Art Garfunkel jr.: Besonderes Geburtstagsgeschenk für den Vater

Für den Longplayer hat sich Art Garfunkel jr. zahlreiche Stars an die Seite geholt, unter anderem Marianne Rosenberg (66), Eloy de Jong (48), Ross Antony (47), Bernhard Brink (69) - und natürlich seinen Vater Art Garfunkel höchstpersönlich. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt der 30-Jährige, wie ähnlich er seinem Vater ist, was er ihm zum Geburtstag wünscht und wie die Familie das Fest feiern wird.

Ihr Debütalbum ist gleichzeitig Ihr Geburtstagsgeschenk an Ihren Vater. Was war seine Reaktion darauf?

Art Garfunkel jr.: Mein Vater war völlig begeistert. Er ist eher der Mann, der emotionale Werte höher schätzt als materielle, deshalb hat ihn meine Idee wirklich berührt. Er sieht mein Album so, wie ich es mir gewünscht habe: als eine Hommage an ihn - meinen tollen Vater. Er hat mir gleich gesagt, dass ihm dieses Projekt zeigt, wie groß meine Liebe für ihn ist.

Was wünschen Sie Ihrem Vater zum Geburtstag?

Garfunkel jr.: Ich wünsche meinem Vater inneren Frieden, vor allem natürlich Gesundheit und noch viele weitere tolle Auftritte in interessanten Städten, Ländern und Bühnen weltweit mit einem großen Publikum. Mein Vater lebt für die Bühne, die Musik ist sein Ein und Alles!

Art Garfunkel jr.: Besonderes Geburtstagsgeschenk für den Vater

Wie werden Sie den Geburtstag verbringen?

Garfunkel jr.: Da mein Vater nicht so der ganz große Geburtstagsmensch ist, werden wir eher ruhig etwas zu Hause machen. Wir haben einen guten Familienfreund, der Piano spielt und öfters bei uns zu Gast ist. Er wird bestimmt auch zum Geburtstag kommen. Dann gehen wir alle gemeinsam in das Zimmer, wo unser Piano steht, er begleitet uns und wir singen alle zusammen aus purer Lust. Das macht immer großen Spaß!

Was bedeuten Ihnen die Hits von Simon & Garfunkel persönlich und wie kam es dazu, dass Sie die Songs auf Deutsch singen?

Garfunkel jr.: Die Hits meines Vaters haben eine Riesenbedeutung für mich. Ich bin mit ihnen aufgewachsen und sie sind mittlerweile ein Teil von mir - so wie die deutsche Sprache. Die Möglichkeit, zwei so tolle Dinge mit meinem ganzen Herzblut zusammenfügen zu können, ist ein unglaublich gutes Gefühl. Ich habe immer gewusst, dass die Lieder meines Vaters auf Deutsch gut klingen könnten. Und die großartige Reaktion meines Vaters, als er das erste Mal die Platte angehört hat, lieferte mir natürlich dann eine endgültige Bestätigung dazu.

Sie haben sich große Stars an die Seite geholt, unter anderem René Kollo und Ross Antony. Wie war es, mit ihnen zu arbeiten?

Garfunkel jr.: Ich habe die Chance gehabt, im letzten Jahr mit großartigen Künstlern dieses Album aufzunehmen. Ich war wirklich begeistert, wie bodenständig und zugewandt alle zu mir waren. Vielleicht haben wir einfach Glück gehabt oder sie gut ausgewählt. Viel wichtiger ist aber für mich, dass alle Ja zu meinem Projekt gesagt haben. Und dafür bin ich wirklich dankbar. Ich fand es übrigens klasse, wie zwei englischsprachige Menschen wie Ross und ich im Studio dann fast immer miteinander hauptsächlich auf Deutsch gesprochen haben.

Ihr Vater nahm Sie bereits als Kind mit auf seine Tourneen. Wie hat Sie dieses Leben bis heute geprägt?

Garfunkel jr.: Diese Lebensweise hat mich zu einem sehr effizienten Reisenden gemacht (lacht). Bei so einem Tourleben lernt man viel über Logistik und wie man am einfachsten und am ökonomischsten von A nach B kommt. Ich kann mich gut neuen Situationen und Umgebungen anpassen und komme auch mit neuen Menschen mit unterschiedlichstem Background schnell klar.

Wofür sind Sie Ihrem Vater besonders dankbar?

Garfunkel jr.: Ich bin ihm dankbar dafür, dass er mich immer in allem bis heute unendlich unterstützt. Ich bin in einer wunderbaren liebevollen Atmosphäre aufgewachsen. Mein Vater ist immer für mich da und wollte, dass ich meine eigenen Erfahrungen mache und meine Leidenschaften nach meinen Vorstellungen ausleben kann. Das hätte Musik sein können oder die Arbeit als Gärtner oder alles andere. "Hauptsache, du bist ein guter Mensch", meinte er. "Gib Dir immer alle Mühe in dem, was du tust!" Echt wahre Worte von einem tollen Vater!

In welchen Dingen sind Sie Ihrem Vater ähnlich, inwiefern unterscheiden Sie sich?

Garfunkel jr.: Wir haben einen ähnlichen Humor. Das merken wir sofort, wenn wir immer wieder zusammenkommen. Wir spüren einfach, dass wir uns miteinander wahrscheinlich besser verstehen als alle anderen. Wir sind natürlich nicht komplett eins, aber uns schon sehr ähnlich. Jeder von uns hat seine eigene ein klein bisschen andere Tonart. Zusätzlich teilen wir beide eine ähnliche Liebe fürs Wandern und einfach generell auf dem Land zu sein.

In welchen Situationen hat Ihnen Ihr Lebensmotto "Achte auf Deine Gedanken - sie sind der Anfang Deiner Taten" schon geholfen?

Garfunkel jr.: Ich bin wie jeder andere Mensch nicht immer gut gelaunt oder glücklich. Ich habe natürlich auch meine Tiefpunkte und ich habe während der letzten Jahre gemerkt, wie weit man mit positivem Denken kommen kann. Eine positive Denkweise kann den ganzen Tag zum Vorteil umwandeln - und genau andersrum beim negativen Denken. Das bedeutet nicht, dass man überall lächelnd durch die Gegend laufen muss oder sich nicht über aktuelle Ereignisse informiert, um optimistisch zu sein. Aber ich finde, mit einer privaten inneren Freude und positiven Grundeinstellung kann man weit kommen. Man muss sich jeden Morgen entscheiden: Will ich, dass schöne Sachen mein Leben bestimmen oder will ich Negativität fördern? Man kann doch positiv und trotzdem nüchtern denkend zur gleichen Zeit sein!

Mittlerweile wohnen Sie in Europa. Wie oft besuchen Sie noch die Vereinigten Staaten? Warum haben Sie Ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland und die Schweiz verlegt?

Garfunkel jr.: Bei mir ist es immer unterschiedlich, aber in der Regel bin ich dreimal im Jahr in den USA. Ja, ich bin in einem recht frühen Alter nach Europa gekommen. Alle wichtigen Erlebnisse auf dem Weg zum Erwachsenwerden habe ich hier gemacht. Das prägt einen natürlich sehr stark. Obendrein mag ich in Europa, dass ich die Möglichkeit habe, so einfach von einem Land ins nächste zu reisen, andere Kulturen und Lebensweisen spüren zu können. Ich bin der Meinung, wir sollen wirklich wertschätzen, was wir hier in Europa alles Positives haben.