Einstellungsoffensive angesichts des großen Kundenansturms auf seine Lieferdienste.

Der Quartalsgewinn fiel um rund 30 Prozent auf 2,5 Mrd. USD. Die größten Belastungen stehen jedoch noch bevor. Für das laufende Vierteljahr warnte Amazon vor Sonderkosten von rund 4 Mrd. USD wegen der Pandemie. Der Konzern will etwa in seine Lieferlogistik und in Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter investieren. Für das Betriebsergebnis gab Amazon eine Prognose in einer Spanne von minus bis plus 1,5 Mrd. USD ab und stellte einen Anstieg der Erlöse zwischen 18 und 28 Prozent in Aussicht. Amazon betonte, dass verlässliche Vorhersagen derzeit schwer seien.

Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursverlusten auf den Quartalsbericht. Dennoch zählt Amazon in der Krise bislang unbestritten zu den großen Gewinnern. In den letzten drei Monaten ist der Aktienkurs um über 30 Prozent gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Davon profitiert als Großaktionär auch Chef und Gründer Jeff Bezos stark. Sein Vermögen ist dem Bloomberg Billionaires Index zufolge seit Jahresbeginn um rund 29 auf 143 Mrd. USD gestiegen, so dass er seinen Status als reichster Mensch der Welt in der Krise noch deutlich ausbaute.

Donnerstag, 30. April, 17.09 Uhr Die DVZ hat Wissenschaftlern fünf Thesen zur Zukunft der Supply Chains vorgelegt. Im fünften Teil unserer Serie äußert sich Prof. Wolfgang Stölzle vom Institut für Supply Chain Management der Universität St. Gallen. „Das Effizienzstreben wird weiter an Fahrt gewinnen – bei allen Beteiligten“, ist er überzeugt. „Insofern müssen sich Logistikdienstleister und Lieferanten sicher auf harte Preisrunden einstellen“, fügt er hinzu. Stölzle erwartet zudem, dass Krisenresistenz und Resilienz die nächsten großen Supply-Chain-Themen werden. Zudem warnt er vor anhaltender politischer Regulierung – und sieht den Standort Schweden stark an Attraktivität gewinnen. Lesen Sie hier den kompletten Thesen-Check.

Donnerstag, 30. April, 17.05 Uhr Der Autobauer Daimler fährt nach einer ersten Lockerung der Corona-Maßnahmen die Produktion wieder hoch. Im Werk Sindelfingen können dadurch 17.000 Mitarbeitern – fast die Hälfte der Belegschaft – wieder zur Arbeit gehen. Das allerdings nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Produktion der E-Klasse und der S-Klasse läuft derzeit einschichtig, bei der S-Klasse will man kommende Wochen auf 100 Prozent hochfahren.

Donnerstag, 30. April, 14.49 Uhr Das am 1. April 2020 angekündigte 2 Mrd. EUR-Maßnahmenpaket für Start-ups steht. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF) haben in den vergangenen Wochen gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der KfW Capital die Details des Maßnahmenpakets ausgearbeitet. Damit sollen laut Thomas Jarzombek, Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups, gezielt Start-ups und kleine mittelständische Unternehmen mit einem zukunftsfähigen Geschäftsmodell adressiert werden. Das Programm soll im Mai starten.

Donnerstag, 30. April, 12.30 Uhr Die Lufthansa und zwei ihrer Gewerkschaften haben an die Bundesregierung appelliert, die Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit des von der Corona-Krise schwer getroffenen Unternehmens zu erhalten. In einem Brief an die Bundesminister für Finanzen und Wirtschaft legten sich die Unterzeichner auf das gemeinsame Ziel fest, möglichst viele Arbeitsplätze nachhaltig zu erhalten. Ihren am Donnerstag veröffentlichten Appell verbanden das Unternehmen sowie die Gewerkschaften Verdi und Vereinigung Cockpit mit einem Dank an die Regierung für ihre grundsätzliche Bereitschaft, ein konkretes Finanzierungskonzept zu entwickeln. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat das Papier nicht unterschrieben.

Hintergrund ist die politische Debatte um die Ausgestaltung staatlicher Hilfen für den schlingernden Luftverkehrskonzern. In den Verhandlungen mit der Regierung sträubt sich der Konzern gegen einen direkten Staatseinfluss. Vertreter der Bundesregierung sollen im Gegenzug zu milliardenschweren Staatshilfen eine Sperrminorität, zwei Sitze im Aufsichtsrat und einen Zinssatz von 9 Prozent verlangt haben. Die Lufthansa würde eine stille Beteiligung bevorzugen und prüft alternativ eine Insolvenz in Eigenverwaltung nach Vorbild der Condor.

Donnerstag, 30. April, 12.24 Uhr Das Bundeskabinett hat eine Sonderregelung beschlossen, um auch in der Coronakrise eine ordentliche Öffentlichkeitsbeteiligung zu gewährleisten. Bisher wurden Unterlagen zu Infrastrukturprojekten öffentlich ausgelegt, damit Betroffene die Bauplanungen einsehen können. Nun sollen Verwaltungen Planungsunterlagen oder Erörterungstermine im Internet veröffentlichen. Zusätzlich müssen Ankündigungen laut Beschluss in einem amtlichen Veröffentlichungsblatt oder einer örtlichen Tageszeitung erscheinen, um auch Personen ohne Internetzugang zu informieren. Die Regelung soll bis zum 31. März 2021 gelten.

Donnerstag, 30. April, 11.23 Uhr In der Covid-19-Krise muss auch der Logistiker DSV Panalpina sparen. Laut CEO Jens Bjørn Andersen stehen rund 3.000 Arbeitsplätze zur Disposition. Das gab er am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal bekannt. DSV Panalpina har derzeit 58.788 Vollzeitbeschäftigte. In welcher der drei Sparten Landverkehr, Luft-/Seefracht und Logistik Personal abgebaut werden soll, vermochte das Unternehmen auf Nachfrage nicht zu sagen.

Die Pandemie hat den geschäftlichen Aktivitäten von DSV Panalpina im ersten Quartal 2020 einen Dämpfer verpasst. Lesen Sie mehr.

Donnerstag, 30. April, 11.05 Uhr Die Auswirkungen der Corona-Krise haben den deutschen Einzelhandel gespalten. Zu den Umsatzgewinnern im März gehörten neben den Onlinehändlern vor allem Supermärkte und Apotheken, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Die zahlreichen Geschäftsschließungen zur Abwehr der Pandemie führten hingegen zu hohen Einbußen im Handel mit Nicht-Lebensmitteln. Geschäfte für Schuhe und Textilien verloren im Vergleich zum Vorjahresmonat mehr als die Hälfte ihres Umsatzes. Unter dem Strich machte der gesamte Einzelhandel preisbereinigt 2,8 Prozent weniger Umsatz als vor einem Jahr. Nominal landeten 1,5 Prozent weniger in den Kassen. Mehr zur Lage im Einzel- und Onlinehandel lesen Sie hier.

Donnerstag, 30. April, 10.56 Uhr Wegen der Corona-Pandemie geht die Papenburger Meyer Werft vom 1. Mai an für zwei Monate in Kurzarbeit. Derzeit würden letzte betriebliche Fragen geklärt, sagte ein Sprecher.

Die wirtschaftlich eigenständige Meyer Werft im finnischen Turku hat in der Krise den Abbau von 450 ihrer 2390 Arbeitsplätze angekündigt. Für weitere 900 Personen werde über verkürzte Arbeitszeit und andere Maßnahmen verhandelt, teilte die Werft mit. 2019 habe Meyer Turku bei Einnahmen von 1,141 Milliarden Euro einen Verlust von 109 Millionen Euro gemacht. Ein Jobabbau steht auch auf der Stammwerft in Papenburg an, deren Belegschaft 3600 Beschäftigte zählt. Dazu gebe es aber noch keine Zahlen, sagte der Sprecher.

Donnerstag, 30. April, 10.52 Uhr Die Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus haben auch die Internetwirtschaft in Deutschland getroffen. Mittelfristig erwartet die Branche allerdings einen Wachstumsschub durch die Folgen der Corona-Krise. Das ist die zentrale Aussage einer Studie des Branchenverbandes Eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde. Der Verband der Internetwirtschaft kalkuliert nun mit einem Umsatzrückgang der Branche 2020 um 1,2 Prozent. „Dieser Negativ-Effekte wird aber voraussichtlich bis Ende 2022 komplett kompensiert werden können“, erklärte Eco.

Mit dem erwarteten Minus geht es der Digitalbranche ohnehin spürbar besser als der deutschen Gesamtwirtschaft, für die ein Einbruch in Höhe von rund fünf Prozent für das laufende Jahr erwartet wird. Für den Zeitraum bis zum Jahr 2025 rechnet Eco mit einem deutlichen Aufschwung: Die Internetwirtschaft werde sogar um durchschnittlich bis zu 9,5 Prozent pro Jahr bis 2025 über alle Branchensegmente hinweg zulegen. Bei dieser Berechnung hat der Verband auch die Wertschöpfung der Internetwirtschaft aus den Anwenderindustrien wie Industrial IoT (Internet der Dinge), Automotive oder Smart Industries mit berücksichtigt.

Donnerstag, 30. April, 10.10 Uhr Der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat die Arbeitslosigkeit in Hamburg auf den höchsten Stand seit zehn Jahren getrieben. Im April waren 77.518 Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos gemeldet, teilte die Agentur für Arbeit mit. Das waren fast 11.000 oder 16,5 Prozent mehr als im Vormonat. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres stieg die Arbeitslosigkeit um fast 15.000 Personen oder 23,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um einen Prozentpunkt auf 7,3 Prozent.

Rund ein Drittel der Hamburger Unternehmen hat zudem Kurzarbeit angemeldet. Mit 19.235 Unternehmen liegt die Zahl noch unterhalb bereits früher veröffentlichter Daten der Arbeitsagentur, weil Doppel- und Dreifachanmeldungen herausgefiltert wurden. Davon betroffen sind maximal rund 273.000 Beschäftigte in Hamburg, das entspricht 27 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer. Die tatsächliche Zahl der Kurzarbeiter dürfte nach Angaben der Arbeitsagentur jedoch deutlich niedriger liegen, weil die Unternehmen ihre angemeldete Kurzarbeit nicht ausschöpfen.

Donnerstag, 30. April, 9.26 Uhr Die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines hat das Geschäft in den ersten Monaten des laufenden Jahres nach eigenen Angaben relativ stabil halten können. „Aber der Ausbruch von Covid-19 innerhalb Europas und die anschließenden Reisebeschränkungen führen einen hohen Grad an Unsicherheit und eine sehr begrenzte Sichtweite für den Rest des Jahres mit sich“, berichtet Scandlines-CEO Søren Poulsgaard Jensen. „Während erwartet wird, dass der private Passagierverkehr und die Bordershop-Aktivitäten ernsthaft von der Situation beeinträchtigt werden, haben wir den Betrieb aufrechterhalten, um unsere Frachtkunden zu bedienen und kritische Lieferungen von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren zu gewährleisten.“

Mit Blick auf das weitere Geschäftsjahr erwartet die Reederei, dass die Covid-19- Pandemie erhebliche negative Auswirkungen auf die Verkehrszahlen und das wirtschaftliche Ergebnis haben wird. Aufgrund der ungewissen Entwicklung sei es derzeit nicht möglich, präzise wirtschaftliche Erwartungen für 2020 zu äußern.

Donnerstag, 30. April, 8.44 Uhr Wegen der andauernden Corona-Krise rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA. Das Arbeitsministerium in Washington veröffentlicht am Donnerstag wieder die wöchentliche Zahl neuer Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Seit Mitte März haben in den USA bereits mehr als 26 Mio. Menschen ihren Job verloren - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Die neuen Zahlen werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis einschließlich 25. April zeigen. In der Vorwoche hatte es 4,4 Mio. Neuanträge gegeben. Sie gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des US-Arbeitsmarkts und deuteten zuletzt auf einen dramatischen Wirtschaftseinbruch hin. Vor der Zuspitzung der Pandemie hatte die Zahl der Erstanträge noch regelmäßig unter 100.000 pro Woche gelegen. Die US-Arbeitslosenquote dürfte Experten zufolge bereits bei rund 15 Prozent liegen. Einen genauen Wert gibt es aber noch nicht, weil die Statistik zuletzt nicht mit der brachialen Geschwindigkeit der Jobverluste Schritt halten konnte. Im Februar hatte die Quote noch bei extrem niedrigen 3,5 Prozent gelegen.

Donnerstag, 30. April, 8.34 Uhr Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat staatliche Hilfen für Austrian Airlines (AUA) ohne Zugeständnisse seitens des deutschen Mutterkonzerns Lufthansa ausgeschlossen. „Eine Hilfe ohne Vorteile für den Standort Österreich, ohne eine Beteiligung an der Lufthansa, einfach nur so, die wird es nicht geben“, sagte Kurz am Mittwochabend nach einem Gespräch seiner Regierung mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr in der Sendung ZIB2 im Fernsehen. Die Verhandlungen hätten gerade erst begonnen.

An dem Gespräch in Wien nahmen neben Kurz (ÖVP) auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) teil. „Der Ausbau des Drehkreuzes, die Stärkung des Standortes und der Wertschöpfung für Österreich und die Zukunft der Arbeitsplätze sind unabdingbar mit dem weiteren Verlauf der Gespräche verbunden“, teilte Finanzminister Blümel nach dem Treffen schriftlich mit. Die Lufthansa müsse auch „die Zukunftsperspektiven und die künftige Rolle des österreichischen Tochterunternehmens darlegen“.

Donnerstag, 30. April, 8.13 Uhr Der Versand und Empfang von Luftfracht (einschließlich Luftpost) ging im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11 Prozent auf 392.000 t zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Dabei erfuhr insbesondere die Frachtbeförderung im Rahmen von Passagierflügen einen deutlichen Rückgang (-38,2 Prozent auf 68.000 t). Die Beförderung in reinen Frachtflügen erlebte dagegen einen vergleichsweise moderaten Rückgang von -1,9 Prozent auf 324.000 t. Die Zahl der Frachtflüge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 3,4 Prozent auf 11.000 Flüge, während die Zahl der Flüge mit Personenbeförderung um 48,7 Prozent auf 81.000 Flüge abnahm.

Donnerstag, 30. April, 8.06 Uhr Der US-Elektroautobauer Tesla hat das erste Quartal trotz der Corona-Krise überraschend mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 16 Millionen Dollar (14,7 Mio Euro), wie der Konzern von Tech-Milliardär Elon Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Palo Alto mitteilte. Es ist bereits das dritte Quartal mit einem Überschuss in Folge.

Mit einem Kursplus von mehr als 90 Prozent zählt Tesla an der Börse in diesem Jahr zu den wenigen Gewinnern. Dabei bereitet die Corona-Pandemie auch dem E-Auto-Pionier Probleme. Tesla musste erst die Produktion in China vorübergehend aussetzen und dann sein US-Stammwerk in Fremont schließen. Zudem könnten auch die Verkäufe unter den Ausgangsbeschränkungen wegen des Virus leiden.

Mittwoch, 29. April, 23.56 Uhr Die DVZ hat Wissenschaftlern fünf Thesen zur Zukunft der Supply Chains vorgelegt. Hier erklärt Prof. Ronald Bogaschewsky von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, warum Just in Time nur selten wirtschaftlich ist, weshalb sich Lieferketten verkürzen dürften und was eine Lehre aus der Coronakrise sein sollte.

Mittwoch, 29. April, 20.57 Uhr Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Polen seine Kontrollen an den Grenzen zu anderen EU-Ländern bis zum 13. Mai beibehalten. Einen entsprechenden Erlass habe Innenminister Mariusz Kaminski unterzeichnet, teilte das Ministerium in Warschau am Mittwoch mit. Die Grenzen zu Deutschland, Tschechien, zur Slowakei und zu Litauen können bis dahin nur an bestimmten Übergängen überquert werden.

Mitte März hatte die nationalkonservative Regierung in Warschau als Schutzmaßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus beschlossen, die EU-Binnengrenzen für Ausländer zu schließen. Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Für den Warenverkehr gibt es keine Begrenzungen. Polen, die aus dem Ausland zurückkehren, müssen für 14 Tage in Quarantäne. Diese Regelung hat besonders Berufspendler an der Grenze zu Deutschland und Tschechien hart getroffen. Präsident Andrzej Duda kündigte am Mittwoch in einem Facebook-Chat an, die Regierung in Warschau bemühe sich um eine Lösung für diese Personengruppe. Derzeit sei man noch in Gesprächen mit Berlin und Prag. Bereits in den kommenden Tagen wolle die polnische Regierung eine Regelung für die Pendler bekanntgeben.

Mittwoch, 29. April, 20.09 Uhr Volkswagen lässt die wegen der Coronakrise angehaltene Produktion in seinem US-Werk in Tennessee vorerst doch weiter ruhen. Die Pläne für eine Wiederaufnahme des Betriebs seien noch einmal überdacht worden, teilte der Autohersteller am Mittwoch mit. Bevor ein neues Datum für den Produktionsstart festgelegt werde, solle die Bereitschaft der Zulieferer und die Nachfrage am Automarkt abgewägt werden. Eigentlich hatte die Fertigung am 3. Mai wieder anlaufen sollen. VW hatte die Bänder wegen der Pandemie am 21. März angehalten.

Mittwoch, 29. April, 15.48 Uhr Lizenzen verlängern, Gebühren senken, Finanzprüfungen aufschieben und neue EU-Vorgaben später einführen: mit einem ganzen Bündel an Sonderregeln will die EU-Kommission der Transportbranche unter die Arme greifen. Die Behörde legte Vorschläge zur vorübergehenden Änderung einer ganzen Reihe von EU-Richtlinien und Verordnungen vor. Betroffen sind alle Verkehrsträger. Bevor die Vorschläge umgesetzt werden können, ist die Zustimmung durch Europäisches Parlament und die Mitgliedstaaten notwendig. Lesen Sie mehr dazu.

Mittwoch, 29. April, 15.39 Uhr Die Bundesregierung rechnet für das Jahr 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,2 Prozent. Im kommenden Jahr soll sie sich dann wieder erholen und um 5,2 Prozent zulegen. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung der Frühjahrsprojektion. „Das ist die schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik“, sagte er.

Den stärksten Einbruch erwartet der Minister im Verlauf des zweiten Quartals 2020. Danach geht er davon aus, dass sich die Wirtschaft langsam wieder erhole. Für die Zeit danach arbeitet sein Ministerium derzeit einen Vier-Stufen-Plan aus. Dabei geht es zunächst um die Optimierung der bestehenden Hilfsprogramme, in einem zweiten Schritt um Hilfe für Unternehmen, die nach den Lockerungen erst später starten können. In der nächsten Stufe will die Bundesregierung ein Konjunkturprogramm auflegen. Zuletzt dann geht es um ein Fitness-Programm, in dem auch die internationalen Lieferketten betrachtet werden. Im Wirtschaftsministerium hat eine Ansprechstelle zu Lieferketten ihre Arbeit aufgenommen. Mit im Boot sind das Auswärtige Amt für Fragen zu Lieferungen aus dem Ausland und das Bundesfinanzministerium für Zollangelegenheiten.

Mittwoch, 29. April, 15.12 Uhr Nach sechs Wochen Stillstand fährt der Sportwagenbauer Porsche die Produktion am kommenden Montag wieder hoch. Die Beschäftigten am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen sowie im Werk in Leipzig sollen ihre Arbeit schrittweise wieder aufnehmen und die Produktion stufenweise wieder in Gang bringen, wie Porsche am Mittwoch mitteilte. Es sei ein umfassender Katalog an Maßnahmen beschlossen worden, darunter Abstands- und Hygieneregeln, um einerseits den Schutz der Mitarbeiter zu gewährleisten und andererseits schnellstmöglich wieder eine geordnete und effiziente Produktion sicherzustellen, hieß es.

Mittwoch, 29. April, 15.08 Uhr Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie geschrumpft. Die Wirtschaftsleistung ging auf das Jahr hochgerechnet im Vergleich zum Vorquartal um 4,8 Prozent zurück, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte.

Im vierten Quartal 2019 war die weltgrößte Volkswirtschaft noch mit soliden 2,1 Prozent gewachsen. Inzwischen warnen Experten aber, dass den USA der stärkste Wachstumseinbruch seit der Weltwirtschaftskrise vor fast 100 Jahren droht.

Mittwoch, 29. April, 14.16 Uhr Die angeschlagene Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) kann auf Landesbürgschaften nur bei einer positiven Zukunftsprognose hoffen. Die Werft müsse also erst aus der derzeitigen Insolvenz in Eigenverantwortung raus, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Mittwoch in Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Das wüssten alle Beteiligten, auch der neue Geschäftsführer Martin Hammer und Investor Lars Windhorst, dessen Tennor Holding Eigentümerin der FSG ist.

Wenn die Werft die Insolvenz überwunden habe und ein Wirtschaftsprüfer eine positive Zukunft testiere, „dann kann selbstverständlich auch wieder über Landesbürgschaften nachgedacht werden und das werden wir auch wohlwollend tun“, sagte Buchholz. „Denn natürlich wollen wir, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben.» Landesbürgschaften seien bei einer positiven Fortführungsprognose «überhaupt nicht ausgeschlossen, ganz im Gegenteil“.

Mittwoch, 29. April, 13.44 Uhr Locus, ein globales B2B-SaaS-Unternehmen, das menschliche Entscheidungen in der Lieferkette automatisiert, hat ein kostenlose Tool namens „Quickstart" vorgestellt. Dieses soll Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) helfen, mit der durch die Coronakrise verursachten schwankenden Nachfrage und der Flotten- und Ressourceneffizienz bei steigenden Kosten fertig zu werden.

QuickStart sei eine Lite-Version seiner Produktsuite für Startups und KMU zur eigenständigen Anwendung. Mit der Plattform für künstliche Intelligenz könnten Unternehmen so ihre Lieferkette unter Berücksichtigung der realen Bedingungen automatisieren. Diese kostenlose Testversion gilt für einen Zeitraum von zwei Monaten ab Beginn des Abonnements.

Mittwoch, 29. April, 13.32 Uhr Viele deutsche Unternehmen sehen ihre Existenz durch die Coronakrise bedroht. Das geht aus der April-Umfrage des ifo Instituts hervor. Mehr als 36 Prozent der befragten Transportdienstleister gaben an drei Monate oder kürzer überleben zu können, wenn die pandemiebedingten Einschränkungen noch für längere Zeit bleiben würden. Damit sind sie gefährdeter als der Durchschnitt aller gefragten Firmen (29,2 Prozent).

52,7 Prozent aller befragten Firmen gaben an sechs Monate oder kürzer durchhalten. Auch hier liegen Teilbereiche der Logistikbranche über dem Durchschnitt – Post-, Kurier- und Expressdienste (66 Prozent), Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen (64 Prozent) und Lagerung sowie Erbringung von sonstigen Verkehrsdienstleistungen (60,9 Prozent). Insgesamt müssen mehr als ein Drittel dieser Logistik-Teilbereiche spätestens nach einem halben Jahr die Pleite anmelden. Die Lage der Luft- und Schifffahrt konnte in der Umfrage nicht abgedeckt werden.

Mittwoch, 29. April, 12.39 Uhr Die Lufthansa plant nach dem Corona-Tief langsam wieder mehr Flüge. Zwar bleiben die Flugbetriebe der Auslandstöchter Austrian und Brussels zwei weitere Wochen bis Ende Mai geschlossen, wie der Konzern am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Dafür steigert Lufthansa an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München die Zahl der wöchentlichen Verbindungen um 50 auf 330. Der neue Lufthansa-Flugplan mit den zusätzlichen Zielen Athen, Porto und Göteborg soll ab dem 18. Mai gelten.

Mittwoch, 29. April, 12.16 Uhr Der Technologiekonzern Bosch rechnet wegen der Coronakrise und der Transformation in der Automobilbranche mit einer deutlich stärkeren Wirtschaftskrise als während der Rezession im Jahr 2009. „In der Automobilproduktion rechnen wir aktuell für 2020 auf Basis der bislang bekannten Effekte mit einem Minus von mindestens 20 Prozent“, sagte Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Mittwoch in Stuttgart. Es werde im Konzern größter Anstrengungen bedürfen, überhaupt nur ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Eine konkrete Prognose für den Konzern wollte Denner angesichts der «erheblichen Unsicherheiten» nicht geben.

Mittwoch, 29. April, 11.11 Uhr Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fordert eine bessere Abstimmung der EU-Staaten, damit der Güterverkehr trotz Corona-Krise wieder möglichst ungehindert über die Grenzen des europäischen Binnenmarkts kommt. Das sei Voraussetzung für internationale Lieferketten und unverzichtbar für die Erholung der Wirtschaft, erklärte der CSU-Politiker am Mittwoch vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen.

Beim schrittweisen Hochfahren des Verkehrs sei ebenfalls ein abgestimmtes Vorgehen nötig, damit der Wettbewerb zwischen den EU-Staaten nicht verzerrt werde. Negative Folgen durch „unabgestimmtes Vorpreschen“ müssten unbedingt eingedämmt werden. Die EU-Verkehrsminister beraten am Nachmittag (15.30 Uhr) in einer Videokonferenz über die Folgen der Coronavirus-Krise.

Mittwoch, 29. April, 11.06 Uhr Airbus ist wegen der Corona-Krise in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich gab es im ersten Quartal einen Verlust von 481 Mio. EUR nach einem Gewinn von 40 Mio. im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Mittwoch in Toulouse mit.

Der Umsatz sank im ersten Vierteljahr wegen Unterbrechungen bei der Flugzeug-Auslieferung um 15 Prozent auf 10,6 Mrd. EUR. Airbus lieferte 122 Verkehrsflugzeuge aus, 40 weniger als zuvor. Der europäische Hersteller hatte bereits angekündigt, seine Flugzeugproduktion um rund ein Drittel zurückzufahren.

Mittwoch, 29. April, 10.34 Uhr Wegen der Coronakrise standen in China wochenlang die Fabriken still. Doch jetzt fährt das Land die Produktion und den Handel wieder hoch. Für den Gütertransport von und nach Deutschland gibt es jetzt einen weiteren Transportweg: So wurde zwischen mehreren chinesischen Städten und Köln eine neue Zugverbindung gestartet. Das teilte die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) mit.

Insgesamt 22 Waggons des ersten Ganzzuges mit dem Code DBO-W155 hätten bereits in dieser Woche pünktlich das trimodale Umschlagterminal im Hafen Köln-Niehl erreicht, hieß es. Verantwortlich für den Umschlag ist die CTS-Container-Terminal GmbH, an der die HGK AG über die Neska-Gruppe zu 62,5 Prozent beteiligt ist. CTS-Geschäftsführer Oliver Grossman zeigte sich erfreut über das Projekt: „Gerade in Zeiten einer Krise wie der Corona-Pandemie muss die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet sein“, sagte er. Deshalb sei es „nur logisch“, eine weitere Verbindung zwischen China und Deutschland zu etablieren.

Mittwoch, 29. April, 10.15 Uhr Die MV Werften haben die Kurzarbeit wegen der Corona-Pandemie für die rund 3.100 Mitarbeiter bis Ende Juni verlängert. Das hat das Unternehmen am Mittwochmorgen auf seiner Internetseite bestätigt. Die Rahmenbedingungen für eine reibungslose Fertigung seien unverändert ineffizient, hieß es zur Begründung. Bereits am Dienstag hatte die Gewerkschaft IG Metall die Information bekanntgegeben.

Die Mitarbeiter seien am Dienstag über die Planungen informiert worden. Darüber hinaus würde die Corona-Lage fortwährend analysiert und die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme eines Geschäftsbetriebs würden permanent bewertet.

Mittwoch, 29. April, 10.05 Uhr Der VW-Konzern stellt sich wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf deutlich schlechtere Geschäftszahlen im laufenden Jahr ein. Man erwarte ein „im Vorjahresvergleich gravierend rückläufiges“ operatives Ergebnis, das aber noch im positiven Bereich landen werde. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mit. Auch der Umsatz dürfte „voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen“, hieß es.

Der größte Autokonzern der Welt gab zudem die detaillierten Zahlen zum ersten Quartal bekannt. Demnach sackte der auf die Hauptanteilseigner entfallende Nettogewinn im Vergleich zum ersten Jahresviertel 2019 um mehr als 86 Prozent auf 405 Mio. EUR ab. Der Gewinn vor Steuern sank von 4,1 auf 0,7 Mio. EUR. Vorläufige Daten hatte Volkswagen bereits Mitte April genannt. Diese wurden nun bestätigt: Der Umsatz nahm zwischen Januar und März von 60,0 auf 55,1 Mio. EUR ab, der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen von 4,8 auf 0,9 Mrd. EUR.

Mittwoch, 29. April, 9.51 Uhr Mehrere Wirtschaftsverbände haben vor Beratungen von Bund und Ländern über Wege aus der Corona-Krise Alarm geschlagen und ein klares Signal für ein zügiges Wiederanfahren der Wirtschaft gefordert. In einem Schreiben an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) heißt es: „Jede Woche, die der Lockdown weiter andauert, kostet die deutsche Volkswirtschaft einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag an Wertschöpfung.“ Keine Volkswirtschaft der Welt könne dies über Monate aushalten, ohne nachhaltigen Schaden und auch erhebliche Wohlstandsverluste hinzunehmen. „Die Unternehmen erwirtschaften gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die notwendige finanzielle Grundlage, ohne die unser Staat nicht überlebensfähig ist.“

Das Schreiben der Verbände - darunter der Hotel- und Gaststättenverband, der Handelsverband, der Gesamtverband der Textil- und Modeindustrie und der Außenhandelsverband, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Sie wenden sich darin „in tiefer Sorge“ um das Fortbestehen der Unternehmen an Bund und Länder. „Seit Mitte März befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer katastrophalen Ausnahmesituation.“ Die Verbände warnen vor einer Verschiebung von Entscheidungen über weitere Lockerungen auf kommende Woche.

Mittwoch, 29. April, 8.51 Uhr Die halbstaatliche türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines setzt ihre Flüge wegen der Coronavirus-Krise nun bis zum 28. Mai aus. Das teilte die Gesellschaft am Dienstagabend mit. Geschäftsführer Bilal Eksi twitterte sein Bedauern und schrieb, dass das sowohl die nationalen als auch die internationalen Flüge betreffe. Internationale Flüge sollten bisher am 20. Mai wiederaufgenommen werden, Inlandsflüge am 1. Mai.

Den Flugverkehr nach Deutschland hatte die Türkei am 21. März offiziell eingestellt. Im April gab es aber weiterhin kurzfristig kommerzielle Sonderflüge für in der Türkei hängengebliebene Deutsche.

Mittwoch, 29. April, 8.33 Uhr Vertreter des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg sprechen am heutigen Mittwoch noch einmal darüber, ob der Flughafen Tegel vorübergehend vom Netz gehen soll. Da kaum noch Flugzeuge fliegen, könnten so Kosten gespart werden. Der Berliner Flugverkehr würde nach dem Vorschlag der Flughafengesellschaft am zweiten Berliner Standort in Schönefeld konzentriert.

Ende März hatte der Bund die Pläne für eine sofortige Schließung gestoppt. Die Infrastruktur sollte wegen der Corona-Krise flexibel verfügbar bleiben. Nach Angaben des Verkehrsministeriums vom Dienstag soll die Lage nun erneut bewertet werden. Die Fluggesellschaften haben sich am Wochenende dafür ausgesprochen, Tegel am Netz zu lassen. Am Vormittag tagt zunächst der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg, am Nachmittag die Gesellschafterversammlung. In beiden Telefonkonferenzen geht es um die Folgen der Coronakrise für das Unternehmen. Eine staatliche Finanzspritze von bis zu 300 Mio. EUR ist in Vorbereitung.

Mittwoch, 29. April, 8.16 Uhr Die Lufthansa-Tochter AUA hat in Österreich 767 Mio. EURan Hilfen beantragt. „Ich kann bestätigen, dass wir heute Abend einen offiziellen Antrag auf staatliche Beihilfe an die ÖKB und COFAG gestellt haben“, sagte AUA-Sprecher Peter Thier am Dienstagabend zur APA. Ein großer Teil der Summe bestehe aus rückzahlbaren Krediten, der andere Teil seien Zuschüsse, die noch zu verhandeln sind, so der Sprecher weiter.

Abgewickelt werden die Staatshilfen von der Corona-Finanzierungsagentur COFAG, die den 15 Mrd. EUR schweren Corona-Hilfsfonds verwaltet. Beantragt werden die Kredite daraus über die Hausbank. Im Fall von AUA handelt es sich um ein Konsortium, an dem dem Vernehmen nach unter anderem Erste Bank und Raiffeisen beteiligt sind.

Mittwoch, 29. April, 8.12 Uhr Die Coronavirus-Krise hat bei Daimler auch unter dem Strich für einen herben Gewinneinbruch gesorgt und den Autobauer nur knapp an einem Verlust vorbeischrammen lassen. Im ersten Quartal stürzte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn auf nur noch 94 Mio. EUR ab, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr waren es noch rund 2,1 Mrd. EUR gewesen. Der Umsatz ging im Vergleich dazu nur leicht um sechs Prozent auf 37,2 Mrd. EUR zurück.

Daimler hatte im ersten Quartal nur 644.300 Autos und Nutzfahrzeuge verkaufen können. Das waren 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Erste vorläufige Zahlen hatte der Konzern bereits vergangene Woche veröffentlicht und dabei auch schon angekündigt, dass man wegen der Coronavirus-Pandemie sowohl bei Absatz und Umsatz als auch beim Gewinn 2020 unter dem Vorjahreswert liegen werde.

Mittwoch, 29. April, 8.07 Uhr In der Corona-Krise dürfen Lastwagen vorerst bis zum 30. Juni auch an Sonn- und Feiertagen auf den Straßen in Schleswig-Holstein unterwegs sein. Die am 26. April abgelaufene Aussetzung des Sonntags- und Feiertagsfahrverbots werde verlängert, teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Dienstag in Kiel mit. Es solle damit auch weiterhin einer möglichen Beeinträchtigung von Lieferketten und der Gefahr von Versorgungsengpässen während der Corona-Pandemie vorgebeugt werden. Lesen Sie mehr dazu.

Dienstag, 28. April, 20.22 Uhr Nach dieser Krise wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Das ist in Corona-Zeiten oft zu hören. Gilt das aber auch für die Gestaltung der Supply Chains? Oder bleibt nach Covid-19 doch fast alles beim Alten? Die DVZ hat fünf Thesen zur Zukunft der Lieferketten aufgestellt und sie renommierten Wissenschaftlern vorgelegt. Im dritten Teil unserer Serie äußert sich Prof. Evi Hartmann. Sie leitet den Lehrstuhl Supply Chain Management an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Hier erklärt die Wissenschaftlerin, warum Sie eher ein „Weitermachen wie bisher“ erwartet und weshalb der Klimawandel die größere Katastrophe ist.

Dienstag, 28. April, 16.52 Uhr Die Kurzarbeit bei den MV-Werften im Zuge der Corona-Pandemie wird nach Angaben der IG Metall bis Ende Juni verlängert. Das sagte ein Sprecher der Gewerkschaft am Dienstag auf Anfrage. Ursprünglich sollte die Arbeit am kommenden Montag wieder aufgenommen werden. Nach einem Bericht des NDR wurden die rund 3.100 Mitarbeiter am Dienstagmorgen darüber informiert. Ein Sprecher der MV-Werften wollte die Verlängerung des Fertigungsstopps zunächst nicht bestätigen.

Die MV-Werften sind in der Coronakrise in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Sie können daher auf 600 Mio. EUR Staatshilfen bis Jahresende hoffen. Diese Summe nannte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der vergangenen Woche in einer gemeinsamen Sitzung des Wirtschafts- und Finanzausschusses des Landtags.

Dienstag, 28. April, 15.38 Uhr Am 1. Mai um 12 Uhr sollen in allen Häfen der Welt die Schiffshörner ertönen. Mit dem Signal solle auf die Bedeutung der Arbeit von Seefahrern während der Corona-Pandemie aufmerksam gemacht werden. Aufgerufen haben die International Chamber of Shipping als Dachverband der Reedereien sowie die Transportgewerkschaft ITF mit.

„Eine sehr gute Aktion, den Seeleuten gilt unsere Hauptsorge“ sagte Alfred Hartmann, Präsident des Verbands Deutscher Reeder, am Dienstag: „Die Männer und Frauen an Bord, denen es in dieser Zeit besonders schwerfällt, fernab von Familien zu sein, leisten gerade jetzt einen enorm wichtigen Dienst, für den wir alle dankbar sein sollten.“

Dienstag, 28. April, 15.22 Uhr Der Warentransport in Frachtflugzeugen ist ein Lichtblick für die Luftfahrtindustrie. Vor allem innerhalb von Asien seien die geflogenen Tonnenkilometer in Frachtmaschinen trotz Coronakrise im März verglichen mit dem Vorjahresmonat um gut 40 Prozent gestiegen, teilte der Dachverband der Fluggesellschaften (Iata) am Dienstag in Genf mit. Außer zwischen Europa und Nordamerika habe dieser Frachtverkehr in allen Weltregionen zugenommen.

Insgesamt sei allerdings die Frachttransportnachfrage durch den Stillstand großer Industriezweige wegen der Corona-Maßnahmen im März um etwa 15 Prozent zurückgegangen, sagte Iata-Chef Alexandre de Juniac. Der Verband rechnet für das ganze Jahr mit einem Rückgang zwischen 14 und 31 Prozent – je nachdem, wie scharf die Rezession wird und wie schnell die Länder sich davon wieder erholen. Darum mahnt der Weltverband der Airlines, der Engpass dürfe nicht durch starre Regeln und mangelnde Ressourcen am Boden unnötig verschärft werden und fordert weniger Bürokratie für Luftfracht.

Dienstag, 28. April, 15.08 Uhr Die finnische Hafenwirtschaft leidet stark unter den Einschränkungen, die sich aus den Sicherheits- und Reisevorkehrungen aufgrund der Coronakrise für die Schifffahrt ergeben. Im Hafen Helsinki beispielsweise werden noch bis Mitte Mai keine Tickets an Passagiere für Schiffsreisen nach Deutschland, Estland und Schweden verkauft. Dadurch ist der Betrieb in finnischen Häfen auf ein Minimum zurückgefahren. Nur wenige Mitarbeiter erledigen die nötigsten Arbeiten zur Versorgung. Allein vom Frachtverkehr können die Reedereien, die sonst auch Passagiere befördern, nicht auskömmlich leben. Deswegen hat der nationale Notfallstab jetzt entschieden, drei Schiffsverbindungen zwischen Helsinki und Talllinn (Estland) finanziell zu unterstützen, um den Im- und Export zu gewährleisten. Außerdem hat die finnische Regierung ein Hilfspaket für die Reedereien auf den Weg gebracht. Es sieht Staatsbürgschaften für Bankkredite von 600 Mio. EUR vor. Der Hafen Helsinki setzt sich darüber hinaus dafür ein, dass auf die Erhebung von Fahrwassergebühren rückwirkend vom 1. Januar 2020 bis Anfang 2021 verzichtet wird.

Dienstag, 28. April, 14.42 Uhr Knapp einen Monat nach dem Start des Zuschussprogramms können Soloselbstständige und Unternehmen die Corona-Soforthilfen jetzt auch komplett online beantragen. Es müssten die gleichen Angaben gemacht werden wie beim bisherigen Verfahren, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Magdeburg mit. Zusätzlich biete das Onlineformular auch eine Ausfüllhilfe an.

Bisher stellte die landeseigene Investitionsbank online ein Formular zum Ausfüllen zur Verfügung. In anderen Ländern, wie Nordrhein-Westfalen, gibt es schon länger ein Online-Verfahren. Das wurde jedoch von Betrügern genutzt, welche die Originalseite nachbauten, um echte Unternehmensdaten abzufischen und an die Zuschüsse zu kommen. Das soll in Sachsen-Anhalt durch ein zertifiziertes Sicherheitsverfahren und das Anlegen eines Kundenkontos verhindert werden, hieß es vom Ministerium.

Dienstag, 28. April, 14.11 Uhr Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat auch in der Coronakrise weiter ein starkes Wachstum verzeichnet und will künftig stärker von Lieferungen anderer Waren profitieren. Beim sogenannten Quick Commerce mit schnellen Lieferungen aus angebundenen Geschäften will Delivery Hero Vorreiter sein, wie Vorstandschef Niklas Östberg am Dienstag in einer Telefonkonferenz sagte. Neben Lebensmitteln könnten auch zum Beispiel Medikamente über die eigene Plattform schneller zum Kunden gebracht werden.

Mit Quick Commerce meint Delivery Hero Lieferungen innerhalb von einer Stunde. Im Nahen Osten, Asien und Amerika betreibe das Unternehmen bisher schon mehr als 100 lokale Lagerhäuser und erreiche teils Lieferzeiten von unter 20 Minuten. Die schnell wachsende Kategorie biete eine größere Auswahl zu jeder Tageszeit und sei vor allem für Einpersonenhaushalte geeignet. Die schnelle Lieferung führe zu einer hohen Kundenzufriedenheit und -bindung.

Dienstag, 28. April, 13.50 Uhr Corona wirkt sich auch auf Lieferzeiten des Onlinehandels aus. Vor allem Branchenprimus Amazon meldete drastische Verzögerungen und Ausfälle. Studien zeigen: Zwei von drei Onlineshoppern starten ihren Einkauf bei Amazon. Doch Kunden erlitten in den vergangenen Wochen so manchen Shopping-Schock. Statt Lieferzeiten von ein bis zwei Tagen meldete Amazon –auch für den Marketplace – bei zahlreichen Produkten Fristen von zehn Tagen bis hin zu einem Monat und mehr. Blitz-Services wie „Evening“- und „Morning-Express“, die die Zustellung am Tag der Order oder am nächsten Vormittag verheißen, wurden „vorübergehend ausgesetzt“. Das galt ebenso für diverse „Spar-Abos“, etwa mit antibakteriellem Mundwasser, die eigentlich im festen Monatsturnus das Lager verlassen sollten.

Dienstag, 28. April, 13.22 Uhr Die Corona-Pandemie hat der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines den ersten Quartalsverlust seit Jahren eingebrockt. Die drei Monate bis Ende März wurden unterm Strich mit einem Minus von 94 Mio. USD (86 Mio. EUR) abgeschlossen, wie Southwest am Dienstag mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Billigflieger noch 387 Mio. USD Gewinn gemacht. Der Umsatz ging um rund 18 Prozent auf 4,2 Mrd. USD zurück.

„Dies ist eine beispiellose Zeit für unsere Nation und für die Luftfahrtindustrie“, sagte Konzernchef Gary C. Kelly. Ende Februar habe wegen der Ausbreitung des Coronavirus ein sehr starker Rückgang der Passagierzahlen eingesetzt; die Stornierungen bewegten sich weiter auf einem noch nie zuvor gesehenen Niveau. Die US-Regierung hat ein enormes Rettungspaket für Fluggesellschaften aufgelegt, aus dem auch Southwest bereits milliardenschwere Finanzhilfen erhielt.

Dienstag, 28. April, 12.44 Uhr Der Umsatz bricht ein, die Stimmung ist im Keller: Die Coronakrise trifft mittelständische Firmen in Deutschland mit voller Wucht. Mehr als 2,2 Mio. und damit 58 Prozent der etwa 3,8 Mio. Mittelständler verzeichneten im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen, wie aus einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Im Durchschnitt ging kleinen und mittleren Firmen etwa die Hälfte der üblicherweise in diesem Monat zu erwartenden Umsätze verloren. Insgesamt büßte der Mittelstand so etwa 75 Mrd. EUR oder 2 Prozent seiner Jahreserlöse ein.

Nach einer ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Analyse der Wirtschaftsauskunftei Creditreform planten die Unternehmen trotz düsterer Geschäftserwartungen zum Zeitpunkt einer Befragung im März keinen Stellenabbau in größerem Stil. Knapp jedes vierte Unternehmen (23,9 Prozent) kündigte demnach sogar an, in den nächsten Monaten Mitarbeiter einstellen zu wollen. Personalabbau peilten 7,5 Prozent der Befragten an, vor allem im verarbeitenden Gewerbe. Die Planungen stünden allerdings unter erheblichen Unsicherheiten und müssten eventuell angepasst werden, erklärte Creditreform.

Dienstag, 28. April, 12.15 Uhr Nach dem Corona-bedingten Fertigungsstopp seiner weltweiten Werke plant Ford für den größten Teil seiner europäischen Fahrzeug- und Motorenwerke mit einem Wiederanlauf der Produktion am 4. Mai. Ab kommenden Montag soll die Fertigung in den deutschen Standorten Saarlouis und Köln, im rumänischen Craiova sowie im spanischen Fahrzeugwerk Valencia sukzessive wieder hochfahren. Die Aufnahme der Motorenfertigung in Valencia erfolgt ab dem 18. Mai, während die Motorenwerke im britischen Dagenham und Bridgend zu einem späteren Zeitpunkt starten.

„Sobald wir die anfängliche Spitze der Corona-Pandemie in Europa überwunden haben, müssen wir uns auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen“, betont Stuart Rowley, Präsident von Ford Europa. Die Produktion beginnt zunächst auf einem niedrigeren Niveau. Im Vordergrund stehen dabei Fahrzeuge, für die konkrete Kundenbestellungen vorliegen. Je nach Leistungsfähigkeit der Zulieferbetriebe, nationalen Transportbeschränkungen sowie der Nachfrage auf Schlüsselmärkten wie Deutschland, wo der Autohandel seit vergangener Woche wieder geöffnet ist, werden die Fertigungsanlagen in den kommenden Monaten auf volle Kapazität hochgefahren.

Dienstag, 28. April, 11.06 Uhr In den Verhandlungen um mögliche Corona-Hilfen prüft die Lufthansa auch eine Insolvenz in Eigenverwaltung anstelle eines direkten Staatseinstiegs. Entsprechende Informationen der Gewerkschaft Ufo wurden am Dienstag von einem Unternehmenssprecher in Frankfurt bestätigt. Ein solches Schutzschirmverfahren hat bereits der Ferienflieger Condor durchlaufen. Das Unternehmen wird in diesem Fall unter die Aufsicht eines Sachwalters gestellt und könnte unter dem bisherigen Management die Sanierung angehen.

Laut Gewerkschaft soll Lufthansa-Chef Carsten Spohr intern erklärt haben, dass er das Unternehmen lieber in die Insolvenz in Form eines Schutzschirmverfahrens führe, als sich von der Politik reinreden zu lassen. Dazu erklärte ein Unternehmenssprecher, dass der Vorstand selbstverständlich alle Optionen inklusive des Schutzschirmverfahrens prüfe. Es sei eine Alternative, falls dem Konzern bei einem Staatseinstieg nicht wettbewerbsfähige Bedingungen drohten.

Dienstag, 28. April, 9.55 Uhr Wenige Tage nach der Alarmmeldung des Arbeitgeberverbands Nordmetall zur Lage in einer der Schlüsselbranchen in Norddeutschland setzt die Gewerkschaft IG Metall Küste ein unübersehbares Ausrufezeichen hinzu: „Die Kurzarbeit ist in Norddeutschland weiter auf dem Vormarsch.“ Wie die Arbeitnehmervertretung zuvor im Rahmen einer Umfrage bei 485 Firmen aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein ermittelte, sind inzwischen fast 70 Prozent der Betriebe im Organisationsbereich der IG Metall Küste in Kurzarbeit oder „planen diese in nächster Zeit“, so die Gewerkschaft.

Die IG Metall Küste sieht „erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen durch die Coronakrise“. In 64 Prozent der Betriebe sei die Auftragslage laut der Befragung auf Krisenniveau oder sogar komplett eingebrochen. In mehr als 60 Prozent der Unternehmen sei zudem die Lieferkette gefährdet oder bereits gestört. Friedrich weiter: „Gemeinsames Ziel mit Politik und Unternehmen muss auch in dieser Krise sein, die Arbeitsplätze und Standorte zu sichern.“ Neben Kurzarbeit würden dazu Arbeitszeitkonten, Urlaub „und unsere tariflichen Regelungen wie die Umwandlung von Geld in zusätzliche freie Tage genutzt“.

Dienstag, 28. April, 9.35 Uhr In den Verhandlungen um mögliche Staatshilfen für die Lufthansa gibt es noch keine Einigung, hieß es in der Bundesregierung. Nach weiteren dpa-Informationen vom Dienstag wird nicht damit gerechnet, dass die bislang unverbindlichen Gespräche noch diese Woche mit einem Ergebnis beendet werden. Bei einem Unternehmen dieser Größe und der möglichen Höhe der Unterstützung müsse klug vorgegangen werden, hieß es.

Am Morgen war der Kurs der Lufthansa-Aktie zu Handelsbeginn deutlich gestiegen. Grund ist ein Bericht des Online-Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ über eine angebliche Einigung auf Arbeitsebene. Danach werde die Bundesrepublik rund 9 Mrd. EUR in den in der Coronakrise schwer angeschlagenen Konzern pumpen. Ein Konzernsprecher wollte den Bericht am Morgen nicht kommentieren.

Dienstag, 28. April, 9.19 Uhr Die skandinavische Fluggesellschaft SAS will ihre Personalstärke im Zuge der Coronakise um bis zu 5.000 Stellen fast halbieren. Grund dafür sei, dass sich das Unternehmen an die gesunkene Nachfrage nach Flügen anpassen müsse, teilte die Airline am Dienstagmorgen mit. Von dem Schritt betroffen sein sollen demnach rund 1.900 Vollzeitkräfte in Schweden sowie 1.700 in Dänemark und 1.300 in Norwegen. Das entspricht insgesamt fast jedem zweiten Mitarbeiter der SAS.

Die Fluglinie rechnet damit, dass es einige Jahre dauern dürfte, bis die Flugnachfrage wieder das Niveau von vor der Coronavirus-Pandemie erreicht. „Covid-19 hat SAS gezwungen, sich einer neuen und beispiellosen Wirklichkeit zu stellen, die nicht nur in den kommenden Monaten, sondern auch in den kommenden Jahren nachhallen wird“, erklärte SAS-Chef Rickard Gustafson. Das Unternehmen hatte während der Coronakrise bereits bis zu 10.000 Angestellte –das sind rund 90 Prozent der Belegschaft – vorübergehend beurlaubt.

Dienstag, 28. April, 9.02 Uhr Am Frankfurter Flughafen sank das Aufkommen an Fracht- und Luftpost in der vergangenen Woche um 12,9 Prozent auf 33.694 t, und die Zahl der Flugbewegungen ging um 84 Prozent auf 1.605 Starts und Landungen zurück. Die Rückholflüge für Deutsche im Ausland sind weitgehend abgeschlossen. Einige Fluggesellschaften wie Lufthansa und Condor setzen inzwischen Passagierflugzeuge ein, um dringend benötigte Fracht nach Deutschland zu bringen.

Das Frachtaufkommen in Frankfurt ging in Summe dennoch zurück, weil die Sonderflüge die sonst genutzten Transportkapazitäten der Passagierflugzeuge nicht ausgleichen können, die zu normalen Zeiten rund 40 Prozent der Frachtmenge schlucken.

Dienstag, 28. April, 7.52 Uhr Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing will die aufgrund der Coronakrise gestoppte Produktion seines Langstreckenjets 787 „Dreamliner“ wieder aufnehmen. Der Betrieb in den Werken im Bundesstaat South Carolina werde am kommenden Wochenende wieder gestartet, teilte der Konzern am Montag (Ortszeit) in North Charleston mit. Boeing hatte die Fertigung am 8. April wegen der Pandemie vorübergehend ausgesetzt. Inzwischen seien verschiedene Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt worden, teilte das Unternehmen mit.

Bei Anlegern kam die Ankündigung gut an, die Aktie drehte nachbörslich ins Plus. In der vergangenen Woche hatte Boeing bereits damit begonnen, die Produktion in seinen Fabriken in der Region Puget Sound nahe Seattle im Bundesstaat Washington schrittweise wieder hochzufahren. Wegen eines seit Januar geltenden Fertigungsstopps bei dem Modell 737 Max, das nach zwei Flugzeugabstürzen weltweit mit Startverboten belegt ist, wird die Produktion des Airbus-Erzrivalen insgesamt zunächst jedoch stark eingeschränkt bleiben.

Montag, 27. April, 23.26 Uhr Der US-Flugzeugbauer Boeing geht davon aus, dass die internationale Luftfahrtindustrie sich nur sehr langsam von der Coronakrise erholen wird. „Wir erwarten, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, bis das Reiseaufkommen wieder das Niveau von 2019 erreicht“, warnte Boeing-Chef Dave Calhoun die Aktionäre am Montag bei der jährlichen Hauptversammlung des Konzerns. Wegen der Pandemie konnte die Veranstaltung diesmal nur im Internet stattfinden.

Bis die Luftfahrtbranche wieder zu ihrem langfristigen Wachstumstrend zurückfinde, dürfe es einige weitere Jahre erfordern, sagte Calhoun. Die Krise sei „anders als alles, was wir jemals erlebt haben“, und es sei „schwer einzuschätzen, wann sich die Situation stabilisieren wird“. Zu Maßnahmen wie Produktionskürzungen und Stellenabbau, mit denen Boeing auf die Krise reagieren könnte, äußerte sich der Boeing-Chef zwei Tage vor dem Quartalsbericht nicht konkret.

Montag, 27. April, 21.25 Uhr Der Onlinehändler Amazon will wegen eines Gerichtsstreits um Corona-Schutzmaßnahmen seine Logistikzentren in Frankreich bis 5. Mai geschlossen lassen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten bis dahin bei vollem Gehalt zu Hause bleiben, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. „Unsere Vertriebszentren in Frankreich und auf der ganzen Welt sind sicher“, hieß es weiter. Mehr dazu lesen Sie hier.

Montag, 27. April, 19.50 Uhr Bleibt die bestandsarme Just-in-Time-Produktion alternativlos? „Nichts ist alternativlos“, sagt Prof. Christian Kille, der Initiator des Gremiums der Logistikweisen, im Thesen-Check der DVZ. Und weiter: „Vielleicht sind die Tage von Just in Time gezählt und eine neue Methode ist die Alternative der Stunde“.

Die DVZ hat fünf Thesen zur Zukunft der Lieferketten aufgestellt und sie renommierten Wissenschaftlern vorgelegt. Zum Auftakt unserer Serie kam Prof. Kai Hoberg von der Kühne Logistics University zu Wort. Hier geht es zum zweiten Teil mit Prof. Christian Kille von der Hochschule Würzburg.

Montag, 27. April, 17.51 Uhr Die in der Krise steckende norwegische Billigfluglinie Norwegian rechnet nicht mit einer Rückkehr zum Normalbetrieb vor 2022. Man plane deshalb mit einer „Winterschlafphase“ sowie einer anschließenden „Erholungsphase“, erklärte die Airline am Montag in einer Mitteilung an die Osloer Börse, Gläubiger und Investoren.

Der Großteil der Norwegian-Flugzeuge bleibt seit Wochen im Zuge der Corona-Pandemie am Boden, rund 7.650 Mitarbeiter wurden vorübergehend beurlaubt. Vier Tochtergesellschaften von Norwegian in Dänemark und Schweden, bei denen die Piloten und das Kabinenpersonal beschäftigt sind, haben bereits Insolvenz angemeldet.

Montag, 27. April, 17.43 Uhr Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat im ersten Quartal nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Der Umsatz ging auf 9,84 Mrd. EUR zurück, wie der Dax-Konzern am Montag überraschend mitteilte. Zuvor hatte Conti Anfang April bekanntgegeben, die Erlöse dürften von Januar bis Ende März nur zwischen 9,4 und 9,8 Mrd. EUR betragen haben. Dennoch spürte Conti die Coronakrise enorm: Bereinigt um Verkäufe und Wechselkurseffekte ging der Umsatz nach vorläufigen Zahlen zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent zurück.

Auch beim operativen Ergebnis war das erste Quartal bei genauerem Hinsehen nicht so düster wie noch zuvor gedacht. Statt nur zwischen 2 und 3 Prozent Marge beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreichte Conti 4,4 Prozent. Ende März verfügte Conti zudem über flüssige Mittel in Höhe von 2,53 Mrd. EUR. Für den 29. Februar hatten die Hannoveraner zuvor einen Wert von rund 2,3 Mrd. EUR angegeben. Die ungenutzten Kreditlinien beliefen sich demnach zum Ende des Quartals auf 4,3 Mrd. EUR. Einen neuen Ausblick will Conti wegen der Unsicherheit um die Pandemie weiter nicht geben.

Montag, 27. April, 17.27 Uhr Nach fünfwöchiger Pause in der Coronakrise hat der VW-Konzern am Montag die Autoproduktion in seinen Werken in Polen langsam wieder hochgefahren. Die Arbeit in Posen (Poznan) und an zwei weiteren Standorten werde zunächst mit 20 Prozent der Kapazität aufgenommen, teilte der Konzern am Montag mit. Zur ersten Schicht nach der Pause sei am Montagmorgen rund ein Viertel der insgesamt 11.000 Beschäftigten erschienen. Die Hygienekonzepte, Abstandsregeln und das Tempo der Produktion seien an die neuen Bedingungen angepasst worden.

Volkswagen produziert in Polen Nutzfahrzeuge, darunter die Modelle Caddy, Transporter und Crafter. Auch E-Autos werden dort hergestellt. Im vergangenen Jahr liefen in den polnischen Werken rund 270.000 Fahrzeuge vom Band. Auch im Wolfsburger Stammwerk hatte das Unternehmen am Montag die Produktion wieder aufgenommen.

Montag, 27. April, 16.46 Uhr Nach mehrwöchiger Pause in der Corona-Krise wird in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden die Produktion des E-Golfes Schritt für Schritt wieder hochgefahren. Zunächst laufen 18 Fahrzeuge pro Tag vom Band, teilte der Fahrzeugbauer am Montag mit. Das entspreche etwa einem Viertel des Fertigungsumfangs vor der Corona-Pandemie, hieß es. Auch die Taktzeiten laufen zunächst langsamer als normalerweise. „Der Schutz und die Gesundheit der Beschäftigten haben beim Wiederanlauf Priorität“, erklärte Manufaktur-Betriebsratsvorsitzender Thomas Aehlig.

Montag, 27. April, 14.55 Uhr Airbus-Chef Guillaume Faury hat die Belegschaft des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns auf harte Zeiten eingestimmt. Ausgaben und Einnahmen seien in einem so gravierenden Ungleichgewicht und das Geld fließe so schnell ab, „dass es die Existenz des Unternehmens gefährden könnte“. Das schrieb der Franzose an die Mitarbeiter des Konzerns – Auszüge des Briefs wurden am Montag bekannt.

Airbus teilte auf Anfrage im südwestfranzösischen Toulouse mit, das Unternehmen nehme zu interner Kommunikation keine Stellung. Dem Vernehmen nach wurde der Brief bereits Ende vergangener Woche an Airbus-Beschäftigte im mehreren europäischen Ländern geschickt. Der Konzern legt an diesem Mittwoch (29.4.) seine Quartalszahlen vor.

Montag, 27. April, 14.14 Uhr In Kooperation mit Pro7 und Sat1 startet jetzt das Suchportal Doc.Green mit der bundesweiten TV-Kampagne unter dem Motto „Die neue Art, Medikamente zu bestellen". Über das Portal können Kunden sämtliche rezeptfreien Medikamente bestellen, die per Apothekenboten klimafreundlich noch am selben Tag geliefert werden. Damit ziehe Doc.Green gleich mehrere Trümpfe, die exakt den aktuellen Verbrauchernerv treffen: Online-Bestellung, Same-Day-Delivery, Umweltschutz und Unterstützung der lokalen Apotheke.

„Wir rechnen zunächst mit rund 200.000 Bestellungen monatlich, die verteilt werden wollen", sagt Thomas Engels, CEO von Doc.Green. „Bis zum Jahresende erwarten wir 500.000."

Montag, 27. April, 13.46 Uhr Hapag-Lloyd nimmt im Zuge der aktuellen wirtschaftlichen Lage eine Neubewertung bei der Vergrößerung der Flotte vor. „Realistisch gesehen wird es bei den Bestellungen zu Verzögerungen kommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen gegenüber der DVZ anlässlich einer online durchgeführten internationalen Gesprächsrunde.

Der CEO der Containerreederei erwartet, dass die Streichungen von Fahrten bei Chinaverkehren sich auch im dritten Quartal fortsetzen werden. Bezüglich der weiteren Entwicklung bei den globalen Containervolumina verwies Habben Jansen auf die nach unten korrigierten Prognosen der Analysten von Clarksons. Diese erwarten für das laufende Jahr einen Rückgang der globalen Containervolumina von 4,9 Prozent. Für das Jahr 2021 wird ein erneutes Anziehen des Marktes gerechnet. „Im kommenden Jahr wird ein Wachstum der Volumina um 4,8 Prozent erwartet“, so der Vorstandsvorsitzende von Hapag-Lloyd unter Verweis auf die Annahmen von Clarksons. Lesen Sie hier mehr dazu.

Montag, 27. April, 13.14 Uhr Die Rettung der von der Corona-Pandemie schwer betroffenen Lufthansa ist nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder für Deutschland „elementar“ und muss daher hohe Priorität haben.

„Natürlich ist es wichtig, die Lufthansa zu retten, es ist ein systemrelevantes Unternehmen. Die Lufthansa sollte aber nicht verstaatlicht werden“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Deutschland dürfe auch nach einer staatlichen Beteiligung „kein Sagen auf der Kommandobrücke“ erhalten, sondern sich nur als stiller Teilhaber, als Beiboot verstehen.

Montag, 27. April, 13.04 Uhr Die EU-Kommission hat zum ersten Mal in der Corona-Pandemie eine staatliche Beihilfe gebilligt, die ausschließlich Straßengütertransportunternehmen zugutekommt. Litauen darf 5 Mio. EUR an kleine und mittlere Unternehmen der Branche auszahlen, um sie liquide zu halten. Die Zuschüsse sollen den Unternehmen helfen, Zinsen für bestehende Kredite bezahlen.Sie können den Angaben zufolge im Zeitraum bis zum 31. Dezember für maximal sechs Monate gewährt werden.

„Der Straßengüterverkehr gehört auch zu den Branchen, die von der Pandemie betroffen sind. Die 5 Mio. EUR des litauischen Programms werden es kleinen und mittleren Unternehmen des Sektors erleichtern, ihre finanziellen Lasten zu tragen und ihre Geschäfte während und nach der Pandemie weiter zu führen“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Wir werden weiterhin eng mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um im Einklang mit EU-Wettbewerbsrecht Lösungen zu finden, die der Branche helfen“.

Montag, 27. April, 12.48 Uhr Die Schweriner Sonobeacon GmbH hat im Rahmen des Start-up-Wettbewerbs „Fast Mover" den ersten Preis in der Kategorie „Globale Lieferkette" gewonnen. Ausgezeichnet wurden innovative Logistikkonzepte in Zeiten von Corona. Der Wettbewerb wurde ausgerichtet von der Digital Hub Logistics GmbH.

Die Audio-Technologie von SonoBeacon für kontaktlose Datenübermittlung wurde zusammen mit dem Fraunhofer Institut für sichere Informationstechnologie entwickelt und wurde bisher erfolgreich in der Retail- und Entertainment-Branche eingesetzt. Nun soll sie dabei helfen, die Ansteckungsgefahr mit Covid-19 für Mitarbeiter in der Logistik deutlich zu verringern.

Montag, 27. April, 12.24 Uhr Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht derzeit keine Notwendigkeit, die Trassenpreise der Bahn nochmals zu senken. Das sagte er in einem telefonischen Pressegespräch auf Nachfrage der DVZ. „Wir haben da ja schon einiges getan“, so Scheuer. In der vergangenen Woche hatte vier Schienenverbände gefordert, die Trassenpreisförderung von 47 Prozent auf 100 Prozent auszuweiten und ebenso die angekündigte Anlagepreisförderung kurzfristig zu starten. Damit könne der Bund zielgerichtet und aus dem vorhandenen Budget Verkehre auf der Schiene unterstützen.

Montag, 27. April, 11.21 Uhr Durch die Lockerungen im Kampf gegen das Coronavirus keimt bei den norddeutschen Groß- und Außenhändlern neue Hoffnung. Eine Mehrheit der Betriebe (72 Prozent) hält unter den jetzigen Bedingungen mehr als zwei Monate durch oder sogar unbegrenzt (22 Prozent), teilte der AGA Unternehmensverband am Montag in Hamburg mit. Das habe eine Blitzumfrage unter den 3.500 Mitgliedsunternehmen ergeben. Zehn Prozent der norddeutschen Unternehmen antworteten, dass sie noch rund zwei bis vier Wochen durchhalten und sechs Prozent schaffen es noch sechs Wochen.

„Das ist eine deutliche Verbesserung zu unserer Umfrage vor vier Wochen, als nur 50 Prozent angaben, länger als acht Wochen oder unbegrenzt durchhalten zu können“, sagte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse. Dennoch bleibe die Lage im norddeutschen Groß- und Außenhandel sowie im unternehmensnahen Dienstleistungssektor weiterhin dramatisch. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Shutdowns stürzen die Händler und Dienstleister in eine noch nie dagewesene Krise“, sagte Kruse. „In zahlreichen Branchen fehlen uns jetzt die Kunden, beispielsweise aus Hotellerie, Gastronomie und Veranstaltungen.“

Montag, 27. April, 11.14 Uhr Der erhebliche Rückgang der Verkehre auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) infolge der Coronakrise hat zu Einnahmeverlusten bei den Kanalsteurern geführt. „Wir haben uns mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass die Mitglieder des Kanalsteurervereins von der Bundesagentur für Arbeit als bezugsberechtigt für Kurzarbeitergeld anerkannt werden. Denn sie leisten eine unheimlich wichtige Arbeit für einen sicheren Schiffsverkehr auf dem NOK und damit für die Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern“, teilte Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), jetzt mit.

Die Kanalsteurer werden nun grundsätzlich als bezugsberechtigt für Kurzarbeitergeld angesehen und erhalten so schnelle Hilfestellung bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie. „Erstmals ist es uns nun möglich, für Umsatzrückgänge, die aus Einbrüchen der Schifffahrtszahlen auf dem Nord-Ostsee-Kanal resultieren, finanzielle Unterstützung zu erhalten“, sagte Alexander Knop, stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Kanalsteurer, dem THB. Nun ende ein langer Weg der Ungewissheit, der jedem Kollegen ein ganzes Stück mehr Sicherheit bringe.

Montag, 27. April, 10.32 Uhr In der Debatte um Staatshilfen für die von der Coronakrise getroffene Lufthansa hat sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dafür ausgesprochen, den Konzern flexibel zu halten. Das Unternehmen habe bewiesen, dass es durch „flexibles wirtschaftliches Handeln“ erfolgreich sein könne, er wolle, „dass dieses Unternehmen auch flexibel bleibt“, sagte der CSU-Politiker am Montag. Teilweise werde großen Unternehmen die Flexibilität genommen, wenn der Staat „zu sehr drin ist“. Es ist auch innerhalb der schwarz-roten Koalition umstritten, wie viel Mitspracherecht der Staat sich sichern solle, wenn er der Fluggesellschaft hilft.

Die Lufthansa ist wegen der massiven Flugabsagen in Schwierigkeiten geraten. Der Konzern hatte am Donnerstag erklärt, dass man sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Corona-Krise retten könne. Nun könnte ein milliardenschweres Hilfspaket kommen, die genaue Form ist aber noch unklar. Scheuer sagte, man sei seit mehreren Wochen in intensiven Gesprächen und „sehr konzentriert“. Es gehe einerseits um eine „riesen Summe“, andererseits darum, einen „ganz großen, wichtigen, systemrelevanten Player, der weltweit auch für Made in Germany steht“, zu stützen.

Montag, 27. April, 10.22 Uhr Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren befindet sich im freien Fall. Der vom Ifo-Institut erstellte Index ist von minus 19 Punkten im April auf minus 50 Punkte abgestürzt. Dies ist laut Ifo-Institut der niedrigste jemals gemessene Wert. Auch das Ausmaß des Rückgangs sei ohne Beispiel. Lesen Sie hier mehr dazu.

Montag, 27. April, 9.55 Uhr Der Schweizer Logistikkonzern spürte im ersten Quartal 2020 einen deutlichen Umsatzrückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode. Besonders betroffen sind die Sparten Seefracht (- 6,9 Prozent), Luftfracht (- 6,8 Prozent) sowie Kontraktlogistik (- 6,1 Prozent). Im Segment Landverkehr sorgte derNachfragerückgang in Europa und Nordamerika für ein Minus von 4,2 Prozent. Lesen Sie hier mehr dazu.

Montag, 27. April, 9.02 Uhr Der angeschlagene Ferienflieger Condor bekommt neue Staatshilfen. Die EU-Kommission erteilte angesichts der Coronavirus-Pandemie am Montag die Genehmigung für ein Kreditprogramm der Bundesregierung in Höhe von insgesamt 550 Mio. EUR.

Somit könne Deutschland Condor einen Teil der coronabedingten Einbußen ersetzen, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Wir bemühen uns in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten um Lösungen, wie Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten im Einklang mit den EU-Beihilfevorschriften unterstützt werden können.“

Montag, 27. April, 9 Uhr VW-Chef Herbert Diess hat die Politik zu einer möglichst raschen Entscheidung über Kaufanreize für Autos wegen der Corona-Krise aufgerufen. „Baldige kraftvolle Maßnahmen wären wichtig“, sagte der Manager am Montag im Wolfsburger Stammwerk zum Wiederanlauf der Produktion. Um den Nachfrageeinbruch abzufedern, brauche die Branche „so bald als möglich“ Klarheit, ob auch mit staatlicher Hilfe der Absatz angekurbelt werden könne. Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen-Aufseher Stephan Weil (SPD) meinte mit Blick auf die am Mittwoch geplanten Beratungen mit seinen Amtskollegen in den beiden anderen Autoländern Bayern und Baden-Württemberg, die Branche sei „von fundamentaler Bedeutung“.

Montag, 27. April, 7.12 Uhr Zur von der Corona-Krise getroffenen Lufthansa soll es Anfang der Woche nach Darstellung aus Regierungskreisen kein Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel mit Bundesministern und Lufthansa-Chef Carsten Spohr geben. „Meldungen über ein Ministertreffen zur Lufthansa Anfang nächster Woche treffen nicht zu“, hieß es am Sonntag. „Darüber hinaus können wir grundsätzlich zu einzelnen Unternehmen in Hinblick auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse keinerlei Kommentierungen vornehmen.“

Die Lufthansa ist wegen der massiven Flugabsagen in Schwierigkeiten geraten. Der Konzern hatte am Donnerstag erklärt, dass man sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Coronakrise retten könne.

Montag, 27. April, 7.09 Uhr Nach fast eineinhalb Monaten Zwangspause in der Corona-Krise fährt der VW-Konzern am Montag die Autoproduktion auch in der Wolfsburger Zentrale wieder langsam hoch. Im sächsischen Zwickau, wo das neue E-Modell ID.3 gefertigt wird, sowie bei den SUVs und Kleinwagen in Bratislava (Slowakei) hatte das Unternehmen kürzlich schon mit dem Neustart begonnen. Neben Wolfsburg sollen nun Hannover und Emden sowie weitere Standorte in Europa hinzukommen.

Während der Unterbrechung - Mitte März ausgelöst durch die eingebrochene Autonachfrage, weltweit gekappte Lieferketten und Ansteckungsrisiken in den Fabriken - hatte VW nur kleine Bereitschafts-Teams in den Werken gehalten. Sie bereiteten eine vorsichtige Wiederaufnahme des Betriebs vor. Nun greifen strengere Hygienekonzepte, Abstandsregeln und kürzere Reinigungsintervalle. Zudem sollten Schichtpläne umgebaut werden, um übergangsweise weniger Mitarbeiter zur gleichen Zeit im gleichen Raum zu haben.

Sonntag, 26. April, 18.33 Uhr Der Autobauer Skoda fährt die Produktion in Tschechien nach mehr als fünfwöchiger Pause schrittweise wieder hoch. Der Betrieb läuft am Montag in der Früh an, wie ein Sprecher der Volkswagen-Tochter am Sonntag auf dpa-Anfrage bestätigte. Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten die Fließbänder im Stammwerk Mlada Boleslav und an den beiden anderen tschechischen Standorten Vrchlabi und Kvasiny seit dem 18. März stillgestanden.

Sonntag, 26. April, 17.36 Uhr Ein milliardenschweres Rettungspaket für die angeschlagene Lufthansa rückt immer näher. Bei dem Paket gehe es um ein Volumen von neun bis zehn Mrd. EUR, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Wochenende aus Regierungskreisen. Kurz vor der Entscheidung sind auch neue Hilfen für den Ferienflieger Condor. Bei der Lufthansa ist offen, in welcher Form die Bundesregierung dem Dax-Konzern hilft und wie viel Mitspracherecht die Politik im Falle einer vorübergehenden staatlichen Beteiligung haben soll.

Wie die dpa erfuhr, laufen Verhandlungen unter Hochdruck. Es solle nächste Woche Gespräche auf höchster Ebene geben. Ein Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Bundesministern und Lufthansa-Chef Carsten Spohr Anfang der Woche wurde am Sonntag im Kanzleramt nicht bestätigt. Unterdessen wurde zeitnah eine Entscheidung über neue Staatshilfen für den privaten Ferienflieger Condor erwartet. Die Bundesregierung will den Kreditrahmen für die Gesellschaft erweitern, dem muss aber die EU-Kommission zustimmen.

Sonntag, 26. April, 16.41 Uhr Für Eigentümer, Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter der angeschlagenen Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) ist die Insolvenz in Eigenverwaltung ein guter Weg, aus der Krise zu kommen. „Wir haben uns nach intensiver Beratung in den letzten Wochen entschlossen, den Weg der Eigenverwaltung als Sanierungs- und Restrukturierungsprozess zu wählen“, sagte Investor Lars Windhorst, dessen Tennor Holding Eigentümerin der FSG ist, am Sonntag in Flensburg. Die Amtsgericht Flensburg hatte auf Antrag der Werft die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Ziel ist die Sanierung und Fortführung des Unternehmens.

Als neuer Geschäftsführer tritt offiziell der Werftmanager und Gründer einer auf Restrukturierung spezialisierten Beratungsfirma, Martin Hammer, seine Arbeit an. Man sei nun gefordert, dass Vertrauen in den Markt, die Mitarbeiter und die Lieferanten wiederherzustellen. „Das ist natürlich eine Herkulesaufgabe“, sagte Hammer mit Verweis auf die Probleme der letzten Zeit. Er kündigte an, in vier bis sechs Wochen ein nachhaltiges Sanierungskonzept vorlegen zu wollen.

Sonntag, 26. April, 16.10 Uhr Der Flughafen Düsseldorf rechnet wegen der Corona-Pandemie in den kommenden Jahren mit 20 bis 30 Prozent weniger Flügen und denkt über den Abbau von Arbeitsplätzen nach. Das Unternehmen müsse die „personellen Ressourcen den neuen Rahmenbedingungen anpassen“, teilte ein Flughafensprecher am Sonntag auf Anfrage mit. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi will der größte nordrhein-westfälische Airport 600 Arbeitsplätze abbauen – das wäre etwa jeder vierte Job.

Über den geplanten Arbeitsplatzabbau habe die Geschäftsführung die Beschäftigten in einer Videonachricht informiert, teilte Verdi mit. Der Abbau soll nach Angaben der Gewerkschaft im kommenden Jahr beginnen –in diesem Jahr seien die Jobs unter anderem durch die Kurzarbeiter-Regelung noch gesichert.

Sonntag, 26. April, 15.32 Uhr Italien will mit den angekündigten Lockerungen der Corona-Sperren in der Wirtschaft beginnen. Mit Vorrang sollen Branchen wieder anlaufen, die für den Export wichtig sind, und die Arbeit auf dem Bau. Dies kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte in der Zeitung La Repubblica (Sonntag) an. Die 60 Mio. Bürger erhalten vom 4. Mai an nicht gleich ihre volle Bewegungsfreiheit zurück. Italiens Schulen bleiben bis zu den Sommerferien dicht. Sie öffnen erst im September wieder.

Das Kabinett in Rom hat seit Tagen an einem Plan zum Neustart gearbeitet. Offiziell soll das Konzept bis Montag vorgestellt werden, kündigte Conte in dem Interview an.

Sonntag, 26. April, 15.06 Uhr Der Investor Lars Windhorst will sich auch künftig für die angeschlagene Flensburg Schiffbau-Gesellschaft (FSG) engagieren. „Wir wollen gerne in die Zukunft der Werft investieren, wir wollen gerne weiter engagiert bleiben“, sagte Windhorst am Sonntag in Flensburg. Das Amtsgericht Flensburg hatte am Freitag auf Antrag der Werft die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. „Wir haben uns nach intensiver Beratung in den letzten Wochen entschlossen, den Weg der Eigenverwaltung als Sanierungs- und Restrukturierungsprozess zu wählen“, sagte Windhorst, der Gründer der FSG-Eigentümerin Tennor Holding ist.

Der für die Überwachung der Eigenverwaltung vom Gericht bestellte vorläufige Sachverwalter Christoph Morgen sagte, nun müsse ein tragfähiger Sanierungsplan entwickelt, dieser auf Umsetzbarkeit geprüft und die Finanzierung sichergestellt werden. Das Antragsverfahren werde rund drei Monate dauern, danach werde es zur Insolvenzeröffnung kommen.

Sonntag, 26. April, 14.09 Uhr Die Effekte der zahlreichen gestrichenen Abfahrten (Blank Sailings) in den vergangenen Wochen als Reaktion auf die fehlenden Exportladungen im Zuge der Corona-Krise sind mittlerweile in immer mehr Häfen zu spüren. Das geht aus dem aktuellen Covid-19 Port Economic Impact Barometerder Welthafenorganisation IAPH hervor. Demnach hat in der abgelaufenen Woche jeder Zweite der befragten Häfen weniger Anläufe von Containerschiffen verzeichnet als es normalerweise zu dieser Jahreszeit der Fall ist. In der Vorwoche hatten 41 Prozent von einer entsprechenden Unterauslastung berichtet. Ein Drittel der Häfen berichtet von zusätzlichen Restriktionen für Box-Carrier in den Häfen. Ebenfalls ein Drittel weist auf Verzögerungen bei der Abfertigung wegen zusätzlicher Maßnahmen hin.

Das Coronavirus wirkt sich dabei auch auf den Hinterlandtransport aus. Jeweils ein gutes Drittel der Ports verweist auf Verzögerungen hin. Gegenüber den Vorwochen ist dieser Wert allerdings etwas gesunken. Auf der Schiene haben indes 32 Prozent der Häfen Verzögerungen registriert, nach 21 Prozent in der Vorwoche. Und sogar 40 Prozent spüren Engpässe auf der Wasserstraße nach 23 Prozent in der Vorwoche. Zwischengelagert werden in den Häfen derzeit vor allem Lebensmittel und medizinische Güter. 33 Prozent berichten von einem größeren Aufkommen als normal. Ein Viertel verweist auf ein gestiegenes Aufkommen bei Konsumgütern.

Sonntag, 26. April, 13.14 Uhr Die Grünen wollen Strom bald deutlich billiger machen, um die Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder anzukurbeln. "Zur Unterstützung von Selbstständigen, mittelständischen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern sollte die EEG-Umlage um fünf Cent je Kilowattstunde gesenkt werden, also um rund 75 Prozent", schreiben die Parteichefs Annalena Baerbock und Robert Habeck in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Der Strompreis würde dadurch um etwa ein Sechstel sinken.

Die Grünen-Spitze möchte die Umlage schon Mitte dieses Jahres senken. Auch die schwarz-rote Koalition will die Ökostrom-Umlage senken - aber erst 2021, wenn ein CO2-Preis Sprit, Heizöl und Erdgas verteuert. Ein Gesetz dazu will das Bundeswirtschaftsministerium bis Ende Juni vorlegen. Die Grünen möchten über den Vorstoß auf einem Parteitag am Samstag beraten. In dem entsprechenden Leitantrag sind auch verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten und Direktzuschüsse etwa für den Aufbau einer Wasserstoffindustrie vorgesehen.

Sonntag, 26. April, 09.48 Uhr Deutschland steht eine geballte Ladung schlechter Wirtschaftsnachrichten bevor. Die Konjunktur im Abwärtsstrudel, Milliardenverluste der Dax-Konzerne und steigende Arbeitslosenzahlen: Die neue Woche wird allen Erwartungen zufolge deutlich machen, wie schwer die Corona-Pandemie die deutsche Wirtschaft tatsächlich getroffen hat. Bereits am Montag legt der Chemiekonzern Bayer seine Zahlen für das erste Quartal vor. Am Mittwoch folgen dann die Deutsche Bank, Daimler und beispielsweise der US-Flugzeugbauer Boeing. Dadurch erhalten Logistiker eine Indikation über den Umfang des Einbruchs in wichtigen Verladerbranchen.

Wie stark die Coronavirus-Krise die deutsche Wirtschaft in Summe trifft, darüber gibt die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung Aufschluss, die Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch vorstellt. Er wird aller Voraussicht nach eine schwere Rezession hierzulande voraussagen - wie schon Anfang April die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute: Sie gehen davon aus, dass in diesem Jahr die Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent schrumpft. Dies wäre die schwerste Rezession seit der Finanz- und Wirtschaftskrise vor mehr als zehn Jahren.

Sonntag, 26. April, 09.35 Uhr Zu einem milliardenschweren Rettungspaket für die in der Corona-Krise schwer gebeutelte Lufthansa ist Anfang der Woche ein Krisengespräch auf höchster Ebene geplant. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag erfuhr, wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr über Staatshilfen verhandeln. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, ein solches Spitzengespräch sei in Kürze geplant.

Bei dem Rettungspaket gehe es um ein Volumen von 9 bis 10 Mrd. EUR, hieß es in Regierungskreisen. Umstritten in der Bundesregierung sei aber noch, in welcher Form die Bundesregierung der Lufthansa hilft und wie viel Mitspracherecht die Politik bei einer vorübergehenden staatlichen Beteiligung haben soll. In den Regierungskreisen hieß es, an der Lufthansa dürfe nicht von allen Seiten gezerrt werden, die Lage sei ohnehin schon dramatisch genug.

Samstag, 25. April, 15.06 Uhr Die Corona-Pandemie hat den dänisch-schwedischen Postnord-Konzern im ersten Quartal dieses Jahres einen Rückgang des B2B-Geschäfts um 8 Prozentbeschert. Zugenommen haben dagegen die Lieferungen im B2C-Sektor um 16 Prozent.Der Jahresauftakt könne in zwei Phasen aufgeteilt werden, in die Zeit vor und nach der Verbreitung des Virus in Nordeuropa, sagte Postnord-Konzernchefin Annemarie Gardshol in einem Kommentar zum Quartalsergebnis. Bis Mitte März verlief die Entwicklung klar positiv mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis von 314 Mio. SEK (28,9 Mio. EUR) stellte eine markante Verbesserung gegenüber den 162 Mio. SEK (15 Mio. EUR) aus den ersten drei Monaten 2019 dar. Ab der zweiten März-Hälfte traten dann Grenzschließungen, Mangel an Transportkapazität und erhöhte krankheitsbedingte Fehlzeiten auf, die die Zustellung trotz Beförderungspflicht erschwerten.

Samstag, 25. April, 14.20 Uhr Die Spedition InstaFreight arbeitet zusammen mit anderen Unternehmen seit dieser Woche mit dem Netzwerk der offenen Werkstätten Brandenburg an der Umsetzung eines Schutzausrüstungsprojekts mit. Hergestellt werden 24.000 dringend benötigte Gesichtsvisiere, die kostenfrei an Einrichtungen und Personen in Brandenburg verteilt werden. Dazu zählen insbesondere Pflegekräfte und medizinisches Personal. Die Kooperation läuft wie folgt ab: Das Spritzguss-Unternehmen 1st Mould stellt Gestelle her, die Firma Bleher aus Süddeutschland produziert Visierfolien, die Potsdamer Druckerei Rüss druckt Beipackzettel und InstaFreight übernimmt die Transporte. Die Idee und Organisation der Gesichtsvisiere kommt vom Netzwerk der offenen Werkstätten Brandenburg, zu dem auch der Wissenschaftsladen Potsdam zählt. Von der Idee bis zum ersten Prototypen aus einem 3D-Drucker vergingen nur wenige Tage.

Samstag, 25. April, 13.14 Uhr In der Corona-Krise herrscht auch auf Bayerns Flüssen weniger Betrieb. Auf dem Main-Donau-Kanal sei die Anzahl der Güterschiffe im Vergleich zum Vorjahr um etwa 25 Prozent zurückgegangen, sagte eine Sprecherin der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung in Nürnberg. Tagesausflugsschiffe und Sportboote dürften nicht fahren, und auch die Kabinenschifffahrt ist bis Ende Mai abgesagt. Zudem sind die Betriebszeiten an den Schleusen verkürzt worden. Statt rund um die Uhr werde nur noch zwischen 6 und 22 Uhr gearbeitet. Dennoch bleiben Nachtfahrten bei dringendem Bedarf nach Voranmeldung möglich. Vergleichbar ist die Situation im Bereich des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Regensburg. Auch dort sind weniger Güterschiffe und keine Touristen- und Ausflugsschiffe unterwegs.

Samstag, 25. April, 11.35 Uhr Kanzlerin Angela Merkel ist Befürchtungen entgegengetreten, dass in der Corona-Krise der Klimawandel von der Agenda der EU verdrängt werden könnte. Die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands werde wegen der Pandemie "anders ablaufen, als wir uns das vorgenommen hatten", sagte die CDU-Politikerin in ihrem am Samstag veröffentlichten Podcast. Klimafragen werde man "genauso auf der Tagesordnung haben wie die Gesundheitsfragen". Man müsse sehen, dass man für die "wirtschaftliche Ertüchtigung Europas" und den sozialen Zusammenhalt etwas tue, sagte die Kanzlerin, und "dass wir an die Zukunft denken - und das sind die Klima- und Umweltfragen".

Am 1. Juli übernimmt Deutschland erstmals seit 13 Jahren wieder für 6 Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Themen sollten eigentlich vor allem Klimaschutz und Digitalisierung sein, der Brexit und die mittelfristige Finanzplanung der EU. Es werde sich die Frage stellen, wie ein "leistungsfähiges europäisches Gesundheitssystem in allen Mitgliedsstaaten" aufgebaut werden könne, sagte Merkel weiter. Als weitere Themen nannte sie die Finanztransaktionssteuer, Mindest-Steuern und einen gemeinsamen Handel mit Verschmutzungsrechten für den Flugverkehr und die Schifffahrt. Diese Fragen würden diskutiert, "damit wir am Ende der deutschen Präsidentschaft mehr Europa haben und ein Europa, das dem 21. Jahrhundert besser gewachsen ist, als das heute der Fall ist."

Samstag, 25. April, 11.20 Uhr Nach Warnungen vor einer Insolvenzwelle bei Tankstellen durch die Corona-Pandemie hat sich die Lage vorerst entspannt. Die existenzbedrohende Krise der Pächter sei durch ein Rettungspaket der Gesellschaften abgewendet worden, sagte Herbert Rabl, Sprecher des Tankstellen-Interessenverbands (TIV) in Neustadt an der Weinstraße. Mineralölunternehmen verzichteten teilweise oder komplett auf Pachtzahlungen. Der TIV vertritt die Interessen der Betreiber von 200 Tankstellen in Hessen, 150 in Rheinland-Pfalz und 50 im Saarland.

Vor drei Wochen hatte der Verband vor einer Pleitewelle gewarnt, weil die Beschränkungen wegen der Pandemie den Verkauf in Shops und das Zusatzgeschäft mit Angeboten wie Autowäsche hart getroffen hatten. Damit erzielten die Tankstellenpächter 80 Prozent ihrer Einnahmen. Laut TIV sind Tankstellenpächter in der Regel selbstständige Unternehmer, die aber vertraglich eng an Mineralölgesellschaften gebunden und in ihrer Handlungsfreiheit stark eingeschränkt sind. Die Pachtkosten betrügen 500 bis 15.000 EUR pro Monat.

Samstag, 25. April, 10.33 Uhr Die Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute sehen durch die Corona-Krise die deutsche Wirtschaft in Teilen aus den Angeln gehoben. "Die Corona-Krise stellt alles in den Schatten", sagte Katharina Utermöhl von der Allianz-Gruppe in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Sie sagt für das Jahr 2020 einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 8,9 Prozent voraus. Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg sieht den Rückgang bei 8,4 Prozent. Die Deutsche Bank bleibt zunächst bei ihrer Prognose eines noch vergleichsweise moderaten Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes um 5,3 Prozent für das laufende Jahr. Die Arbeitslosigkeit wird nach Erwartung der Volkswirte deutlich steigen.

Trotz aller Nachholeffekte glaubt Utermöhl nicht, dass die Wirtschaft das Gesicht von vor der Krise zurückerlangt. Trends der letzten Jahre könnten sich verstärken: Neben höheren Schulden oder niedrigeren Zinsen auch mehr Protektionismus und eine nachhaltig größere Rolle des Staates. "Die Covid-19-Krise dürfte zudem angesichts teils dauerhaft geänderter Gewohnheiten - etwa was das Einkaufen, Arbeiten und Lernen angeht - auch der Digitalisierung einen kräftigen Schub geben."

Samstag, 25. April, 9.08 Uhr Volkswagen will seine Autoproduktion in Mexiko gegen Mitte Mai schrittweise wieder aufnehmen. Im Werk im Bundesstaat Puebla könnten nach vorläufiger Planung ab dem 18. Mai wieder Autos gebaut werden, teilte die mexikanische Tochterfirma des deutschen Unternehmens mit. Der Wiederbeginn am anderen Standort in dem nordamerikanischen Land, in Guanajuato, hänge von der Genehmigung der Behörden ab - das Datum werde in den kommenden Tagen genannt.

Volkswagen Mexiko hatte am 20. März eine vorübergehende Einstellung seiner Produktion wegen der globalen Pandemie angekündigt. Das VW-Werk in Puebla, gut 100 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt, ist eines der größten des Konzerns weltweit. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als 440 000 Fahrzeuge der Modelle Tiguan, Jetta und Golf hergestellt. In der Fabrik in Guanajuato wurden gut 330 000 Motoren gefertigt. Der Konzern beschäftigt in Mexiko rund 13 000 Mitarbeiter. Am Donnerstag ließ Volkswagen im sächsischen Zwickau nach wochenlanger Pause die ersten Bänder wieder anlaufen, allerdings mit deutlich geringerem Tempo als üblich. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava war die Produktion am Montag wieder angelaufen. Kommende Woche ist der Neustart im Wolfsburger Stammwerk vorgesehen.

Samstag, 25. April, 8.59 Uhr Der Luftfahrtkonzern Air France-KLM kann in der Corona-Krise mit staatlichen Finanzhilfen von neun bis elf Milliarden Euro rechnen. Frankreich stützt die Air France mit sieben Milliarden Euro Kredithilfen. Die niederländische Regierung stellte der Schwestergesellschaft KLM zwei bis vier Milliarden Euro in Aussicht. Frankreich werde Air France drei Milliarden Euro Staatskredite gewähren, erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire im TV-Sender TF1. Dazu kämen staatliche Garantien für vier Milliarden Euro Bankdarlehen. "Wir müssen unsere nationale Fluggesellschaft retten", sagte Le Maire. Doch: "Das ist kein Blankoscheck." Air France müsse rentabler werden und die Fluggesellschaft werden, die weltweit am achtsamsten mit der Umwelt umgehe.

Air France-KLM erklärte, der staatliche Kredit werde als Aktionärsdarlehen für vier, maximal sechs Jahre gewährt. Der Bankkredit werde für zwölf Monate gewährt und solle ebenfalls zweimal um ein Jahr verlängert werden können. Die Finanzhilfe müsse noch von der EU-Kommission gebilligt werden. Air France-KLM erwäge zudem eine Erhöhung des Aktienkapitals und der französische Staat prüfe eine Beteiligung daran, erklärte das Unternehmen. Le Maire versicherte, eine Verstaatlichung sei dabei nicht geplant. Der französische Staat ist derzeit mit 14,3 Prozent größter Anteilseigner von Air France-KLM. Neben dem Luftfahrtkonzern will Frankreich auch der Autobranche helfen. Le Maire erklärte, die Regierung arbeitet an Garantien für Bankkredite im Umfang bis fünf Milliarden Euro für Renault.

Freitag, 24. April, 19.32 Uhr Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat die Beschäftigen der Airline in der Coronakrise auf harte Zeiten eingestimmt. Nach der Krise werde Lufthansa voraussichtlich eine um 100 Flugzeuge kleinere Flotte haben, die allerdings mit größeren Flugzeugen und höherer Produktivität eine vergleichbare Verkehrsleistung bringen könne, sagte der Vorstandsvorsitzende am Freitag in einer internen Botschaft an die Mitarbeiter. Daraus ergebe sich ein rechnerischer Überhang von 10.000 Mitarbeitern. „Wir werden aber auch weiterhin alles daran setzen, so viele Mitarbeiter wie möglich an Bord zu behalten“, sagte Spohr laut einer Mitteilung des Unternehmens.

Bislang hatte die Lufthansa die Zahl von 7.000 Stellen genannt, die krisenbedingt wegfallen könnten. Unter anderem soll der Betrieb der Gesellschaft „Germanwings“ eingestellt werden. Vor Ausbruch der Pandemie hatte der Konzern weltweit rund 130.000 Mitarbeiter und 760 Flugzeuge. Spohr rechnet erst für das Jahr 2023 wieder mit einem Gleichgewicht für das Unternehmen, das dann ein anderes sein werde. „Wir waren als erste Branche von dieser weltweiten Krise betroffen und die Luftfahrt wird mit die letzte sein, die sie verlassen wird“, sagte er. In der Krise rechne das Unternehmen mit 10 Prozent niedrigeren Erlösen und einer um 10 Prozent niedrigeren Auslastung, hieß es weiterhin. Man werde jährlich über 1 Mrd. EUR für Zinsen und Tilgung der Kredite aufwenden müssen.

Freitag, 24. April, 18.11 Uhr DB Schenker hat ein neues China-Shuttle in der Luftfracht eingerichtet, wie der Logistikkonzern der DVZ mitteilte. Demnach werden drei Passagiermaschinen vom Typ Boeing 767 von Icelandair exklusiv für den Dienstleister entkernt und zu Frachtern umgerüstet. Zum Start sind 45 Flüge Shanghai Pudong–München vorgesehen, und zwar bis Ende Mai und in zwölf Rotationen pro Woche. Die erste Maschine verlässt Keflavik (Island) am Samstag 7 Uhr und startet die neue Verbindung von Pudong nach München am Sonntagmorgen.

DB Schenker schaffe damit fehlende Frachtkapazitäten für dringend benötigte Medizinprodukte und andere Waren. Weitere Flüge sind den Angaben zufolge bereits vereinbart, unter anderem zweimal wöchentlich von Pudong nach Chicago. Im Rahmen der Kooperation erscheint das DB-Schenker-Logo erstmals auf dem Rumpf eines Flugzeugs.

Freitag, 24. April, 16.55 Uhr Nach dieser Krise wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Das ist in Corona-Zeiten oft zu hören. Gilt das aber auch für die Gestaltung der Supply Chains? Oder bleibt nach Covid-19 doch fast alles beim Alten? Die DVZ hat fünf Thesen zur Zukunft der Lieferketten aufgestellt und sie renommierten Wissenschaftlern vorgelegt. Zum Auftakt unserer Serie erklärt Kai Hoberg von der Kühne Logistics University unter anderem, warum Bestände auch nach Corona etwas „grundsätzlich Böses“ bleiben werden. Lesen Sie hier den kompletten Thesen-Check.

Freitag, 24. April, 16.49 Uhr Der russische Präsident Wladimir Putin hat der krisengeschüttelten Autoindustrie Finanzhilfen in Aussicht gestellt. „Wenn es die Sicherheitslage zulässt, werden die Autoverkäufer zu den ersten Unternehmen gehören, die wieder öffnen werden“, sagte der Kremlchef am Freitag bei einer Videokonferenz mit den Chefs der wichtigsten Autoherstellern des Landes. Der Verkauf liege zwar am Boden wegen der Corona-Pandemie, der Staat könne aber zum Beispiel fünf Mrd. Rubel (62,3 Mio. EUR) für den Ankauf von Erste-Hilfe-Fahrzeugen bereitstellen.

Die Coronakrise sei für den russischen Automarkt noch schwieriger als die weltweite Finanzkrise 2008, sagte Putin weiter. Damals sei die Krise „aus dem Ausland zu uns reingeflogen, und jetzt begrenzt diese Pandemie das Geschäft innerhalb unseres Landes“. Rund 300.000 Menschen seien in der russischen Autoindustrie beschäftigt und von Arbeitslosigkeit bedroht.

Freitag, 24. April, 16.20 Uhr Um Hafenunternehmen in diesen schweren Zeiten zu unterstützen, hat der Hafen Antwerpen eingewilligt, die Zahlungsziele der Tonnage- und Anlegegebühren für seegängige Schiffe und Lastkähne von 30 auf 48 Tage zu verlängern. Der Aufschub gilt für alle Schiffe, die zwischen dem 1 Mai und dem 30. Juni am Antwerper Hafen anlegen. Eine weitere Verlängerung ist nicht ausgeschlossen. Eine ähnliche Aufschiebung für Konzessionen soll dem Hafenvorstand Ende Mai zur Diskussion vorgelegt werden.

Freitag, 24. April, 16.03 Uhr Die EU verlängert in der Corona-Krise ihre Exportbeschränkungen für medizinische Ausrüstung, lockert sie aber zugleich. So sollen die Länder des Westbalkans künftig von den Einschränkungen ausgenommen werden, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte. Zudem sei die Liste der betroffenen Produkte gekürzt worden. Künftig würden die Einschränkungen für Gesichtsmasken, Schutzbrillen und Schutzkleidung gelten.

Die Beschränkungen waren Mitte März eingeführt worden. Demnach muss die Ausfuhr medizinischer Ausrüstung in Länder außerhalb der EU von den anderen EU-Staaten erlaubt werden. Dies sollte zunächst für sechs Wochen gelten, liefe also Ende der Woche aus. Die neuen Regeln sind zunächst für 30 Tage angesetzt. Ausnahmen soll es auch für Exporte in die Schweiz, nach Norwegen, Liechtenstein und Island geben. Zu Beginn der Corona-Krise hatte Deutschland mit einem Alleingang für Unmut in den anderen EU-Staaten gesorgt. Um Schutzkleidung für den deutschen Bedarf zu sichern, hatte Berlin Anfang März ein Exportverbot mit wenigen Ausnahmen erlassen.

Freitag, 24. April, 14.38 Uhr Litauen verlängert die Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen an seinen EU-Binnengrenzen zu Polen und Lettland bis zum 14. Mai. Dies kündigte das Innenministerium in Vilnius am Freitag an. Demnach soll damit sichergestellt werden, dass während der zuvor verlängerten Quarantäne keine Ausländer in das baltische EU-Land im Nordosten Europas einreisen. Bürger anderer Länder dürften die Staatsgrenze nur überschreiten, wenn sie auf der Durchreise nach Hause sind.

„Wir kontrollieren weiter unsere Grenzen und wir sehen, dass unsere Nachbarländer die gleichen Maßnahmen zum Schutz ihrer Bevölkerung ergreifen. Nach wie vor ist der Warenverkehr nicht eingeschränkt, und unsere Hauptaufgabe besteht darin, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen“, erklärte Innenministerin Rita Tamasuniene. Im Kampf gegen das Coronavirus hatte Litauen am 14. März wieder Grenzkontrollen eingeführt.

Freitag, 24. April, 13.42 Uhr Die Coronakrise hat das Frachtgeschäft am Flughafen Leipzig/Halle im ersten Quartal nur wenig geschmälert. Wie die Mitteldeutsche Flughafen AG am Freitag mitteilte, lag das Frachtaufkommen mit 297.315 t nur 1,5 Prozent unter dem Umschlag im ersten Quartal 2019. Bundesweit sei die Cargo-Tonnage an den deutschen Flughäfen dagegen von Januar bis März um 8,1 Prozent gesunken.

Pro Woche gebe es in Leipzig/Halle rund 1.000 Starts und Landungen von Frachtmaschinen. An manchen Tagen im April sei der Flughafen damit der verkehrsreichste in Europa gewesen, hieß es. An dem Airport betreibt die Posttochter DHL ein europäisches Drehkreuz. Komplett zusammengebrochen ist dagegen das Passagiergeschäft. Dort zählt Leipzig/Halle ohnehin nicht zu den Top Ten der deutschen Verkehrsflughäfen. Inzwischen landen nur noch vereinzelt Passagiermaschinen auf dem Flughafen, vorige Woche zum Beispiel eine Maschine mit rumänischen Erntehelfern. Auch am zweiten sächsischen Flughafen in Dresden gibt es praktisch keine Passagierflüge mehr.

Freitag, 24. April, 13.40 Uhr Die Corona-Pandemie fordert die Welt auf eine ganz neue Weise heraus. Und eines ist klar: Das wird auch noch länger so bleiben. Da aktuell keine Workshops stattfinden können, hat das HPI als Partner des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Berlin eine eigene Online-Plattform aufgesetzt. Hier soll den Workshopteilnehmern aus kleineren und mittleren Unternehmen auch in dieser Zeit Wissen rund um die Digitalisierung zur Verfügung gestellt werden.

Freitag, 24. April, 13.22 Uhr BMW will das Autowerk Spartanburg in den USA und das Motorradwerk in Berlin nach wochenlangem Stillstand vom 4. Mai an schrittweise wieder hochfahren. In Deutschland soll die Autoproduktion erst am 11. Mai im niederbayerischen Dingolfing wieder starten, ebenso in Mexiko, wie der Konzern am Freitag mitteilte. „Frühestens am 18. Mai“ sollen dann die Autobauer im BMW-Stammwerk München, in Leipzig, Regensburg, im südafrikanischen Rosslyn und im Mini-Werk Oxford wieder an die Arbeit gehen – „je nach Marktentwicklung“.

In München, Dingolfing, Regensburg und Leipzig sind annähernd 20.000 BMW-Mitarbeiter in Kurzarbeit. Mehrere Tausend Mitarbeiter hatten den Produktionsstopp für Umbauten in den Werken genutzt. Die BMW-Motorenwerke sollen zur Versorgung der Autowerke schon am kommenden Montag wieder starten.

Freitag, 24. April, 12.55 Uhr Die Universität St. Gallen und Vertreter der Schweizer Transportwirtschaft haben einen offenen Brief an den Bundesrat des Landes adressiert. Darin stellen sie drei Forderungen: Sicherstellung von Verpflegung, sanitären Einrichtungen und Schutzausrüstung für LKW-Fahrer, Aufhebung der Grenzschließungen für den Personen- und Güterverkehr bei beschleunigter LKW-Abfertigung an den Grenzen sowie Verzicht auf zusätzliche Kostenbelastungen der Transportwirtschaft, insbesondere bei der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe und CO2-Abgabe auf Treibstoffe.

Freitag, 24. April, 11.27 Uhr Hamsterkäufe wegen der Corona-Pandemie haben dem Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé im ersten Quartal ein überraschend kräftiges Absatzplus beschert. Wie sich das Geschäft weiter entwickelt, wagt die Konzernspitze allerdings nicht wirklich einzuschätzen. Auch wenn es zu früh sei, die vollen Auswirkungen von Covid-19 zu beurteilten, „halten wir an unserem ursprünglichen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 vorläufig fest“, teilte das an der Börse wertvollste Unternehmen Europas am Freitag mit.

Mit seiner breiten Produktpalette profitierte der Konzern in der Corona-Krise bisher davon, dass sich die Menschen in vielen Ländern in Europa und Nordamerika angesichts von Ausgangssperren und Kontaktverboten mit Vorräten eindeckten. In den ersten drei Monaten des Jahres legte das Nestlé-Geschäft stärker zu als von Experten erwartet. Vor allem Fertiggerichte, Kaffee und Heimtierbedarf waren gefragt, ebenso Produkte aus dem Gesundheitssegment. Süßwaren und Speiseeis verkauften sich hingegen weniger gut.

Freitag, 24. April, 11.16 Uhr Mit einem Stabilitätsfonds für den Schienengüterverkehr muss die Bundesregierung die Unternehmen bei der Sicherung der Versorgung in der Corona-Krise unterstützen. Dafür sprechen sich die vier Branchenverbände Allianz pro Schiene, Netzwerk Europäischer Eisenbahnen, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und der VPI Verband der Güterwagenhalter in Deutschland aus. In der gemeinsamen Erklärung unterstreichen sie die zentrale Rolle, die der Schienengüterverkehr in der Krise für die zuverlässige Lieferung von Lebensmitteln, Rohstoffen und anderen Gütern spiele und warnen vor Verkehrsverlagerungen von der Schiene auf die Straße.

Der Bund erwarte vom Schienengüterverkehr, dass er die Grundversorgung der Bevölkerung zuverlässig sicherstelle – auch dann, wenn die coronabedingten Nachfrageschwankungen hohe Mehrkosten ohne entsprechende Mehreinnahmen verursachten. Die hohen Erwartungen der Politik habe die Branche voll erfüllt, für den hohen Aufwand müsse es eine Kompensation geben.

Freitag, 24. April, 10.48 Uhr Trotz aller durch das Coronavirus bedingten Schwierigkeiten – auf der Meyer Werft in Papenburg geht der Schiffbau weiter. Am Donnerstag kamen zwei auf einer Werft im polnischen Danzig vorgefertigte, jeweils etwa 500 Tonnen schwere Bugsegmente für den Neubau S709 an der Ems an. Die beiden Großsegmente sind Teil der neuen „Aidacosma“, die in einem Jahr an die Rostocker Reederei Aida Cruises geliefert werden soll.

Zuletzt hatte Werftchef Bernard Meyer in einer Videobotschaft an die Belegschaft eine Streckung des Auftragsbestands angekündigt. So soll die Zahl der Ablieferungen am Standort Papenburg wieder auf ein großes und ein kleineres Schiff pro Jahr zurückgefahren werden. Zuletzt hatte die Werft zwei große und ein kleineres Schiff pro Jahr ausgeliefert. Die „Aidacosma“ betreffen diese Pläne bislang nicht. „Der Bau des Schiffes geht natürlich weiter“, sagt Peter Hackmann, der Sprecher der Werft. Der Neubau soll nach derzeitiger Planung im Mai 2021 ausgeliefert werden. Ob der Termin angesichts der Corona-Krise gehalten werden kann, muss sich zeigen.

Freitag, 24. April, 10.26 Uhr Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen sei katastrophal, teilt das Münchner Ifo-Institut mit. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im April auf 74,3 Punkte abgestürzt, nach 85,9 Punkten im März. Dies ist der niedrigste jemals gemessene Wert, wie die Wirtschaftsforscher mitteilen. Einen stärkeren Rückgang habe es noch nicht gegeben. Das sei vor allem auf die massive Verschlechterung der aktuellen Lage zurückzuführen. Die Unternehmen blickten zudem noch nie so pessimistisch auf die kommenden Monate.

Der Index ist im verarbeitenden Gewerbe auf den niedrigsten Wert seit März 2009 gefallen. Die aktuelle Geschäftslage der Industriefirmen habe sich dramatisch verschlechtert, heißt es. Die Erwartungen sind von großem Pessimismus geprägt. Die Dienstleister beurteilten ihre Lage noch nie so schlecht. Auch bei ihnen herrscht Pessimismus. Im Handel hat sich der Sturzflug des Klimaindikators ebenfalls fortgesetzt. Im Bauhauptgewerbe ist der Index noch nie so stark gesunken. Gleiches gilt für den Indikator der aktuellen Lage sowie den der Erwartungen. Mit ihrer aktuellen Lage sind die Baufirmen jedoch mehrheitlich noch zufrieden.

Freitag, 24. April, 10.09 Uhr Die angeschlagene Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft soll im Rahmen einer Insolvenz in Eigenverwaltung wieder auf Kurs gebracht werden. Die entsprechenden Anträge seien am Morgen gestellt worden, sagte ein Sprecher des zuständigen Amtsgerichts am Freitag. Nun muss das Gericht entscheiden, ob es den Anträgen zustimmt.

Die Sanierung und Fortführung des Unternehmens sei das Ziel der Insolvenz in Eigenverwaltung, sagte ein Sprecher der Werft. Die Geschäftsleitung kann im Amt bleiben, ihr wird allerdings ein sogenannter Sachwalter von außen zur Seite gestellt. Zuvor hatten regionale Medien über die geplante Stellung des Insolvenzantrags berichtet. Die FSG ist schon seit längerem in finanzieller Schieflage. Vor allem die Verzögerungen bei einem Neubau waren laut Werft Schuld an den tiefroten Zahlen. Zuletzt war zudem der Auftrag zum Bau von zwei Großfähren storniert worden. Erst im vergangenen Jahr hatte der Finanzinvestor Lars Windhorst das Unternehmen vom norwegischen Siem-Konzern übernommen.

Freitag, 24. April, 9.49 Uhr Der Verein Hamburger Spediteure (VHsp)startete eine Umfrage bei den Mitgliedsfirmen zu den Auswirkungen der Coronakrise auf die Umsatzentwicklung. Durchschnittlich verzeichnen die Spediteure einen 32,5 prozentigen Rückgang im Export und 36 Prozent für die Importgeschäfte. Infolge der Rückgänge mussten bereits 40 Prozent der befragten Unternehmen Kurzarbeit anmelden.

Eine Stundung der Sozialversicherungsbeiträge haben hingegen ca. 7 Prozentbeantragt. Willem van der Schalk, Vorsitzer des VHSp: „Wir hoffen, dass die Wirtschaft bald wieder ins Rollen kommt. Spätestens in der zweiten Hälfte des Jahres rechnen wir mit einer Produktionssteigerung im internationalen Bereich, insbesondere im fernöstlichen Teil der Erde. Wir gehen ganz stark davon aus, dass die Importe dann wieder zulegen werden. Wie sich der Export verhält, ist schwer einzuschätzen, da eine Vielzahl an innerdeutschen Produktionsstätten gänzlich gen Null fahren musste. Es kann zur Zeit nicht beantwortet werden, wann an das Niveau der letzten Jahre angeknüpft werden kann. Aber ich kann im Namen unserer Mitglieder sprechen, dass erfreulicherweise rund 95 Prozent der befragten Unternehmen davon ausgehen, dass Entlassungen gegenwärtig keine Option darstellen."

Freitag, 24. April, 9.35 Uhr Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, hat die Bundesregierung im Kampf gegen das Coronavirus vor Übertreibungen gewarnt und einen marktwirtschaftlichen Kurs angemahnt. Feld sagte dem Handelsblatt: „Vor allem das, was aktuell diskutiert wird, ist problematisch. Man hat den Eindruck, jede Branche wolle spezifisch unterstützt werden.“ Das Gastgewerbe wolle den ermäßigten Mehrwertsteuersatz, der jetzt beschlossen sei. Die Autoindustrie fordere wieder eine Abwrackprämie, der Handel Konsumgutscheine.„Das könnte man fast beliebig fortführen - wer hat noch nicht, wer will nochmal.“

Ginge man diesen Weg weiter, werde man das hinterher finanzpolitisch kaum mehr einfangen können, warnte Feld. Dies gelte auch für sozialpolitische Maßnahmen, wie die Anhebung des Kurzarbeitergeldes oder die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes. Feld kritisierte auch die geplante Verschärfung des Außenwirtschaftsgesetzes. „Das Ziel, eine Festung Europa aufzubauen, ist in jedem Fall der falsche Weg.“ Die Bundesregierung will die Übernahme deutscher Firmen in strategisch wichtigen Bereichen erschweren. Sie hat in der Krise umfassende Hilfsprogramme auf den Weg gebracht, um Jobs und Firmen zu erhalten. Ein Fonds sieht notfalls eine Beteiligung des Staates an Unternehmen vor.

Freitag, 24. April, 9.13 Uhr Auf die Einführung der Maskenpflicht im Rahmen der Covid-19 Pandemie ist der Hamburger Table Top Großhändler Primeguest bestens vorbereitet: „Wir können auf den bevorstehenden Run auf Einweg Behelfsmasken oder Community-Masken unmittelbar reagieren und auf einen Lagerbestand von mehreren Millionen Stück zurückgreifen“, meldet Primeguest Geschäftsführer Eric Rech. In Anbetracht der Tatsache, dass auch andere Bundesländer vor Einführung der Maskenpflicht stehen, ist diese unmittelbare Verfügbarkeit vor Ort ein echter Vorteil für Unternehmen und Bürger der Hansestadt.

Die derzeit lieferbaren Einweg-Behelfsmasken sind in verschiedenen Varianten vorrätig und stammen aus der Produktion eines Partnerunternehmens in Deutschland. Dieser Hersteller hat bereits mehrere Millionen dieser auch als Alltagsmasken bezeichneten Behelfsmasken im In- und Ausland ausgeliefert. Die Produktion läuft seit Wochen auf Hochtouren und Kapazitäten werden, so Eric Rech, beim Hersteller weiter ausgebaut. So könne mittelfristig auch der Bedarf in anderen Bundesländern abgedeckt werden.

Freitag, 24. April, 8.41 Uhr Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess hat sich dafür ausgesprochen, die Wirtschaft in Deutschland nach dem flächendeckenden „Lockdown“ behutsam wieder hochzufahren. Allzu lange abwarten dürfe man dabei nicht, sagte der Manager am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung Maybrit Illner. „Sicher können wir noch durchhalten“, meinte Diess zu einem Zeitraum von einigen Wochen. „Aber jetzt geht es darum, das System wieder in Gang zu bringen.“

Er sei überzeugt, dass es gelingen könne, die Produktionsprozesse neu anzuschieben und gleichzeitig das Virus unter Kontrolle zu halten. Über eine längere Zeit sei ein Stillstand schwierig. „Wir können in Deutschland stolz auf das sein, was wir erreicht haben“, sagte Diess in der Talkrunde, an der auch der Bonner Virologe Hendrik Streeck teilnahm. Nun müsse man aber „die Wirtschaft wieder in Gang bringen“.

Freitag, 24. April, 8.30 Uhr Die Bundesländer haben sich zwar geeinigt, die Beförderung aller Güterarten an Sonn- und Feiertagen zuzulassen. Allerdings sind die Ausnahmen in den jeweiligen Ländern unterschiedlich befristet. So soll die Regelung nach derzeitigem Stand in vier Bundesländern am 26. April, in anderen Ländern Anfang oder Ende Juni und in Sachsen-Anhalt am 31. August enden. Das Saarland hat die Gütertransporte „bis auf Weiteres“ freigegeben. Das Deutsche Verkehrsforum warnt, dass der regulatorische Flickenteppich zu Unsicherheiten in der Planung und der Disposition führt. Es appelliert an die Länder, eine bundesweit einheitliche Lösung zu finden und die Gültigkeit der Ausnahmeregelung großzügig anzulegen.

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Freitag, 24. April, 8.21 Uhr Die europäischen Nutzfahrzeug-Hersteller haben die Coronakrise deutlich zu spüren bekommen. Vor allem in Spanien, Italien und Frankreich wurden laut dem Nfz-Branchenverband Acea weit über 60 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft. Der europäische Nutzfahrzeugmarkt ist wegen der Coronavirus-Pandemie im März fast um die Hälfte eingebrochen. Mit 105.196 Fahrzeugen seien 47,3 Prozent weniger zugelassen worden als im Vorjahresmonat, teilte der zuständige Branchenverband Acea mit. Bereits im Januar und im Februar waren die Zulassungszahlen rückläufig gewesen, der Rückgang im März war nun allerdings nochmals erheblich größer.

Am stärksten fielen die Rückgänge in den besonders schwer von der Covid-19-Pandemie gebeutelten Ländern Italien (minus 66,1 Prozent), Spanien (minus 64,4 Prozent) und Frankreich (minus 63,1 Prozent) aus. Von dem Rückgang sind alle Nfz-Segmente betroffen, und die Hersteller hätten auf allen 27 EU-Märkten klare Rückgänge zu verzeichnen gehabt, hieß es weiter. Aufgrund der Maßnahmen gegen das Virus mussten etliche Händler ihre Türen schließen.

Freitag, 24. April, 7.51 Uhr Svenja Schulze,Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, hat sich für eine „Innovationsprämie“ ausgesprochen Svenja Schulze für eine „Innovationsprämie“ ausgesprochen. „Sinnvoll wären etwa auch Prämien für die Autoflotten sozialer Dienste, die auf Elektroautos umsteigen.“Die Autoindustrie, eine der wichtigsten Schlüsselindustrien in Deutschland, ist von der Coronakrise schwer getroffen worden. Der Absatz ging stark zurück, die Produktion war unterbrochen, Autobauer und Zulieferer meldeten Kurzarbeit an.

Zuletzt hatten Volkswagen und Daimler deutliche Gewinneinbrüche gemeldet. Die Autobauer fordern staatliche Hilfen, um die Konjunktur wieder anzukurbeln und den Austausch alter Benziner und Dieselwagen zu fördern. „Wenn die Bundesregierung demnächst über mögliche Hilfen redet, müssen wir das mit einem klaren Kompass tun. Klimaschutz, Innovation und Arbeitsplätze sind für mich der Maßstab für gute Konjunkturpolitik“, sagte Schulze. Zugleich lehnte sie eine Neuauflage der Abwrackprämie von 2009 ab, diese habe der Umwelt nicht genützt. „Falsch wäre es, jetzt Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und hohem CO2-Ausstoß zu fördern, die dann weitere 10, 15 Jahre auf unseren Straßen fahren“, sagte Schulze.

Freitag, 24. April, 7.47 Uhr Angesichts der zahlreichen Einschränkungen beim Handel mit Medizinprodukten wegen der Corona-Pandemie hat die Welthandelsorganisation (WTO) vor Gefahren für Lieferketten gewarnt. „Sobald mehr produziert werden kann, wird der Handel von entscheidender Bedeutung sein, um Vorräte von dort, wo sie reichlich vorhanden sind, dorthin zu verlagern, wo sie fehlen“, teilte die WTO am Donnerstag in Genf mit. „Ein Mangel an internationaler Zusammenarbeit könnte jedoch die dringend erforderliche Reaktion auf das Angebot behindern.“ Dies gelte umso mehr, als dass die Krankheit zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten ihren Höhepunkt erreichen werde.

Etwa 80 Länder und Gebiete hätten Handelsbeschränkungen erlassen, die vor allem für Schutzausrüstungen für Gesundheitspersonal wie Schutzbrillen und Masken gelten, so die WTO. Aber auch Desinfektionsmittel, Medikamente und Virustests seien betroffen. Manche Länder hätten auch den Verkauf von Nahrungsmitteln, Seife und Toilettenpapier ins Ausland eingeschränkt. Die Maßnahmen seien eine Antwort auf nationale Knappheit, räumte die Organisation ein. Zugleich betonte sie, die medizinische Fertigung müsse dringend hochgefahren werden, um Covid-19 zu bekämpfen.

Donnerstag, 23. April, 18.27 Uhr Jaguar Land Rover will im kommenden Monat an verschiedenen Standorten schrittweise wieder seine Produktion aufnehmen. Das kündigte der britische Autobauer am Donnerstag an. Begonnen werden solle vom 18. Mai an mit den Werken im englischen Solihull, in Österreich und der Slowakei. „Wir sehen in China eine Erholung der Verkaufszahlen, und Kunden kehren in unsere Ausstellungsräume zurück“, hieß es in einer Mitteilung. Weitere Standorte sollen demnach folgen.

Die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter habe aber oberste Priorität. Daher sollen strenge Auflagen zur Einhaltung der sozialen Distanz eingeführt werden. Weitere Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung würden derzeit noch geprüft, hieß es weiter. Jaguar Land Rover hatte seine Produktion vor gut einem Monat wegen der Coronavirus-Pandemie gestoppt.

Donnerstag, 23. April, 18.15 Uhr Die Regierung in Rom will die seit Jahren insolvente Fluggesellschaft Alitalia im Frühsommer verstaatlichen. Eine neue Gesellschaft mit öffentlichen Geldern solle innerhalb der ersten Juni-Wochen entstehen und Alitalia übernehmen, sagte Arbeitsminister Stefano Patuanelli am Donnerstag im Parlament in Rom. Dabei schloss er Stellenstreichungen nicht aus.

Alitalia macht seit 2002 keinen Profit. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer – darunter etwa Delta oder Lufthansa – zu finden, scheiterten. Das Unternehmen wurde 2008 privatisiert, brauchte aber immer wieder staatliche Hilfen. Laut Branchenanalyst Andrea Giuricin kostete dies den Steuerzahler in den vergangenen zwölf Jahren rund 10 Mrd. EUR. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Der Staat hatte dem Traditionsunternehmen in jüngerer Zeit Überbrückungskredite von zusammen rund 1,5 Mrd. EUR gewährt.

Donnerstag, 23. April, 18.05 Uhr Die Lufthansa kann sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Coronakrise retten. Diese Einschätzung veröffentlichte der Dax-Konzern am Donnerstag, nachdem er für das erste Quartal einen operativen Verlust von 1,2 Mrd. EUR vermeldet hatte. Für das laufende zweite Quartal werde ein noch deutlich höheres Minus erwartet, teilte das Unternehmen mit. Es sei momentan nicht absehbar, wann der Flugbetrieb wieder ausgeweitet werden könne. Aktuell verfüge Lufthansa nach erneuten Kreditaufnahmen insgesamt über 4,4 Mrd. EUR flüssige Mittel, die allerdings in den „nächsten Wochen“ deutlich zurückgehen werden, hieß es weiter. „Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können.“

Lufthansa steckt den Angaben zufolge daher „in intensiven Verhandlungen“ mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um verschiedene Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen wird auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert. Die Gespräche dauerten an. Der Lufthansa-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. Lesen Sie hier dazu.

Donnerstag, 23. April, 17.51 Uhr Die Lufthansa verzeichnet im ersten Quartal wegen der Coronakrise einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von 1,2 Mrd. EUR. Im Vorjahr hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Mio. EUR betragen. Allein im März habe man knapp 1,4 Mrd. EUR Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Mrd. EUR in ähnlicher Größenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Mrd. EUR. Zusätzlich werden nun ungünstige Treibstoffverträge und Wertminderungen der Flugzeuge auf den Gewinn drücken. Details dazu will Lufthansa Mitte Mai veröffentlichen.

Donnerstag, 23. April, 16.58 Uhr Ryanair-Chef Michael O'Leary hat der Lufthansa vorgeworfen, die Corona-Krise zu missbrauchen. „Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern", sagte der stets meinungsstarke Airline-Manager am Donnerstag dem Handelsblatt.

Für sein eigenes Unternehmen schloss O'Leary Staatshilfen aus, weil man über ausreichende Bargeldreserven verfüge. Ryanair werde wahrscheinlich deutlich länger als jede andere Airline überleben. Der Manager räumte ein, dass das staatliche Kurzarbeitergeld in vielen europäischen Ländern die finanzielle Situation seines Unternehmens verbessert. Im Winter sei dennoch ein Stellenabbau von 10 bis 20 Prozent „fast unvermeidlich“.

Donnerstag, 23. April, 16.42 Uhr Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die EU-Staaten vor ihrem Gipfeltreffen zur finanziellen Hilfe untereinander und zu einer engen Abstimmung in der Krise aufgerufen. „Mitgliedsstaaten, die durch die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, brauchen solidarische Unterstützung durch die übrigen EU-Staaten“, teilte der Verband am Donnerstag mit. „Das gilt vor allem für Länder in Süd- und Osteuropa.“ Der VDA verwies auf die international aufgestellte Branche, die in allen EU-Ländern produziere.

Beim Wiederanlaufen der Produktion müssten sich die Länder zeitlich untereinander eng abstimmen. „Noch agieren die Mitgliedstaaten zu oft im Alleingang, auch beim Ausstieg aus dem Lockdown“, teilte der VDA weiter mit. „Außerdem müssen die Grenzen für den Gütertransport so durchlässig wie möglich werden. Anders sind die derzeitigen Probleme in den Lieferketten nicht zu beheben.“ Ohne funktionierende Lieferketten sei ein Hochfahren der Produktion nicht möglich.

Donnerstag, 23. April, 16.05 Uhr Handel, Hersteller und auch Logistikdienstleister müssen sich auf schwere Zeiten einstellen. Die Verunsicherung unter den Konsumenten und die Angst vor Jobverlust ist groß, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Die Nürnberger Marktforscher GfK prognostizieren für den Monat Mai einen massiven Einbruch des Konsumklima-Index auf den historischen Tiefstand von minus 23,4 Punkte. Das wären noch einmal 25,7 Punkte weniger als im April. Hier geht es zur Grafik.

Donnerstag, 23. April, 15.40 Uhr Die Zahl der Abflüge hat sich seit Mitte März weltweit drastisch reduziert. In Deutschland sind die Abflugzahlen in der dritten Aprilwoche im Vorjahresvergleich um rund 97 Prozent eingebrochen, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Hier geht es zur Grafik.

Donnerstag, 23. April, 15.30 Uhr Das Transportunternehmen Sovereign Speed hilft, medizinische Einrichtungen auch in Zeiten von Corona mit der nötigen Schutzkleidung zu versorgen. Diese wird am Flughafen Frankfurt abgeholt und über Nacht an Einrichtungen, wie beispielsweise die Bundeswehr, Bundespolizei oder Kliniken verteilt.

Nach Angaben des Unternehmens wurden im Rahmen der Notfall-Supply-Chain bereits mehr als 50 Mio. Schutzmasken, 10 Mio. Schutzbrillen und 5 Mio. Schutzkittel ausgeliefert. Hierfür wurden mehr als 30 Charter-Flüge für Spediteure importseitig gehandelt, weitere 15 in den kommenden zwei Wochen seitens der Kunden. Aufgrund der neuen Maskenpflicht geht Sovereign davon aus, dass der Service ausgebaut wird.

Donnerstag, 23. April, 14.47 Uhr In den Niederlanden gibt es Widerstand gegen Staatshilfe für die von der Corona-Krise getroffene Fluggesellschaft Air France-KLM, falls Generaldirektor Benjamin Smith trotz der Lage einen Bonus erhält. „Wir finden Bonuszahlungen in dieser Krisenzeit nicht vernünftig und nicht mit einer Hilfe aus Steuergeldern vereinbar“, sagte der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra der Zeitung De Telegraaf. „Das werden wir dem Unternehmen deutlich machen, auch während der Aktionärsversammlung.“ Aus Unterlagen für die Versammlung Ende Mai gehe hervor, dass die Modalitäten einer Bonuszahlung noch am 3. April angepasst worden seien, so die Zeitung.

Wie der Rundfunksender NOS am Donnerstag berichtete, könnte ein Bonus für Smith demnach davon abhängig gemacht werden, wie viel Geld die Airline am Ende des Jahres in der Kasse hat. Da dies im Wesentlichen vom Umfang der erhofften Staatshilfe aus den Niederlanden und Frankreich abhängig sei, steige der Bonus für den Spitzenmanager mit steigender Staatshilfe. In welchem Umfang die Airline mit Staatshilfe rechnet, ist bislang nicht präzisiert worden. In Frankreich war von Milliardenbeträgen die Rede.

Donnerstag, 23. April, 14.33 Uhr Die in der Corona-Krise in schweres Fahrwasser geratenen MV-Werften können auf 600 Millionen Euro Staatshilfen bis Jahresende hoffen. Diese Summe nannte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag in einer gemeinsamen Sitzung des Wirtschafts- und Finanzausschusses des Landtags. Offen ist demnach noch, ob die Unterstützung als Kredit, Bürgerschaft oder in anderer Form gewährt wird. „Wir verhandeln mit dem Gesellschafter, Bund und Banken weiter. Mit einem Ergebnis rechnen wir in den kommenden Wochen“, sagte Glawe nach der Ausschusssitzung. Die Zulieferer sollen wegen unbezahlter Lieferungen an die MV-Werften mit bis zu 50 Mio. EUR unterstützt werden. Diese Hilfen müssen später zurückgezahlt werden.

Donnerstag, 23. April, 14.12 Uhr Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen wollen sich kommende Woche in einer Schalte über die Zukunft des Automobilsektors in der Corona-Krise austauschen. „Wir wollen nächste Woche eine Videokonferenz der Autoländer machen“, kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag nach einem Treffen mit Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) in Ulm an. Der Sektor sei stark betroffen. Selbst wenn man alles wieder lockere, könne der Automobilsektor nicht so funktionieren wie vorher, da etwa Zulieferketten wie in Italien nicht funktionierten und Märkte wie die USA nicht geöffnet seien.Man wolle sich zusammensetzen, um etwa über ökologische Prämienmodelle nachzudenken.

Donnerstag, 23. April, 13.11 Uhr Air-Berlin-Insolvenzverwalter Lucas Flöther erwartet bald eine Flut von Pleiten aufgrund der Coronakrise. Nur ob sie schon im Herbst oder erst nächstes Jahr kommt, sei noch offen: „Die Bugwelle baut sich gerade auf“, sagte er am Mittwochabend in einer Videokonferenz des Münchner Clubs Wirtschaftspresse.

Karstadt Kaufhof, die Restaurantketten Vapiano und Maredo, das Modeunternehmen Hallhuber und die Stadthalle Bonn-Bad Godesberg waren im April erste prominente Opfer, die Insolvenz anmelden oder unter einen Schutzschirm flüchten mussten. Laut Gesetz muss jeder Unternehmer bei drohender Zahlungsunfähigkeit sofort beim Amtsgericht Insolvenz anmelden - zum Schutz aller Vertragspartner und des ganzen Marktes „vor Unternehmens-Zombies, die den Wettbewerb verzerren und andere mit in den Abgrund ziehen“, so Flöther. Die Bundesregierung hat die Antragspflicht jedoch für viele Unternehmen bis Ende September ausgesetzt

Donnerstag, 23. April, 12.56 Uhr Vietnam hat 40 t Atemschutzmasken nach Mecklenburg-Vorpommern geschickt. Der Airbus A350-900 von Vietnam Airlines landete am Donnerstag auf dem Flughafen Rostock-Laage, wie dessen Geschäftsführerin Dörthe Hausmann mitteilte. Die mehr als 2.000 Pakete sollten noch am selben Tag ausgeliefert werden. Laut Innenministeriums handelt es sich um 1,5 Mio. Mund-Nasen-Schutzmasken. Sie würden auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt und seien vor allem für Schulen und Verkehrsbetriebe gedacht. Ab Montag gilt in Mecklenburg-Vorpommern eine Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase im öffentlichen Personennahverkehr sowie in Geschäften.

Donnerstag, 23. April, 11.48 Uhr Die Geschäftserwartungen der deutschen Mittelständler haben sich unter dem Eindruck der Pandemie massiv verschlechtert. Das zeigt die aktuelle Untersuchung der Creditreform Wirtschaftsforschung. Zwischen der 10. und 13. Kalenderwoche wurden rund 1.000 Unternehmen zu ihrer Geschäftslage und zu ihren Geschäftserwartungen befragt. Danach verliert der Creditreform Geschäftsklimaindex (CGK) deutlich und notiert mit 7,7 Punkten klar unter dem Vorjahresstand (22,2 Punkte).

Im längerfristigen Vergleich liegt der aktuelle Geschäftsklimaindex aber weiter über dem Frühjahr 2009 (- 15,3 Punkte), als die deutsche Wirtschaft in der Finanzkrise steckte. Das liegt vor allem an der noch relativ guten Lage im Baugewerbe. Aktuell rechnen noch 26,6 Prozent der Befragten (Vj: 36,7 Prozent) mit steigenden Auftragseingängen für den weiteren Jahresverlauf – knapp jeder Fünfte erwartet Rückgänge. Bei den Umsätzen gehen 18,2 Prozent der Befragten (Vj: 7,4 Prozent) von einem Minus aus. Vor allem das Verarbeitende Gewerbe und der Handel rechnen mit hohen Einbußen. Mit steigenden Umsätzen kalkulieren im Mittelstand nur noch 29,8.

Donnerstag, 23. April, 11.24 Uhr Nachdem der Termin für die in Bremen stattfindende Breakbulk Europe 2020 infolge der Covid-19-Pandemie bereits in die zweite Jahreshälfte verschoben wurde – die Messe soll nun vom 29. September bis 1. Oktober stattfinden –, wird auch die diesjährige Breakbulk Americas erst später starten. Neuer Termin im George R. Brown Convention Center in Houston: 3. bis 5. November.

Donnerstag, 23. April, 11.06 Uhr Viele Unternehmen sind mittelbar oder unmittelbar systemrelevant und leisten vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie einen besonderen Beitrag zur Aufrechterhaltung von Gesundheit und Gesellschaft. Die Recruitinglösung Softgarden hat mit Jobs2Live.de eine kostenlose Recruitingplattform für diese Unternehmen im deutschsprachigen Raum geschaffen, die sie nutzen können, um möglichst schnell Fachkräfte zu rekrutieren.

Softgarden möchte seinen Beitrag zur Lösung der aktuellen Corona-Krise und zur Stabilisierung von Gesundheitssystem und Gesellschaft leisten. Als einer der führenden Anbieter von Recruiting-Software im deutschsprachigen Raum nutzt das Unternehmen deshalb seine Expertise und bietet mit Jobs2Live.de ab sofort eine besondere Jobbörse. Auf ihr können Unternehmen, die aktuell einen besonderen Beitrag zum Gesundheitssystem oder zur Versorgung der Bevölkerung leisten, kostenfrei Stellenanzeigen schalten und dringend benötigte Fachkräfte schneller finden.

Donnerstag, 23. April, 10.44 Uhr Nach einer vierwöchigen Schließzeit in der Corona-Krise werden in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden wieder Fahrzeuge ausgeliefert. Die Wagen werden nun komplett desinfiziert und kontaktlos an die Kunden übergeben, teilte Volkswagen am Donnerstag mit. Auf eine detaillierte Einweisung am Fahrzeug wird laut Volkswagen verzichtet, technische Neuerungen wie Assistenzsysteme werden mit Videos erklärt. 2019 nahmen rund 1.300 Kunden ihr Fahrzeug in der Gläsernen Manufaktur entgegen, in diesem Jahr sollen es rund 2.600 sein. Der allgemeine Besucherbereich bleibt aber weiterhin vorerst geschlossen.

Donnerstag, 23. April, 10.10 Uhr Der Stabilisierungsfonds der Bundesregierung in der Corona-Krise ist noch nicht einsatzbereit. Gegenwärtig werde „mit Hochdruck“ an einer Rechtsverordnung gearbeitet, heißt es in einer Antwort von Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nußbaum auf eine Anfrage der Linke-Fraktion.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds soll ermöglichen, dass sich der Staat notfalls an Großunternehmen beteiligen kann. Im Gesetz heißt es, der Fonds soll Unternehmen stabilisieren und deren Kapitalbasis stärken, deren Bestandsgefährdung erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft, die technologische Souveränität, Versorgungssicherheit, kritische Infrastrukturen oder den Arbeitsmarkt hätte.

Donnerstag, 23. April, 9.49 Uhr Systemrelevante Berufsgruppen wie Logistik-Helfer oder Pflegepersonal sind aufgrund der Corona-Pandemie aktuell stark im Fokus der Öffentlichkeit. Einige Beschäftigte - zum Beispiel in Laboren, in der Gebäudereinigung oder in der Logistik - agieren vielmehr im Hintergrund und sind laut öffentlicher Leitlinien ebenfalls systemrelevant. Die Analysten der Vergleichsplattform Gehalt.de haben anhand von 19.659 Datensätzen die Einkommen dieser versteckten Beschäftigten untersucht. Das Ergebnis: Die Vergütung ist oftmals vergleichsweise gering.

In diesem Ranking beziehen Ingenieure in der Biotechnologie mit 52.100 EUR das höchste Einkommen. Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten (35.100 EUR) und Laboranten (38.800 EUR) verdienen deutlich weniger. Produktionshelfer (28.200 EUR) beziehen das niedrigste Gehalt in dieser Auswertung. Sie sichern die Produktion und den Transport von Waren. Logistiker organisieren ebenfalls Lieferketten - für ein Jahresgehalt von rund 33.100 EUR. Hafenarbeiter (30.400 EUR) und Lageristen (30.300 EUR) verdienen etwas weniger. Zum Vergleich: Das Jahresgehalt von Fachkräften in Deutschland beträgt im Median rund 43.200 EUR im Jahr.

Donnerstag, 23. April, 9.15 Uhr In der Coronakrise wollen 18 Prozent der deutschen Unternehmen Mitarbeiter entlassen oder befristete Jobs nicht verlängern. In der Industrie und bei den Dienstleistern ist es jeweils jede fünfte Firma, 15 Prozent planen einen Stellenabbau im Handel und nur 2 Prozent im Bausektor. Das ist das vorläufige Ergebnis der neuesten Umfrage des Ifo-Instituts im April. Demnach nutzt die Hälfte der Unternehmen bereits Kurzarbeit.

Im Schnitt rechnen die Unternehmen damit, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens etwa 3,9 Monate lang dauern. Schließungen und Produktionsstopps erleben derzeit 15 Prozent. Lieferprobleme bei wichtigen Vorprodukten melden 41 Prozent in der Industrie und 53 Prozent der Firmen im Handel. Einen Umsatzrückgang spüren 84 Prozent, nur 4 Prozent melden einen Anstieg. Dabei glauben 45 Prozent der Unternehmen, dass der Rückgang teilweise nachgeholt werden kann. Zudem wollen 46 Prozent der Firmen Investitionen verschieben.

Donnerstag, 23. April, 9 Uhr Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat angesichts der Coronavirus-Pandemie mit einem deutlichen Nachfragerückgang zu kämpfen. Seit Ende März überwiegen die Stornierungen die neuen Bestellungen im LKW-Geschäft, wie das Unternehmen am Donnerstag in Stockholm mitteilte. Auf das gesamte erste Quartal bezogen lag der Auftragseingang um 16 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Vorstandschef Martin Lundstedt sprach vom Beginn einer harten Zeit für den Rivalen von Daimler und der VW-LKW-Tochter Traton.

Die Produktionsstopps und die niedrigere Nachfrage im Zuge der Corona-Krise hätten Umsätze und Gewinne negativ beeinflusst, sagte Lundstedt. Der Erlös der Schweden ging in den ersten drei Monaten des Jahres um fast 15 Prozent auf 91,4 Mrd. Schwedische Kronen (8,3 Mrd. EUR) zurück. Unter dem Strich stand mit 4,8 Mrd. Kronen weniger als halb so viel Gewinn wie im Vorjahreszeitraum.

Donnerstag, 23. April, 8.32 Uhr Die Marken der Traton Group fahren schrittweise ihre seit Mitte März ruhende Produktion wieder hoch. Scania Vehicles & Services testet in Schweden und den Niederlanden zunächst an zwei Arbeitstagen mit reduziertem Tempo die Stabilität der Lieferketten und die Prozesse an der Fertigungslinie unter den Bedingungen des Gesundheitsschutzes. Eine Woche später beginnt in den Produktionsstätten von Scania in Frankreich und Brasilien der Hochlauf.

Man Truck & Bus lässt vom 27. April an seine Bus- und LKW-Produktion stufenweise wieder anlaufen. Bei Volkswagen Caminhões e Ônibus wird im Stammwerk im brasilianischen Resende ab dem 27. April wieder produziert. Für das mexikanische VWCO-Werk in Queretaro ist der Start für den 4. Mai geplant. Auf Basis vorläufiger Zahlen erwartet die Traton Group für das 1. Quartal 2020 einen Umsatz von rund 5,7 Mrd. EUR, ein operatives Ergebnis von rund 160 Mio. EUR und eine operative Umsatzrendite von rund 2,8Prozent. Eine aktualisierte Prognose über den Geschäftsverlauf 2020 sei unter den derzeitigen schnelllebigen Veränderungen nach wie vor nicht möglich.

Donnerstag, 23. April, 8.18 Uhr Südkoreas Wirtschaft bekommt immer stärker die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu spüren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens schrumpfte im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Quartal davor um 1,4 Prozent. Es war der stärkste Rückgang in einem Quartal seit der globalen Finanzkrise 2008. Das geht aus Zahlen hervor, die die südkoreanische Zentralbank am Donnerstag veröffentlichte. Im Jahresvergleich wuchs die Wirtschaft um 1,3 Prozent - so schwach wie seit dem dritten Quartal 2009 nicht mehr.

Der Konsum ging in den ersten drei Monaten den Angaben zufolge im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres um 6,4 Prozent zurück. „Die Exporte fielen um zwei Prozent wegen des Rückgangs bei Fahrzeugen, Maschinen und chemischen Produkten, und trotz eines Anstiegs bei Halbleitern“, hieß es von der Zentralbank. Südkorea ist stark vom Export abhängig. Zu den wichtigsten Ausfuhrgütern zählen neben Halbleitern auch petrochemische Produkte, Autos, Schiffe, Maschinen sowie Smartphones und Flachbildschirme.

Donnerstag, 23. April, 8.02 Uhr Der Autobauer Daimler muss wegen der Coronavirus-Pandemie einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen. In den ersten drei Monaten sackte der bereinigte operative Gewinn (Ebit) des Konzerns auf 719 Mio. EUR nach 2,31 Mrd. EUR im 1. Quartal 2019, wie Daimler in der Nacht zu Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Dax-Konzern erwartet auch im gesamten Jahr 2020 Einbußen.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kundennachfrage, Lieferketten und Fahrzeugproduktion könnten nicht detailliert und auf sicherer Basis geschätzt werden, so dass eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020 schwer sei, hieß es. Ungeachtet dessen werde davon ausgegangen, dass sich Absatz und Umsatz des Konzerns 2020 unter dem Niveau des Vorjahres bewegen werden. Angesichts der erwarteten Marktentwicklung und Einschätzung zu den Geschäftsfeldern werde auch das Konzern-Ebit niedriger ausfallen.

Mittwoch, 22. April, 22.00 Uhr Beim Autobauer Volkswagen läuft am Donnerstag nach mehr als fünf Wochen Stillstand wegen der Coronavirus-Pandemie die Fahrzeugproduktion langsam wieder an. Den Anfang macht das Werk im sächsischen Zwickau. Zeitgleich soll das Motorenwerk Chemnitz schrittweise wieder hochgefahren werden, teilte das Unternehmen im Vorfeld mit. Die Gläserne Manufaktur in Dresden folgt demnach am kommenden Montag, ebenso wie die Werke in Wolfsburg, Emden und Hannover. „Insbesondere die Zulieferer, die in Sequenz fertigen und den Fahrzeugwerken direkt vorgelagert sind, als auch die werksnahen Dienstleistungen brauchen den Wiederanlauf dringend“, sagt Dirk Vogel vom Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ).

Die Produktionsverluste durch den wochenlangen Shutdown in den wichtigen Automobilmärkten sind groß. Zwar fahren die ersten Werke langsam wieder hoch. Aber Ende des Jahres dürfte nach neuesten Vorhersagen ein dickes Minus bleiben. Lesen Sie hier mehr dazu.

Mittwoch, 22. April, 20.11 Uhr Der Autobauer Volkswagen will die wegen der Coronakrise unterbrochene Produktion in seinem US-Werk in Tennessee ab 3. Mai schrittweise wieder aufnehmen. „Wir haben die vergangenen Wochen genutzt, um strikte Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen“, teilte Werksleiter Tom du Plessis am Mittwoch in Chattanooga mit. Der Schritt erfolge im Einklang mit gelockerten Corona-Richtlinien der örtlichen Behörden. VW hatte die Bänder wegen der Pandemie am 21. März angehalten.

Mittwoch, 22. April, 18.41 Uhr Die Coronakrise hat der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines den ersten Quartalsverlust in fünf Jahren eingebrockt. In den drei Monaten bis Ende März fiel ein Minus von 534 Mio. USD (493 Mio. EUR) an, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte Delta noch 730 Mio. USD Gewinn erzielt. Die Erlöse gingen um 18 Prozent auf 8,6 Mrd. USD zurück.

Die Pandemie hat den internationalen Flugverkehr nahezu zum Erliegen und die US-Airlines in eine schwere Krise gebracht. Deltas Cash-Reserven lagen zum Quartalsende bei 6 Mrd. USD, doch das Unternehmen verbrannte pro Tag 100 Mio. USD. Bis Ende Juni will Delta die Verlustrate auf 50 Mio. USD begrenzen und die Liquidität auf rund 10 Mrd. USD erhöhen.

Die US-Regierung hat ein großes Rettungsprogramm für die angeschlagenen heimischen Fluggesellschaften aufgelegt, aus dem Delta 5,4 Mrd. USD an Hilfsgeldern erhielt. Die Staatshilfen für die Branche sind jedoch umstritten, da die Airlines in den vergangenen Jahren viel Geld an ihre Aktionäre ausschütteten, anstatt damit größere Sicherheitspuffer für Krisenzeiten zu bilden.

Mittwoch, 22. April, 16.25 Uhr Professoren der Kühne Logistics University in Hamburg stellen diesen und kommenden Donnerstag ihr Fachwissen zu verschiedenen Themen rund um die Coronakrise kostenfrei in Online-Fragestunden zur Verfügung. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Unternehmen mit den Folgen umgehen können. Am 23. April (19 Uhr) und am 30. April (10 Uhr) beantworten die Experten für Supply Chain Management und Unternehmensführung Fragen aus der Wirtschaft. Teilnehmen können alle Interessierten. Die Fragerunden werden in englischer Sprache abgehalten. Weitere Informationen gibt es hier.

Mittwoch, 22. April, 16.17 Uhr Kaum eine Branche wird von den Folgen der Corona-Krise verschont. Auch die kleinen, regionalen Partner und Lieferanten des Lebensmittel-Discounters Norma sind teilweise schwer von den Umsatzrückgängen betroffen. Um ihnen finanziell unter die Arme zu greifen, hat sich das Nürnberger Unternehmen daher dafür entschieden, auf die bislang geltenden und vertraglich festgelegten Zahlungsziele bis auf weiteres zu verzichten. Kurz gesagt: Norma zahlt seine Rechnungen nun schneller, damit das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird.

Künftig werden die Rechnungen also unmittelbar nach Erhalt und Rechnungskontrolle überwiesen. NORMA stellt sich damit freiwillig gegen die gängige Praxis und trägt so seinen Teil dazu bei, die lokalen Unternehmen in den unterschiedlichen deutschen Regionen zu stärken. Insbesondere kleine Lieferanten, die aktuell durch den Wegfall der Verkäufe an Gastronomie-Betriebe in finanzielle Schieflagen geraten, profitieren von diesem Schritt.

Mittwoch, 22. April, 15.56 Uhr EU-Verkehrskommissarin Adina Valean erwartet, dass die Mitgliedstaaten die Kontrollen an EU-Binnengrenzen einstellen, sobald es die öffentliche Gesundheitslage wieder zulässt. „Grenzen sollten im Binnenmarkt nicht geschlossen sein“, betonte sie bei einerInternetsprechstunde, bei der sie Fragen beantwortete, die über soziale Netzwerke gestellt wurden. Grenzkontrollen und Einschränkungen der Reisefreiheit seien „die ersten Antworten der Mitgliedstaaten auf die Krise“ gewesen. Sie sollten „eher früher als später“ wieder aufgehoben werden. Lesen Sie hier mehr dazu.

Mittwoch, 22. April, 15.48 Uhr Der Autobauer Renault hat nach mehreren Wochen Stillstand wegen der Coronavirus-Pandemie die Produktion an mehreren Standorten in Frankreich wieder aufgenommen. In den Fabriken in Cléon, Le Mans und Choisy-le-Roi werde seit dieser Woche wieder produziert, bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens am Mittwoch. Die Wiederaufnahme der Produktion gehe jedoch nur „sehr sehr schrittweise“ und mit wenigen Arbeitern vonstatten, sagte die Konzernsprecherin. Die Vorgaben der Gesundheitsbehörden würden strikt eingehalten.

Renault hatte Mitte März nach eigenen Angaben zwölf Fabriken in Frankreich mit rund 18.000 Beschäftigten wegen der Gesundheitskrise temporär geschlossen. In der kommenden Woche soll dem Konzern zufolge ein weiteres Werk in Flins-sur-Seine wieder geöffnet werden. Weitere Fabriken sollten dann schrittweise hinzukommen. Renault hatte nach eigenen Angaben zuvor bereits an Standorten in Spanien und Portugal die Produktion mit Einschränkungen wieder aufgenommen.

Mittwoch, 22. April, 14.16 Uhr In der Coronakrise ist die erste deutsche Fluggesellschaft von Insolvenz betroffen.Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) hat am Mittwoch beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen mit 15 Flugzeugen und 354 Beschäftigten soll in Eigenverwaltung mit dem Rechtsanwalt Dirk Andres als Sachwalter weitergeführt werden, wie ein Sprecher mitteilte. Als neuer Geschäftsführer wurde der Rechtsanwalt Michael Wilbert bestellt.

Die LGW war zuletzt mit eigenen Crews im Auftrag der Lufthansa-Tochter Eurowings unterwegs, die in der Corona-Krise aber den Mietvertrag gekündigt hat. Die Mitarbeiter waren schon vor der Insolvenz in Kurzarbeit gegangen. Die Flugzeuge sind in Bratislava abgestellt.

Mittwoch, 22. April, 13.51 Uhr Scania Deutschland Österreich stellt den Service mit Reparaturdienstleistungen und die Versorgung mit Ersatzteilen in der aktuellen Covid19-Situation weiterhin sicher. „Da wir die Verantwortung haben, die für die Gesellschaft lebenswichtigen Transportketten zu sichern und unsere Kunden bestmöglich in dem aktuell schwierigen Geschäftsumfeld zu unterstützen, bieten wir ihnen in der jetzigen Situation Werkstattservice und Ersatzteilversorgung in vollem Umfang an“, so Peter Hornig, Geschäftsführer Scania Deutschland Österreich.

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, wurden für die Mitarbeiter und Kunden in unseren Werkstätten laut Hornig intensive Schutzvorkehrungen getroffen. „Wir haben die Arbeitsabläufe für Kunden und Mitarbeiter angepasst, Mitarbeiter geschult, wie Fahrzeuge in Empfang zu nehmen sind, und Hygienemaßnahmen in den Werkstätten und Büros erweitert. Unser erklärtes Ziel ist es, dass unsere Servicebetriebe den Kunden weiterhin zur Verfügung stehen.“

Mittwoch, 22. April, 13.45 Uhr Der Kontakt zwischen Empfänger und Zusteller lässt sich nur schwer eindämmen – insbesondere im B2B-Bereich, wenn große Warnmengen bestellt werden. Für den Nachtexpressdienstleister Nox Nachtexpress ist kontaktlose Zustellung nicht neu, schließlich liefert das Unternehmen in der Nacht, wenn andere schlafen. Sein Wissen teilt der Kep-Dienst jetzt über die neue Webseite www.kontaktlose-logistik.de.

Mittwoch, 22. April, 12.48 Uhr Die Hafenorganisation Copenhagen Malmö Port baut wegen der Corona-Krise Personal ab. 40 Mitarbeitern des Autoterminals im Hafen Malmö soll gekündigt werden, teilte die dänisch-schwedische Betreiberorganisation mit. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind vor allem im Automobilumschlag zu spüren und hier besonders in Malmö, dem größten Auto-Importhafen Skandinaviens. Man habe lange versucht, andere Lösungen zu finden. Doch selbst ein im März aufgelegtes Sparprogramm und die staatlichen finanziellen Hilfen in Dänemark und Schweden hätten nicht ausgereicht, um die Einnahmeverluste aus ausbleibenden Schiffsanläufen und sinkenden Umschlagmengen auszugleichen, sagte CMP-GeschäftsführerinBarbara Scheel Agersnap. Weitere Entlassungen, die dann den zweiten Hafenstandort Kopenhagen betreffen könnten, schloss die Hafenchefin nicht aus.

Mittwoch, 21. April, 12.39 Uhr Wegen der Coronakrise verzögert sich der geplante Teilabbruch der Hochstraße Süd in Ludwigshafen. „Wenn alles planmäßig läuft, erfolgt in der ersten Juli-Hälfte der Abbruch des ersten Abschnitts“, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) am Mittwoch. Luat Leiter des Bereichs Tiefbau bei der Stadt, Björn Berlenbach, gebe es eine Verzögerung von drei Monaten. Die Arbeitskolonnen auf der Baustelle dürften sich nicht mischen, das schränke den Ablauf ein.

Was die Kosten angehe, sind alle Beteiligten zuversichtlich, da die grundsätzliche Zustimmung für die Co-Finanzierung durch Land und Bund vorhanden sei.

Mittwoch, 21. April, 12.17 Uhr Die Konjunkturprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Coronavirus-Pandemie müssen nach Meinung von Klimaforschern Anreize schaffen, damit die Wirtschaft umweltfreundlicher erstarkt.

Durch die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung, die weite Wirtschaftsbereiche lahmgelegt haben, gehe der Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen wohl vorübergehend zurück, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO), die den Klimawandel dokumentiert, am Mittwoch zum 50. Tag der Erde. Aber das sei kein Ersatz für mehr Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels. „Auf frühere Wirtschaftskrisen folgten oft Erholungsphasen, in denen die (klimaschädlichen) Emissionen stärker anstiegen als vor der Krise“, teilte die WMO in Genf mit.

Mittwoch, 22. April, 11.55 Uhr Die Herausforderungen für Einkäufer, Logistiker und Supply Chain Manager in der deutschen Industrie sind weiterhin groß. Jedes fünfte Unternehmen ist inzwischen von Lieferausfällen betroffen, wie eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) bei seinen Mitgliedsfirmen ergeben hat. Mehr zu den Ergebnissen lesen Sie hier.

Mittwoch, 22. April, 11.38 Uhr Die weitere Ausbreitung des Coronavirus und die zu erwartende Lockerung des Lockdowns haben den Bedarf an medizinischer und nichtmedizinischer Schutzausrüstung weltweit massiv gesteigert. Allein im deutschen Gesundheitssystem ist laut Gesundheitsminister Spahn ein Jahresbedarf von ca. 1,5 Mrd. FFP-Masken und Mund-Nasen-Schutz notwendig. Der Mangel an flexiblen und bezahlbaren Logistiklösungen verhindert, dass Schutzausrüstung, die in anderen Ländern vorrätig ist oder nachproduziert werden könnte, kurzfristig den steigenden Bedarf in Deutschland decken kann.

Um diesem Umstand entgegenzuwirken, kooperiert Freighthub mit Unternehmen, die bisher Waren, wie Tee, Haushaltswaren oder Autoteile aus Asien importiert haben, und bereit sind, ihr Angebot um die dringend benötigten Schutzartikel zu erweitern. In der vergangenen Wochen konnte Freighthub 20 Mio. Schutzartikeln aus Asien vermitteln, das entsprichtnach eigenen Angaben des Unternehmens ca. 50 Prozent des wöchentlichen Bedarfs im Gesundheitssystem der gesamten Bundesrepublik.

Mittwoch, 22. April, 11.17 Uhr In der ersten Aprilwoche ist der Schwerlastverkehr auf Autobahnen um 30 Prozent zurückgegangen. Vergleichszeitraum sind die Tage vom 2. Februar bis 7. März 2020, wie die Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zu den Tagen von Mittwoch vor Ostern bis Dienstag nach Ostern habe der Rückgang sogar 56 Prozent betragen. Die Darstellung vom 1. April an basiert der Bast zufolge auf kurzfristig verfügbare Daten aus vier Achslastmessstellen, der Zeitbereich davor auf insgesamt 174 Zählstellen. Eine genaue Aufstellung nach leichten Nutzfahrzeugen und Schwerverkehr finden Sie hier.

Mittwoch, 21. April, 10.44 Uhr Zu den rasant ansteigenden Ausfuhrbeschränkungen in der derzeitigen Corona-Pandemie, sagt BDI-Präsident Dieter Kempf: „Nationale Exportrestriktionen machen uns nicht krisenfester“.Sie verursachen Dominoeffekte anderswo mit dramatischen Folgen. Es sei notwendig umgehend wirksame Vereinbarungen zum Abbau der in der Corona-Krise errichteten Handelsbarrieren, vor allem bei Versorgungs- und Medizingütern.

Es sei außerdem problematisch, dass zurzeit viele Länder zwischen vermeintlich systemrelevanten und nicht-systemrelevanten Produktionszweigen und Dienstleistungen unterscheiden. Das führt laut dem BDI zu einem massiven bürokratischen Aufwand und zu Verwerfungen in globalen Wertschöpfungsketten. Die G20-Staaten sollten sich verpflichten, diesen Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen schnellstmöglich wieder aufzuheben.

Mittwoch, 21. April, 10.30 Uhr Hamburger Unternehmen, die wegen der Corona-Krise von Lieferproblemen betroffen sind, können sich ab sofort an eine zentrale Anlaufstelle wenden. Unter der Telefonnummer 040/42841-2233 erhalten Betriebe, die von Ausfällen oder anderen Schwierigkeiten in ihren internationalen Lieferbeziehungen betroffen sind, künftig Beratung und Hilfe. Das teilte die Hamburger Wirtschaftsbehörde am Dienstag mit. Ziel der neuen Kontaktstelle sei es, gestörte Lieferbeziehungen wiederherzustellen.

„Wir haben ein hohes Interesse daran, dass die Herstellung und Lieferung benötigter Zulieferprodukte, wo möglich, wieder reibungslos erfolgt“, so Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Funktionierende internationale Lieferketten seien essenziell für den Industrie-, Hafen- und Logistikstandort Hamburg. Vielfach sei es zu Produktionsproblemen oder Stillstand gekommen, weil wesentliche Komponenten nicht geliefert wurden.

Mittwoch, 21. April, 10.16 Uhr Die Unternehmen der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie blicken in eine düstere Zukunft. Wegen der drastischen Folgen der Corona-Krise rechnen drei Viertel aller Betriebe mit einem massiven Umsatzeinbruch, wie aus der Frühjahrs-Konjunkturumfrage von Nordmetall und dem Allgemeinen Verband der Wirtschaft Norddeutschlands (AGV Nord) hervorgeht.

„Das ist ein Rekordwert“, warnte Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch. Man habe es hier nicht mit einer Konjunkturdelle zu tun, sondern die Unternehmen steuerten auf einen „Strukturbruch mit weitreichenden Folgen“ zu. Neben der Autoindustrie stehe auch der Schiffbau vor äußerst schlechten Aussichten. Befragt worden waren 670 Mitgliedsunternehmen. Demnach ordnet die Hälfte davon die Geschäftslage als unbefriedigend oder schlecht ein – ein Negativrekord in den vergangenen zehn Jahren. 73 Prozent der Betriebe erwarten nun im nächsten halben Jahr Umsatzeinbußen, fast die Hälfte dabei in zweistelliger Größenordnung. Insgesamt 25 Prozent der befragten Betriebe rechnet mit einer Insolvenz innerhalb von sechs Monaten.

Mittwoch, 21. April, 9.39 Uhr Das Bundesarbeitsministerium lehnt die von der Deutschen Post angestrebte Zulassung einer Sonntagszustellung von Paketen ab. Ein Sprecher von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: „Wie bereits das Verwaltungsgericht Berlin in mehreren Eilverfahren entschieden hat, liegt keine Versorgungskrise vor, die die Versorgung der Bevölkerung durch eine Sonntagszustellung von Paketen dringend nötig machen würde.“

Ein wegen der Ostertage, der Kontaktbeschränkungen und der Schließung vieler Verkaufsgeschäfte vorübergehend auftretendes erhöhtes Paketaufkommen sei kein Grund, um in das verfassungsrechtlich garantierte Recht auf Sonntagsruhe einzugreifen. „Es ist auch politisch nicht nachvollziehbar, warum die in der Krise erheblich zusätzlich belasteten Paketzustellfahrer noch weiteren Zumutungen ausgesetzt werden sollen.“

Mittwoch, 21. April, 9.37 Uhr Die angeschlagene US-Fluggesellschaft United Airlines hat sich mit einer Kapitalerhöhung in der Coronakrise eine dringend benötigte Milliardensumme besorgt. Mit der Ausgabe von 39,25 Millionen Aktien sammelte das Unternehmen bei Anlegern rund eine Milliarde US-Dollar (922 Mio. EUR) ein, wie es in der Nacht zum Mittwoch in Chicago mitteilte. Die Airline steht wegen der Corona-Pandemie, die den Flugverkehr zum Erliegen gebracht hat, stark unter Druck.

Mit 26,50 Dollar je Aktie erzielte United den höchsten angepeilten Preis. Dennoch liegt der Betrag rund fünf Prozent unterhalb des Schlusskurses vom Dienstag. Die Airline hatte die Kapitalerhöhung kurz nach Börsenschluss angekündigt und wurde die Papiere wenig später los. Die Käufer der neuen Aktien haben die Option, binnen 30 Tagen noch zehn Prozent mehr Anteile zu kaufen. Die US-Regierung hat zwar bereits zugesichert, die heimischen Airlines in der Krise mit einem milliardenschweren Rettungspaket zu stützen, doch die Lage bleibt kritisch. United rechnet für das erste Quartal mit einem Verlust von 2,1 Mrd. Dollar vor Steuern. Seit Jahresbeginn war der Aktienkurs schon um fast 70 Prozent gefallen. Im nachbörslichen US-Handel am Dienstag gab er um weitere 1,7 Prozent nach.

Mittwoch, 21. April, 8.04 Uhr Europäische Fluggesellschaften verhandeln derzeit mit EU-Mitgliedsstaaten über Staatshilfe in Höhe von mehr als 12 Mrd. EUR. Dies zeigt eine heute veröffentlichte Aufstellung von Greenpeace, die bislang in der Coronakrise gewährte und gewünschte Kredite, staatliche Beteiligungen und Zuschüssen für die Luftfahrtindustrie auflistet. Noch unbekannt sind die vermutlich deutlich höheren Summen, die British Airways und die Deutsche Lufthansa angefragt haben. Greenpeace fordert, die staatlichen Hilfen an verbindliche Auflagen für mehr Klimaschutz zu knüpfen. „Ein mit Steuermilliarden finanzierter Neustart von Fluggesellschaften muss auch den Klimaschutz voranbringen", sagt Benjamin Stephan, Verkehrsexperte von Greenpeace. „Die Fluglinien müssen ihren rasant steigenden CO2-Ausstoß bändigen, etwa indem sie einen festen Anteil saubere Kraftstoffe beimischen und Inlandsflüge dauerhaft einstellen."

Der Ausstoß an Treibhausgasen in der Flugindustrie steigt rasant. Allein in den vergangenen fünf Jahren legten die Emissionen um 26 Prozent zu. Die Branche profitiert bislang europaweit von Steuererlass und Subventionen. So ist Kerosin in Deutschland, wie auch den meisten anderen Mitgliedsstaaten, von der Energiesteuer ausgenommen und auf internationale Flugtickets wird keine Mehrwertsteuer gezahlt. Auch dadurch haben die 20 größten europäischen Fluglinien in den vergangen fünf Jahren einen Reingewinn von zusammen über 33 Mrd. EUR erzielt. Nun trifft die Corona-Krise die Branche hart: Mehr als 90 Prozent der europäischen Flüge wurden zuletzt gestrichen.

Mittwoch, 21. April, 7.52 Uhr Wer Pakete und sonstige Post in Länder außerhalb Europas verschicken will, muss je nach Zielland derzeit mit Problemen rechnen. Bei solchen Sendungen komme es derzeit zu „spürbaren Beeinträchtigungen“, heißt es in einem Bericht der Bundesnetzagentur für eine Beiratssitzung Anfang Mai, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Gründe seien etwa ein Annahmestopp verschiedener Länder, mangelnde Flugkapazitäten und Grenzkontrollen. Die Deutsche Post weise auf „massive Einschränkungen“ des internationalen Warenversands hin, heißt es in dem Bericht weiter. Der Versand von Päckchen und Warensendungen in die USA sei bis auf Weiteres eingestellt - und: „Weitere Einschränkungen oder Entgeltmaßnahmen sind wahrscheinlich.“ Lesen Sie mehr dazu.

Mittwoch, 21. April, 7.46 Uhr Der Industrieverband BDI hat Beschränkungen beim Export von medizinischen Produkten und Schutzausrüstung kritisiert. Wenn jedes Land seine Waren zurückhalte, hätte am Ende kein Land alle nötigen Materialien, um die Corona-Pandemie zu bewältigen, heißt es in einem Papier, das der Süddeutschen Zeitung (SZ) vorliegt. „Nationale Exportrestriktionen machen uns nicht krisenfester“, zitiert die SZden Verbandschef Dieter Kempf. „Sie verursachen Dominoeffekte anderswo mit dramatischen Folgen.“

Fehlende Schutzausrüstung könnte auch die nationale Produktion von wichtigen Gütern wie etwa Arzneimitteln gefährden. „Ohne Schutz keine Produktion“, zitiert die Zeitung den Industrieverband. Bei der Welthandelsorganisation WTO hätten 25 Länder Ausfuhrbeschränkungen angemeldet. Weil nicht alle Länder dies anzeigten, könnten geschätzt bis zu 50 ihren Export gedrosselt oder gestoppt haben.

Dienstag, 21. April, 19.55 Uhr Die Bahntechnik-Messe Innotrans in Berlin wird wegen der Coronavirus-Krise verschoben. Sie war für Ende September geplant. Spätestens Anfang Mai werde ein neuer Termin bekannt gegeben, teilten die Veranstalter am Dienstag auf der Internetseite der Messe mit.

Der Berliner Senat hatte am Dienstag Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern bis 24. Oktober untersagt, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Alle zwei Jahre präsentiert die Schau auf dem Berliner Messegelände Neuheiten bei Zügen, Fahrwegen und Leittechnik. 2018 kamen etwa 180.000 Fachbesucher.

Dienstag, 21. April, 19.48 Uhr Angesichts der grassierenden Corona-Pandemie rechnet die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) für das laufende Jahr mit der schwersten Rezession der jüngeren Geschichte. Die Wirtschaftskraft in der Region werde 2020 voraussichtlich um 5,3 Prozent sinken, teilte die Kommission am Dienstag mit. „Wir rechnen mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit und einer Verschärfung von Armut und Ungleichheit“, sagte Kommissionschefin Alicia Bárcena bei der Vorstellung der neuen Prognose.

Bereits zwischen 2014 und 2019 war die Wirtschaft in der Region mit durchschnittlich 0,4 Prozent jährlich nur schwach gewachsen. Vergleichbare Einbrüche wie voraussichtlich im laufenden Jahr gab es zuletzt im Krisenjahr 1930 (minus 5 Prozent) sowie 1914 (minus 4,9 Prozent). Cepal rechnet mit einem Einbruch der Exporte um 15 Prozent. Die rohstoffexportierenden Länder vor allem in Südamerika dürften unter der sinkenden Nachfrage aus China leiden, Mittelamerika und die Karibik unter dem Rückgang des Tourismus.

Dienstag, 21. April, 19.25 Uhr Der Onlinehändler Amazon lässt angesichts eines Gerichtsstreits um Corona-Schutzmaßnahmen seine Logistikzentren in Frankreich weiterhin geschlossen. Im Berufungsprozess über ein Urteil eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre werde erst für Freitag eine Entscheidung erwartet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Angesichts dessen sollten die Mitarbeiter bis einschließlich Samstag zu Hause bleiben, erklärte Amazon. Die Angestellten erhielten in dieser Zeit ihren vollen Lohn, so das Unternehmen.

Über ein weiteres Vorgehen werde entschieden, wenn das Urteil des Berufungsgerichts am Freitag bekannt sei, erklärte Amazon. Ein Gericht hatte vergangene Woche entschieden, dass die Mitarbeiter der Logistikzentren nicht ausreichend gegen Coronavirus-Gefahren geschützt seien.

Dienstag, 21. April, 19.23 Uhr Auch wenn zuletzt einige Auflagen in der Coronakrise gelockert worden sind, leidet die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz weiter unter den Folgen der Pandemie. Über die Situation der Unternehmen und Branchen im Land diskutiert am Mittwoch (ab 14.30 Uhr) der Wirtschaftsausschuss des Landtags in einer Videokonferenz. Dabei wird es auch um die gewährten Soforthilfen gehen.

Auf Antrag der AfD-Fraktion geht es in der Sitzung zudem um die Versorgung von Berufskraftfahrern in Zeiten der Coronakrise. Die Fahrer seien schon vor der Pandemie von fehlenden Parkplätzen und sanitären Anlagen betroffen gewesen, heißt es in dem Antrag der Fraktion. Unter anderem Verbänden zufolge habe sich diese Situation mit dem Shutdown verschärft, so dass Fahrer keine Anlaufpunkte mehr für die eigene Versorgung oder für die tägliche Hygiene hätten.

Dienstag, 21. April, 18.49 Uhr Der LKW- und Bushersteller Traton hat die Folgen der Corona-Krise im ersten Quartal bereits deutlich zu spüren bekommen. Nach vorläufigen Zahlen lag der Umsatz mit rund 5,7 Mrd. EUR rund 11 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum, wie die VW-Tochter mit Marken wie MAN, Scania und der brasilianischen VW Caminhoes e Onibus überraschend am Dienstag in München mitteilte. Der operative Gewinn lag mit 160 Mio. EUR rund zwei Drittel niedriger als ein Jahr zuvor. Angaben zum Gewinn unterm Strich wurden nicht gemacht.

Die andauernde Covid-19-Pandemie habe weiter einen erheblichen Einfluss auf das Geschäft. So seien die Produktionsketten der Nutzfahrzeugindustrie nahezu zum Erliegen gekommen, hieß es weiter. Die Folgen seien weitgehende Produktionsstopps bei Traton. Eine Prognose für das laufende Jahr traut sich das Management wegen der „derzeitigen schnelllebigen Veränderungen“ weiterhin nicht zu.

Dienstag, 21. April, 18.11 Uhr Forscher der Kühne Logistics University (KLU) haben in einer Studie zu medizinischen Lieferketten untersucht, wie mit 3-D-Druck die Ausbreitung von Covid-19 bekämpft werden kann. Schon jetzt wird die Technik genutzt, um medizinisches Equipment schnell und kostengünstig herzustellen. Dazu zählen der KLU zufolge vor allem Material für Beatmungsgeräte, medizinische Schutzkleidung wie Gesichtsschilder und Teststäbchen zum Nachweis von Covid-19. Der reguläre Markt für dieses Material sei derzeit nahezu leergefegt. Prof. Kai Hoberg und Jakob Heinen haben Vorreiter für die Produktion mit 3-D-Druckern identifiziert und benennen mögliche nächste Schritte.

Anhand von rund 20 Beispielen belegen die Forscher in welchen Branchen und für welche Produkte Unternehmen und Privatleute bereits aktiv sind. „Wir sind zuversichtlich, dass aus all diesen Initiativen noch Größeres erwachsen kann, wenn wir eine vereinte globale Initiative daraus machen“, schreiben sie. Dafür brauche es einen transparenten Austausch der Anfragen, verfügbaren Designs und 3-D-Druck-Kapazitäten. Zudem müssten die 3-D-Designs und Druckspezifikationen in Zusammenarbeit mit den Interessengruppen geprüft und zertifiziert werden, also gemeinsam mit Gesundheitsbehörden, medizinischen Anwendern, Druckerherstellern, Materiallieferanten et cetera. Und es gelte sich um die Problematik noch nicht standardisierter Vereinbarungen für den Umgang mit dem Recht am geistigen Eigentum zu kümmern.

Dienstag, 21. April, 16.44 Uhr Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind im ersten Quartal 2020 weniger Schiffe als im Vorjahreszeitraum unterwegs gewesen. Die Zahl der Frachter sei um 4,65 Prozent auf 2.348 gesunken, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt am Dienstag auf Anfrage mit. Die Ladungsmenge ging im selben Zeitraum um 3,58 Prozent auf knapp 22 Mio. t zurück.

Ein Grund dafür sei der günstige Treibstoff, der Fahrten um Kap Skagen (Dänemark) attraktiver macht. „Mit den seit Jahresbeginn 2020 sinkenden Brennstoffpreisen beobachten wir auf dem Nord-Ostsee-Kanal einen leichten Rückgang der Verkehre und damit auch der Ladungsmengen“, erklärte eine Sprecherin der Generaldirektion. Darüber hinaus würden in den Häfen wegen der Coronakrise weniger Schiffe abgefertigt, weswegen auch weniger Zubringerschiffe den Kanal passierten.

Dienstag, 21. April, 16.15 Uhr Die in Zahlungsschwierigkeiten steckenden MV-Werften können zunächst auf 50 Mio. EUR vom Land hoffen. Das Gesamtpaket werde weiter verhandelt. „Es laufen gegenwärtig noch intensive Gespräche mit allen Beteiligten: Bund, Land, Unternehmen und Banken“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag. Offen ist dem Vernehmen nach noch, ob die möglichen Hilfen als Bürgschaft oder als Kredit ausgegeben würden. Zuvor hatten verschiedene Medien berichtet.

Am Donnerstag will die Landesregierung den Landtag in Schwerin informieren. Dazu soll es eine Sondersitzung von Finanz- und Wirtschaftsausschuss geben.Infolge der Coronakrise ruht seit Mitte März die Arbeit auf den MV-Werften. Betroffen sind rund .3000 Mitarbeiter. Die Kurzarbeit sollte nach vier Wochen enden, wurde nach Unternehmensangaben aber mindestens bis zum 3. Mai verlängert. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte bereits am vergangenen Freitag Hilfen zur Sicherung der Liquidität in Aussicht gestellt.

Dienstag, 21. April, 15.10 Uhr Eine Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs hält Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mittel- und langfristig zuerst zwischen Staaten mit einer erfolgreichen Anti-Corona-Strategie für möglich. Er rechne mit einem Szenario, dass international Staaten ihre Grenzen zueinander wieder öffnen werden, die das Virus besiegt oder ganz niedrige Ansteckungszahlen hätten, sagte Kurz an Dienstag in Wien. „Wie ein Club, bei dem man nur dabei sein kann, wenn keine Gesundheitsgefährdung gegeben ist.“ Der Luftverkehr ist durch die Einreiseverbote in der Corona-Krise praktisch zum Erliegen gekommen. Viele Airlines kämpfen ums Überleben.

Dienstag, 21. April, 14.50 Uhr Nach sechs Wochen Produktionsstopp will der LKW-Bauer MAN seine Werke ab kommendem Montag schrittweise wieder hochfahren. Herausforderungen dabei seien die Teileversorgung durch die Lieferanten, die Organisation der Arbeitsabläufe zum Schutz der Mitarbeiter und „Maßnahmen, um die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen zu stimulieren“, sagte Vorstandschef Joachim Drees am Dienstag. Die Zulieferer seien in der ganzen EU: „Wir fordern die Politik deshalb auf, uns mit einem koordinierten Vorgehen auf EU-Ebene zum Wiedereinstieg zu unterstützen.“

Aufgrund unterbrochener Lieferketten und gefallener Nachfrage hatte MAN die Fertigung in den Bus- und LKW-Werken Mitte März gestoppt. Jetzt soll sie „mit verringerter Kapazität“ wieder anlaufen, mit Schutzausrüstung und mehr Abstand zwischen den Mitarbeitern und geänderten Wegeführungen. Ein Teil der Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung werde zunächst weiterhin in Kurzarbeit bleiben, teilte MAN mit. An den deutschen Standorte sind bisher knapp 13.000 Mitarbeiter betroffen. Der Konzern stockt das Kurzarbeitergeld auf 90 Prozent des Nettolohns auf.

Dienstag, 21. April, 13.55 Uhr Rund ein Viertel der Betriebe in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie steht in einem halben Jahr vor der Insolvenz, wenn sich ihre Situation nicht durchgreifend bessert. Das ist ein Ergebnis der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV, die am Dienstag in Hamburg vorgestellt wurde. Zudem erwartet etwa die Hälfte der befragten Betriebe Umsatzeinbußen von mehr als zehn Prozent.

Aus der Konjunkturdelle, die sich bereits im vergangenen Jahr angekündigt habe, werde ein Strukturbruch mit weitreichenden Folgen, sagte Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch. Aus der Corona-Krise ergäben sich Gefahren für den Bestand ganzer Industriezweige im Norden, speziell für den Schiff- und Flugzeugbau. Die Branche beschäftigt in den Ländern Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie im nordwestlichen Niedersachsen rund 160.000 Arbeitnehmer.

Dienstag, 21. April, 13.45 Uhr Die Auto-Importeure haben ein dreistufiges staatliches Anreizprogramm zum Autoverkauf vorgeschlagen. Nach der Corona-Krise sei ein automobiles Konjunkturprogramm notwendig, das schnell beim Handel und den Kunden ankomme, sagte der Präsident des Branchenverbands VDIK, Reinhard Zirpel, am Dienstag in Bad Homburg bei Frankfurt. Es bestehe die Sorge, dass sich Kunden in unsicheren Zeiten gerade bei alternativen Antrieben zurückhalten könnten.

Zunächst solle der Staat seinen Anteil an der bereits bestehenden Kaufprämie für Elektroautos verdoppeln, schlägt der VDIK vor. Die Höchstförderung würde so auf 9.000 Euro pro Fahrzeug steigen, von denen die Hersteller wie bislang 3.000 Euro zu tragen hätten. Als zweite Förderkategorie sollten Kaufanreize für Fahrzeuge gesetzt werden, die weniger als 95 Gramm CO2/km ausstoßen. Dies treffe beispielsweise auf viele Kleinwagen und Hybride zu. Als dritte Stufe schwebt den Importeuren eine klassische Abwrackprämie für ältere Fahrzeuge vor, die gegen Verbrenner mit den neueren Abgasnormen Euro6d und Euro 6dTemp eingetauscht werden. So könnten Stickoxid-Emissionen weiter gesenkt werden, erklärte Zirpel.

Dienstag, 21. April, 13.30 Uhr Der Duisburger Hafen befürchtet wegen der Corona-Krise Einbußen von mindestens zehn Prozent in diesem Jahr. Die Pandemie werde nachhaltige Auswirkungen für Umsatz und Ergebnis in 2020 und den Folgejahren haben, sagte der Vorstandsvorsitzende der Duisport-Gruppe, Erich Staake, am Dienstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr. Ob das Minus noch höher ausfallen könne, sei derzeit nicht absehbar.

Auf Vorkrisenniveau sei allerdings wieder der Zugverkehr zwischen China und Duisburg. Zwischen Duisburg und einem Dutzend Zielen in China verkehrten wöchentlich bis zu 40 Züge. Weitere Verbindungen seien geplant. Inzwischen erreichten Duisburg per Zug auch erste Lieferungen von Schutzkleidung und Atemmasken aus China.

Dienstag, 21. April, 12.45 Uhr Der französische Lebensmittelkonzern Danone hat im ersten Quartal von Hamsterkäufen durch die Corona-Krise profitiert. Trotzdem zieht das Unternehmen seine Ende Februar bereits gesenkte Prognose für 2020 zurück, wie der Nahrungsmittelhersteller am Dienstag in Paris mitteilte. Ein Grund sei die extrem große Unsicherheit durch die Pandemie, die Danone vor große Herausforderungen bei der Produktion stellt. Zum Teil habe der Konzern die Produktpalette auf die neue Nachfragesituation umgestellt.

Schon Ende Februar hatte Danone die Auswirkungen der Corona-Krise vor allem im wichtigen China-Geschäft gespürt. Inzwischen sind alle Regionen der Welt von der Pandemie betroffen, so dass die Unsicherheit deutlich gestiegen ist. Im ersten Quartal stieg der Umsatz trotzdem um 1,7 Prozent auf 6,24 Mrd. EUR - bereinigt um die Effekte von Währungsumrechnungen und sowie Zu- und Verkäufen habe das Wachstum 3,7 Prozent betragen. Allerdings war die Nachfrage nach Wasser klar rückläufig.

Dienstag, 21. April, 11.50 Uhr Die milliardenschweren Corona-Staatshilfen für die deutsche Luftverkehrsbranche müssen nach Auffassung der Gewerkschaften an den Erhalt der Arbeitsplätze gekoppelt sein. „Staatshilfe ist, wenn's alle schützt. Wir erwarten für den Luftverkehr daher die Sicherung der Arbeitsplätze und Einkommen“, erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle am Dienstag bei der Veröffentlichung eines offenen Briefs. Dieser wird auch von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sowie zahlreichen Personalvertretungen von Luftverkehrsfirmen mitgetragen.

Behle kritisierte unter anderem die Einstellung des Lufthansa-Teilbetriebs Germanwings und den Austritt des Passagierabfertigers AHS aus dem kommunalen Arbeitgeberverband Hamburg. Einige Flughäfen in öffentlicher Hand hätten bereits damit gedroht, aus dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes auszusteigen. „Wir appellieren an die Bundesregierung, dass transparentes Handeln und Beschäftigungssicherung die Grundpfeiler für die Verteilung von Steuergeldern sein müssen“, erklärte VC-Präsident Markus Wahl. „Milliardenhilfen darf es nur gegen Arbeitsplatzsicherheit geben.“

Dienstag, 21. April, 11.15 Uhr Der historische Ölpreisabsturz in den USA mit teilweise negativen Preisen wirkt sich voraussichtlich nicht an deutschen Zapfsäulen aus. Die betroffene, in den USA relevante Ölsorte WTI sei „nicht entscheidend für den deutschen Markt“, sagte ein Sprecher des ADAC am Dienstag. Hierzulande komme es vielmehr auf die Nordseesorte Brent an. Deren Preis liege derzeit „oberhalb des Tiefs von Ende März“. Auch der Mineralölwirtschaftsverband MWV verwies auf Brent als für Europa entscheidende Sorte.

Zu den Spritpreisen lagen zunächst noch keine Vergleichszahlen für Dienstag vor, da hier typischerweise ein bundesweiter Tagesdurchschnittswert ermittelt wird. Dieser hat allerdings bereits eine kräftige Talfahrt hinter sich: Am 1. Januar lag er laut MWV noch bei 1,431 EUR je Liter für Benzin der Sorte E10 und 1,323 EUR für Diesel. Am Montag waren es nur noch 1,161 beziehungsweise 1,079. Das sind zwar Jahrestiefststände, doch liegen sie nur minimal unter beziehungsweise gleichauf mit den Vortagen. Der ADAC ermittelte für Montag minimal abweichende Preise von 1,163 EUR bei E10 und 1,082 bei Diesel und einen leichten Anstieg seit Samstag.

Dienstag, 21. April, 10.40 Uhr Der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer hat vorgeschlagen, den Autoverkauf in Deutschland mit einer Senkung der Mehrwertsteuer anzukurbeln. Ein zeitlich begrenzt niedriger Satz für hochwertige Konsumgüter sei nach der Corona-Krise wirksamer als eine Abwrackprämie wie aus dem Jahr 2009, führte der Professor der Universität St. Gallen aus. Der Vorschlag käme den deutschen Herstellern mit ihren hochwertigen und teuren Modellen entgegen.

Die feste Abwrackprämie von 2500 Euro habe 2009 mutwillig ökonomische Werte vernichtet, zu einem hohen Prüfaufwand geführt und letztlich vor allem den meist ausländischen Herstellern von billigen Kleinwagen geholfen. Die deutsche Autoindustrie fordert staatliche Kaufanreize zum Neuwagenkauf, um die in der Corona-Krise abgestürzte Nachfrage anzukurbeln. „Die Produktion der Automobilindustrie kann nur hochfahren, wenn auch der Absatz der Fahrzeuge gesichert ist“, hatte VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter am Montag erklärt.

Dienstag, 21. April, 10.20 Uhr Nach gut zweieinhalb Wochen Stillstand zur Sanierung der Start- und Landebahn heben vom Stuttgarter Flughafen am Donnerstag wieder die ersten Maschinen ab. Der Flugbetrieb bleibt wegen der Coronavirus-Pandemie aber stark eingeschränkt, wie der Flughafen mitteilte. Lediglich einige wenige Flüge nach Berlin, Hamburg und Amsterdam und jeweils wieder zurück stehen den Angaben zufolge für den ersten Tag auf dem Plan.

Die Sanierung des östlichen Endes der Start- und Landebahn war lange geplant. Weil ohnehin kaum Flugzeuge unterwegs sind, hatte der Flughafen den Beginn der Arbeiten aber vorgezogen. Eine Vollsperrung war ursprünglich gar nicht vorgesehen. Mit dem Beginn der nächsten Bauphase am Donnerstag stehen nun zunächst wieder knapp 2000 Meter Start- und Landebahn zur Verfügung. In normalen Zeiten hätte das eine deutliche Einschränkung des Flugbetriebs zur Folge gehabt, weil die Piste damit zu kurz ist für viele Maschinen. Vorerst starten und landen in Stuttgart coronabedingt aber ohnehin nur kleinere Kurzstrecken-Flugzeuge.

Dienstag, 21. April, 9.20 Uhr Auf Druck der Opposition unterrichtet die Landesregierung den Landtag in Schwerin über die aktuelle Situation auf den MV Werften und mögliche weitere Finanzhilfen in der Corona-Krise. Wie die Landtagsverwaltung am Montag mitteilte, wurde kurzfristig eine gemeinsame Sitzung von Finanz- und Wirtschaftsausschuss anberaumt. Auf der Sondersitzung am Donnerstag sollen dann Vertreter aus beiden Ministerien über die Lage bei dem Schiffbau-Unternehmen berichten.

Infolge der Corona-Krise ruhen seit Mitte März die Arbeiten auf den MV Werften. Betroffen sind rund 3000 Mitarbeiter. Die Kurzarbeit sollte nach vier Wochen enden, wurde nach Unternehmensangaben aber mindestens bis zum 3. Mai verlängert.

Dienstag, 21. April, 9.05 Uhr Die zweitgrößte australische Fluggesellschaft Virgin Australia hat in der Corona-Krise Insolvenz angemeldet. Damit will sich das Unternehmen laut einer Mitteilung vom Dienstag finanziell neu aufstellen und gestärkt aus der Covid-19-Krise kommen. Zuvor hatte es die Airline nicht geschafft, eine Staatshilfe in Höhe von 1,4 Mrd. Australischen Dollar (815 Mio EUR) zu bekommen. Es geht laut Virgin um rund 16.000 Arbeitsplätze. Das Unternehmen, das über 130 Flugzeuge verfügt, hat Schulden in Milliardenhöhe.

Virgin Australia mit Sitz in Brisbane ist neben Qantas eine wichtige Linie für den Kontinent. Auch Qantas hat wie viele in der Branche mit den Folgen der Pandemie und dem stark beschränkten Flugverkehr zu kämpfen, war aber vor der Krise finanziell besser aufgestellt. In Australien sind viele Menschen wegen der großen Entfernungen und des dünnen Zugnetzes auf das Fliegen angewiesen. Für Virgin Australia sollen laut der Insolvenzverwalter nun schnell neue Investoren gefunden werden.

Dienstag, 21. April, 8.45 Uhr Die Corona-Krise hat einen beispiellosen Kollaps am Ölmarkt herbeigeführt. Zum Wochenbeginn geriet erstmals ein Terminkontrakt für US-Rohöl ins Minus. Eine globale Ölschwemme, ein drohender Lagermangel und die Furcht vor einer tiefen Rezession sorgten für den historischen Preisverfall.

Das gab es seit Beginn des Futures-Handels im Jahr 1983 noch nie: Der Preis des auslaufenden Terminkontrakts für Rohöl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI), der eine physische Lieferung im Mai vorsieht, stürzte am Montag auf minus 37,63 Dollar pro Barrel (159 Liter) ab. Zum Vergleich: Am Freitag hatte der Schlusskurs noch bei plus 18,27 Dollar gelegen. Wer einen Swimmingpool habe, der noch nicht für den Sommer gefüllt sei, könne nun eine Verwendung dafür finden, kommentierte der US-Finanzsender CNBC die bizarre Lage. Lesen Sie hier mehr dazu.

Dienstag, 21. April, 8.30 Uhr Mit einer schnelleren Erstattung der Mineralölsteuer und einer späteren Zahlungspflicht der Kfz-Steuer will die französische Regierung angesichts der Coronakrise kleine und mittlere Transportunternehmen finanziell entlasten. Dies haben Finanzminister Gérald Darmanin und Verkehrsstaatssekretär Jean-Baptiste Djebbari bekanntgegeben. Gegenwärtig steht jeder zweite LKW in Frankreich still, da außer den Supermarktketten fast alle Großkunden vorübergehend die Arbeit eingestellt haben. Als Folge haben 55 Prozent der Güterkraftverkehrsunternehmen teilweise und 25 Prozent ganz geschlossen.

Die Mineralölsteuer wird ab sofort bis auf weiteres quartalsweise und nicht wie bisher nur zweimal im Jahr erstattet. Zudem wird der Fälligkeitstermin der Kfz-Steuer vom 1. September um drei Monate nach hinten verschoben. Der zeitweise Entlastungseffekt beider Maßnahmen wird auf 390 Mio. EUR beziffert.

Dienstag, 21. April, 8.20 Uhr Am Frankfurter Flughafen hat sich der Einbruch der Passagier- und Frachtzahlen infolge der Corona-Krise nach dem Osterwochenende verschärft fortgesetzt. Vom 13. bis 19. April zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport 37.015 Fluggäste und damit 97,3 Prozent weniger als in der gleichen Kalenderwoche ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag in Frankfurt mitteilte. In der Woche bis Ostersonntag hatte der Rückgang bereits 96,8 Prozent betragen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank in der Woche ab Ostermontag um 28,5 Prozent auf 29 794 t. Die Zahl der Flugbewegungen ging um 85,8 Prozent auf 1404 Starts und Landungen zurück.

Die Rückholflüge für Deutsche im Ausland sind weitgehend abgeschlossen. Einige Fluggesellschaften wie Lufthansa und Condor setzen inzwischen Passagierflugzeuge ein, um dringend benötigte Fracht nach Deutschland zu bringen. Das Frachtaufkommen in Frankfurt ging in Summe dennoch zurück, weil die Sonderflüge die sonst genutzten Transportkapazitäten der Passagierflugzeuge nicht ausgleichen können, die zu normalen Zeiten rund 40 Prozent der Frachtmenge schlucken.

Dienstag, 21. April, 8.05 Uhr Die Gewerkschaft Verdi sieht keine Notwendigkeit für bundesweite Ausnahmeregelungen über eine Sonntagszustellung von Paketen. Ein Sprecher des Bundesvorstands sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: „Aufgrund der bestehenden Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie ist in der Zustellung die Erreichbarkeit der Kundinnen und Kunden an den Werktagen sehr hoch. Sollte die Erforderlichkeit bestehen, aus Gründen des Gesundheitsschutzes regional die Zustellung am Sonntag zu organisieren, so muss dies vorher mit den örtlichen Betriebsräten abgestimmt werden.“

Die Sonntagszustellung könne aber kein Ersatz für benötigtes Personal sein, sagte der Sprecher. „Der Schutz der Beschäftigten muss jetzt an erster Stelle stehen, denn die Belastung der Beschäftigten ist bereits jetzt extrem hoch.“

Montag, 20. April, 17.17 Uhr Der schon vor dem Ausbruch des Corona-Virus wirtschaftlich in schwieriges Fahrwasser geratene Autozulieferer Leoni AG hat eine staatliche Kreditbürgschaft über 330 Mio. EUR erhalten. Die Bürgerschaft sei von der Bundesregierung sowie den Landesregierungen von Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gewährt worden, teilte Leoni am Montag in Nürnberg mit. Die Bürgschaft sei notwendig geworden, weil die meisten Leoni-Kunden ihre Produktion zurückgefahren hätten und damit signifikante Absatzrückgänge zu verzeichnen gewesen seien.

Leoni stellt mit weltweit 95.000 Mitarbeitern unter anderem elektronische Bordnetze für die Automobilindustrie her. Im Rahmen eines Sanierungskonzeptes hatte sich das Unternehmen Ende vergangenen Jahres von rund 2000 Mitarbeitern getrennt, wie ein Sprecher am Montag sagte. Während der Corona-Pandemie verzichte Leoni nicht nur de facto auf Dividendenzahlungen, sondern habe auch temporäre Werksschließungen und Kurzarbeit beschlossen, teilte das Unternehmen mit.

Montag, 20. April, 15.25 Uhr Die Corona-Pandemie bringt die US-Fluggesellschaft United Airlines tief in die roten Zahlen. Im ersten Quartal dürfte ein Verlust in Höhe von 2,1 Mrd. (1,9 Mrd EUR) vor Steuern anfallen, warnte das Unternehmen am Montag in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht. Anleger ließen die Aktie vorbörslich um knapp sechs Prozent fallen. Beim Umsatz rechnet United mit 8,0 Mrd. Dollar, was einem Rückgang um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entsprechen würde. Die Airline betonte indes, dass es sich bislang lediglich um vorläufige Quartalsergebnisse handele.

Montag, 20. April, 15.15 Uhr Die enorme Nachfrage nach Schutzmasken lässt selbst mittelständische Speditionsunternehmen neue Wege gehen. Die Emons Air & Sea GmbH chartert zum ersten Mal komplette Flugzeuge in eigener Regie. Am 10. April landete der erste Vollcharter in Frankfurt am Main. An Bord eines umfunktionierten Passagierflugzeugs befanden sich ausschließlich Schutzmasken. Dazu wurde nicht nur der Frachtraum, sondern auch der Passagierbereich genutzt. Zwei weitere Charterflüge aus Shanghai fanden über Ostern und am vergangenen Wochenende statt. Vier weitere Flüge für die kommenden zwei Wochen sind bereits gebucht.

Montag, 20. April, 12.48 Uhr Primark hat heute bekanntgegeben, dass es sich nun verpflichten kann, etwa 370 Mio. GBP für zusätzliche Warenbestellungen zu bezahlen –über die 1,5 Mrd. GBP an Lagerbeständen in Läden, Depots und auf dem Transportweg hinaus. Das bedeutet, dass nun alle Produkte, die sich sowohl in der Produktion als auch in der Fertigstellung befinden und bis zum 17. April übergeben werden sollten, angenommen werden.

Diese neue Verpflichtung folgt auf ausführliche Einzelgespräche mit unseren Zulieferern, die vor vier Wochen begonnen haben und uns dabei geholfen haben, Möglichkeiten zur Abmilderung der Folgen zu finden, einschließlich verlängerter Zahlungsfristen. Die Produkt- und Beschaffungsteams von Primark werden weiterhin eng mit den Zulieferern zusammenarbeiten, um diese Pläne umzusetzen. Wenn Zulieferer neue Kreditquellen benötigen, wird Primark versuchen, sie dabei zu unterstützen. Dies geschieht zum Beispiel, indem wir unser Bekenntnis zu Bestellungen bekunden oder Gespräche mit internationalen Kreditgebern und Kontakt zu Regierungen aufnehmen.

Montag, 20. April, 12.20 Uhr Ein Armband mit Abstandswarner soll Beschäftigte im Hafen von Antwerpen auf Distanz halten. Die ersten Armbänder würden Anfang Mai mit Mitarbeitern an den Schleusenanlagen getestet, sagte eine Sprecherin der Hafenbetriebe am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Sie sollen dafür sorgen, dass die Beschäftigten bei ihrer Arbeit den empfohlenen Mindestabstand einhalten, um sich nicht mit dem Coronavirus anstecken zu können.

In der ersten Phase werde der Abstandswarner des Unternehmens Rombit bei acht Mitarbeitern der Tagschicht am 4. und 5. Mai eingesetzt. Wenn die Technik gut funktioniert, soll sie den Angaben zufolge in größerem Maßstab genutzt werden. Ein weiterer Schritt soll der Sprecherin zufolge der Einsatz auf den Schleppern der Hafengesellschaft sein, sobald die belgischen Bestimmungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie dies zuließen.

Montag, 20. April, 11.20 Uhr Die bayerischen Exporte sind nach aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts im Februar 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent auf 15,5 Mrd. EUR gesunken. Gleichzeitig sanken auch die Einfuhren in den Freistaat, nämlich um 3,5 Prozent auf 14,8 Mrd. EUR. „Schon bevor die Corona-Pandemie in Europa voll zugeschlagen hat, waren die Zeiten des fortwährenden Wachstums vorbei , die Industrie befand sich bereits zu diesem Zeitpunkt in einer Rezession. Uns muss klar sein: Auch die Februar-Zahlen sind ein Blick zurück und haben nichts mit der Gegenwart zu tun. Corona hat die konjunkturelle Entwicklung inzwischen nachhaltig beeinträchtigt. Die Zahlen für März und April werden weitaus dramatischer ausfallen", sagte der Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bertram Brossardt.

Die Dimension des Einbruchs zeigt insbesondere der Rückgang der Exporte in die Volksrepublik China in Höhe von 19,5 Prozent auf knapp 1,09 Mrd. EUR. „China hat im Februar den Höhepunkt der Corona-Krise erlebt. Der Exportrückgang zeigt an, in welche Richtung der Export Bayerns auch in Bezug auf andere Länder gehen kann", so Brossardt.

Montag, 20. April, 11.15 Uhr Bayern führt eine Maskenpflicht in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr ein. Von kommender Woche an sollen dort Mund-Nasen-Schutz oder auch Schals Pflicht sein, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in einer Regierungserklärung im Landtag ankündigte.

Montag, 20. April, 10.30 Uhr Trotz der Corona-Krise sind die Transportketten im Ostseeraum stabil. So laufen die Fährverbindungen im Güterverkehr der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) von und nach Finnland, Schweden, Lettland und Russland mit wenigen Ausnahmen wie gewohnt. Das teilte das Unternehmen dem THB mit. Allerdings gerate das Geschäft nach einem starken Jahresauftakt nun wegen der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zunehmend unter Druck, sagte eine Sprecherin.

Im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnete die LHG im Passagier- und Güterverkehr noch ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch durch die weltweiten Produktionsstilllegungen und Reisebeschränkungen erwartet das Unternehmen zeitverzögert im April einen Einbruch. Der Umschlag von Forstprodukten oder Verpackungen liege zwar noch auf normalem Level, hieß es. Das Neuwagen- und Autozulieferergeschäft sei indes bereits stark rückläufig. Und auch der Intermodalverkehr nach Italien ist laut LHG derzeit stark reduziert. Völlig zum Erliegen gekommen ist wegen der Ein- und Ausreisebeschränkungen zudem der Personenverkehr.

Montag, 20. April, 10.25 Uhr Aufgrund des starken Kapazitätsverlust in der Luftfracht durch den nahezu kompletten Wegfall der Passagierflüge haben sich die Frachtraten teilweise verdrei- oder vierfacht. Nun gibt es ein Konzeptpapier der deutschen Luftfahrtbranche zum Wiederanlaufen des Flugbetriebs, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach könnten Passagiere zum Tragen von Schutzmasken verpflichtet werden. Ein entsprechender Vorschlag für die Zeit vom Boarding über den gesamten Flug bis nach dem Verlassen des Flugzeugs.

Das 20-Punkte-Programm sieht zudem an den Flughäfen zahlreiche Maßnahmen vor, um das corona-bedingte Abstandsgebot einhalten zu können. Dazu gehören unter anderem luftigere Warteschlangen und -bereiche, der Einsatz von mehr Passagierbussen und zeitlich gestreckte Prozesse etwa beim Einsteigen und der Gepäckabfertigung. An den Abflughäfen könnten zudem gezielt Passagiere auf Fieber überprüft werden. Grundsätzlich müssten die Fluggäste bereits beim Einchecken erklären, dass sie keine ansteckenden Krankheiten haben.

Montag, 20. April, 10.15 Uhr Die Schließung der MV Werften infolge der Corona-Krise wird um zwei Wochen bis zum 3. Mai verlängert. Dies betrifft die drei Standorte in Wismar, Warnemünde und Stralsund, wie ein Sprecher mitteilte. Betroffen davon seien rund 3000 Mitarbeiter. Eine effiziente Fertigung sei erst wieder möglich, wenn Lieferketten über offene Grenzen funktionieren, und die Abstände zwischen Kollegen „nicht mehr die entscheidende Bedeutung haben“, hieß es auf der Homepage. Ursprünglich sollte der Betrieb am heutigen Montag wieder aufgenommen werden.

Die IG Metall Küste hat derweil alle Beteiligten zu einem verantwortungsvollen Handeln aufgerufen. „Die drei Standorte sind wichtige industrielle Kerne des Landes“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Die Arbeitsplätze auf den Werften und bei den Zulieferern müssten gesichert werden. Banken, Bund, Gesellschafter und Land müssten jetzt dafür sorgen, dass das Unternehmen genügend Geld und Zeit bekommt, um auf die durch die Epidemie ausgelösten Verwerfungen am Kreuzfahrtmarkt reagieren zu können.

Montag, 20. April, 9.30 Uhr Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert mehr staatliche Unterstützung für die von der Corona-Krise schwer getroffene Autobranche. „Unsere Automobilwirtschaft braucht schnell Perspektiven für Umsatz, Liquidität und Wachstum», sagte Laschet dem Handelsblatt (Montag). „Wir werden sehr bald über intelligente Impulse für Investitionen sprechen müssen.“ In diesem Zusammenhang fordert der Politiker einen baldigen Autogipfel.

Die in der vergangenen Woche beschlossene Öffnung der Autohäuser könne nur dann Wirkung entfalten, wenn nun auch die digitale Zulassung und schnelle Genehmigungen für den Bau von Ladesäulen folgen, sagte Laschet weiter. Die Folgen der Virus-Pandemie trafen die Autobranche hart. Die Hersteller stoppten in vielen Regionen die Produktion, die nun bald teilweise wieder hochgefahren werden soll. Zumindest aus China kamen jüngst Nachrichten, die Hoffnung machten. So hatte etwa Volkswagen zuletzt von deutlichen Zeichen für eine Erholung des wichtigen Geschäfts in China gesprochen.

Montag, 20. April, 9.15 Uhr Der tschechische Präsident Milos Zeman hat seinen Bürgern wegen der Coronavirus-Pandemie empfohlen, diesen Sommer die Schönheiten ihres eigenen Landes zu entdecken. Für Auslandsreisen sollten die Staatsgrenzen hingegen ein volles Jahr geschlossen bleiben, „damit keine neue Infektionswelle dadurch hervorgerufen wird, dass Reisende in Länder fahren, in denen die Epidemie noch nicht zu Ende ist“, sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag in einem Radiointerview.

Reisebüros und andere Tourismusunternehmen hatten zuvor gefordert, im Sommer wenigstens Reisen in die bei Tschechen besonders beliebten Urlaubsziele Slowakei und Kroatien zu erlauben, in denen es nur wenige Coronavirus-Infektionen gebe.

Montag, 20. April, 8.47 Uhr Der Autobauer Volkswagen fordert wegen der drohenden Nachfrageflaute in der Coronakrise eine neue staatliche Förderprämie. „In dieser Situation sollte eine Prämie breit angelegt sein und auch moderne Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor umfassen“, sagte der bei der Marke VW fürs Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Die bisherige Förderung von Elektrofahrzeugen sollte fortgesetzt werden“, sagte Brandstätter. Ein neues Fördermodell könnte sich an eingesparten Emissionen des klimaschädlichen Abgases Kohlendioxid orientieren. „Wir gehen damit aus der Krise hinaus und hinein in die grüne Transformation.“

An den bestehenden Klimazielen wolle VW auf jeden Fall festhalten. „Klimaschutz bleibt eine Menschheitsaufgabe. Daran ändert die Corona-Pandemie überhaupt nichts“, sagte er. „Viele profitieren davon, wenn es in der Automobilindustrie wieder losgeht“, betonte Brandstätter die Bedeutung der Branche für die deutsche Volkswirtschaft. Deutschlands wichtigster Industriezweig stehe für zehn Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung.

Montag, 20. April, 8.40 Uhr Die Folgen der Corona-Pandemie haben die japanischen Exporte mit voller Wucht getroffen. Die Ausfuhren seien im März um 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen, teilte das japanische Finanzministerium am Montag in Tokio mit. Im Februar waren die Exporte lediglich um ein Prozent gefallen. Volkswirte hatten zwar mit einem deutlich höheren Minus als zuletzt gerechnet, dabei aber nur einen Rückgang von etwas mehr als neun Prozent auf dem Zettel.

Die Ausfuhren in die USA, dem neben China wichtigsten Handelspartner des Landes, sanken um 16,5 Prozent - das ist der stärkste Rückgang seit 2011. Vor allem die Autoindustrie war wegen der Folgen der zahlreichen Corona-Beschränkungen stark betroffen. So fielen die Exporte der Autohersteller in die USA um ein Viertel. Japan hatte bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie mit schwachen Ausfuhren zu kämpfen. So sanken die Ausfuhren bereits im vergangenen Jahr wegen des Handelskriegs zwischen China und den Vereinigten Staaten deutlich. Der Rückgang im März war der 16. in Folge - dies ist die längste Serie seit den 80er-Jahren.

Montag, 20. April, 8.15 Uhr Die Deutsche Post bemüht sich in der Corona-Pandemie nach eigenen Angaben weiter um eine Sonntagszustellung von Paketen. Dafür habe das Unternehmen in Regionen wie Berlin bereits entsprechende Anträge bei den Behörden gestellt und erwäge nun, Anträge in weiteren Bundesländern. Es gehe darum, in einer besonderen Situation „einen Kollaps des Paketsystems zu vermeiden“.Wie bereits berichtet, hat der Paket-Dienstleister DHL in München erstmals bereits an einem Sonntag Sendungen zugestellt.

Montag, 20. April, 8.06 Uhr Der Passagierverkehr ist aufgrund der Corona-Pandemie eingebrochen, doch die reine Frachtfliegerei bricht derzeit Rekorde. Die hohen Frachtraten und die globale Flaute im Passagiergeschäft haben dazu geführt, dass aktuell 22 Gesellschaften in Frankfurt ihre Passagierjets für Cargo-Flüge einsetzen. Allerdings fehlen der Branche die Transportkapazitäten der Passagierflugzeuge, die zu normalen Zeiten rund 40 Prozent der Frachtmenge schlucken und auch in entlegenere Winkel der Weltwirtschaft fliegen. Weil in Corona-Zeiten im Luftverkehr aber nichts normal ist, zählte Frankfurt in der Woche vor Ostern 610 reine Frachtflüge, rund 200 mehr als im Jahresschnitt 2019. Unter ihnen waren Exoten wie eine Boeing 767 der US-Gesellschaft Amerijet aus Miami sowie jede Menge Passagierjets, die flugs zu Frachtern umfunktioniert worden sind.

Ganz ausgeglichen ist die Frachtraumbilanz aber nicht, sodass die aktuell in Frankfurt registrierte Frachtmenge im März 17,4 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Zum Vergleich: Die Passagierzahl ist um 62 Prozent gesunken und aktuell nahe am Nullpunkt. Laut Max Philipp Conrady, Leiter des Frachtbereichs am Frankfurter Flughafen, hat die Verknappung des Frachtraums zu deutlich höheren Preisen geführt, die üblicherweise nach Volumengewicht abgerechnet werden und aktuell auf nachgefragten Verbindungen das Drei- bis Vierfache des Vorkrisen-Niveaus erreicht haben.

Montag, 20. April, 7.56 Uhr Der Autobauer Volkswagen will ab dieser Woche seine Fahrzeugproduktion wieder hochfahren. Im Zwickauer VW-Werk gibt es von Montag an entsprechende Vorbereitungen. „Wiederanlaufen wird das Band dann am Donnerstag“, sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zwickau sei damit das erste Fahrzeugwerk in Deutschland, das der Autohersteller schrittweise wieder in Betrieb nehme. Europaweit soll zuerst im slowakischen Bratislava losgelegt werden, wo die Bänder bereits am Montag wieder anlaufen sollen.

In Sachsen nimmt ab Donnerstag auch das Motorenwerk in Chemnitz seine Arbeit wieder auf. In den Werken Wolfsburg, Emden, Dresden und Hannover soll es den Angaben zufolge am 27. April losgehen. Die 8.000Mitarbeiter am Standort Zwickau sollen demnach schrittweise an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Bis 3. Mai sei aber der Großteil weiterhin in Kurzarbeit, hieß es. Wann der Stand vor der Corona-Pandemie erreicht werden könne, sei derzeit nicht absehbar.

Sonntag, 19. April, 20.23 Uhr Der Onlinehändler Amazon lässt seine Logistikzentren in Frankreich nach einem Gerichtsurteil zu Corona-Schutzmaßnahmen weiterhin geschlossen. Die Mitarbeiter würden sicher noch bis einschließlich Mittwoch zu Hause bleiben, teilte das Unternehmen in Frankreich am Sonntag mit. Angesichts eines Urteils eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre sei man weiterhin „perplex“. Mit Interesse warte man nun auf den Berufungstermin am Dienstag, teilte das Unternehmen mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sonntag, 19. April, 17.56 Uhr Da wegen der Corona-Pandemie überdurchschnittlich viele Pakete verschickt werden, hat DHL in München erstmals auch an einem Sonntag Sendungen zugestellt. Rund 400 Mitarbeiter waren unterwegs, um mehr als 50.000 Pakete an private Haushalte auszuliefern, wie das Unternehmen mitteilte. Zwar wolle man nicht regelmäßig an Sonntagen zustellen, jedoch „war die jetzige Aktion erforderlich, um die Versorgung mit Paketdienstleistungen in Bayern sicherzustellen“. Das Bayerische Arbeitsministerium habe eine entsprechende Genehmigung erteilt.

Mit der Aktion seien Transportkapazitäten von rund 50 Lastwagen-Ladungen freigeworden, teilte das Unternehmen mit. DHL erlebt derzeit ein ähnliches Aufkommen wie an den stärksten Tagen vor Weihnachten. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Zahl der Sendungen um diese Zeit um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Sonntag, 19. April, 16.05 Uhr Die britische Frachtfluggesellschaft Cargo Logic Air wird möglicherweise bald wieder Frachterflüge anbieten. Das berichtet jedenfalls das US-Fachmedium Cargo Facts. Demnach verhandelt der Carrier mit der britischen Civil Aviation Authority (CAA) darüber, sein Luftverkehrsbetreiberzeugnis AOC zu reaktivieren. Cargo Facts lässt durchblicken, dass dafür die gestiegene Nachfrage nach Frachterkapazität im Zuge der Coronavirus-Krise verantwortlich sein könnte. Cargo Logic Air hatte Ende Februar auf Geheiß der CAA den Flugbetrieb ruhen lassen. Diese hatte zuvor Verstöße der Airline gegen Bestimmungen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (Easa) festgestellt.

Sonntag, 19. April, 14.45 Uhr In der Corona-Pandemie geht es in Deutschland ab Montag in eine neue Phase: Nach einem Monat Stillstand beginnt die vorletzte Aprilwoche mit der Öffnung erster Geschäfte und der schrittweisen Wiederaufnahme des Schulbetriebs. Das Vorgehen ist bundesweit aber unterschiedlich. Unterschiedlich sind auch die Meinungen innerhalb der Bundesregierung über das weitere Vorgehen. So hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier Bund und Länder zu mehr Einigkeit aufgerufen. "Wir dürfen nicht durcheinanderlaufen wie ein Hühnerhaufen und uns gegenseitig abwechselnd mit Verschärfungen und Lockerungen überbieten", mahnte der CDU-Politiker in der "Bild am Sonntag". Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht in unterschiedlichem Vorgehen hingegen "kein Problem", wie er der "Welt am Sonntag" sagte.

Sonntag, 19. April, 09.47 Uhr Die Unternehmen im Straßengüterverkehr verzeichnen in der Coronakrise zunehmend finanzielle Einbußen. Ursache sei ein spürbarer Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage im In- und Ausland. Dies führe zu freien Kapazitäten am Markt und in der Folge zu sehr niedrigen Spotraten, heißt es im aktuellen Corona-Sonderbericht des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Das Ausmaß des zuletzt beobachteten Preisverfalls sei aktuell höher als vor Coronazeiten. Dabei sei anzunehmen, dass Unternehmen auch nicht kostendeckende Aufträge in Kauf nehmen, um einen gewissen Deckungsbeitrag erzielen und finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können, vermutet das BAG.

Die Kep-Branche verzeichnet derzeit weiter steigende Sendungsaufkommen im Privatkundenbereich (B2C), denen aber deutliche Rückgänge aus dem gewerblichen Geschäftsbereich (B2B) entgegenstehen. Die Nachfrage nach Schienengüterverkehrsleistungen ist aufgrund von Produktionseinschränkungen oder -stillegungen in einigen Bereichen stark rückläufig, geringere Produktionsmengen führen auch im Kombinierten Verkehr zu Rückgängen. Die Binnenschiffer leiden unter dem allgemein sinkenden Containeraufkommen im Seehafen-Hinterlandverkehr, dem zudem freie Kapazitäten auf der Straße gegenüber stehen. Das führe regional zu einer sinkenden Nachfrage nach Containerbeförderungen in der Binnenschifffahrt zugunsten der Straße, berichtet das BAG.

Samstag, 18. April, 20.43 Uhr Der Onlinehändler Amazon setzt an einigen Standorten in den USA Wärmebildkameras zur Eindämmung des Coronavirus ein. Um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu unterstützen, werde bereits täglich ihre Temperatur gemessen, erklärte Amazon-Sprecherin Kristen Kish am Samstag auf Anfrage. An einigen Standorten würden nun zusätzlich Wärmebildkameras eingesetzt, um die Maßnahme zu optimieren. Wo genau sie zum Einsatz kommen, gab Kish nicht bekannt.

Ausgangsbeschränkungen haben die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten in vielen US-Regionen regelrecht explodieren lassen. Das Unternehmen tut sich mit dem Ansturm schwer, viele Kunden müssen derzeit lange warten oder können gar keine Bestellungen aufgeben. Amazon wird zudem vorgeworfen, in der Coronakrise nicht genug für den Schutz der Mitarbeiter zu unternehmen. Der Konzern hatte deshalb schon mit Protesten und Arbeitsniederlegungen zu kämpfen.

Samstag, 18. April, 14.52 Uhr Die Preise auf dem Transportmarkt werden laut Tom Krause, CEO der digitalen Spedition Cargonexx, massiv gedrückt. „Zum Teil liegen die Kilometerpreise bei 80, manchmal sogar nur bei 50 Cent“, berichtet er gegenüber der DVZ. Für die Fuhrunternehmen mit drei bis zehn LKW, die auch die Partner von Cargonexx sind, wird es seiner Einschätzung nach schwierig. Viele hätten nicht genügend Rücklagen, um bei dem momentanen Auftragsrückgang länger als zwei bis drei Monate durchhalten zu können. Auch mit Krediten sei vielen nicht geholfen, da diese zurückgezahlt werden müssen. Krause: „Ich gehe davon aus, dass es bei anhaltender Situation eine Vielzahl von Insolvenzen geben wird.“ Hier geht es zum vorerst letzten Teil unserer Serie zu Logistik-Start-ups in Corona-Zeiten.

Samstag, 18. April, 12.38 Uhr Die Außenminister von mehr als zehn Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Großbritannien, haben in einer Telefonkonferenz vereinbart, sich für die Offenhaltung von internationalen Handels- und Transportwegen in der Coronakrise einzusetzen. Es gelte jetzt die Aufmerksamkeit auf die Wiederherstellung wesentlicher Lieferketten und Flugverbindungen zu richten, teilte Niels Annen (SPD) mit, der Staatsminister im Auswärtigen Amt. „Nur durch internationale Kooperation können wir diese sichern und dazu beitragen, dass dringend benötigte Güter ankommen und die Wirtschaft wieder in Schwung kommt.“

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes nahmen an der Schalte der Minister und ihrer Vertreter am Freitag 15 Länder teil, darunter Italien, Brasilien, Kanada, die Türkei, Indonesien, Marokko und Mexiko. Die Länder vereinbarten, sich dafür einzusetzen, dass wichtige Transportknotenpunkte auf der Welt für Durchreisen und Gütertransport geöffnet bleiben sollen, um Lieferketten aufrechtzuerhalten und die Rückkehr gestrandeter Reisender in ihre Heimatländer zu ermöglichen.

Samstag, 18. April, 11.34 Uhr Die europäischen Verbände der Hafen- und Terminalbetreiber lehnen Vorschläge der EU-Kommission ab, wonach die Mitgliedstaaten bestimmte Häfen zum Wechseln von Schiffsbesatzungen benennen sollen. Für das Funktionieren der Logistikketten in Europa sei es entscheidend, dass die EU-Staaten das Auswechseln von Crews in allen Seehäfen ermöglichten, erklären die Verbände Espo und Feport. Reedereien, nationale Behörden und Flughäfen sollten sich abstimmen, um Heimflüge und die Anreise von Seeleuten zu ermöglichen, auch wenn ein Airport in einem anderen Mitgliedstaat liege als der Hafen. Dagegen sei es weder möglich noch wünschenswert, beispielsweise einen Erzfrachter in einen Fährhafen umzudirigieren, nur um die Besatzung zu wechseln.

„Wenn Crew-Wechsel und Weiterreise von Seeleuten von einem Hafen in einem Land aus erleichtert werden können, können sie auch von allen Häfen aus erleichtert werden“, sagte Espo-Generalsekretärin Isabelle Ryckbost. „Dieses Problem sollte so rasch wie möglich gelöst werden, aber es darf nicht dazu führen, dass eine Rangfolge geschaffen wird, in der Häfen in Europa angelaufen werden“.Am 8. April hat die EU-Kommission Leitlinien dafür vorgelegt, welche Standards Häfen in der Coronavirus-Krise erfüllen sollen, damit Besatzungen sicher getauscht werden können. Dazu gehören etwa geeignete Unterkünfte sowie An- und Abreisemöglichkeiten.

Samstag, 18. April, 9.31 Uhr Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie hat in der Corona-Krise für einen Neustart der Wirtschaft ein umfassendes Konjunkturprogramm gefordert. Verbandspräsidentin Ingeborg Neumann sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie könne der Idee sehr viel abgewinnen, Einkaufs- beziehungsweise Konsumgutscheine mit einer zeitlich befristeten Gültigkeit auszugeben. "Das wäre eine unbürokratische Möglichkeit, den Konsum zu beleben." Daneben sprach sie sich für eine zeitlich befristete Reduzierung der Umsatzsteuer und Einfuhrumsatzsteuer für sämtliche Textil- und Lederwarenerzeugnisse aus sowie eine rasche und vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. "Schließlich würde eine befristete Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten und der Sonntagsöffnungen erhebliche Impulse bringen", sagte Neumann, die auch Vize-Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Industrie ist. Es brauche tatkräftige Signale an den gebeutelten Mittelstand.

Samstag, 18. April, 9.20 Uhr Die neue Wirtschaftsweise Monika Schnitzer ist zuversichtlich, dass Deutschland gut aus der Corona-Krise kommen wird. "Ich erwarte, dass die Wirtschaft mit der langsamen Lockerung der Maßnahmen auch rasch wieder ins Laufen kommt", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Der Anreiz, wieder aktiv zu werden bei den Unternehmen und auch der Nachholbedarf der Konsumenten seien groß. All dies gelte aber nur, wenn es gelinge, die Infektionen so unter Kontrolle zu bekommen, dass keine zweite Infektionswelle drohe, betonte die Wirtschaftswissenschaftlerin. Doch dafür sei "gerade Deutschland mit seinem starken Gesundheitssystem gut aufgestellt".

Größere Sorgen als um Deutschland macht sie sich um den internationalen Bereich: "Wenn unsere Absatzmärkte wie China und die USA einbrechen und im Krisenmodus bleiben, wird es uns schwerfallen, wieder auf die Umsatzzahlen zu kommen, die wir vorher hatten." In diesem Zusammenhang plädiert Schnitzer auch für europäische Solidarität. "Es ist extrem wichtig, dass wir dafür sorgen, dass die von der Corona-Krise besonders stark betroffenen Länder nicht noch stärker in Schwierigkeiten kommen. Das ist auch in unserem eigenen Interesse, denn unsere Wirtschaft ist gerade in Europa sehr stark verflochten. Wir werden also nicht alleine aus der Krise kommen."

Samstag, 18. April, 9.09 Uhr Nach vier Wochen Stillstand in großen Teilen der Produktion fährt der Autobauer Daimler seine Werke von diesem Montag an wieder hoch. Ein Schwerpunkt liegt auf der Antriebs- und Getriebetechnik, einem Bereich, auf den nicht nur die übrigen Werke in Deutschland, sondern auch die im Ausland und insbesondere in China angewiesen sind. Während einige Standorte zunächst mit einer Schicht beginnen, soll in anderen gleich wieder in zwei oder drei Schichten gearbeitet werden, wie Personalvorstand Wilfried Porth und Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht sagten. "Wir sind noch deutlich reduziert, was die Produktion angeht", sagte Porth. Die Lieferketten hätten im Großen und Ganzen gehalten, der Anlauf in China, der schon einige Wochen zurückliegt, habe gut funktioniert. "Wir haben in Europa noch größere Themen in Italien, Frankreich ist auch noch extrem eingeschränkt", sagte Porth.

Die jetzt geplanten Anläufe seien aber abgesichert. Gearbeitet werden soll unter strengen Hygienevorgaben, die Konzern und Betriebsrat anhand von Gefahrenbeurteilungen für jeden Arbeitsplatz erarbeitet hätten. Daimler hatte einen Großteil seiner Produktion im März heruntergefahren, seit dem 6. April gilt zudem Kurzarbeit, die nach jetzigem Stand erst Ende April auslaufen soll. Etwa 80 Prozent der rund 170.000 Beschäftigten in Deutschland sind in unterschiedlichem Maße betroffen.

Freitag, 17. April, 14.30 Uhr Der Autozulieferer ElringKlinger bekommt die schwache Konjunktur und die Corona-Krise zu spüren. Im ersten Quartal gingen die Erlöse nach vorläufigen Zahlen um zehn Prozent auf 396 Mio. EUR zurück, wie das Unternehmen aus Dettingen/Erms am Freitag mitteilte. Hingegen kletterte das operative Ergebnis auf 16 Mio. EUR nach 6,4 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Hier wirkten die Bemühungen, die Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen. Angaben zum Ergebnis unter dem Strich wurden keine gemacht. Der komplette Quartalsbericht soll am 7. Mai veröffentlicht werden.

Freitag, 17. April, 13.40 Uhr Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat sich dafür ausgesprochen, Übernahmen deutscher Firmen durch Investoren aus dem Nicht-EU-Ausland zu erschweren. Der Bewerber um den CDU-Vorsitz sagte dem Mittelstandsmagazin der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, die Europäer sollten sich darauf verständigen, dass es keine „Krisengewinne“ geben dürfe. „Wenn das auf europäischer Ebene nicht möglich ist, dann muss auf nationaler Ebene gehandelt werden. Ich bin der Meinung, dass die Außenwirtschaftsverordnung jetzt so angewendet werden muss, dass Unternehmen aller Größenordnungen vor Beteiligungen oder gar Übernahmen hinreichend geschützt werden.“

Freitag, 17. April, 13.20 Uhr Binnen weniger Wochen gingen allein zwischen dem 24. März und 15. April mehr als 10.000 Anträge auf Corona-Hilfe bei der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) ein. Das Gesamtvolumen der Kreditanträge beläuft sich auf 23,6 Mrd. EUR.

Der Großteil der beantragten Kredite (9.521)hat ein Volumen bis 800.000 EUR.Das mit 989 Anträgen am zweihäufigsten beantragte Kreditvolumen geht bis 3 Mio. EUR. Hinzu kommen 71 Anträge für Kredite bis 10 Mio. EUR, 47 Anträge bis 100 Mio. EUR und 15 Anträge über 100 Mio. EUR.

Freitag, 17. April, 12.45 Uhr Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger setzt sich für die Bedürfnisse von Lkw-Fahrern ein. Das Ministerium haben Berichte erreicht, dass wegen Corona-Ängsten die Toilettennutzung verboten wurde oder diese wegen fehlender Schutzkleidung gleich ganz abgewiesen wurden. Der Freie-Wähler-Chef forderte daher am Freitag Unterstützung für die Fahrer, einschließlich eines Rechts auf Pieseln: „Die zweifellos notwendige soziale Distanz in der Coronakrise darf nicht dazu führen, dass wir nicht anständig miteinander umgehen und die menschlichen Grundbedürfnisse außer Acht lassen.“

Sanitäre Anlagen sollten für die Lkw-Fahrer weiterhin zugänglich gehalten werden, soweit deren Benutzung auch bislang möglich war. Aiwanger verwies auf die große Bedeutung der Fahrer und ihrer Fracht: „Gerade jetzt, wo es um die Versorgung unserer Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern geht, brauchen wir unsere Lkw-Fahrer dringender denn je.“

Freitag, 17. April, 11.20 Uhr Der Flughafen Erfurt-Weimar wird seit dieser Woche als Ausweichparkplatz für fabrikneue Airbus-Flugzeuge genutzt. Geparkt würden Flugzeuge, die der Luftfahrtkonzern in seinem Werk Finkenwerder bei Hamburg produziert habe, aber wegen der Coronavirus-Pandemie nicht ausliefern könne, sagte Flughafen-Geschäftsführer Uwe Kotzian am Freitag auf Anfrage. Wegen der Pandemie haben die Fluggesellschaften derzeit die meisten Passagierflüge eingestellt.

In Erfurt sollen bis zu 16 Maschinen auf dem Vorfeld abgestellt werden. Ein entsprechender Vertrag sei mit dem Konzern geschlossen worden. Das erste Flugzeug vom Typ A 321 Neo sei am Donnerstag gelandet. Am Freitag werde bereits der nächste Airbus erwartet, sagte Kotzian. Zuvor hatte die Thüringer Allgemeine (Freitag) darüber berichtet

Freitag, 17. April, 11.15 Uhr In der Corona-Krise wird sichtbar, was schon seit 13 Jahren die Botschaft des Aktionstages "Tag der Logistik" ist: Logistik und Supply Chain-Management sind systemrelevant und sichern die Versorgung unserer Gesellschaft. Während sonst in ganz Deutschland und vielen anderen Ländern Unternehmen die Türen ihrer Betriebe geöffnet haben, um der breiten Öffentlichkeit einen Einblick zu gewähren, wurde der Aktionstag dieses Jahr vollständig ins Netz verlegt.

75 virtuelle Veranstaltungen waren im Angebot, außerdem gab es Videos, Stories und Hashtag-Kampagnen in den sozialen Netzwerken. Über alle Social Media-Plattformen erreichte gestern der Hashtag #tagderlogistik rund 800.000 Menschen. Allein die Tweets des Accounts @tagderlogistik wurden in den Timelines von 5.000 Menschen angezeigt. Die Interaktionsquote lag bei 3,7 Prozent. Immer wieder tauchte #tagderlogistik in den Twitter-Trends für Deutschland auf, den beliebtesten Themen bei Twitter.

Freitag, 17. April, 11.10 Uhr Nachdem Verkehrsminister Andreas Scheuer am gestrigen Donnerstag ankündigte, die Arbeitsbedingungen von LKW-Fahrern verbessern zu wollen, hat die DVZ sich in der Berufsgruppe selbst umgehört und gefragt, ob diese Verbesserungen den Nerv treffen. Hier sind die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, die LKW-Fahrer fordern.

Freitag, 17. April, 10.49 Uhr Der Umschlag im Hafen Rotterdam ist im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozent auf 112,4 Millionen Tonnen gesunken. „Wir sind mit bisher ungekannten Störungen konfrontiert“, sagte Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, mit Blick auf die Corona-Pandemie. Die Folgen eines Nachfragerückgangs aufgrund der Krise würden erst im April wirklich sichtbar werden. „Ein Rückgang der Umschlagmengen um 10 bis 20 Prozent auf Jahresbasis scheint nun sehr wahrscheinlich zu sein“, erklärte Castelein.

Umschlagrückgange musste der Hafen Rotterdam in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres vor allem in den Segmenten Kohle, Rohöl und Ölprodukte verzeichnen. Anstiege gab es beim Umschlag von Eisenerz, Biomasse, LNG und anderem flüssigen Massengut.

Freitag, 17. April, 9.10 Uhr Nach einem guten Start ins Jahr hat die Coronavirus-Pandemie den Sportwagenbauer Porsche im März noch spürbar ausgebremst. Der Rückgang der Verkaufszahlen im ersten Quartal fiel letztlich allerdings nicht so stark aus wie befürchtet. Gut 53.000 Autos lieferte Porsche von Januar bis Ende März weltweit an die Kunden aus. Das waren fünf Prozent weniger als im ersten Quartal 2018, wie der Autobauer am Freitag in Stuttgart mitteilte.Vorstandschef Oliver Blume war zuletzt allerdings sogar von einem Zehn-Prozent-Minus im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgegangen.

Deutliche Einbrüche um 17 beziehungsweise 20 Prozent verbuchte der Autobauer nun im wichtigsten Einzelmarkt China und in den USA. In Europa konnte man dagegen noch vom sehr starken Jahresbeginn profitieren und trotz Corona ein Plus von 20 Prozent verbuchen. Allerdings war da auch das Vorjahresquartal ausgesprochen schwach ausgefallen. Porsche hatte Anfang 2019 noch mit den Auswirkungen der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP zu kämpfen, was sich ebenfalls auf die Auslieferungszahlen auswirkte.

Freitag, 17. April, 9.03 Uhr Die Krise der Kreuzschifffahrtbranche mit weltweit knapp 400 aufgelegten Schiffen schlägt jetzt voll auf die Werften durch: „Wir müssen in allen Bereichen über Kurzarbeit, aber auch über den Abbau von Arbeitsplätzen nachdenken“, berichtet Bernhard Meyer, der Chef der Papenburger Meyer Werft, in einer Videobotschaft auf der Homepage des Unternehmens. Meyer sieht die Firma in der größten Krise – ausgerechnet im Jahr des 225. Jubiläums. „Es werden einfach nicht mehr so viele Kreuzfahrtschiffe gebraucht“, sagte er. Weil Aufträge ausbleiben, sollen künftig jährlich nur zwei statt geplanter drei Schiffe gebaut werden.

Auch die MV Werften mit ihren Standorten in Rostock, Wismar und Stralsund stecken in einer schwierigen Phase und brauchen infolge der Corona-Krise frisches Geld. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) sprach von einem „Liquiditätsbedarf“, den er nicht näher bezifferte. „Gegenwärtig loten wir Unterstützungsmöglichkeiten mit allen Beteiligten aus“, sagte er. Es werde geprüft, wie Land, Bund und Banken die MV Werften in der aktuellen Situation unterstützen könnten. Die MV Werften haben für ihre 3100 Beschäftigten für zunächst vier Wochen noch bis zum 21. April die Arbeit eingestellt.

Freitag, 17. April, 8.45 Uhr In einem kürzlich veröffentlichten Erlass hat das Bundesfinanzministerium Spenden von medizinischen Gütern an gemeinnützige Einrichtungen in Hinblick auf die Corona-Pandemie bis Ende des Jahres befristet von der Umsatzsteuer befreit. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) begrüßt diesen unbürokratischen Schritt sehr, fordert in einem Brief jedoch das Bundesfinanzministerium auf, diese überfällige Befreiung umgehend auf alle Produktgruppen zu erweitern. So sollte die Befreiung nicht nur befristet sein und nicht nur reduziert auf medizinische Güter Anwendung finden.

„Die Corona- Krise führt auch dazu, dass erhebliche Mengen an bereits produzierter Ware - sei es aufgrund der angeordneten Geschäftsschließungen, wegen der Kaufzurückhaltung der Verbraucher oder weil es sich um Saisonware handelt - in der aktuellen Lage nicht verkäuflich sind. Es ist nicht vermittelbar, dass Händler, die diese Ware nun spenden wollen, dabei noch mit der Umsatzsteuer belastet werden", so bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer.

Freitag, 17. April, 8.20 Uhr Auf der temporären Fährroute zwischen Estland und Deutschland in Folge der Corona-Pandemie sind nach Angaben des Hafens Mukran rund 2000 Passagiere sowie Hunderte Lkw und Pkw befördert worden. Zu den Frachtgütern gehörten zum Großteil Nahrungsmittel, Medizinprodukte, Baumaterialien, Elektronik und Maschinenteile, wie ein Sprecher von Mukran Port auf Rügen mitteilte. Die Verbindung war auf einen Monat befristet. Am Samstag fahre das letzte Schiff zurück nach Paldiski bei Tallinn, sagte eine Sprecherin der estnischen Fährreederei Tallink.

Die Reederei hatte im März die Fährlinie nach Sassnitz wiederbelebt. Das Hauptziel der Route war zunächst, wegen des Coronavirus gestrandete Touristen in ihre Heimat zurückzubringen und Angestellte estnischer Firmen unter Umgehung der Landesgrenzen aus Mitteleuropa zurückzuholen. Als die deutsch-polnische Grenze wieder geöffnet wurde und Menschen und Waren passieren konnten, blieb die Route bestehen, um Personen und Güter aus Zentral- und Westeuropa schneller und mit einer höheren Sicherheit in die Baltischen und Nordischen Saaten befördern zu können. Mit der Rückkehr der Normalität an den Grenzen sei die Nachfrage zurückgegangen. Die Fahrten könnten aber jederzeit wiederaufgenommen werden.

Freitag, 17. April, 7.48 Uhr In Folge der Coronavirus-Pandemie ist Chinas Wirtschaft erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Wie das Pekinger Statistikamt am Freitag mitteilte, verkleinerte sich das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres um 6,8 Prozent. Es ist der erste negative Wert seit mindestens 1992, als die Volksrepublik damit begann, Wachstumszahlen quartalsweise zu veröffentlichen. Vergangenes Jahr war die zweitgrößte Volkswirtschaft um 6,1 Prozent gewachsen.

„Eine schnelle Erholung der chinesischen Wirtschaft im zweiten Quartal ist in Anbetracht der aktuellen Lage nicht zu erwarten“, sagt Experte Max Zenglein vom China-Institut Merics in Berlin. Die Wirtschaftsleistung komme nach dem Stillstand nur langsam in die Gänge. Zudem werde das Land die Auswirkungen der fallenden globalen Nachfrage erst in den kommenden Wochen voll zu spüren bekommen. Zenglein: „Der Krisenmodus wird auch in China noch eine Weile anhalten.“ Dass viel davon abhängt, wie sich die Pandemie im Rest der Welt entwickelt, glaubt auch Ökonom Huang Weiping: „Wenn sich die Weltwirtschaft schnell erholt, dann wird sich auch China rasch erholen“. Nur mit einer starken Nachfrage im Inland werde es jedoch schwierig, das Wachstum schnell wieder anzukurbeln: „Ein negatives Wachstum wird es aber nicht mehr geben“, ist er überzeugt.

Freitag, 17. April, 7.15 Uhr Die bulgarische Hauptstadt Sofia ist im Kampf gegen die Ausbreitung des neuen Coronavirus vor den orthodoxen Osterfeiertagen für den Straßenverkehr unbefristet abgeriegelt worden. Fahrzeuge dürfen seit (dem heutigen) Freitag – dem orthodoxen Karfreitag – die Stadt weder verlassen noch in sie hineinfahren. Nach der Anordnung von Gesundheitsminister Kiril Ananiew sind nur wenige Ausnahmen erlaubt, unter anderem für Polizeiautos und Krankentransporte. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in dem ärmsten EU-Land war am Donnerstag sprunghaft auf 800 angestiegen, 38 infizierte Menschen starben.

Die unbefristete Sperrung der Hauptstadt wurde notwendig, nachdem viele Bulgaren am Mittwoch und am Donnerstag Sofia mit dem Auto verlassen hatten – weil sie in ihren obligatorischen Deklarationen falsche Angaben gemacht hatten, wie Innenminister Mladen Marinow in der Nacht zum Freitag erläuterte. Der Chef des Krisenstabs, Wenzislaw Mutaftschijski, schloss wegen der schlechten Disziplin einiger Bulgaren strengere Einschränkungen nicht aus. In dem Balkanland gilt seit 13. März ein Ausnahmezustand, der bis 13. Mai verlängert wurde.

Freitag, 17. April, 0.24 Uhr Der Fahrdienstvermittler Uber kündigt wegen der Coronakrise milliardenschwere Abschreibungen an und zieht seine Jahresprognose zurück. Das Unternehmen teilte am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit, dass der Verlust im ersten Quartal aufgrund von Abwertungen in der Bilanz um 1,9 bis 2,2 Mrd. USD (2,0 Mrd. EUR) höher als bislang angenommen ausfallen dürfte. Uber steckt ohnehin schon tief in den roten Zahlen, im Schlussquartal 2019 hatte der Konzern ein Minus von 1,1 Mrd. USD verbucht.

Die am 6. Februar ausgegebenen Geschäftsprognosen für das laufende Jahr zog Uber zurück – angesichts der Pandemie sei es derzeit unmöglich, Vorhersagen zu Finanzergebnissen zu machen. Zunächst kündigte Uber nur an, dass ein Hilfsprogramm für Fahrer und Lieferanten, die unter der Krise leiden, die Erlöse im vergangenen und laufenden Quartal belastet. Die Abschreibungen beziehen sich auf Minderheitsbeteiligungen, die Uber an anderen Unternehmen hält. Ein ausführlicher Quartalsbericht soll am 7. Mai vorlegt werden.

Donnerstag, 16. April, 23.31 Uhr Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing will die aufgrund der Coronakrise gestoppte Flugzeugproduktion schon in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen. Der Betrieb in den Fabriken in der Region Puget Sound im Bundesstaat Washington solle ab 20. April schrittweise wieder hochgefahren werden, teilte der Airbus-Rivale am Donnerstag (Ortszeit) in Seattle mit.

Wegen der Pandemie war die Fertigung im vergangenen Monat auf unbestimmte Zeit angehalten worden. Wegen eines seit Januar geltenden Fertigungsstopps bei dem nach zwei Abstürzen weltweit mit Startverboten belegten Modells 737 Max wird Boeings Produktion zunächst jedoch stark eingeschränkt bleiben. Auch die 787-„Dreamliner“-Fertigung in South Carolina ruht vorerst weiter.

Donnerstag, 16. April, 21.06 Uhr Marc Schmitt, CEO des Software-Start-ups Evertracker sowie Mitglied im Gremium der Logistikweisen, hat wenig Verständnis dafür, noch mehr Geld zu fordern: „Alle Unternehmen haben Förderungen verdient, Start-ups, Mittelständler und Großunternehmen – man sollte nach Industriezweigen gewichten“, meint er. Die Situation anderer Start-ups müsse man differenziert sehen. „Vor allem die, die vorher kein Geschäftsmodell hatten, werden pleitegehen. Wer aber vorher gut aufgestellt war, hat sehr gute Chancen, die Krise zu überleben. Ich bin davon überzeugt, dass die Bundesregierung dafür sorgen wird.“ Wie Evertracker selbst aufgestellt ist, berichtet er im sechsten Teil unserer Start-up-Serie.

Donnerstag, 16. April, 19.37 Uhr Der rege Versandhandel als Folge der Coronakrise lässt die Zahl der beförderten Pakete weiter steigen. „Seit zehn Tagen nimmt die Menge an Paketen täglich zu“, sagte der Betriebschef der Deutschen Post DHL, Thomas Schneider, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). „Im Paketgeschäft erleben wir derzeit Rekordwerte für den Frühling. Wir haben am Mittwoch neun Millionen Pakete an einem Tag transportiert.“ Im Vergleich zum Vorjahrestag entspreche dies einem Zuwachs um 45 Prozent. „In einigen Bereichen arbeiten wir an der Kapazitätsgrenze“, ergänzte Schneider.

Donnerstag, 16. April, 18.20 Uhr Arbeitnehmer in Deutschland müssen sich wegen der Coronakrise auf strengere Hygiene- und Infektionsschutzvorgaben am Arbeitsplatz einstellen. Für die schrittweise Rückkehr von mehr Beschäftigten sollen künftig neue bundesweit einheitliche Regeln greifen, die das Bundeskabinett am Donnerstag beschloss.

Konkret wird unter anderem grundsätzlich vorgegeben, dass ein Abstand von mindestens 1,5 m zu anderen Menschen auch bei der Arbeit einzuhalten ist – und zwar in Gebäuden, im Freien und in Fahrzeugen. Dafür müssten Absperrungen, Markierungen oder Zugangsregelungen umgesetzt werden. Wo dies nicht möglich ist, seien alternativ etwa Trennwände zu installieren. Ist auch das nicht machbar, sollen die Arbeitgeber Nase-Mund-Bedeckungen für Beschäftigte, Kunden und Dienstleister zur Verfügung stellen.

Donnerstag, 16. April, 16.45 Uhr Der Handelsverband Niedersachsen-Bremen hat die Lockerungen der Corona-Vorgaben für Läden bis 800 Quadratmeter begrüßt. Wichtiger als die Größe der Verkaufsfläche seien aber konkrete und einheitliche Angaben zu den gesundheitlichen Auflagen, die erfüllt werden müssen, sagte Hauptgeschäftsführer Mark Alexander Krack am Donnerstag. Dann hätten Ladenbesitzer die Gewissheit zu sagen: „Wenn ich diese Auflagen umsetze, dann kann ich öffnen“, so Krack. „Dieser Verantwortung können sie nur gerecht werden, wenn die Auflagen so konkret wie möglich sind.“

Einen Kundenansturm auf die Läden erwartet Krack nach der langen Zwangspause allerdings nicht. „Die Menschen sind sehr sensibilisiert und in den Köpfen ist angekommen, dass man aufpassen muss. Ein Zuspruch wie vorher ist also nicht zu erwarten“, sagte er.

Donnerstag, 16. April, 16.30 Uhr Der Autobauer Audi rechnet für das erste Quartal mit einem Betriebsgewinn von nur noch 15 Mio. EUR- nach 1,2 Mrd. im bereits schwachen Vorjahresquartal. Der Umsatz dürfte auf rund 12,5 MRD. EUR gesunken sein, teilte die VW-Konzerntochter am Donnerstag in Ingolstadt mit. Die operative Umsatzrendite liege bei 0,1 Prozent. Die Corona-Pandemie habe den Autohandel zum Erliegen gebracht, das Absinken der Kundennachfrage und Lieferengpässe führten dann zu Produktionsstopps, erklärte das Unternehmen.

Donnerstag, 16. April, 16.20 Uhr Die Fluggesellschaften Qantas und Virgin bekommen in der Corona-Krise Hilfe von der australischen Regierung. Eine Finanzspritze von 165 Mio. Australischen Dollar (96 Mio. EUR) soll Flugverbindungen auf Inlands-Routen auf dem Kontinent möglich machen. Wie Vize-Premier Michael McCormack am Donnerstag erklärte, geht es darum, dass Menschen mit wichtigen Aufgaben etwa in der medizischen Versorgung reisen können. Auch Medizin und Schutzausrüstung soll weiter transportiert werden können. Die australische Regierung hat die Luftfahrtbranche, die erheblich unter dem coronabedingten Rückgang des Reiseverkehrs leidet, bereits mit einer Milliarde Australischen Dollar (580 Mio. EUR) unterstützt.

Donnerstag, 16. April, 16.10 Uhr Einen knappen Monat nach dem Produktionsstopp in seinen deutschen Werken bereitet der Autobauer Opel den Neustart vor. Einen konkreten Termin nannte die Tochter des französischen PSA-Konzerns am Donnerstag aber nicht. Für alle drei Standorte Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern seien in einer Betriebsvereinbarung mehr als hundert Gesundheits- und Hygienemaßnahmen verabredet worden, um die Mitarbeiter vor Covid-19 zu schützen.

Die Maßnahmen betreffen laut einer Mitteilung zum Beispiel Ausgabe und Nutzung von Schutzmasken, Abstandsregelungen sowie erweiterte Hygienevorschriften. Werkzeuge und Arbeitsflächen sollen häufig gereinigt und der Schichtwechsel so organisiert werden, dass direkte Kontakte zwischen den Mitarbeitern vermieden werden.

Donnerstag, 16. April, 15.30 Uhr Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Großbritannien dazu angehalten, angesichts der Corona-Pandemie die Verhandlungsfrist zur Klärung der Beziehungen zur Europäischen Union nach dem Brexit zu verlängern. Wegen der „beispiellosen Unsicherheit“ sei es „klug, nicht noch mehr hinzuzufügen“ und auf eine Vereinbarung über die künftigen Handelsbeziehungen zum 31. Dezember zu bestehen, zitierte der Sender BBC IWF-Direktorin Kristalina Georgieva am Donnerstag.

Großbritannien hatte die EU Ende Januar verlassen, doch gilt noch bis zum Jahresende eine Übergangsphase, in der sich praktisch nichts ändert. Gelingt bis zum Fristende kein Abkommen, drohen Zölle, verschärfte Warenkontrollen an den Grenzen und andere Verwerfungen für die Wirtschaft. „Ich hoffe wirklich, dass alle politischen Entscheidungsträger überall darüber nachdenken, (die Unsicherheit) zu verringern“, sagte Georgieva. „So schwierig es auch ist, wir sollten es nicht noch schwieriger machen.“

Donnerstag, 16. April, 15.10 Uhr Die deutschen Flughäfen mit größerem Frachtumschlag gehören in der Corona-Krise zu den verkehrsreichsten in Europa. Am Mittwoch war Frankfurt mit mehr als 200 Starts und Landungen Spitzenreiter, wie die Deutsche Flugsicherung am Donnerstag in Langen bei Frankfurt berichtete. Das ist allerdings weit vom Vorkrisen-Niveau mit rund 1.800 täglichen Flugbewegungen entfernt. Am Dienstag hatte Leipzig/Halle als zweitstärkster deutscher Frachtflughafen die Nase vorn, wie die DFS weiter berichtete. Auch Köln/Bonn gehöre derzeit in die Gruppe der verkehrsreichen Flughäfen.

Grundsätzlich wird der Frachtverkehr von der Corona-Krise nicht so stark getroffen wie Passagierflüge. Um die fehlenden Belade-Möglichkeiten in den derzeit nicht eingesetzten Passagierjets zu ersetzen werden zusätzliche Frachtflüge gechartert. Manche Gesellschaften setzen dafür auch ihre Passagierjets ein, bei denen in Einzelfällen sogar die Sitze ausgebaut werden.

Donnerstag, 16. April, 14.30 Uhr Der Paket-Dienstleister DHL hat einzelne Sonder-Abholfahrten bei Onlinehändlern angesichts der hohen Auslastung storniert. „Wir mussten aus dem Kaltstart auf Vorweihnachtsniveau hochfahren“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Daher habe man an einige Händler appelliert, Verständnis dafür zu haben, wenn einige, wegen hoher Nachfrage zusätzlich georderte Abholfahrten ausfallen müssten.DHL verzeichnet mittlerweile acht Millionen Sendungen pro Tag - das liegt weit über dem Jahresdurchschnitt von rund 5,2 Sendungen pro Tag.

Der Bundesverband Onlinehandel hatte zuvor beklagt, dass DHL diesen Schritt ohne Vorwarnung vollzogen habe. „Hätten die Paketdienstleister rechtzeitig auf den Engpass hingewiesen, hätten die Händler den Verkauf drosseln können. Jetzt stehen die gepackten Pakete beim Händler und werden nicht ausgeliefert“, beklagte Verbandspräsident Oliver Prothmann laut einer Mitteilung.

Donnerstag, 16. April, 14.15 Uhr Mit Duschcontainern auf Rastplätzen soll Lastwagenfahrern in der aktuellen Corona-Krise geholfen werden. Am Donnerstag ist eine mobile Brause mit jeweils vier Duschen und Waschbecken auf einem Rastplatz an der A8 zwischen Stuttgart und Pforzheim in Betrieb genommen worden. Nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sollen bundesweit 20 bis 30 dieser Duschcontainer an wichtigen Verkehrsknotenpunkten entstehen. Die mobilen Duschen werden normalerweise bei Veranstaltungen wie Musikfestivals eingesetzt.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) lobte die Arbeit der Lastwagenfahrer. „Sie leisten einen außergewöhnlichen Dienst für unsere Gesellschaft.“ Die Container gehen auf die Initiative „Logistik Hilft“ von Bundesverkehrsministerium und Branchenvertretern zurück. Ende März hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) angekündigt, Logistikunternehmen und Lkw-Fahrern bei ihrer Arbeit in der derzeitigen Krise unter die Arme zu greifen.

Donnerstag, 16. April, 13.40 Uhr An Sachsen-Anhalts großen Wasserstraßen sind im vergangenen Jahr weniger Güter umgeschlagen worden. Insgesamt seien es 5,7 Mio. t gewesen und damit 1,1 Prozent weniger als 2018, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Halle mit. 2019 seien im Land 2,1 Mio. t Güter empfangen und 3,6 Mio. t Güter versendet worden.49,2 Prozent aller Güter wurden entlang der Elbe umgeschlagen, 50,8 Prozent im Gebiet des Mittellandkanals. Während der Güterumschlag im Elbegebiet um 6,2 Prozent zurückging, verzeichneten die Häfen am Mittellandkanal einen Zuwachs von 4,4 Prozent.

Mit 1,6 Mio. t oder 27,5 Prozent hatten Erze, Steine und Erden den größten Anteil am Gesamtumschlag. Am zweithäufigsten wurden Erzeugnisse aus der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei umgeschlagen, das machte den Statistikern zufolge 1,3 Mio. t aus. Zwei Drittel der umgeschlagenen Güter seien von oder zu Häfen in Deutschland verschifft worden, das andere Drittel habe Häfen im Ausland als Ausgangspunkt oder Ziel gehabt.

Donnerstag, 16. April, 13.07 UhrDie Auswirkungen der Corona-Krise lassen weltweit das Geschäft deutscher Unternehmen im Ausland einbrechen. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) rechnen 80 Prozent der Firmen mit starken Umsatzverlusten. Geschäftslage und Geschäftserwartungen der Firmen gehen demnach dramatisch zurück. Dies gelte auch für die Konjunkturerwartungen. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sprach am Donnerstag in Berlin von erschreckenden Zahlen.

Sie zeigten, wie hart die Corona-Pandemie deutsche Unternehmen auf der ganzen Welt treffe. Die wirtschaftlichen Folgen der Krise seien noch nicht vollständig absehbar. Das Coronavirus wirke sich auf internationale Lieferketten aus. Als große Probleme gesehen werden laut Umfrage internationale Reiseeinschränkungen, weniger Nachfrage, und die Stornierung von Aufträgen. Als Folge werden Investitionen verschoben oder gestrichen. Als besonders schlecht bewerteten deutsche Unternehmen in den Vereinigten Staaten und in Europa ihre Wirtschaftsentwicklung.

Donnerstag, 16. April, 13.04 Uhr Angesichts von Defiziten bei der Versorgung von Lastwagenfahrern in der Coronakrise will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gegensteuern. Die LKW-Fahrer machten tagtäglich einen harten Job, um den Waren- und Güterverkehr am Laufen zu halten, sagte Scheuer am Donnerstag nach einem Besuch der Logistikfirma Rhenus Warehousing Solutions in Großbeeren in Brandenburg. Umso wichtiger sei es, dass sie selbst gut versorgt werden, mit Essen, Toiletten und Duschen. Dies sei aber nicht überall der Fall. So sollten nun die sanitären Anlagen an Rastanlagen verbessert werden.

Scheuer sagte weiter, an einigen Rampen würden Lkw-Fahrer nicht mit dem Respekt behandelt, den sie verdienten. Sie dürften nicht aussteigen, sich nicht die Hände waschen. Das könne er nicht akzeptieren, betonte der CSU-Politiker. Er stellte deswegen eine Initiative vor mit dem Namen #LogistikHilft. Damit sollten Defizite aufgedeckt und unbürokratisch behoben werden. Es gehe um Solidarität. Eingebunden werden sollen neben Handel, Industrie und Logistik auch Betreiber von Parkplätzen, Rast- und Autohöfen.

Donnerstag, 16. April, 13.01 Uhr Die Lufthansa hat wegen der anhaltenden Corona-Krise ihren Rumpf-Flugplan verlängert und noch weiter gekürzt. Er ist nun zwei Wochen länger bis zum 17. Mai gültig, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die Zahl der Langstreckenflüge ab Frankfurt sinkt mit der Streichung von drei Verbindungen nach Montreal auf 15 pro Woche. Angeflogen werden noch drei Mal wöchentlich die Flughäfen Chicago, Newark, Sao Paulo, Bangkok und Tokio.

Dazu kommen 36 tägliche Europa-Verbindungen ab Frankfurt und ab dem 4. Mai auch wieder sechs tägliche Verbindungen zu innerdeutschen Zielen ab München. Die Tochter Swiss hält ihre drei wöchentlichen Fernflüge nach Newark aufrecht, während Eurowings die Grundversorgung an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Köln aufrecht halte.

Donnerstag, 16. April, 12.54 Uhr Sachsen will die Lockerung der Regelungen zum Coronavirus am Freitag in einer neuen Verordnung festschreiben. Eine völlige Aufhebung aller Beschränkungen und Schließungen sei als verfrüht verworfen worden, damit das Infektionsrisiko nicht wieder ansteige, teilte die Regierung mit. Es gehe immer noch darum, das Entstehen neuer Infektionsketten so gut wie möglich zu vermeiden, um Gesundheit und Leben zu schützen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Öffnen dürfen nun auch Geschäfte, die für die Grundversorgung wichtig sind, darunter auch Filialen des Brief- und Versandhandels, Baumärkte, Ladengeschäfte von Handwerksbetrieben, Möbelhäuser, Tankstellen, Autohäuser, Kfz- und Fahrradwerkstätten. Abhol- und Bringedienste sowie Paketzustellungen sind erlaubt, hieß es.

Donnerstag, 16. April, 12.11 Uhr Audi will die Autoproduktion im Stammwerk Ingolstadt voraussichtlich Ende April schrittweise wieder anlaufen lassen. Das sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Geplant sei, zunächst nur eine Schicht zu fahren. Später könnten weitere Schichten dazukommen, mit großem zeitlichen Abstand zwischen den Schichten, damit sich beim Schichtwechsel nicht zu viele Mitarbeiter an den Werkstoren begegnen. Wann das Werk Neckarsulm anlaufe, sei im Moment noch offen.

In den beiden deutschen Werken der VW-Tochter steht die Produktion seit 23. März wegen der Coronakrise still. Die Hälfte der 61.000 Audi-Beschäftigten in Deutschland sind in Kurzarbeit. Im ungarischen Audi-Werk Györ lief die Motorenproduktion am Dienstag wieder an, mit einer Schicht statt der üblichen drei Schichten.

Donnerstag, 16. April, 11.54 Uhr Der Handelsverband Sachsen hat in der Corona-Krise eindeutige Regeln und Aussagen für Unternehmen gefordert. Damit Geschäfte am kommenden Montag rechtssicher öffnen können, müssen Unsicherheiten aus dem Weg geräumt werden, wie Hauptgeschäftsführer René Glaser am Donnerstag in Dresden mitteilte.

Insgesamt begrüßte der Handelsverband, dass erste Geschäfte im „Non-Food-Handel“, die nicht zur Grundversorgung wie Supermärkte gehören, wieder öffnen dürfen. Allerdings entsprächen die am Mittwochabend verkündeten Entscheidungen nicht „vollumfänglich“ den Erwartungen des Verbandes. „Es müssen jetzt zeitnah weitere Schritte folgen“, drängte Glaser. Für Geschäfte, die weiterhin geschlossen bleiben müssen, fordert der Handelsverband „kurzfristig faire und diskriminierungsfreie Lösungen“. Auch diese Unternehmen, die sich durch die Schließung in ihrer Existenz bedroht sehen, bräuchten eine Perspektive.

Donnerstag, 16. April, 11.27 Uhr Damit deutsche Firmen in der Coronakrise nicht auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben und Lieferketten nicht reißen, spannt die Bundesregierung einen milliardenschweren Schutzschirm. Ziel ist es, einen reibungslosen Warenverkehr aufrechtzuerhalten. Der Staat übernimmt für das Jahr 2020 Garantien für Kreditversicherer von bis zu 30 Mrd. EUR, wie das Wirtschafts- und das Finanzministerium am Donnerstag in Berlin mitteilten.

Warenkreditversicherer ersetzen Unternehmen Ausfälle, wenn Kunden die gelieferten Produkte nicht bezahlen können oder wollen. In der Coronakrise sind solche Versicherungen aber weniger leicht verfügbar, weil das Risiko für die Versicherer größer wird. Das soll durch die deutsche Garantie abgemildert werden.

Donnerstag, 16. April, 11.25 Uhr Der europaweite Lockdown Mitte März hat zu einem drastischen Einbruch des Transportaufkommens geführt. „Trotz steigender Transporte im Lebensmittelbereich sind die Frachtmengen von Mitte bis Ende März europaweit um mehr als zwei Drittel zurückgegangen“, berichtet Tilman Fecke, Business Analyst bei der Frachtenbörse Timocom. „Eine vergleichbare Entwicklung hat es so vor Ostern noch nicht gegeben.“ In normalen Zeiten werden Timocom-Angaben zufolge bis zu 750.000 Fracht- und Laderaumangebote täglich auf die digitale Plattform gestellt.

„Wir beobachten, dass Transportunternehmen Teile ihrer Fahrzeugflotte mangels Auslastung vorübergehend vom Markt nehmen“, ergänzt Unternehmenssprecher Gunnar Gburek. Dennoch komme es derzeit durch den Corona-Ausnahmezustand zu Marktverzerrungen, konstatiert er. „Zurzeit zeichnen sich beim Frachtangebot aber leichte Aufwärtstendenzen ab“, macht er jedoch etwas Hoffnung.

Donnerstag, 16. April, 11.15 Uhr Um die Lieferketten auf See durch den Austausch der Crews gewährleisten zu können, hat eine Initiative mehrerer großer Schifffahrtsunternehmen Politik und Verbände zur Unterstützung aufgefordert. Nach Angaben eines Sprechers repräsentiert das Bündnis über 1.500 Schiffe mit rund 70.000 Seeleuten. Zu den beteiligten Unternehmen gehören unter anderen D/S Norden, Grieg Star, Reederei Nord, Dynacom, V.Group, Wilhelmsen Ships Service, Pacific Carriers Limited (PCL), Magsaysay, Augustea, Columbia Ship Management, Inchcape Shipping Services und die Synergy Group.

Gegenwärtig seien über 100.000 Seeleute „auf See gestrandet“, weil die Corona-Pandemie verhindere, dass sie nach Hause zurückkehren könnten. Das Bündnis hat jetzt eine detaillierte Risikobewertung für Crewmitglieder entwickelt, um die Gefahr einer Corona-Infektion beim Austausch der Besatzungen zu minimieren. Wie der Sprecher weiter ausführte, dränge man auf sofortige staatliche Maßnahmen, um die Wiederaufnahme eines Crew Changes zu ermöglichen. Dazu gehöre auch die Vergabe des Status als „Schlüsselarbeitskraft“ für seemännisches Personal.

Donnerstag, 16. April, 11.06 Uhr Der hessische Einzelhandel sieht die angekündigten Bedingungen für eine Wiedereröffnung von Läden in der Coronakrise kritisch. „Die schrittweise Rückkehr zum Geschäftsbetrieb sollte für den gesamten Einzelhandel und nicht nur für einen Teil davon ermöglicht werden“, sagt Jochen Ruths, Präsident des Handelsverbands in Wiesbaden. Lockerungen sollten nicht nach Betriebsgröße, Verkaufsfläche oder Einzelhandelsbranchen differenzieren. Dies verursache Wettbewerbsverzerrungen und Rechtsunsicherheit.

Am Mittwoch hatte das Land Hessen bekanntgegeben, dass zahlreiche wegen der Pandemie geschlossene Läden unter bestimmten Bedingungen ab Montag wieder öffnen dürfen: Das gilt für Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis 800 m², unabhängig davon auch KFZ-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen.

Donnerstag, 16. April, 11 Uhr Betrachtet man allein die Zahl der An- und Abflüge, war der Flughafen Leipzig/Halle am Dienstag europaweite der aktivste Airport und konnte zwischenzeitlich sogar Frankfurt übertrumpfen. Ein möglicher Grund dafür ist der stärkere Fokus auf den Frachtverkehr. Wie ein Tweet von Eamonn Brennan, Generaldirektor von Eurocontrol, zeigt, konnte der Flughafen Leipzig/Halle am Dienstag in Summe die meisten An- und Abflüge in Europa verzeichnen.

Mit 185 „Departures & Arrivals“ übertrumpfte er sogar den Frankfurter Airport, der es auf nur 179 Starts und Landungen brachte. Im Vergleich zum Vorjahr war die Anzahl der An- und Abflüge in Frankfurt gegenüber Leipzig/Halle mehr als fünf Mal so hoch. Grund dafür dürfte sein, dass in Leipzig/Halle der Anteil von Frachttransporten gegenüber Passagierflügen deutlich höher ist als in Frankfurt.

Donnerstag, 16. April, 10.52 Uhr Ein erster Schritt Richtung Normalität: Die Deutsche Post will ab sofort den Versand von Paketen nach China wieder ermöglichen. Die Volksrepublik sei „das erste von solchen Exportbeschränkungen betroffene Land, bei dem diese Einschränkungen vollständig wieder aufgehoben werden können“, sagte ein Post-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Als Ursprungsort der Corona-Pandemie war China – einschließlich der Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau – auch das erste Land, in das der Export von Paketen seit Mitte Februar eingeschränkt wurde. Es könne aber weiterhin noch zu Verzögerungen bei der Zustellung kommen, hieß es von der Post. In mehreren anderen asiatischen Ländern – darunter Südkorea und Indien – bestehen weiterhin Einschränkungen.

Donnerstag, 16. April, 10.26 Uhr Der Sportwagenbauer Porsche wird seine Werke in der kommenden Woche noch nicht wieder anlaufen lassen. Die Produktion im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und in Leipzig bleibe eine weitere Woche ausgesetzt, sagte ein Sprecher der VW-Tochter am Donnerstag. Es gebe weiterhin Engpässe bei den globalen Lieferketten, die einen geordneten Wiederanlauf nicht zuließen.

Andere Hersteller hatten zuvor angekündigt, die wegen der Coronavirus-Pandemie heruntergefahrene Produktion in Deutschland langsam wieder anlaufen zu lassen. Daimler, Volkswagen und Audi etwa wollen am Montag zumindest in ersten Werken schrittweise loslegen. Porsche hatte die Produktion vor knapp vier Wochen heruntergefahren. Über die notwendigen Schritte werde wöchentlich neu entschieden, hieß es.

Donnerstag, 16. April, 9.52 Uhr Der britische Billigflieger Easyjet rüstet sich mit neuen Krediten und dem Verkauf von Jets für einen längeren Stopp des Flugbetriebs. Die Gesellschaft habe sich zwei Kredite im Gesamtumfang von 400 Mio. britischen Pfund (459 Mio. EUR) gesichert, teilte sie am Donnerstag in Luton bei London mit. Zusammen mit weiteren Maßnahmen sollen die liquiden Mittel auf 3,3 Mrd. Pfund wachsen. Damit dürfte das Geld selbst dann ausreichen, falls der Flugstopp neun Monate lang anhalte, sagte Konzernchef Johan Lundgren.

Wegen der Coronavirus-Pandemie steht die gesamte Easyjet-Flotte derzeit am Boden. Wann genau der Flugbetrieb wieder starten kann, wagte Lundgren nicht zu prognostizieren. Zunächst dürfte es mit Flügen innerhalb einzelner Länder losgehen, sagte er. Für die neuen Kredite hat Easyjet eigene Flugzeuge als Sicherheit eingebracht. Außerdem verhandelt die Gesellschaft mit Leasingfirmen, die Maschinen von Easyjet kaufen und wieder an die Airline vermieten sollen.

Donnerstag, 16. April, 9.41 Uhr Der Internet-Modehändler Zalando blickt nach einem erwartungsgemäß schwachen Quartal infolge der Corona-Pandemie zuversichtlich nach vorne. „Die ersten Wochen im April lassen uns optimistisch auf das zweite Quartal blicken“, sagte Finanzvorstand David Schröder am Donnerstag bei der Vorlage vorläufiger Daten für das erste Quartal in Berlin. Dabei musste das MDax-Unternehmen eigenen Angaben zufolge die schwächsten Zahlen seit dem Börsengang 2014 hinnehmen. Der Verlust beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) dürfte in einer Spanne von 90 bis 110 Mio. EUR liegen. Ein Jahr zuvor hatte Zalando hier noch einen Gewinn von 6,4 Mio. EUR erwirtschaftet. Neben einem schwächeren Wachstum musste das Unternehmen 40 Mio. EUR auf den Warenbestand abschreiben.

Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum dank guter Geschäfte im Januar und Februar noch um 10,1 bis 11,6 Prozent auf gut 1,5 Mrd. EUR. In den letzten drei März-Wochen sanken aber Bruttowarenvolumen und Umsatz, wie Konzernchef Rubin Ritter sagte. Seit April sieht die Lage seinen Aussagen zufolge wieder besser aus. Das Bruttowarenvolumen, welches auch den Umsatz aus den Partnerprogrammen umfasst, sowie die Erlöse seien wieder gestiegen. Detaillierte Zahlen für das erste Quartal will Zalando am 7. Mai vorlegen.

Donnerstag, 16. April, 8.50 Uhr Nach der Verlängerung der Grenzkontrollen hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sich erneut verärgert über die fehlende europäische Abstimmung beim Güter- und Warenverkehr gezeigt. „Ja, ich bin etwas unzufrieden über die europäische Herangehensweise“, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin. Scheuer erinnerte daran, dass Güter und Waren trotz der Corona-Beschränkungen von einem Land ins andere transportiert werden dürfen. „Trotzdem haben wir an den Grenzen natürlich oft Rückstaus.“

Solche Probleme seien nur bilateral zu lösen, „weil wir kein europäisches Commitment haben über das Grenzregime“, sagte Scheuer. „Wir müssen sehr viel telefonieren mit den polnischen Nachbarn, mit den tschechischen Nachbarn.“ Mit Frankreich und Österreich funktioniere die Abstimmung besser, so der Minister. Die in der Coronakrise eingeführten Kontrollen an deutschen Grenzen sollen für weitere 20 Tage bis zum 4. Mai gelten.

Donnerstag, 16. April, 8.30 Uhr In der Schifffahrt gibt es Befürchtungen, dass es im Zuge der Coronakrise zu Pleiten unter den Linienreedereien kommen könnte. Viele Akteure haben dabei noch die Insolvenz von Hanjin Shipping in 2016 im Hinterkopf. Befeuert wird dies durch eine aktuelle Analyse der Marktexperten von Alphaliner. Darin bescheinigen die Analysten sieben von elf der größten Carrier ein „sehr hohes Risiko“ einer potenziellen Insolvenz. Lesen Sie mehr hierzu.

Donnerstag, 16. April, 08.26 Uhr American Airlines Cargo hat angekündigt, für den Umgang mit späten Änderungen oder Stornierungen ab 1. Mai 2020 eine sogenannte faire Buchungspolitik einzuführen. Sie biete den Kunden nach wie vor die Möglichkeit, ihr Geschäft mit der Airline anzupassen und zusätzliche Gebühren zu vermeiden, teilt das Unternehmen mit. Wenn ein Kunde bis zu 48 Stunden vor dem geplanten Abflug storniert oder die Menge der ursprünglichen Buchung versendet, fallen den Angaben zufolge keine Gebühren an. Kunden mit Sendungen über 100 kg müssen bei verspäteter Stornierung, verspäteter Reduktion des anrechenbaren Gewichts oder Nichtlieferung mindestens 50 USD zahlen. Alle Einzelheiten zu den Richtlinien gibt es hier.

Der Frachtraum müsse unbedingt optimal genutzt werden, sagt Cargo-Chef Rick Elieson. „So groß unser Netzwerk auch ist, wir haben jetzt eine sehr begrenzte Anzahl von täglichen Flügen, und wir haben die Verantwortung, diese Kapazität zu schützen“, fügt er hinzu. Denn der Frachtraum könnte für die Aufnahme lebensrettender Medikamente oder kritischer Fracht genutzt werden. „Daher müssen wir alles tun, um eine Verschwendung von Frachtkapazität zu vermeiden.“

Donnerstag, 16. April, 07.37 Uhr Nach den Beschlüssen von Bund und Ländern über erste Lockerungen in der Coronakrise stößt vor allem die Maßnahme, zunächst lediglich Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 m² wieder zu öffnen, auf Kritik. Aber auch die Verlängerung der Beschränkungen für Bevölkerung und Wirtschaft bis zum 3. Mai löst Unmut aus. „Ich bin tief enttäuscht“, sagte Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbandes Die Familienunternehmer. „Nach Wochen der Durststrecke schickt die Politik die um ihr Überleben ringenden Unternehmen in die dreiwöchige Verlängerung.“ Viele der Betriebe würden nicht bis Mai durchhalten, fürchtet er.

Auch der Handelsverband hatte die Maßnahmen kritisiert. Es gebe aus Sicht des Handels kein Sachargument für eine stufenweise Öffnung der Läden, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth mit Blick auf die Beschränkung der Öffnung auf kleinere Geschäfte. Aufatmen kann die Autoindustrie, weil KFZ-Händler ab dem 3. Mai wieder öffnen dürfen. Die Entscheidung, den stationären KFZ-Handel für den Verkauf von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen wieder zuzulassen, sei ein wichtiger und notwendiger Schritt auf dem Weg, auch den Hochlauf der Produktion wieder zu ermöglichen, teilte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, mit.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, nannte es klug, dass Bund und Länder eine „vorsichtige und flexible“ Ausstiegsstrategie gewählt hätten. Zum einen setze sie ein klares Signal, dass der Schutz von Menschenleben und Gesundheit die oberste Priorität bleibe. Zudem gehe sie mit der nötigen Umsicht vor, da die Unsicherheit nach wie vor enorm groß sei. Aus Sicht des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) sind unter dem Gesichtspunkt des Erhalts von Betrieben und Arbeitsplätzen die vereinbarten Lockerungen zu zaghaft ausgefallen. Viele Selbstständige seien von einer Insolvenzwelle bedroht, sagte Präsident Mario Ohoven der Funke Mediengruppe.

Donnerstag, 16. April, 07.25 Uhr Der Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise beschäftigt am Donnerstag erneut die EU-Staaten. Die EU-Kommission will den Finanzministern in einer Videokonferenz (ab 15.30 Uhr) eine Einschätzung geben, wie schwer die Pandemie die Konjunktur in Europa trifft. Zudem wollen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und seine EU-Kollegen die Gegenmaßnahmen vorantreiben, darunter das geplante Kurzarbeiter-Programm „Sure“. EU-Bankenregeln sollen gelockert werden, damit Bürger und Firmen weiter Zugang zu Krediten haben.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) berät ebenfalls am Donnerstag (ab 10 Uhr) mit den EU-Handelsministern, wie die Folgen der Pandemie im internationalen Handel abgemildert werden könnten. Weil vielerorts Fabriken stillstehen und Grenzen geschlossen sind, fehlt vielen europäischen Firmen der Nachschub etwa an Vorprodukten für die Weiterverarbeitung.

Donnerstag, 16. April, 07.20 Uhr Die Coronakrise hinterlässt laut einer Prognose auf dem Halbleitermarkt ungleichmäßige Spuren. Je nach Bereich stehen für 2020 Rückgänge von bis zu 27 Prozent oder Zuwächse bis 11 Prozent im Raum, wie aus Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey hervorgeht. Die Berater gehen von einem Schrumpfen des zuletzt mehr als 400 Mrd. USD schweren Gesamtmarkts um 5 bis 15 Prozent aus. Besonders hart wird es der Prognose nach die Bereiche drahtlose Kommunikation – also vor allem Smartphones – und Chips für den Automobilbereich treffen. Hier geht es im schlimmsten Fall um 26 beziehungsweise 27 Prozent nach unten.

Der größte Teilmarkt, Halbleiter für PCs und Server, bleibt demnach je nach Szenario fast stabil oder schrumpft nur vergleichsweise schwach. Bei Chips für die Bereiche Industrie sowie Unterhaltungs- und Haushaltselektronik sind etwas stärkere Rückgänge zu erwarten. Nur das kleinste Marktsegment kann von der aktuellen Entwicklung profitieren: Im Bereich der kabelgebundenen Kommunikation geht es der Prognose zufolge um 8 bis 11 Prozent nach oben. Der Grund: Wegen der Pandemie müssen demnach unter anderem Firmen mehr in Sicherheit investieren, weil mehr Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten. Zudem kaufen die Verbraucher mehr Router.

Mittwoch, 15. April, 20.44 Uhr Nach einem Gerichtsurteil setzt Amazon den Betrieb seiner Verteilzentren in Frankreich vorläufig aus. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Ein Gericht in Nanterre bei Paris hatte dem Onlinehändler zuvor auferlegt, sich auf eine Auswahl wichtiger Artikel zu beschränken. Wie lange die Aussetzung laufen soll, wurde explizit nicht mitgeteilt. „Diese Woche werden wir die Mitarbeiter unserer Verteilzentren bitten, zu Hause zu bleiben“, schrieb das Unternehmen. Das Gericht hatte am Dienstag erklärt, der Onlinehändler habe in der Coronavirus-Krise seine Verpflichtungen zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Angestellten in seinen Logistikzentren nicht ausreichend erfüllt.

Mittwoch, 15. April, 20.34 Uhr Die Pläne des 2018 in Hannover gegründeten Start-ups Synaos waren sehr ambitioniert: „Wir wollten unsere Belegschaft bis zum Jahresende auf 90 Mitarbeiter verdreifachen“, sagt Wolfgang Hackenberg, Mitgründer von Synaos. Dieses Ziel sei nun ein Stück weit zurückgestellt worden. Vor allem gehe es derzeit darum, die Liquidität der Industriesoftwarefirma zu schonen und gut zu haushalten. Der CEO äußert im fünften Teil unserer Start-up-Serie aber Zuversicht, vor allem auch, weil das Projekt mit Volkswagen weiterläuft. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mittwoch, 15. April, 19.58 Uhr Die Werke der Marke Volkswagen PKW fahren die Produktion stufenweise wieder an. Zuerst nehmen in der Woche ab dem 20. April die Werke in Zwickau und Bratislava (Slowakei) die Fertigung auf. In der Woche ab dem 27. April beginnt der Wiederanlauf der Produktion in den übrigen deutschen Produktionsstätten sowie in Portugal, Spanien, Russland und den USA. Im Laufe des Monats Mai soll dann sukzessive auch in Südafrika, Argentinien, Brasilien und Mexiko wieder produziert werden. Die Werke von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover und an den polnischen Standorten in Poznań und Września nehmen am 27. April mit reduzierten Kapazitäten schrittweise die Produktion wieder auf. Lesen Sie hier mehr dazu.

Mittwoch, 15. April, 19.03 Uhr Nach Fortschritten in der Bekämpfung des Coronavirus dürfen kleine Geschäfte in Deutschland wieder öffnen. Die Schulen bleiben für die meisten erst einmal dicht. Nur für einige Jahrgänge gibt es ab dem 4. Mai wieder Unterricht. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich am Mittwoch außerdem darauf, dass die wegen der Pandemie verhängten Kontaktbeschränkungen bis mindestens zum 3. Mai verlängert werden.

Deutschland habe einen „zerbrechlichen Zwischenerfolg“ erreicht, sagte Merkel. Alle müssten aber verstehen, dass sie so lange mit dem Virus leben müssten, bis es einen Impfstoff gebe. Mit Blick auf den Schutz von Menschenleben müsse man hier „ganz behutsam, ganz schrittweise vorgehen“. Man brauche Konzepte für Pausen und Schulbusse. „Es wird also ein hoher logistischer Aufwand zu betreiben sein, und deshalb bedarf es einer intensiven Vorbereitung.“

Öffnen sollen nun zuerst Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 m², was etwa der Größe eines mittleren Supermarkts oder eines Schuhladens entspricht. Unabhängig von der Größe sollen auch Buch-, Auto- und Fahrradhändler öffnen.

Mittwoch, 15. April, 17.20 Uhr Im Lastwagenverkehr zwischen Tschechien und Deutschland ist es am Mittwoch zu erheblichen Behinderungen gekommen. Grund sind verschärfte Kontrollen der tschechischen Polizei, die seit Dienstag bei der Ein- und Ausreise die Personalien aller Fahrer registriert. LKW-Fahrer sind zwar vom weitgehenden Ein- und Ausreiseverbot der tschechischen Regierung wegen der Pandemie ausgenommen. Falls sie mehr als 14 Tage im Ausland verbringen, müssen sie aber nach ihrer Rückkehr für zwei Wochen in häusliche Quarantäne.

Der Stau vor dem Übergang Rozvadov-Waidhaus in Richtung Bayern hatte nach Angaben des Verkehrsfunks am Mittwochnachmittag eine Länge von mehr als 10 km. Auf der Autobahn D8 in Richtung Dresden waren es mehr als 12 km. Der tschechische Verband der Speditionsbranche, Cesmad Bohemia, forderte eine Beschleunigung oder Lockerung der Kontrollen. „Diese Verkehrsbehinderungen bedeuten für LKW-Fahrer, dass sie viele Stunden unter hygienisch unwürdigen Verhältnissen verbringen müssen“, hieß es in einer Mitteilung.

Mittwoch, 15. April, 17.18 Uhr Der Flughafendienstleister Aviation Handling Services (AHS) ist aus dem Arbeitgeberverband AVH ausgetreten. Das Unternehmen habe aus ökonomischer Not die Reißleine ziehen müssen, teilte der Geschäftsführer der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (AVH), Urban Sieberts, auf Anfrage mit. Ein neuer Tarifvertrag habe die Aufstockung von Kurzarbeitergeld auf bis zu 95 Prozent vorgesehen, das sei für den AHS nicht leistbar gewesen. In diesem Zusammenhang verwies der AVH-Chef auf die coronabedingte Situation an Flughäfen wie in Hamburg, wo kaum noch Passagiere und Flugzeuge abgefertigt würden. Hierfür sind in der Hansestadt rund 500 AHS-Mitarbeiter zuständig.

Die Gewerkschaft Verdi und der AHS-Betriebsrat befürchten nach dem Austritt den Verlust von Arbeitsplätzen. Die Mitarbeiter seien sehr besorgt um ihre Existenzgrundlage, teilte die Betriebsratsvorsitzende Britta Fengler mit. „Als Betriebsrat erwarten wir, dass die Stadt wie auch der Flughafen alles unternimmt, um uns abzusichern.“ An AHS ist der Hamburger Flughafen mit 27,25 Prozent beteiligt. Die Hansestadt hält wiederum 51 Prozent der Anteile am Airport. Von Verunsicherung bei den Beschäftigten und einer Provokation sprach die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Sieglinde Frieß. „Ein Verbandsaustritt bedeutet nach unserer Erfahrung langfristig immer den Abschied vom Tarifvertrag.“ Die Verdi-Vertreterin forderte, den Dienstleister wieder in den Hamburger Flughafen-Konzern einzugliedern.

Mittwoch, 15. April, 16.30 Uhr Im Kampf gegen das Coronavirus wollen Bund und Länder das Tragen von Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel „dringend“ empfehlen. Eine generelle bundesweite Maskenpflicht soll es demnach aber nicht geben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin erfuhr. Alltagsmasken dienen laut Gesundheitsministerium dazu, andere vor einer Infektion zu schützen. Spezialmasken, die auch den Träger selbst schützen, sollten dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben.

Die Bundesregierung hatte bereits einen Bedarf an Milliarden von Schutzmasken festgestellt – Nachschub vor allem an hochwertigen Masken ist allerdings wegen einer weltweit hohen Nachfrage schwer zu besorgen. Für Deutschland bestehe über alle Varianten von einfachen Alltagsmasken bis zu Spezialmasken für medizinisches Personal ein Bedarf von mehreren Milliarden Stück innerhalb von Monaten, hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kürzlich gesagt.

Mittwoch, 15. April, 16.05 Uhr Immer mehr Lebensmittelhändler versuchen, Ärzten, Schwestern und Krankenpflegern angesichts der Coronakrise das Leben leichter zu machen. Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler Rewe kündigte am Mittwoch an, bei seinem in mehr als 75 Städten aktiven Onlineshop künftig eigene Lieferzeitfenster für Ärzte und Pflegepersonal anzubieten, damit sie nicht wegen der großen Nachfrage tagelang auf ihre Bestellungen warten müssen. Außerdem verzichtet der Handelsriese auf die sonst üblichen Liefergebühren.

Der Discounter Aldi Süd richtete bereits in der vergangenen Woche am Universitätsklinikum Frankfurt eine Mini-Filiale für das medizinische Personal ein. In der ehemaligen Cafeteria des Universitätsklinikums können Klinikmitarbeiter seitdem bargeldlos Produkte des täglichen Bedarfs vom Toilettenpapier bis zum Salat für die Mittagspause erwerben. Auch der Online-Supermarkt getnow.de startete schon Anfang des Monats eine Aktion unter dem Motto „Freie Fahrt für Deutschlands Helden“, bei der Ärzten und Pflegepersonal eigene Lieferslots zur Verfügung gestellt werden und auf Lieferkosten verzichtet wird.

Mittwoch, 15. April, 15.50 Uhr Der Bund will die Öffnung von Geschäften bis zu einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder ermöglichen. Das sieht eine Beschlussvorlage des Corona-Kabinetts für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Danach könnten die Länder solchen Geschäften unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen womöglich schon am kommenden Montag wieder die Öffnung erlauben. Die seit Wochen geltenden harten Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus sollen grundsätzlich bis 3. Mai verlängert werden.

Mittwoch, 15. April, 15.13 Uhr Mehrere Logistikverbände haben ein gemeinsames Positionspapier mit Empfehlungen für einen verträglichen Neustart der Wirtschaft nach Abschwächung der Corona-Krise vorgelegt. Zur Minderung volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Schäden seien Strategien zur Beendigung des Lockdowns erforderlich, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (Biek). Außer dem Biek sind die Verbände AMÖ, BGL, BWVL und DSLV an dem Positionspapier beteiligt. Lesen Sie mehr hierzu.

Mittwoch, 15. April, 14.52 Uhr Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) plant, die Grenzkontrollen von Deutschland zu den Nachbarländern Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz um weitere 20 Tage zu verlängern, wie am Mittwoch aus Sicherheitskreisen und der Bundespressekonferenz bekannt wurde, berichtet die Verkehrsrundschau. Die Transport- und Logistikbranche muss also auch künftig mit den damit einhergehenden Einschränkungen und Verzögerungen auskommen.

Mittwoch, 15. April, 14.30 Uhr Um die Mitgliedsfirmen während der Covid-19-Epidemie umfassend zu unterstützen, hat die Fiata auf ihrer Homepage eine spezielle Rubrik eingerichtet. Diese Webseite wird regelmäßig mit den neuesten Entwicklungen, Fiata-Positionspapieren und Pressemitteilungen sowie mit Informationen zu den wichtigsten Themen, die die Speditionsbranche betreffen, aktualisiert. Zudem sollen den Fiata-Mitgliedern nützliche Instrumente zur Verfügung gestellt werden, die sie innerhalb ihrer nationalen Gerichtsbarkeit nutzen können, um eine koordinierte und einheitliche Vorgehensweise zu gewährleisten. Hier geht es zur Website.

Mittwoch, 15. April, 14.20 Uhr Die Fährverbindung zwischen den Häfen Sassnitz-Mukran und Trelleborg darf nach Ansicht der Linken im Landtag nicht kampflos aufgegeben werden. Die Reederei Stena-Line hatte die Route am 14. März vorübergehend eingestellt und angekündigt, sie dauerhaft zu schließen. Als Grund wurden nicht nur ausbleibende Passagierbuchungen infolge der Reisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie genannt, sondern auch die andauernde schlechte wirtschaftliche Situation der Route insgesamt. Die verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Mignon Schwenke, sagte am Mittwoch, ganz Vorpommern erwarte, dass sich Bund und Land für den Erhalt der Linie einsetzen.

Nach der Corona-Krise müsse ernsthaft über eine Wiedereröffnung verhandelt werden. Bund und Land seien gemeinsam in der Pflicht, die Initiative zu ergreifen und auf die Reederei zuzugehen. Mit der Aufgabe der Fährverbindung würde ein Zeichen der Verbundenheit beider Länder verloren gehen. Daher sollten nicht nur wirtschaftliche Erwägungen entscheiden

Mittwoch, 15. April, 14.10 Uhr Die Bremer Speditions-und Logistikbranche hat seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Das geht aus einer Blitzumfrage des Vereins Bremer Spediteure unter seinen Mitgliedsunternehmen hervor. Demnach sind die Umsätze im Export um durchschnittlich 35 Prozent, im Import sogar um durchschnittlich 45 Prozent zurückgegangen. Auch die Umsätze der Luftfracht sind um rund 45 Prozent gesunken.Die Importe, vor allem aus Fernost, werden nach Einschätzung des Verbandes in den nächsten Wochen wieder zunehmen. In den chinesischen Häfen werden die Schiffe wieder beladen. „Allerdings dürften in naher Zukunft Bestellungen deutscher und europäischer Firmen zurückgehen“, befürchtet Oliver Oestreich, der Vorsitzende des Vereins Bremer Spediteure. Schließlich seien viele Einzelhandelsgeschäfte geschlossen und Werke hätten ihre Produktion eingestellt.

Aus diesem Grund werde es noch etwas dauern, bis sich die Importe auf europäischer Seite wieder erholen werden. Die Exporte werden aller Voraussetzung nach anziehen, wenn die deutsche und europäische Produktion wieder hochgefahren werde.Kündigungen schließen die allermeisten Unternehmen bis auf Weiteres aus. „Das wahre Kapital der Firmen sind ihre qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Ohne die gelernten Kaufleute für Spedition und Logistik wären die Speditionsunternehmen nicht in der Lage, die Aufträge ihrer Ex- und Importkunden abzuwickeln.

Mittwoch, 15. April, 14 Uhr Mehrere Wirtschaftsverbände haben eine schnelle Aufhebung der coronabedingten Betriebsschließungen gefordert. „Wir brauchen einen schnellen Exit aus dem Shutdown“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Aufruf an die Bundesregierung, an dem sich unter anderem der Verband Die Familienunternehmer, der Handelsverband Deutschland und der Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) beteiligten. Viele Unternehmen blieben etwa nur mit Hilfskrediten über Wasser und die müssten sie bald zurückzahlen. Jeder weitere Schließtag führe die Betriebe deshalb erst in die Überschuldung und dann in die Insolvenz.

Die Wirtschaft solle unter strengen Hygienebedingungen in der kommenden Woche wieder hochgefahren werden, forderten die Verbände. „Die Sicherheitsvorschriften und Hygieneregeln müssen möglichst bundesweit und branchenübergreifend einheitlich gelten, damit sie nachvollziehbar sind.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwochnachmittag in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen in der Krise beraten.

Mittwoch, 15. April 13.30 Uhr Die Betreiber des neuen Hauptstadtflughafens BER haben den für Ende April geplanten ersten Probelauf mit Komparsen wegen der Corona-Krise auf den Sommer verschoben. Der für Ende Oktober geplante Eröffnungstermin des Flughafens sei nicht in Gefahr, betonte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. Die Komparsen sollten an dem Tag an einer Brandschutz- und Räumungsübung am Hauptterminal sowie am Flughafenbahnhof teilnehmen. Weitere Terminverschiebungen wurden zunächst nicht bekannt.

Mittwoch, 15. April, 12.58 Uhr Die Coronavirus-Krise hat unter EU-Politikern zu einer Diskussion über die globalen Lieferketten geführt. Die große Abhängigkeit der Europäer von der Versorgung mit manchen wichtigen Produkten aus Drittstaaten sollte hinterfragt werden, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung einer Ausstiegs-Strategie aus Corona-Notfallmaßnahmen. „Es ist wichtig, die Lieferketten zu verkürzen und zu diversifizieren“, sagte sie. „Es muss mehr Lieferketten geben und man darf nicht nur von einem Anbieter abhängig sein.“ Die Krise bestätige sie in ihrer Überzeugung, dass die EU-Klimaschutzstrategie (Green Deal) genau die richtige Antwort auf die Coronavirus-Krise sei, so von der Leyen. Eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft könne etwa dazu führen, dass mehr Rohstoffe durch Recycling in Europa gewonnen werden und nicht aus Drittstaaten importiert werden müssen. Auch Charles Michel, der Präsident des Europäischen Rates, sprach sich dafür aus, Bezugsquellen zu überdenken, etwa für medizinische Schutzausrüstung. „Wenn wir wollen, dass Europa widerstandsfähiger wird, müssen wir uns, was diese Dinge angeht, wieder unabhängiger von anderen Ländern der Welt machen“, sagte Michel.

Mittwoch, 15. April, 12.30 Uhr Die Internationale Energieagentur rechnet wegen der Folgen der Corona-Krise mit einem beispiellosen Rückgang der Rohöl-Nachfrage. Im laufenden Jahr dürfte die Nachfrage um 9,3 Mio. Barrel pro Tag einbrechen, hieß es im Monatsbericht des Interessenverbands von Industriestaaten, der am Mittwoch in Paris veröffentlicht wurde. Darin ist von einem Rekord-Rückgang die Rede. Mit den Corona-Maßnahmen vieler Staaten weltweit sei die Mobilität fast zum Erliegen gekommen, erklärte die Internationale Energieagentur (IEA).

Vor allem im April dürfte die Nachfrage von der Corona-Krise hart getroffen werden. Die IEA-Experten gehen davon aus, dass sie dann durchschnittlich um 29 Mio. Barrel pro Tag niedriger sein werde als im April 2019. Damit erwarten die Fachleute einen Einbruch um nahezu ein Drittel des weltweiten Verbrauchs. Mit diesem Rückgang dürfte im April ein Niveau erreicht werden, dass es zuletzt 1995 gegeben hatte.

Mittwoch, 15. April, 11.45 Uhr Die Messe München hat die transport logistic China in Shanghai aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt. Sie war angesetzt für den 16. bis 18. Juni 2020. „Die Absage der transport logistic China 2020 erfolgt in Absprache mit den chinesischen Behörden, mit Partnern und Verbänden aus der Logistik-Industrie und in Verantwortung für die Gesundheit aller Messeteilnehmer“, erklärte Gerhard Gerritzen, Mitglied der Geschäftsführung der Messe München. Die nächste transport logistic China in Shanghai ist für 2022 geplant.

Mittwoch, 15. April, 11.07 Uhr Auf der Plattform der Initiative Helpinghand stehen Menschen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, ab sofort und exklusiv umfassende Sonderkonditionen für den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen zur Verfügung. Der Zugang ist ausschließlich dieser Zielgruppe vorbehalten. Die Angebote werden von ausgewählten Marken- und Dienstleistungspartnern der Initiative zur Verfügung gestellt. Das Portal startet unter anderem mit Angeboten von Vodafone, HelloFresh, JBL, McFit, Douglas, Glossybox und Under Armour und wird kontinuierlich ausgebaut.

Wer die Angebote auf HelpingHand nutzen möchte und die beruflichen Kriterien erfüllt oder auf der Plattform Angebote für diese Zielgruppe zugänglich machen will, kann sich auf der Website kostenlos anmelden. Neben einem Marktplatz und dem Angebot von Vorteilsaktionen können regional tätige Unternehmen ihre Angebote kostenlos bewerben.

Mittwoch, 15. April, 11.02 Uhr Die norddeutschen IHKs haben ein Eckpunktepapier für eine Exit-Strategie aus dem Corona-bedingten Shutdown vorgelegt. „Wir müssen jeden Versuch unternehmen, die derzeitigen Einschränkungen für die Wirtschaft schrittweise zu lockern“, sagte Norbert Aust, neuer Präses der Handelskammer Hamburg, im Vorfeld des Treffens der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch. Jeder Tag im aktuellen Shutdown koste die norddeutsche Wirtschaft bis zu 1,6 Milliarden Euro.

„Natürlich hat der Gesundheitsschutz aus Sicht der norddeutschen Wirtschaft oberste Priorität. Es gibt aber viele Möglichkeiten, die Einschränkungen für die Wirtschaft schrittweise zu lockern, ohne zu starke gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung einzugehen“, so Aust. Hierzu zählten beispielsweise klare und verbindliche Hygienevorschriften, unter denen Betriebe wieder öffnen könnten, statt pauschaler Betriebsverbote für ganze Branchen. Es sei von großer Bedeutung, der Corona-Krise im norddeutschen Schulterschluss zu begegnen. „Wir brauchen unbedingt eine enge Abstimmung zwischen den Bundesländern, mindestens aber auf norddeutscher Ebene“, sagte Aust. Einzelregelungen der Bundesländer erschwerten die Situation für eine Vielzahl der länderübergreifend arbeitenden Betriebe.

Papier zum Download unter www.ihk-nord.de/corona

Mittwoch, 15. April, 10.50 Uhr Der Rewe-Lieferservice, bei dem der Einkauf von Lebensmitteln online bestellt und anschließend an die Heimatadresse geliefert wird, ist auch in dieser Situation eine willkommene und zeitsparende Einkaufsmöglichkeit. Allerdings sind die verfügbaren Lieferzeitfenster aufgrund der aktuellen hohen Nachfragesituation häufig für mehrere Tage ausgebucht. Daher bietet die Rewe ab sofort als Zeichen der Solidarität und Dankbarkeit dem medizinischen Fachpersonal in den Krankenhäusern bevorzugte Lieferzeitfenster für den Einkauf an. Damit können Ärzte und das Pflegepersonal schnell den Einkauf online bestellen und direkt an die eigene Haustür liefern lassen. Neben den bevorzugten Lieferzeitfenstern bekommt das Klinikpersonal die Liefergebühren geschenkt.

Mittwoch, 15. April, 10.37 Uhr Die Handelskammer Hamburg hat den für den 5. Mai geplanten 7. Hamburger Schifffahrtsdialog abgesagt. Aufgrund der Corona-Epidemie soll ein neuer Termin gefunden werden, sobald entsprechende Veranstaltungen wieder möglich seien, teilte die Handelskammer mit. Zu den Veranstaltern des traditionellen maritimen Treffens gehören auch das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesverkehrsministerium, der Verband Deutscher Reeder und der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler.

Mittwoch, 15. April, 10.28 Uhr Lasse Carøe Henningsen, 46, wird zum 1. Juni neuer Finanzchef von Hamburg Süd. Er folgt auf den derzeitigen CFO Jakob Wegge-Larsen, der diese Position seit Dezember 2017 bekleidet und Ende Juni nach Kopenhagen zu Maersk zurückkehren wird. Bereits seit Ende Februar 2020 hat er dort parallel die Rolle des CFO der Maersk-Sparte Ocean & Logistics übernommen. Lasse Carøe Henningsen wird ab 1. Juni gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Arnt Vespermann das Management-Board von Hamburg Süd bilden.

Mittwoch, 15. April, 9.30 Uhr Die Coronakrise hat Arbeitgeber aller Branchen zum Handeln gezwungen. Einer Umfrage der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu zufolge sind 59 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sehr zufrieden mit dem Handling dieser Krise. Weitere 15 Prozent sind zufrieden und lediglich 13 Prozent sagen, dass sie überhaupt nicht zufrieden seien. Das ist das Ergebnis einer Datenauswertung aus über 5700 Bewertungen. Dabei wurden verschiedene Parameter wie Familienfreundlichkeit, Sicherheit am Arbeitsplatz, Kommunikation oder Schnelligkeit abgefragt und in einem „Kununu-Corona-Index“ zusammengefasst.

Dieser Index zeigt, dass die Zufriedenheit von Arbeitnehmern in der Logistikbranche deutlich unterhalb des Durchschnitts liegt. Demnach ist jeder Dritte Arbeitnehmer im Bereich Verkehr, Transport und Logistik nicht zufrieden mit dem Umgang seines Arbeitgebers in der Coronakrise. Der „Kununu-Corona-Index“ über alle Branchen liegt bei 74 Prozent Zufriedenheit, die Logistikbranche bei 65 Prozent. Schlechter schneidet nur die Branche Einkauf und Beschaffung ab. Hier finden Sie alle Daten zur Arbeitnehmer-Zufriedenheitsumfrage von Kununu.

Mittwoch, 15. April, 8.40 Uhr Industriepräsident Dieter Kempf hat vor den Beratungen von Bund und Ländern einen verbindlichen Fahrplan für schrittweise Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise gefordert. Er warnte außerdem vor schweren Schäden für die Wirtschaft. „Für den unternehmerischen Neustart bedarf es einer möglichst klaren zeitlichen Vorgabe durch die Politik“, sagte Kempf der Deutschen Presse-Agentur. Ziel müsse ein verbindlicher Planungshorizont für die Unternehmen sein.

Für die deutsche Industrie stelle sich beim Neustart die Herausforderung, dass Wertschöpfungsketten in besonderer Weise international und EU-weit aufgestellt seien, so der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. „Dieses effiziente Zusammenspiel macht die Wettbewerbsfähigkeit großer Teile unserer Industrie aus. Dieses Zusammenspiel darf keineswegs in Gefahr geraten durch künstliche Einteilungen in vermeintlich systemrelevante und nicht-systemrelevante Branchen.“ Der Wieder-Hochlauf industrieller Produktionsverbünde sei die eigentliche Herausforderung. „Vorrangig müssen Logistikketten reibungslos funktionieren.“

Mittwoch, 15. April, 8.30 Uhr Vom einzigen größeren Flughafen in Rheinland-Pfalz heben wegen der Corona-Pandemie keine Passagiere mehr ab. Der Flughafen gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen. Wegen der Ansteckungsgefahr dürften nur noch sehr wenige Menschen fliegen. Zu den Ausnahmen auf dem Airport Hahn gehörten zum Beispiel seit kurzem dringend benötigte Erntehelfer aus Rumänien.

Der Manager sagte, wenigstens landeten weiterhin Frachtflieger im Hunsrück. Manche Flughäfen in Deutschland hätten gar kein Frachtgeschäft. Allerdings sorge dies auch am Hahn anders als Passagiere nicht für zusätzliche Einnahmen beispielsweise auf Parkplätzen und in Shops. Trotz aller dieser Widrigkeiten hat laut Goetzmann derzeit keine Kurzarbeit an dem schon vor der Corona-Pandemie kriselnden Airport begonnen. Die Flughafen Frankfurt Hahn-GmbH hat rund 280 Beschäftigte.

Mittwoch, 15. April, 8.04 Uhr Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing verliert in der Corona-Krise immer mehr 737-Max-Bestellungen. Im ersten Quartal wurden unterm Strich 314 Aufträge für den nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Problemflieger storniert, wie der Airbus-Rivale am Dienstag in Chicago mitteilte.

Insgesamt büßte Boeing bis Ende März 307 Flugzeugbestellungen ein, da immerhin einige neue Aufräge für andere Modelle reinkamen. Boeing ist wegen des 737-Max-Debakels bereits stark angeschlagen, die Coronavirus-Pandemie erschwert die Lage nun noch zusätzlich. An der Börse geriet die Aktie am Dienstag zunächst weiter unter Druck.

Mittwoch, 15. April, 7.40 Uhr Die Corona-Pandemie legt die US-Wirtschaft lahm, Millionen Amerikaner müssen Abstriche machen, doch der reichste Mensch der Welt wird noch reicher. Das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos ist dem Bloomberg Billionaires Index zufolge seit Jahresbeginn um 24 Mrd. auf 138,5 Mrd. Dollar (126,1 Mrd. EUR) gestiegen. Grund ist der anhaltende Höhenflug der Amazon-Aktie. Sie legte am Dienstag um gut fünf Prozent zu und erreichte ein neues Rekordhoch, von dem der Konzerngründer als Großaktionär profitiert.

Amazons Lieferdienste sind in der Corona-Krise sehr gefragt. Der weltgrößte Online-Händler tut sich zwar mit dem Ansturm schwer, viele Kunden müssen derzeit lange warten oder können keine Bestellungen aufgeben. Amazon wird zudem vorgeworfen, nicht genug für den Mitarbeiterschutz zu tun. Der Konzern ist mit Protesten konfrontiert und steht wegen umstrittener Kündigungen in der Kritik. Anleger stört das jedoch nicht, trotz des allgemeinen Kurssturzes an den Börsen ist die Amazon-Aktie seit Jahresbeginn um fast ein Viertel gestiegen.

Mittwoch, 15. April, 7.25 Uhr Die US-Regierung wird heimische Fluggesellschaften wegen der Corona-Krise mit einem milliardenschweren Rettungspaket unterstützen. Zehn Fluglinien - darunter Delta, United, JetBlue und American Airlines - wollten die Unterstützung der Regierung annehmen, erklärte das US-Finanzministerium am Dienstagabend (Ortszeit). Mit den Hilfen - einer Mischung aus Fördermitteln und Krediten - sollen vor allem die Gehälter der Beschäftigten weitergezahlt werden, um Entlassungen zu vermeiden. Medienberichten zufolge geht es dabei insgesamt um rund 25 Mrd. US-Dollar (23 Mrd. EUR).

American Airlines etwa kündigte an, aus dem Programm der Regierung rund 5,8 Mrd. US-Dollar zu erhalten. Davon seien 4,1 Mrd. Dollar direkte Unterstützung, der Rest sei ein Kredit mit niedrigem Zinssatz. Zudem will sich die Fluggesellschaft um einen weiteren Kredit der Regierung in Höhe von 4,75 Mrd. Dollar bewerben. Die Firma beschäftigt weltweit nach eigenen Angaben 130.000 Menschen. Southwest Airlines wiederum teilte mit, die Fluggesellschaft werde rund 3,2 Mrd. Dollar Hilfen bekommen, um die 60.000 Arbeitsplätze des Unternehmens bis Ende September zu erhalten. Rund 2,3 Mrd. Dollar davon seien direkte Hilfszahlungen.

Mittwoch, 15. April, 7.10 Uhr Amazon soll sich in Frankreich laut einem Gerichtsbeschluss auf Bestellungen von Lebensmitteln sowie Hygiene- und Medizinprodukten beschränken. Der Online-Händler habe in der Coronakrise seine Verpflichtungen zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Angestellten in seinen Logistikzentren nicht ausreichend erfüllt, erklärte das Gericht im Pariser Vorort Nanterre am Dienstag. Amazon müsse nun in allen Lagern eine Risikobewertung durchführen und erforderliche Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen treffen.

Amazon teilte mit, das Unternehmen sei mit der Entscheidung nicht einverstanden und versuche, schnell „zu verstehen, was das für unseren Betrieb in Frankreich bedeutet“. In den vergangenen vier Wochen seien in die französischen Standorte 1,5 Mio. Schutzmasken und 27.000 l Hand-Desinfektionsmittel gebracht worden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Dienstag, 14. April, 16.20 Uhr Der Nachschub an Medizinbedarf aus China für die Bewältigung der Corona-Krise nimmt an Fahrt auf. Im April seien bisher rund ein Dutzend Frachtmaschinen aus China mit medizinischem Material auf dem Münchner Flughafen gelandet, teilte die Flughafengesellschaft am Dienstag mit. Bis Anfang Mai werden viele weitere Frachttransporte dieser Art erwartet, darunter tägliche Flüge der Lufthansa aus Peking und Shanghai. Aus China importiert werden unter anderem Schutzmasken für Ärzte und Pflegepersonal an den Krankenhäusern

Der zweitgrößte deutsche Flughafen wird derzeit fast nur noch für den Frachtverkehr genutzt, der Passagierbetrieb ist weitestgehend zum Erliegen gekommen. Im März sind die Fluggastzahlen um zwei Drittel eingebrochen, in der ersten Aprilwoche gab es dann fast gar keine Passagiere mehr. In absoluten Zahlen starteten und landeten im Januar und Februar laut Monatsberichten des Flughafens noch über sechs Millionen Menschen in München. Ende März wären es unter normalen Umständen dann schon zwischen neun und zehn Millionen Passagiere zu erwarten gewesen, tatsächlich waren es nur 7,4 Mio.. Dass der Flugverkehr weitgehend ruht, fällt vielen Spaziergängern auch vom Boden aus auf: Am Himmel sind anders als üblich kaum noch Flugzeuge oder Kondensstreifen zu sehen.

Dienstag, 14. April, 16.15 Uhr Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines hat ihren Flugstopp wegen der Coronavirus-Krise verlängert. Internationale Flüge würden bis zum 20. Mai ausgesetzt, teilte die türkische Airline am Dienstag mit. Die Maßnahme galt zuvor bis zum 1. Mai. Inlandsflüge sollen demnach nach jetziger Planung am 1. Mai wieder aufgenommen werden. Die Billigfluggesellschaft Pegasus verlängerte ihren Flugstopp vom 1. auf den 15. Mai.

Den Flugverkehr nach Deutschland hatte die Türkei am 21. März offiziell eingestellt. Anfang April hatte es noch kurzfristig kommerzielle Direktflüge von der Türkei nach Deutschland gegeben. Das Generalkonsulat in Istanbul hatte empfohlen, diese Reisemöglichkeit zu nutzen, weil zunächst kein Rückholprogramm der Bundesregierung für die Türkei vorgesehen war.

Dienstag, 14. April, 16.10 Uhr Die Weltwirtschaft wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr um voraussichtlich 3 Prozent schrumpfen und damit stärker als während der Finanzkrise 2008/09. In ihrem aktuellen Weltwirtschaftsausblick rechnen die Experten dann im kommenden Jahr mit einem globalen Wachstum von 5,8 Prozent, wenn sich die Wirtschaftsaktivität mit Hilfe politischer Maßnahmen normalisiert. Zuletzt war der IWF von plus 3,3 und 3,4 Prozent in den Jahren 2020 und 2021 ausgegangen. Der Prognose für 2021 liegt ein Basisszenario zugrunde, das davon ausgeht, dass die Pandemie in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 abklingt und die Eindämmungsbemühungen allmählich rückgängig gemacht werden können. Die Risiken für noch schwerwiegendere Folgen seien jedoch erheblich. Für das reale Bruttoinlandsprodukt Deutschlands erwartet der IWF ein Minus von 7 Prozent für dieses Jahr und ein Plus von 5,2 Prozent für 2021.

Dienstag, 14. April, 16 Uhr Der Triebwerkshersteller MTU will ab kommendem Montag die Arbeit am Hauptstandort München wieder aufnehmen. Zunächst soll die Anwesenheit der Mitarbeiter schrittweise steigen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bereits in der ersten Woche ab dem 20. April sollten in München etwa 20 Prozent der rund 5.000 Beschäftigten zum Dienst kommen. Gleichzeitig gilt dort Kurzarbeit.

Die beiden anderen großen Standorte in Deutschland, Hannover mit 2.400 und Ludwigsfelde mit gut 1.000 Mitarbeitern, sollen ab dem 27. April die Arbeit wieder aufnehmen. Nicht alle Standorte von MTU pausieren derzeit wegen der Corona-Krise. Im weltweit verteilten Bereich der Instandhaltung arbeiteten einige "bereits auf hohem Niveau", hieß es. Andere würden flexibel auf Nachfrage reagieren. MTU hat für den Wiederanlauf der Produktion organisatorische und technischen Maßnahmen eingeleitet, um die Mitarbeiter vor der Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Wegen der weltweiten Reisebeschränkungen ist der Flugverkehr größtenteils gestoppt.

Dienstag, 14. April, 13.50 Uhr Die Einschränkung individueller Mobilität und das Zuhausebleiben von mehreren Hundert Millionen Menschen in Europa lassen die Nachfrage nach lebenswichtigen Gütern rapide ansteigen – mit direkten Auswirkungen auf Hersteller, Verlader und Transportunternehmen, die die Versorgung aufrecht erhalten. Die Logistikplattform Uber Freight unterstützt Transporteure ab sofort mit einer Reihe von Maßnahmen zum Schutz ihrer Fahrer und um den Transport wichtiger Güter aufrecht zu erhalten.

Unter anderem unterstützt die Plattform ab sofort Transporteure mit beschleunigten Zahlungen während der Pandemie. Dafür bezahlt Uber Freight Transporteure, die mindestens eine entsprechende Ladung mit lebenswichtiger Fracht pro Woche transportieren, bis zum 1. Juni 2020 zweimal pro Woche. Zudem stellt Uber Freight wöchentlich bis zu 100 Euro für die Kosten notwendiger Schutzausrüstungen bereit, um den Schutz von Fahrern zu erleichtern. Rückerstattungen können über die Hilfeseite von Uber Freight beantragt werden.

Dienstag, 14. April, 13.40 Uhr Chinas Industrieproduktion findet nach Eindämmung der Corona-Epidemie wieder zu alter Stärke zurück. Rund zwei Monate waren die Millionenstadt Wuhan sowie die gesamte Provinz Hubei für Güter- und Personenverkehre abgeriegelt. Auch der Duisburger Hafen war von den Auswirkungen der massiven Beschränkungen in der Provinz Hubei betroffen und hat vor allem im März einen deutlichen Rückgang im Segment der Güterverkehre aus China und anderen asiatischen Ländern, wie zum Beispiel Südkorea, verzeichnen müssen.

Rund 40 Züge verkehren nun wieder wöchentlich zwischen Duisburg und verschiedenen Destinationen in China. Während der Corona-Krise in China gab es hier spürbare Rückgänge. Die Hälfte des Seeverkehres mit China kam zwischenzeitlich zum Erliegen. Seit Aufhebung der Abriegelungen nimmt Chinas Wirtschaft jedoch wieder deutlich Fahrt auf. „Schon bald werden wir wieder das alte Niveau im Warenaustausch mit China erreicht haben. Der Duisburger Hafen spürt die Folgen der Pandemie zwar mit einer gewissen Verzögerung, dennoch gehe ich von eindeutigen Nachholeffekten im China-Geschäft aus“, erklärt duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake. „Bereits in der zweiten Aprilhälfte rechnen wir mit einem deutlich erhöhten Warenaufkommen“, ergänzt Staake.

Dienstag, 14. April, 12.35 Uhr Audi fährt seine in der Corona-Krise gestoppte Produktion langsam wieder hoch und beginnt damit im ungarischen Werk Györ. Dort ist seit Dienstag eine erste Linie zur Motorenmontage mit rund 100 Mitarbeitern geöffnet, wie das Unternehmen auf Nachfrage mitteilte. Sie werde allerdings nur in einer anstatt der üblichen drei Schichten betrieben.

Die Produktion liegt einer Sprecherin zufolge bei einigen hundert Motoren am Tag. Normalerweise komme das Werk auf 8000. Ende der Woche soll dort eine weitere Motoren-Linie anlaufen, die Fahrzeugfertigung «nach aktuellen Planungen» Ende kommender Woche.

Dienstag, 14. April, 11.50 Uhr Als erste Autofabrik in Tschechien hat das Hyundai-Werk im östlich gelegenen Nosovice nach mehr als dreiwöchiger Corona-Pause den Betrieb wieder aufgenommen. Die Fließbänder liefen am Dienstagmorgen an, wie ein Firmensprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der südkoreanische Automobilhersteller hatte die Produktion in seinem einzigen Werk in der Europäischen Union am 21. März im Zuge der Maßnahmen gegen das neuartige Coronavirus gestoppt.

Zu Beginn arbeiteten nur zwei der üblichen drei Schichten. Es gelten zudem verschärfte Hygienevorschriften. Das Betriebsgelände werde beispielsweise mehrmals täglich desinfiziert. In der Kantine seien Trennwände installiert worden. In dem Werk nahe der Grenze zu Polen, das unter anderem den Kompaktklasse-Wagen Hyundai i30 herstellt, arbeiten unter normalen Umständen mehr als 2500 Menschen.

Dienstag, 14. April, 11.20 Uhr Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Bereits 2018 hinterließen die zunehmenden Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur Spuren im Mittelstand: Auslandsumsätze steigerten sich damals nur um rund 3,1 Prozent auf 595 Mrd. EUR (2017: 5,5 %).Der Auslandsanteil an den Gesamtumsätzen der international aktiven Unternehmen ist 2018 leicht auf 28,2 Prozent zurückgegangen. Die KfW-ifo-Exporterwartungen des mittelständischen Verarbeitenden Gewerbes waren im Jahr 2019 durchgängig negativ, sind zuletzt aber noch einmal deutlich eingebrochen: Im März 2020 fiel der Indikator um ganze 17,6 Zähler auf einen Saldo von -24,6. Nur auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Winter 2008/2009 waren die Exporterwartungen noch pessimistischer. Dies zeigt der KfW-Internationalisierungsbericht 2020, der sich auf eine repräsentative Befragung kleiner und mittlerer Unternehmen und die Auswertung der KfW-ifo-Zahlen zum mittelständischen Geschäftsklima stützt.

"Die starke Ausbreitung des Coronavirus in immer mehr Ländern trifft den Mittelstand empfindlich", so KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib. "Die Coronakrise stellt die rund 800.000 auslandsaktiven kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland vor besondere Schwierigkeiten. Sie verzeichnen Umsatzeinbrüche im In- und Ausland zugleich." Der deutsche Mittelstand bekommt vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus in Europa zu spüren, denn hier liegen die wichtigsten Exportmärkte kleiner und mittlerer Unternehmen. Mehr als zwei Drittel ihrer gesamten Auslandsumsätze, rund 402 Mrd. EUR, haben kleine und mittlere Unternehmen 2018 in Europa erzielt. Auch auf der Beschaffungsseite ist die Verflechtung des deutschen Mittelstandes in Europa stark. Im mittelständischen Verarbeitenden Gewerbe kommen knapp 70 % der Auslandseinkäufe aus Europa, im mittelständischen Dienstleistungssektor gut 60 %.

Dienstag, 14. April, 10.20 Uhr Das private Bahnfrachtunternehmen Lineas hat die „Heroes“-Lokomotive an ihrem Hauptumschlagplatz in Antwerpen enthüllt. Die Lokomotive ist weiß als Special-Edition zu Ehren der Menschen mit systemrelevanten Berufen, die die Gesellschaft in diesen Krisenzeiten aufrechterhalten. Sofort nach ihrer Enthüllung nimmt die Lokomotive ihren Betrieb im Green Xpress Network von Lineas auf.

Die symbolische Geste von Lineas kommt laut des Unternehmens zu einem kritischen Zeitpunkt für den Schienengüterverkehr und die betroffenen Betreiber. So sei die Nachfrage um 20 bis 30 Prozent zurückgegangen, weil viele Unternehmen ihre Produktion eingestellt haben. Daher richten die Schienengüterverkehrsunternehmen nun den Appell an die belgische Regierung, den Sektor in seiner wichtigen Aufgabe zu unterstützen.

Dienstag, 14. April, 10 Uhr Der französische Autobauer Renault steigt aus einer Partnerschaft mit dem chinesischen Automobilhersteller Dongfeng aus. Das Unternehmen verringert damit seine Aktivitäten in China. Die beiden Partner hätten eine Vereinbarung getroffen, wonach Renault seinen 50-Prozent-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen an Dongfeng überträgt, wie aus einem Statement von Renault vom Dienstag hervorgeht. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt.

Das Gemeinschaftsunternehmen war 2013 an den Start gegangen. Aktuell belastet die Covid-19-Krise den Automarkt, weshalb einige Autobauer ihre Aktivitäten unter die Lupe nehmen. Renault will sich in China nun auf leichte Nutzfahrzeuge und Elektroautos konzentrieren, hieß es weiter.

Dienstag, 14. April, 9.40 Uhr Deutschland und andere europäische Länder wollen in der Corona-Krise Kreuzfahrtreedereien entlasten, um Jobs in der Werftindustrie zu schützen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte, haben sich Deutschland, Frankreich, Finnland, Italien und Norwegen auf Prinzipien verständigt, wie Reedereien auf Antrag für ein Jahr die Schuldentilgung für die mit staatlichen Exportkreditgarantien finanzierten Kreuzfahrtschiffe aussetzen können. Damit solle „Liquiditätskrisen“ vorgebeugt werden.

Die für den Erwerb neuer Kreuzfahrtschiffe notwendigen Finanzierungen werden regelmäßig über staatliche Exportkreditgarantien abgesichert. Allein Deutschland sichert laut Ministerium aktuell Zahlungsverpflichtungen für Finanzierungen von in Deutschland gefertigten Kreuzfahrtschiffen in Höhe von rund 25 Milliarden Euro ab.Der maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, erklärte, mit dem Schritt würden die Geschäftsbeziehungen der europäischen Werften stabilisiert. „Das war dringend notwendig, da das Kreuzfahrtgeschäft aufgrund der Corona-Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen ist. Die Maßnahmen dienten auch dem Schutz Tausender von Arbeitsplätzen in der europäischen Werftindustrie und zahlreichen Zulieferbetrieben.“

Dienstag, 14. April, 8.10 Uhr Die deutsche Möbelindustrie setzt sich für eine Wiederöffnung ihrer Handelshäuser ein, die wegen der Corona-Pandemie seit Wochen geschlossen sind. Der Gesundheitsschutz stehe natürlich ganz oben an, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Möbelindustrie, Jan Kurth, der Neuen Westfälischen Zeitung (Dienstag). Aber wenn dieser gewährleistet sei, „dann plädieren wir dafür, den Handel vorsichtig wieder hochzufahren“.

Der Verbandschef verwies auf die Situation in den Baumärkten, die auch in der Krise nicht geschlossen worden seien. Was dort funktioniere, müsse auch im Möbelhandel möglich sein. Die Kunden hätten längst verstanden, wie wichtig es sei, Abstand zu halten. An diesem Mittwoch beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder über eine mögliche Aufhebung von Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie.

Dienstag, 14. April, 7.45 Uhr Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann wirbt mit Blick auf die Klimaziele für die deutsche Autoindustrie um Nachsicht der Europäischen Union. Wegen der Produktionsstopps in der Coronakrise seien die EU-Vorgaben „voraussichtlich schwerer erreichbar“, sagte der CDU-Politiker, der auch im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt, der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. So könne sich bei VW die Markteinführung der Elektroautos verzögern.

„Ich hoffe, dass die Europäische Union das erkennt. Die ohnehin angespannte Lage der gesamten deutschen Automobilindustrie und der gesamten Zulieferer noch weiter zu verschärfen, das wäre ein Brandbeschleuniger für den Industriestandort Deutschland“, sagte Althusmann. „Wir brauchen in dieser Frage Augenmaß und Verantwortung, denn da hängen Millionen von Arbeitsplätzen dran.“ Die EU schreibt den Autobauern seit Jahresbeginn einen Höchstwert von 95 Gramm CO2 je Kilometer im Flottendurchschnitt vor. Bis 2030 soll diese Grenze weiter sinken, bei Verstößen drohen Milliardenstrafen.

Dienstag, 14. April, 7.38 Uhr In Folge des Coronavirus-Ausbruchs sind Chinas Exporte im März erneut gesunken. Der Rückgang fiel mit einem Minus von 6,6 Prozent im Vorjahresvergleich zwar noch immer deutlich aus. Das Minus war aber nicht mehr so groß wie noch im Januar und Februar, als die Ausfuhren um 17,2 Prozent eingebrochen waren. Die beiden Monate werden wegen des chinesischen Neujahrsfests als ein gemeinsamer Zeitraum gerechnet.

Wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten des Pekinger Statistikamts hervorging, zeigte sich zuletzt bei den Importen eine deutliche Stabilisierung: Nach einem Minus von vier Prozent in den ersten beiden Monaten des Jahres gingen sie im März in US-Dollar gerechnet nur noch um 0,9 Prozent zurück. Während die Exporte im März einen Wert von umgerechnet 185,15 Mrd. US-Dollar (169,2 Mrd. EUR) erreichten, lag der Wert der Einfuhren bei165,25 Mrd. Dollar. Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden daher besonders im Februar spürbar.

Dienstag, 14. April, 7.32 Uhr Die hessischen Straßenbauprojekte sind trotz der Coronakrise nicht in Gefahr. „Unsere Investitionen in den Ausbau und die Sanierung laufen wie geplant weiter, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. „Mehr als eine Milliarde Euro sollen in diesem Jahr in hessische Straßen fließen. Daran halten wir fest.“

Ganz konkret werde derzeit an der Sanierung der Salzbachtalbrücke auf der Autobahn 66 bei Wiesbaden gearbeitet, aktuell unterhalb der Südbrücke, erklärte der Verkehrsminister. Der Abbruch der Südbrücke, der Voraussetzung für den Neubau ist, werde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte beginnen. Auch die Bauarbeiten am Wiesbadener Kreuz liegen nach Angaben von Al-Wazir im Zeitplan, die Verkehrsfreigabe sei planmäßig im März erfolgt. Geplant sei, dass im Herbst des laufenden Jahres die gesamte Baumaßnahme nach drei Jahren Bauzeit abgeschlossen ist.

Dienstag, 14. April, 7.26 Uhr In der Coronakrise entlassen US-Unternehmen Beschäftigte im Rekordtempo, doch bei einigen laufen die Geschäfte rund. So will der weltgrößte Online-Händler Amazon weitere 75.000 Mitarbeiter anheuern, um den großen Andrang von Kunden zu bewältigen. Die Mitteilung am Montag kommt knapp einen Monat, nachdem der Konzern von US-Multimilliardär Jeff Bezos bereits die Einstellung von rund 100.000 Beschäftigten angekündigt hatte.

Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten in vielen US-Regionen regelrecht explodieren lassen. Das Unternehmen tut sich mit dem Ansturm schwer, viele Kunden müssen derzeit lange warten oder können gar keine Bestellungen aufgeben. Amazon wird zudem vorgeworfen, in der Coronakrise nicht genug für den Schutz der Mitarbeiter zu unternehmen. Der Konzern hatte deshalb schon mit Protesten und Arbeitsniederlegungen zu kämpfen.

Dienstag, 14. April, 7.16 Uhr In China nimmt die Produktion der deutschen Maschinenbauer langsam wieder Fahrt auf. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) nach einer Umfrage bei seinen Mitgliedsfirmen in China. Demnach zeige sich im Land eine deutliche Verbesserung der Lage, teilte der VDMA am Montag in Frankfurt mit. Beurteilten Anfang März noch 57 Prozent der Befragten die Auswirkungen der Corona-Pandemie als groß, sind es mittlerweile nur noch 46 Prozent. Deutlich entspannt habe sich die Situation beim Transport in der Region: 82 Prozent der Firmen sprachen von einer Verbesserung.

Lieferungen nach China sowie von dort ins Ausland sind nach Angaben des VDMA aber nach wie vor schwierig und die Kosten dafür gestiegen, vor allem für Luftfracht. „Unternehmen, die für den lokalen Markt produzieren und einen hohen Lokalisierungsgrad haben, sind jetzt klar im Vorteil“, sagte die Geschäftsführerin des VDMA in China, Claudia Barkowsky. Der seit dem 28. März verhängte Einreisestopp in China stelle die Maschinenbauer allerdings vor neue Probleme. Die Inbetriebnahme neuer Produktionslinien sei häufig ohne Unterstützung aus dem Stammsitz nicht möglich. Eine Aufhebung des Einreisestopps sei jedoch nicht in Sicht.

Dienstag, 14. April, 7.02 Uhr Der Verband der Logistiker hat die Industrie- und Handelsunternehmen aufgefordert, Lastwagenfahrern den Zugang zu sanitären Einrichtungen an den Be- und Entladestellen zu gewähren. „Man kann den Leuten nicht zumuten, dass sie sich nicht waschen können oder ins Gebüsch gehen müssen“, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL/Frankfurt). Dabei gelte es das Kontaktverbot und die Hygienevorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuhalten.

Die Gesellschaft sei gerade in diesen besonderen Zeiten auf Menschen angewiesen, die mit ihrer Arbeit die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten. Positiv seien Initiativen wie auch an Raststätten, wo Fahrer kostenlos duschen und warmes Essen bekämen. So gut es hingegen gemeint sei, wenn Unternehmen, die Ware geliefert bekommen oder von denen Ware abgeholt werden, Dixi-Toiletten für die Fernfahrer aufstellten. Diese WC-Anlagen müssten aber auch rund um die Uhr ständig desinfiziert und gereinigt werden. Laut Verband sind bundesweit im Schnitt zwischen 750.000 und 800.000 Lastwagen aus dem In- und Ausland unterwegs.

Donnerstag, 9. April, 21.56 Uhr Die schwer von der Coronakrise getroffene Fluggesellschaft Air France-KLM zeigt sich zuversichtlich, Finanzspritzen von den Regierungen in Frankreichs und in den Niederlanden zu bekommen. Die Hilfe aus Paris und Den Haag sei auch nötig, um die Fortführung des Geschäfts nach dem Ende der Coronakrise abzusichern, erklärte Generaldirektor Benjamin Smith in einer am Donnerstagabend verbreiteten Erklärung.

Den Finanzbedarf bezifferte Smith nicht; in Frankreich ist von Milliardenbeträgen die Rede. Frankreich hatte bereits Unterstützung für den Transportgiganten signalisiert. „Wir werden Air France-KLM nicht alleine lassen“, sagte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire.

Vor einem Jahr hatten sich die Niederländer einen großen Anteil an der Airline gesichert – nach damaligen Angaben kam Den Haag auf 14 Prozent der Anteile, Frankreich hielt 14,3 Prozent. Air France hatte sich 2004 mit der niederländischen Airline KLM zusammengeschlossen.

Donnerstag, 9. April, 21.26 Uhr Der französische Autobauer Renault will seinen Aktionären inmitten der Corona-Krise für 2019 keine Dividende bezahlen. Der Verwaltungsrat wird den Anteilseignern auf der Hauptversammlung im Juni dieses Vorgehen vorschlagen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Boulogne-Billancourt bei Paris mit. Präsident Jean-Dominique Senard und Interimschefin Clotilde Delbos seien einverstanden, dass ihre Bezahlung im zweiten Vierteljahr um mindestens ein Viertel gekürzt werde.

Der Hersteller ist wie Konkurrenten auch stark von der Covid-19-Pandemie betroffen. Das Traditionsunternehmen war im vergangenen Jahr nach dem Rücktritt von Konzernchef Carlos Ghosn in eine Krise geraten und schrieb rote Zahlen. Erschüttert wurde auch die Autoallianz mit den japanischen Herstellern Nissan und Mitsubishi. Bei Renault hat der französische Staat mit einem Anteil von 15 Prozent eine starke Stellung.

Donnerstag, 9. April, 20.31 Uhr Nur noch Homeoffice und kein Start-up-Pitch-Event in Sicht? Das will eine neu gegründete Initiative jetzt ändern. Innopitch heißt die Plattform, die auch schon prominente Unterstützer aus der Logistik gefunden hat. Interessierte Start-ups können sich für das erste Event ab 19. April online bewerben. Mehr zu der Initiative und wer sie gegründet hat, lesen Sie hier auf DVZ.de.

Donnerstag, 9. April, 20.30 Uhr Volkswagen will wegen der Produktionspause aufgrund der Corona-Krise die meisten Mitarbeiter in seinem US-Werk in Tennessee ohne Lohn beurlauben. Die Maßnahme soll am 11. April beginnen und nach derzeitiger Planung nicht länger als vier Wochen andauern, wie Werkschef Tom du Plessis am Donnerstag in Chattanooga mitteilte. VW hatte die Bänder wegen der Pandemie bereits am 21. März angehalten, die Beschäftigten aber zunächst weiter voll bezahlt.

Sozialleistungen wie Beiträge zur Krankenversicherung sollen die Mitarbeiter auch während der Beurlaubung weiter erhalten. Werksleiter du Plessis wies zudem darauf hin, dass die Angestellten Anrecht auf Unterstützung aus einem Hilfsprogramm der US-Regierung haben. Kurzarbeitergeld wie in Deutschland gibt es in den USA nicht. In Chattanooga sind insgesamt rund 3.800 Mitarbeiter beschäftigt, beurlaubt werden alle, die in der Produktion und Instandhaltung tätig sind.

Donnerstag, 9. April, 19.39 Uhr Otto Klemke war schnell klar, dass das Coronavirus auch sein Geschäft treffen könnte. Das von ihm 2018 in Hamburg gegründete maritime Start-up Nautiluslog verdient sein Geld damit, mit Hilfe von digitalen Logbüchern die Prozesse an Bord zu optimieren und entsprechende Reports zu erzeugen. „Die Inspektoren gehen zum Beispiel in den Häfen an Bord und werden von unserer App dabei unterstützt, Gefahrstoffe zu erfassen“, sagt Klemke. „Wenn unsere Kunden nicht mehr an Bord dürfen, wird es schwierig, dachte ich.“ Wider Erwarten liefen die Geschäfte in den ersten drei Monaten aber sogar außerordentlich gut, wie er der DVZ berichtet. Hier geht es zum vierten Teil unserer Start-up-Serie.

Donnerstag, 9. April, 16.43 Uhr Der Logistikkonzern Kühne + Nagel (KN) hat 7 Mio. Gesichtsmasken (insgesamt 44 t) verschiedener Typen zur weiteren Verteilung in mehrere europäische Länder erhalten. Die von Taiwan gespendeten Mundschutzmasken wurden heute Mittag am Frankfurter Flughafen übergeben, wie der Dienstleister der DVZ mitteilt. Das KN-Team des Frankfurter Flughafens übernimmt nun die Verteilung der Schutzmasken an die jeweiligen Länder. Die Masken werden über die Straße an ihren Bestimmungsort gelangen. Für Deutschland allein sind 1 Mio. Masken vorgesehen.